Erster Aufbau einer Darstellung

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Michaela

Active member
Registriert
19. Nov. 2014
Beiträge
26
Reaktionspunkte
26
Ort
63911 Klingenberg
Hallo, ich träume schon seit Jahren davon, endlich eine mittelalterliche Gewandung zu besitzen. Nun möchte ich diesen Traum endlich verwirklichen. Zum Glück habe ich bei meiner Suche sehr schnell gemerkt, dass die üblich angebotenen Mittelalterkleider eher der Fantasy-Sparte zuzuordnen sind. Deshalb brauche ich Euren Rat. Eingelesen habe ich mich schon ein wenig, aber manche Dinge sind für mich sehr verwirrend. Da ich noch neu bin in diesem Hobby, möchte ich für meine erste Gewandung nicht gleich Unmengen an Geld ausgeben, sondern erst einmal ausprobieren, ob das tatsächlich etwas für mich ist. Gerne kommt das eine oder andere Detail mit der Zeit dazu. Zeitlich "fühle" ich mich um 1360 - 1420. Mir ist bewusst, dass ich da noch genauer werden muss, aber ich kann mich momentan nicht entscheiden. Auch was meinen Stand betrifft, bin ich mir noch unsicher. Eines kann ich für mich ausschließen: Bäuerin. Ich tendiere eher zur Bürgerin, Kaufmanns-Gattin etc. Es ist ja richtig, dass ich diese Kleider benötige, oder? - Cotte - Surcot (mit Höllenfenster oder ohne?) Meine Verwirrung fängt nun schon bei der Kopfbedeckung an. ?( Die Problematik ist die, dass ich kurze Haare habe und die müssten ja in jedem Fall versteckt werden. Mir sagt eher ein Kopftuch zu. Kommt dann doch nur die Bäuerin in Frage? Am liebsten würde ich meine Gewandung selbst per Hand nähen. Das stellt für mich eher kein Problem dar, allerdings habe und hatte ich schon immer Schwierigkeiten, Schnittmuster umzusetzen bzw. auf die persönlichen Maße anzupassen. Davor würde ich mich dann schon irgendwie fürchten. :/ Ich habe z. B. bei der Mittelaltersuse ein Kleid gesehen und wollte Euch mal fragen, ob dieses Kleid überhaupt in den zeitlichen Rahmen passen würde. Das wäre für mich auch schon mal ein Anhaltspunkt: http://www.mittelaltersuse.de/index.php?option=com_virtuemart&page=shop.product_details&flypage=vmj_color_plus.tpl&Itemid=62&category_id=18&product_id=41 Liebe Grüße Michaela
 
Hallo Michaela! Schön, dass du dir schon so viele Gedanken gemacht hast zu deiner Darstellung, das sind schon mal die ersten wichtigen Schritte. Wenn du noch ganz neu bist in der Darstellung, würde ich dir empfehlen, mit etwas einfachem anzufangen. ZB der Frau eines Handwerkers oder ähnliches. Da sind die Stoffe noch relativ günstig und der Aufwand für das Nähen ist nicht ganz so groß. Zeitlich sollest du dich auf jeden Fall, wie du schon sagst, enger eingrenzen, ich würde bei einfachen Darstellungen schon so auf 20 Jahre runterbrechen. Von der Kopfbedeckung her hast du ganz viele verschiedene Möglichkeiten: http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/ Ein Kopftuch wäre aber eher etwas für sehr einfache Darstellungen, also Mägde, Bäuerinnen etc. also Frauen, die halt schwer körperlich arbeiten. Dein Haarschnitt ist aber kein Problem, der verschwindet unter fast jeder Kopfbedeckung dieser Zeit gänzlich und wenns sein muss gibts sogar historisch vertretbare Schummel-Haarteile, die damals scon schick waren. :) Bezüglich Schnittmuster helfe ich dir gerne, das auf deinen Körper zuzuschneiden (so gut ich das online halt kann), sobald wir wissen, was du denn genau machen möchtest. In deiner Zeit passt das Kleid, das du hier zeigst leider nicht so ganz. In dieser Zeit trägt man eher so etwas http://wh1350.at/veranstaltungen/bachritterburg-15-17-august-2014/#jp-carousel-6967 oder auch so etwas http://www.diu-minnezit.de/realie_bild_gross.php?f=stuff267_image1.jpg Schnürungen auf der Seite gibts da vermutlich noch keine (einige ganz wenige Ausnahmen zeigen etwas, das eine SChnürung sein könnte, aber nur bei der 3. Schicht, also dem Surcot). Was man aber gerade im späten 14. Jhdt schon macht, sind Schnürverschlüsse, da wird statt Knöpfen quasi links und rechts eine SChnur spiralförmig durch Löcher gezogen und das Kleid damit verschlossen (das siehst du auf dem bild mit dem roten kleid). LG, Agnes
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für die Zeitstellung wäre der Mittelalterstamtisch in Offenbach recht günstig. Das Groh der Leute dort macht 14. und 15. Jhr. Ist immer am 1. Donnerstag im Monat
 
