Fell und Gewandung

[Ulrich]

Hört Ihr Franken , wir hätten keine Kultur ?! Zu den Waffen !!!

Noch einmal werden es die Franken nicht schaffen uns zu missionieren ))

Ein Sachse kann sich gewebte Kleidung leisten und auch die von ihm abhängigen müssen sich nicht in Tierfelle hüllen, die Schande tut man sich nicht an.

Völlig richtig! Wie war doch der Spruch? "Seid ihr so arm, dass ihr Euch keine Stoffe leisten könnt?" Aaaber...und **** hat das auch schon erwähnt... es gab Mäntel aus Otternfell. Bei den "Herrschaften von Asseln" z.B. (Grab 11- Herrschaft). Ein wundervolles Teil. Ich wollte mir auch so einen Mantel nähen, aber leider steht der Otter unter Naturschutz. Heute könnte man stattdessen Nutria, Biber oder Seehund nehmen. Hier mal die Reko von Andreas Sturm:

Hierbei handelt es sich aber um hochwertige Mäntel, wie sie sich bestimmt nicht jeder leisten konnte. Generell kann man aber sagen, dass die Pelze eher zum Besatz oder Ausfütterung der Bekleidung dienten. Die Wikinger haben im Frühmittelalter ja auch schon mit Pelzen gehandelt. Im Hochmittelalter gab es schon Kirschnerzünfte, die sich in die Sparten Haustierpelzer (Lammwerker) und Wildtierpelzer (Wiltwerker) gliederten. Vom 12. bis 15 Jahrhundert hat die Zahl der pelzverarbeitenden Gewerbe stark zugenommen.

 

[Sigurdur]

Hey Ulrich, sorry aber... :groehl Bild 2 sieht aus wie Leiche im Kofferraum ...

 

[Wilfried]

Und die Leute aus Asseln waren fränkisch beeinflußt , oder? Schicker Bade/Hausmantel übrigens. Könnte mir auch gefallen. Also, mach einfach, näh den Pelz an, als Kragen an einen Klappenrock z.B. Oder ne schicke Fellmütze, so Birka typ

 

[Ulrich]

Und die Leute aus Asseln waren fränkisch beeinflußt , oder?

Das waren sie definitiv. Möglicherweise waren sie sogar Franken, dass lässt sich nicht mehr erschliessen. Von der Region her noch sächsisch. Aber auch noch ein paar Jährchen vor "unserer Zeit"

Bild 2 sieht aus wie Leiche im Kofferraum ...

Öhmm... das ist ne Grabdarstellung allerster Klasse. Selbst fotografiert im Museum ! Jaaahhaaa... das durfte ich Und das teil oben links im Eck ist die Lampe :-(((

 

[Wilfried]

Is aber auch n schei... schicker Bademantel, den innen mit roter Kaschmirwolle .... :whistling: als Marder oder Fuchs, gefedert, damit er nich so schwer ist .... Wenn ich einmal reich wär,

 

[Ulrich]

Hey, das ist ein Otternfell - Klappenrock, der mit Krapp- gefärbten Leinen ausgeschlagen ist. Nichts mit Kaschmir !

 

[Wilfried]

:zunge Und? Sorry, war off -Topic. Aber das Dingen wäre auch heutzutage zu Hause gut tragbar und in München kriegte man bei jedem Juwelier Kredit. Einfach zeitlos schön

 

[3091]

Vom 12. bis 15 Jahrhundert hat die Zahl der pelzverarbeitenden Gewerbe stark zugenommen

vor allem auch in Leipzig... bis zum II.WK dann DIE Pelzhandelsstadt Deutschlands (Lokalpatriotismus- Modus "off").

 

[Ulrich]

(Lokalpatriotismus- Modus "off")

Ach was! Bei uns in der Nähe haben die mit den ganzen Viechern gehandelt. Nicht nur mit dem Pelz. Liest du hier: http://www.alt-alfeld.de/ausfuehrliches/tierhandlung-ruhe/geschichte/index.html Und heute gibt´s in dieser Stadt immer noch Bären und Wikinger. Die erstgenannten mit Fell

 

[Dain II.]

