Ein Grund mehr, etwas tiefer in die Tasche zu greifen...

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Ist es bei uns viel anders? Nurmal eins vorweg, sobald WIR diese Ware boykottieren, hungert in Indien wieder einer. Quasi ein Teufelskreis. Und bei uns ist es nicht viel anders. An dem Beispiel mit der Frau, die 60 Euro bräuchte um Miete zu zahlen, Essen für sich und ihr Kind zu kaufen und es zur Schule zu schicken ist was wahres dran. Wieviele Familien in Deutschland können sich Miete, Futter für alle, Kleidung, ... nichtmehr leisten und sind auf das angewiesen, was andere in Sozialkaufhäusern abgeben, oder eben auf Sozialhilfe? Auch bei uns sind viele Arbeiter unterbezahlt. Bestes Beispiel ist das Pflegepersonal in Altenheimen. Schwerer Job, familiäres Leben fast nicht möglich, schlecht bezahlt, täglich mit dem Tod, Elend und Krankheiten konfrontiert, ... Und wieviel angehörige schauen auf den Preis, wenn die Oma in ein Heim soll? Stellt euch vor, eine Heimleitung würde sagen, "Bei uns kostet der Monat 500 Euro mehr, dafür gehen bei uns alle Mitarbeiter mit mindestens 1400 Euro Netto nachhause." Putzfrauen, Verkäuferinnen, ... sucht euch was aus. Sicher findet ihr noch mehr. Und wieviel von uns haben denn überhaupt erst ein Handwerk erlernt, weil sonst unser Hobby kaum zu finanzieren wäre? Warum kaufen wir es nicht bei einem Händler? Legen z.B. für 4 kleine Glasperlen 11 Euro hin? Und wieviel "Selbstmacher" machen sich strafbar, weil sie ihre Ware unter der Hand am Fiskus vorbei verkaufen? Aber Hauptsache hat laut unserer Bundeskanzlerin jeder Bundesbürger monatlich 3400 Euro. Wenn mir eine Ware gefällt, sie was taugt usw. dann ist es mir vorerst mal realtiv egal, wer das gemacht hat. Und selbst, wenn es Kinderhände gemacht haben, ist es vielleicht genau das Teil, das dazu beiträgt, dass diese Kind an dem Tag was zum Essen bekommt. Hier geht es um Menschenrechte, die ich als Einzelner, ja noch nichtmal das Forum hier beeinflussen können. Wenn in Indien oder Pakistan ein Mensch 20 Cent am Tag bekommt, davon aber leben kann, dann ist das enigstens etwas. Und nochmal, bevor wie in Indien oder Pakistain nach Gerechtigkeit suchen, sollten wir mal bei uns vor der Haustüre anfangen
 
Auf der einen Seite geb ich dir 100 pro Recht! Auf der anderen Seite denk ich aber auch, dass genau dieses Argument - Wenn wir das net kaufen, hungert einer; wenn ich zu diesen Schxxx Lohn- und Arbeitsbedingungen net arbeiten geh, streichen sie mir das HARTZ IV - bewirkt, dass alle Welt mehr und mehr in eine Art moderne Sklaverei reinrutscht. Hagen Rether hat es mal sehr schön gesagt. Es ging um die Frage, ob man denn in Thailand Billigurlaub machen dürfe, wo man doch weiß, wie die Hotelalgestellten da ausgenutzt werden. Argument: Ja, wenn wir da keinen Urlaub machen, wovon sollen die denn dann leben?? Rether: "Wie wär's denn zur Abwechslung mal von den Sachen, die sie anbauen?" Gerade Dritte-Welt-Länder exportieren einen Großteil ihrer Nahrungsmittel, um Devisen zu bekommen, von denen die Bauern aber nix abbekommen. Und der Lohn reicht dann nicht, die Produkte zurückzukaufen. Dazu kommt noch der Landraub, weshalb die Menschen nicht einmal mehr die Möglichkeit haben, zum eigenen Bedarf etwas anzubauen. Dennoch ist es natürlich schon so, dass es hier genügend zu tun gibt. Es ist eine Sauerei, dass Leute von ihrer Arbeit nicht mehr leben können und noch "aufstocken" müssen. Aber auch da heißt es ja oft genug, Hauptsache Arbeit. Und man hat den leuten ja lange genug eingebläut, dass Arbeit ein Wert an sich ist. Und dass ein anständiger Mensch gefälligst zu arbeiten hat, egal ob er davon leben kann oder nicht. Deshalb heißt es ja auch nicht mehr "arm", sondern "sozial schwach". Wer's nicht vom Tellerwächer zum Millionär schafft, hat eben nicht genug gearbeitet, sich nicht genug angestrengt... Ich könnt grad wieder den grünen Smilie machen.
 