Hallo Agnes, vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. :danke Das ist ja wirklich lieb von Dir, dass Du mir beim Schnitt helfen willst. Ich schwanke noch zwischen kaufen und selbst machen. Wobei das Selbstnähen ja viel spannender wäre. Ich habe mir die Kopfbedeckungen mal angeschaut. Die sind ja wirklich vielfältig. Wären für eine Handwerkerfrau auch diese Kopfbedeckungen in Ordnung? http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/#jp-carousel-5425 http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/#jp-carousel-5920http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/#jp-carousel-5920 http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/#jp-carousel-5426 Ok, wie Du siehst, bin ich noch sehr verwirrt, was den Kleidungsstil angeht. Ich dachte, dass das Kleid von der Mittelaltersuse passen würde. In welcher Zeit war das denn aktuell? Würde mich jetzt wirklich interessieren, denn ich möchte da durchblicken. Die Kleider von Deinen Links, sind das in beiden Fällen Cottas oder Surcots? Hach, mir haben die Höllenfenster-Surcots ja immer so gut gefallen, aber das trägt die Handwerksfrau natürlich nicht. :( Trugen das denn schon Bürgerinnen, oder war das Höllenfenster dem Adel vorbehalten? Ich werde versuchen, mich zeitlich einzugrenzen. Das ist gar nicht so einfach, aber ich denke, dass geht wahrscheinlich vielen so am Anfang. Ich kann heute Nacht bestimmt nicht schlafen. 8o Hallo Dago, danke für den Tipp. Das würde mich ja wirklich sehr interessieren. Kann ich da denn einfach so vorbei kommen? Liebe Grüße Michaela
 
Hallo Michaela, Authentische Kleidung kaufen ist leider entweder sehr kostspielig (bei einer entsprechenden Schneiderin) oder man muss Abschläge machen (bei fertigen Sachen, da hab ich noch nix gesehn, was wirklich 100pro passen würde). Das Kleid von der Mittelaltersuse ist von der Silhouette her nicht schlecht für sagen wir mal 1340, einfache Darstellung, dann aber hoffentlich aus Wolle. Die Seitenschnürung passt aber gar nicht und ich würde die Geren auch anders gestalten (höher nach oben setzen und dann taillieren). Das, was ich dir da gezeit hab sind Cotten (oder auch Rock genannt), also die 2. Schicht, darunter trägt man immer noch ein leinernes Unterkleid und darüber dann das Surcot, das kann langärmlig, Lappenärmelig oder ohne Ärmel sein (Höllenfenster). So ein Höllenfensterkleid kann eine normale Bürgerin auch tragen, das ist nicht dem Adel vorbehalten, nichts ist auf Dauer dem Adel vorbehalten, der Adel ist nur immer der Trendsetter und der REst machts dann irgendwann nach :). Allerdings ist das Höllenfensterkleid nur bis in die 1370er maximum modern, danach trägt man nur noch hauteng. Natürlich gibts viele verschiedene Formen von allen 3 Bestandteilen je nach Zeit. Guck mal hier, ich hab hier nach Zeit geordnet von 13500-1390 was rausgesucht, was so die Mode der Zeit in etwa repräsentiert: 1310er-20er: http://de.pinterest.com/pin/368450813239160220/ keine Knöpfe, ärmelloses Surcot 1340er: http://de.pinterest.com/pin/214132157254471567/ keine Knöpfe, Höllenfensterkleid 1350er: http://www.pinterest.com/pin/203576845627811588/ Knöpfe am Arm nur bis zum Ellbogen, keine auf der Brust, darüber ein Höllenfenster-Surcot 1360er: http://de.pinterest.com/pin/342344009146267454/ Knöpfe am Arm und in der Mitte bis zur Hüfte und eine Spezialform, das Mi-Parti http://de.pinterest.com/pin/382454193328147064/ und hier mit einer anderen Verschlussart auf der Brust, dem Schnürverschluss 1370er: http://de.pinterest.com/pin/336362665891566105/ Durchgeknöpft bis zum Boden in der Mitte, teils am Arm bis zur Schulter hinauf, darüber drägt sie ein Lappenärmel-Surcot 1380er: http://www.pinterest.com/pin/203576845627953656/ eine Sonderform der LAppenärmel, sogenannte weiße "Tippets" 1390er: http://de.pinterest.com/pin/327496204125436750/ in der mitte geknöpft, erste kurze Ärmel Und ab 1400 bin ich leider nicht mehr kompetent genug :) Generell kann man sagen, je später desto mehr Knöpfe, ab 1370 kommen auch schnürverschlüsse dazu, es wird immer enger und sexier (darum ja auch die Knöpfe, da kommt man sonst nimmer rein), die Ausschnitte immer weiter, die Surcots immer aufwändiger. So und jetzt kommts erst richtig schwierig, all diese Formen reichen teils noch in diversen regionen und diversen abgewandelten Formen in frühere oder spätere Jahrzehnte hinein. Hier kommen wir auf das Problem der zeitlichen und regionalen Eingrenzung zurück. Keine Angst, das ist alles machbar :) Von der Kopfbedeckung her gingen alle 3 die du zeigst für einfache arbeitende Frauen, besonders die Haube (Birgitta-Haube) sieht man sehr oft und in vielen Regionen während des 14. Jhdt. Aber du wirst auf jeden Fall für repräsentative Gelegenheiten (wenn du grad nicht arbeitest) eine Art des Schleiers brauchen, da gibts aber ganz viele verschiedene Möglichkeiten. LG
 
