Thread wieder hervorkram...
Habe ebenfalls dieses Jahr mit dem Bronzegießen angefangen und es haben sich auch bereits die ersten Erfolge eingestellt... Kann dabei allerdings nur jedem Anfänger raten, BEVOR man sich an das Vor u. Frühgeschtl. oder MA-authentische Gießen mit einer verlorenen Form aus Ton oder durchmischten Lehm heranwagt, die ganze Sache ersteinmal im kleinen Rahmen mit den etwas "moderneren" Mitteln zu üben... sprich mit gekauften Ton-Schmelztiegeln, Ölformsand und Formkasten... daß kann man alles schon für kleines Geld (unter 25-35,--€) aus der Bucht beziehen... Wie schon gesagt wurde, man muß da schon etwas herumprobieren und sich genau überlegen, wie groß der Anguß sein soll und vor allem, was gaaanz wichtig ist, ist die richtige Anzahl u. Positionierung der Gaskanäle... def. lieber ein paar mehr stechen, als zuwenig...
Meine Ton-Schmelztiegel beziehe ich hier :
http://www.zujeddeloh.de/artikel563.html Die halten im Durchschnitt zwar auch nur 3-4 Schmelzen aus, aber letztendlich ist das nunmal Verschleißware, kann man nix machen. Übrigens empfiehlt es sich, die Tiegel vor dem Schmelzen mit etwas Borax (1/2 Esslöffel etwa, bei den kleinen...) aufzuheitzen und dann mit dem flüssigen Borax "auszuschwenken", damit verhindert man, daß ev. vorhandene Restpartikel in der Schmelze landen und sie verunreinigen, außerdem erhöht sich dadurch die Fließfähigkeit der Schmelze, mal abgesehen davon, daß man nicht mehr allzuviel Borax zum Rohmaterial zugeben muß. Eine kurze Arbeitsabfolge, mit deren Einhaltung man rel. rasch vorzeigbare Ergebnisse produzieren kann...: Wachsmodell formen / bauen (Bienenwachs ist da wohl das beste Material) Modell in Gips betten (Angußtrichter und Gaskanäle nicht vergessen) Gipsform dann entweder mit der HLP oder im Feuer ausschmelzen / langsam ausbrennen lassen Gipsform mit Zinn ausgießen Den Zinn-Gußrohling säubern u. aufbereiten, geg. vorh. Gußfehler korrigieren Die Zinnform anschließend im Gußkasten in Ölformsand abdrücken und NOCHMALS in Zinn gießen (dadurch erhält man meistens ein noch etwas besseres Modell mit saubereren Oberflächen) Übrigens, daß Wachsmodell läßt sich nicht in Sand abformen, trotz reichlicher Verwendung von Talkum als Trennmittel, der Sand bleibt trotzdem am Wachs backen und das Modell ist dann mehr oder weniger ruiniert... Das in Sand gegossene Zinnmodell nochmals im Gußkasten abformen, Gaskanäle stechen etc. Jetzt kann man anfangen, die Kupfer-Zinn Mischung abzuwiegen. Ich gebe übrigens das Zinn gleich von vornherein mit in den Tiegel, dadurch verkürzt sich die Schmelzzeit etwas und die Schmelze wird gleichmäßiger. Um die Verdampfung auszugleichen, nehm ich immer ein Mischungsverhältnis von 2 1/2 - 3 Teilen Zinn auf 7 - 7 1/2 Teile Kupfer, das ergibt eine recht gute und harte goldfarbene Bronze. Jetzt noch einen guten Teelöffel (bei ca. 100-120 g Mischung) dazu und ab damit in den Ofen / die Esse. Vor dem eigentlichen Gießen sollte man allerdings das flüssige Borax, welches auf der Schmelze schwimmt, mit einem Metall-oder Quarzstab abziehen / heraustupfen. Der Rest ist dann eigentlich nur noch reine Glücks- und Übungssache... LG Hafdan