Ich sehe schon mal den Vorteil, das wir die Information über die Zustände in den Herstellungs Ländern haben und Anfangen uns darüber Gedanken zu machen OB wir dies mit unseren Gewissen vereinbaren können und wollen. Und was WIR beisteuern könnten! OHNE solche Beiträge im Netz würden wir doch Blind den Angaben der Verkäufer vertrauen müssen, deshalb bin ich dankbar für solche Informationen denn dann kann ich Entscheiden! Da unsere Welt nicht mit Vernunft, sondern mit der Macht des Geldes Regiert wird, wird sich nur dann etwas Ändern, wenn sich für den Markt kein Abnehmer findet. :S Ob diese Menschen aber ohne Arbeit glücklicher sind ?
 
Morgan, warum setzt Du ihn dann nicht??? Die "Lebenshaltungskosten" in "Brot und Butter" sind bei allen "Schmieden" weltweit ziemlich gleich, auch die müssen Kinder in die Schile schicken(bezahlen wir über die MWST) , die direkt, ihre Alten ernähren( machen wir über die RV beiträge), den Arzt bezahlen (KV-Beiträge) usw. Auch bei denen kommt das Brot vom Bäcker. Nur das die eigentlich für ihre Arbeit vergleichsweise mehr erlösen als der Zeitarbeiter bei uns. Hier sind das 10kg Brot vom Bäcker die Stunde oder 3 Bic-Mac brutto, mit Werkstattkosten + Lohnnebenkosten 9 Bic Mac, in Pakistan kostet die Arbeit auf dem Bild 20 € und ist all about in 1 Werkstattstunde gegessen, also rund 25 Dollar, ein Bic-Mac kostet ~$2,46 , also bekommt die Werkstatt 10 Bic-Mac für die Arbeit. Die "armen Pakistani " verdienen also mehr als eine zu vergleichende Werkstatt in Deutschland. Allerdings nicht sehr viel mehr... Viel schlimmer ist da dann der Einkauf in Ungarn. Eine Pfeilspitze, handgschmiedet in Deutschland 1-1 1/2 Bic-Mac =3-5 €, aus Ungarn 1,5€=~2/3 bic-Mac. Gleiche Qualität. Da fragt man sich, ob der Ungar seine Werkstatt mit verkauft oder wie das geht. Der ist kaufkraftmäßig um die Hälfte billiger bei gleicher Qualität. Das geht nur über eine brutale Reduzierung des Lebensstandards und echtes Lohndumping. Hier gehört aber diese Diskussion über Arbeitspreise und Gerechtigkeit nicht her
 
Ohne jetzt alle drei Seiten des Threads gelesen zu haben denke ich mir, ich find's besser, wenn diese Inder/Pakistani ihr kleines Geld mit Rüstungen verdienen, statt Klamotten färben zu müssen oder ohne Atem-/Augenschutz Jeans mit der Sandstrahlanlage bearbeiten zu müssen. Nicht falsch verstehen, auch ich würde für 'nen Helm mit freuden 50€ mehr zahlen, wenn's denn dort ankommen würde. Gruß Mario
 

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