Hallo Agnes, Du bist einfach der Hammer. :) Ok, machen wir Nägel mit Köpfen. Ich bleib bei 1360. Was das Regionale angeht: Ich komme aus Unterfranken. Am meisten interessiert mich aber (leider :D) die Geschichte Englands. Da kann ich gar nicht genug Infos in die Finger bekommen. Es ist aber sicherlich einfacher, bei einer deutschen Darstellung zu bleiben, oder? Da ich ja unter der Cotte auch noch ein Leinenkleid benötige, reicht mir das nähtechnisch wahrscheinlich erst einmal vollkommen aus. Ein Surcot kann ich mir ja immer noch nähen. Die Knöpfe sind sicherlich selbst hergestellt, oder? Quasi mit dem passenden Stoff bezogen. Die Cotten aus Deinem ersten Beitrag haben mir beide sehr gut gefallen. Sie sind sehr schön geschnitten. Wo kann man sich den so ein Schnittmuster kaufen? Geeignete Online-Shops für Stoffe habe ich hier im Forum schon gefunden. Was den Stand angeht, höre ich gerne auf Deinen Rat. So gesehen wäre mir eine Bürgerin lieber, aber ich möchte natürlich auch nicht an der Hürde des Nähens usw. scheitern. Ach herrje, ich bin total aufgeregt und würde am liebsten gleich loslegen. Liebe Grüße Michaela
 
Gute Wahl (auch wenn ich da als Mitt-14erin ein bissl vorbelastet bin ^^). Sowohl England als auch deine Heimatgegend sind super geeignet für eine Darstellung in der Zeit, da gibts viele Bildquellen und Funde, die du heranziehen kannst. Ein Fundkomplex der für England in der Zeit super Ergebnisse gibt sind die London Funde, in Süddeutschland sind die Konstanz-Funde sehr ergiebig. Toll ist natürlich wenn du die Gelegenheit hast, Fundstücke auch mal im Original anzuschaun, das ist halt bei Darstellung deiner eigenen Region recht günstig, da sind die Museen ja gleich ums Eck. Aber in England gibts einen ganzen Packen mehr an Funden und Aufarbeitung, wir ausm 14ten ziehen fast alle Ideen und Lösungen aus englischem Bild- und Fundgut, weil einfach so viel mehr da is als bei uns. Eine Bürgerin is nicht schwer machbar, ich denke, das kannst du so schon ansteuern auch als Anfänger. Aber um mal das Kleidungsthema anzugehen, ich weiß ja, dass das für Anfänger das wichtigste ist :) Schnittbasis: Toll sind hierfür die Herjolfsnes-Funde geeignet, das ist ein Fundkomplex von Kleidungsstücken aus dem 14. Jhdt, mit denen man wirklcih gut arbeiten kann, was die Schnitte angeht, weil sie sehr sehr nah an das rankommen, was man auch auf europäischen Abbildungen sieht. Der Originaltitel der Fundbeschreibung ist "Woven into the Earth" von Else Ostergaard. Dann gibts in Kombination dazu noch ein weiteres Buch, das heißt "Medieval Garments Reconstructed", wo gezeigt wird, wie man diese Funde nachschneidern kann. Und da würd ich dich bitten, schick mir eine PN mit deiner Emailadresse, denn das musst du dir nicht kaufen, wenn du verstehst was ich meine *zwinkerzwinker*. Und guck mal bitte hier rein, hier hab ich beschrieben, wie man so einen Originalschnitt auf sich anpasst http://wh1350.at/kleidung/historische-schnitte-anpassen-14-jhdt-cotte/(ist halt hier ein noch konservatives Kleid ohne Knöpfe, aber die Knöpfe kann man ja da noch draufmachen auch http://wh1350.at/handwerk/wollverarbeitung/stoffknopfe-nahen-eine-anleitung/ bzw auch hier http://wh1350.at/handwerk/wollverarbeitung/knopf-bzw-nestellochstich/ du kannst aber in der Zeit auch schon überlegen, ob du lieber Metallknöpfe kaufen möchtest, auch das wäre eine Variante) Und dann würd ich dir noch stark empfehlen, dass du dir "Kleidung im Mittelalter" von Katrin Kania zulegst. Da kriegst du absolut alle nötigen Handwerkstechniken und Grundlagen (zB Nähstiche, Webarten, Schnitte etc etc) erklärt und gezeigt, den Kauf hab ich nicht bereut und das werden dir andere sicher genauso berichten, ein Grundlagenwerk und heimliche Bibel des Darstellers. Was du brauchen wirst zum Anfangen: - Unterkleid aus Leinen (ganz simpel, Tunikaschnitt mit langen Ärmeln, ca Wadenlang) - Cotte aus Wollstoff - Kopfbedeckung - Strümpfe - Schuhe - Gürtel das sind so die Grundlagen, um mal angezogen zu sein, damit du damals außer Haus hättest gehen können. Und dann gibts natürlich noch so Späßchen wie Schürzen, Gugeln, Surcots, Mäntel, Schleier, Haarnetze, Beutel, Paternoster etc etc :) Einkaufen musst du dann: - weißes reines Leinen für das Unterkleid (vermutlich 3 Meter maximum, da geht sich auch noch eine Haube aus) - Wolle in Köperwebart (1/2er Köper ist da ganz gut, vermutlich weil du recht schlank bist, 4-5 Meter maximum) und am Besten in Pflanzenfärbung für die Cotte, aus dem selben Stoff kannst du auch die Knöpfe machen. Und vergiss nicht, für die Strümpfe ca 1-1,5 m einplanen. Zum Anfangen geht natürlich auch chemisch gefärbter Wollstoff, das bleibt dir überlassen, wie genau du anfangen willst. Es wird eh nicht dein letztes Kleid sein ^^ Bezüglich Farben frag mal Firiel hier im Forum, die kann dich da sicher gut beraten. - Leinen- und Wollgarn
 
Hallo Agnes, toll, dass ich mit meiner Darstellung in England bleiben kann. Danke für die Quellen zur Recherche. Da werde ich mich drüber her machen. Das Buch ist schon mal vorgemerkt. Die Stoffarten und -auswahl überwältigt mich etwas. Ich denke mal, dass man leichtes Leinen für das Unterkleid verwendet. Ich habe dazu folgendes gefunden. Welches eignet sich denn eher? http://de.dawanda.com/product/72378363-100-reines-weisses-Leinen-gewaschen-Reinleinen https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p141_feines-gebleichtes-Leinen--cremewei--.html Die Anleitung für die Knöpfe ist super. Ich werde die Knöpfe selbst herstellen, das gefällt mir besser. :) Ich habe nun direkt nach köpergebundener Wolle Ausschau gehalten. Finde aber in keinem Shop eine 1/2 Bindung, sondern 2/2. Ginge das auch? Ich denke, mein erstes Kleid darf jetzt mal chemisch gefärbt sein, da ich doch ein bisserl Bammel habe, das Vorhaben zu versemmeln. Dann tuts geldmäßig nicht ganz so weh. Hier habe ich Wollstoffe gefunden. Die Farbwahl dürfte passen, oder? https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p264_leichte-hellgruene-Wolle.html https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p255_leichte-krappdunkelrote-Wolle.html https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p248_leichte-burgundrote-Wolle--chem--gefaerbt-.html Am besten hat mir dieses Kleid aus Deiner Linksammlung gefallen: https://de.pinterest.com/pin/382454193328147064/ Werden die Cotten auch noch gefüttert? Das hellblaue Kleid schimmert an den Kanten der Schnürung dunkelblau. Mir gefällt der Kruseler sehr gut. Ich hoffe, dass ich das auch gebacken bekomme. http://wh1350.at/kleidung/verschiedene-kopfbedeckungen-in-der-umsetzung/#jp-carousel-5421 Ich bin mir seeeehr sicher, dass das nicht mein letztes Kleid war. :thumbsup: Eine Frage hätte ich noch zur Stoffmenge. Mir erscheinen 4-5 Meter Wolle wahnsinnig viel. Benötige ich soviel, weil der Stoff noch einläuft? Liebe Grüße Michaela
 
ähm, liebe Mods, wo sind denn hier unsere letzten Beiträge hinverschwunden?????? edit: schon klar! hab grad Toms Post gelesen!
 
Hallo, ich wollte Euch mal alle auf dem Laufenden halten. :) Leinen, Wolle und Garn sind bestellt. Ich bin sehr gespannt und freue mich darauf, endlich anzufangen. Liebe Grüße Michaela
 
Hallo, das Leinen ist angekommen. Nun habe ich noch eine Frage zur Farbe des Garns. Ich habe weißes Leinen gekauft und habe das Bockens Lingarn 16/2 im Auge. Würdet ihr dafür das komplett gebleichte oder das halbgebleichte (gedeckter Weißton) Garn verwenden? Liebe Grüße Michaela
 
das ist ganz dir überlassen, eine frage der ästhetik, das leinen wird mit zunehmendem alter ohnehin noch ausbleichen.
 
Hallo, mittlerweile ist das Unterkleid aus Leinen soweit zugeschnitten und muss nun mit Stecknadeln noch angepasst werden. Nun habe ich eine Frage bezüglich der Nähte. Ich habe mich schon etwas eingelesen und auch mitbekommen, dass es verschiedene Nahttechniken gab. Bisher ist mir nur nicht klar, ob für ein Unterkleid bzw. auch für die Cotte eine einzige Nahttechnik verwendet wird oder ob man (je nach "Region", also Ärmel, Halsausschnitt etc.) verschiedene Nähte macht. Die Kappnaht ist mir dabei schon sehr oft über den Weg gelaufen, aber auch der Überwendstich und der Steppstich. Liebe Grüße Michaela
 
Moin, als Garn habe ich mitunter Fäden aus Resten des Stoffes herausgezogen den ich vernäht habe. Bei Leinen ist das kein Problem. Damit hast du die entsprechende Farbe und alles bleicht gleichmäßig aus, wenn es denn dazu kommen sollte. Sichtbare Nähte mit einem deutlich anders farbigen Garn sind ebenfalls denkbar. Das Vernähen muss dann allerding sehr gleichmässig sein, das gilt insbesondere wenn du von Hand nähst. Für die Nähte sind gerade für England viele Formen überliefert. Ich habe zu Anfang erst einmal Nähproben an Stoffresten gemacht. Zum einen wollte ich sehen wie sie optisch wirken, zum anderen wie praktikabel für mich diese Nähte in der Ausführung sind. Angefangen habe ich im Keller, also Bruche und Leibhemd wo ich viele Erfahrungen in Hinsicht der Nähte sammeln konnte die ich dann bei den Kleidungsstücken die man dann wirklich sehen kann gut gebrauchen konnte, insbesondere dort wo es an gefütterte Kleidung ging. Nähen von Hand oder mit Maschine wäre der nächste Punkt den man sich überlegen sollte. Wobei ich jetzt keine Diskussion darüber starten möchte. Ich bin froh das meine Frau das Kleid für meine Tochter mit der Maschine genäht hat. Ich selbst trage nichts was ich nicht selbst von Hand genäht habe. Man hat einfach eine andere Einstellung zu seiner Kleidung weil man ja jeden Stich mit Vornamen kennt. Aber Vorsicht: von Hand nähen kann so süchtig machen wie Kettenhemdknüpfen! :D
 
also das ist leider nicht so einfach zu sagen, da es aus der zeit so wenig funde gibt und sich die regional halt leider auf einen eher engen Raum konzentrieren. Aber normal solltest du mit einem Vorstich für die eigentliche Naht und entweder Kappnaht oder Schmetterlings-Versäuberung (die Nahtzugaben nach beiden Seiten umklappen und festnähen, is halt 1/3 mehr Arbeit, wird aber glatter, da Kappnähte oft ganz schön dick werden können, besonders wenn man unerfahren ist im Handnähen) ganz gut fahren.
 
Hallo Agnes, das dachte ich mir schon, denn egal wo ich so nachlese, werden immer mehrere Nahttechniken gezeigt. Mit Region habe ich mich blöd ausgedrückt. Ich meinte damit, ob man z. B. am Halsausschnitt eine andere Naht verwendet, als bei den Geren oder den Ärmeln. Von der Kappnaht nehme ich nun erst mal Abstand. :) Ich habe doch richtig gelesen, dass man dafür auf der einen Seite eine doppelt so große Nahtzugabe benötigt, als auf der anderen Seite? Werden die Kanten bei der Schmetterlings-Versäuberung mit dem Überwendlingsstich versäubert? Hallo Wedel, ich habe mir das Bockens Lingarn gekauft. Ich glaube, mit dem Garn werde ich super klar kommen. Ich werde von Hand nähen, da ich Nähmaschinen nicht ausstehen kann. Die rattern mir einfach viel zu schnell eine Schlangenlinie. :D Ich habe schon sehr viel mit der Hand genäht, allerdings bisher immer nur den Rückstich verwendet.
 
Ja, Versäubern erfolgt in der Regel mit Überwendlingstich, und zwar in vielen Fällen so, dass du von der zu versäubernden Kante einige Fäden, vom Stoff an den du annähst aber nur einen oder zwei >Fäden auf die Nadel nimmt. Dann sieht man die Versäuberungsnaht von außen nicht. Es gibt aber auch Belege für einfache Versäuberungen mit einem Laufstich oder Vorstich, ganz so haltbar wie ein Überwendlingstich dürfte das aber nicht sein. Worüber ich mir in deiner Planungsphase langsam Gedanken mach würde, sind die Schuhe! :) Denn bei den wirklich guten Handwerkern hast du da mit teils enormen Lieferzeiten zu rechnen und wir wollen ja nicht dass du dann gut bekleidet aber barfuß auf die VA musst ;-) Apropos Veranstaltung .. wenn du auf dem Level arbeitest kannst du dir ja mal August als Zeitziel setzen und dich bei "100 Jahre 14.Jahrhundert" auf der Ronneburg bewerben? Das ist sehr nett und du kannst endlos Kontakte knüpfen was die restliche Ausstattung angeht
 
Hallo Niklas, ich hoffe, wir kommen heute dazu, das Unterkleid an mir abzustecken. Da muss mein Mann mit ran. :D Der Überwendlingstich war mir eh sympathisch, dann werde ich so versäubern. Will ja auch, dass die Nähte nach dem Waschen noch da sind. Jaja, die Schuhe. Ich hab mir schon den Kopf zerbrochen. Ich hab mir schon Gedanken gemacht, ob ich welche von CP bestellen soll. Wäre das in Ordnung? Wendeschuhe von Meister Knieriem sind mir für den Anfang doch ein bisserl zu teuer. Alternativ habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob wir sie selbst herstellen sollen. Das dürfte mein Mann gebacken bekommen. Wäre das vom authentischen her zufriedenstellend? Sorry, wenn ich so dumm nachfrage. Als was bewerbe ich mich dann dort? Einfach nur als Teilnehmer in historischer Gewandung oder als Aussteller? Das hört sich aber gut an und ich werde mich informieren. Kontakte knüpfen kann ja nie schaden. :) Liebe Grüße Michaela
 

Neueste Beiträge

Oben