Könnt ihr mir erklären wie man Fell in einer Gewandung einbringen kann? Habt ihr ein Schnittmuster oder Bilder an denen man sich ein Beispiel nehmen kann ohne das es gleich nach Steinzeit Mensch aussieht

Pelzkleidung gibts immer schon. Bspl. Ukraine - Antike: Bei Skythen Biber, Otter, Bisampelze zu Mänteln verarbeitet Fellseite innen außen mit buntem besticktem Tuch bezogen oder Leder, auch nur als Besätze verwendet, selbiges bei Sauromaten, Sarmaten, Melanchlainern, etc. etc. Auch im Frühmi bei Oströmern und Turkvölkern wie Alanen, Hunnen, Akaziren, Kutriguren, Utiguren, Awaren, Chazaren, etc. Mäntel/Kaftane aus Schafspelz, Ziegenpelz oder Eichhörnchen wieder Fellseite nach innen außen mit Leinen, Wolltuch oder Seide bezogen oder einfach nur Leder mit Tuch ausgeschlagen. Findet sich quer durch alle Gesellschaftsschichten und unterscheidet sich eigentlich nur in der Qualität der Ausführung Schnitt ist immer der selbe (außer bei Männern die ein gewisses Alter überschritten hatten). Temujins Geschenk an seinen Schwiegervater und sein wertvollster Besitz war doch ein Kaftan aus Zobel, wenn ich mich richtig erinnere.

 

[Wilfried]

Eine andere Frage: Wieviel und was für Fell möchtest Du denn verwenden?

 

[Mara]

es geht auch um die darstellung eines "wilden" ohne kultur

Also doch Steinzeit! 8o Nein, mal im Ernst, habe da vielleicht einen Vorschlag: Habe mir in der vorletzten Saison einen Wollmantel genäht. Mittlerweile nicht mehr meine Zeit, aber vielleicht für Dich als Anregung, wei man Pelz verarbeiten kann, geeignet. Für die Interessierten hier: Könnte mir vorstellen, mich von dem guten Stück zu trennen. Fragen und Angebote gern per PN.

 

[user1133]

Hey, das ist ein Otternfell - Klappenrock, der mit Krapp- gefärbten Leinen ausgeschlagen ist. Nichts mit Kaschmir !

Also, wenn du den mal nicht mehr haben willst ... hier, ich ... haben will 8)

 

[3538]

Wikinger/Dänendarstellung weiß ich nicht, Sachsendarstellung geht Pelz/Fell garnicht !! Wer sich in Felle hüllt, kann sich keine "ordentliche" Kleidung leisten, ist ein "Waldmensch o.ä. ohne Kultur", denn er kann sich keine gewebten Kleider leisten

Stimmt Philippa d´Avenes 1330 Krönung zur Englichen Königin (verarmte Familie) mit Fellen gefütterte Kleidung. Die Wikinger trugen zur See schon Felle so verarbeitet, das sie einen Modernen Versuch zufolge darin 1 Grad Celsius weniger auskühlten als ein heutiger Seemann in Modernen Seemannskleidung, Die Eskimos tragen bestimmt auch nur Felle weil sie keine Weiden für Scharfe haben. :kopfwand

 

[user1133]

Gibt es nicht auch einen Fund von einer Gugel aus Seehundfell? Oder?

 

[Timm]

Moin, ich hab mir den Thread gerade mal von Anfang bis Ende durchgelesen. Und mir dann die beiden (mehr als dünnen) Postings von Apolonia durchgelesen:

Könnt ihr mir erklären wie man Fell in einer Gewandung einbringen kann? Habt ihr ein Schnittmuster oder Bilder an denen man sich ein Beispiel nehmen kann ohne das es gleich nach Steinzeit Mensch aussieht

die zeit ist eigendlich egal. soll für mein bruder sein

Was soll das denn dann hier nun werden? Aussage aus diversen Postings ist: Ja, es hat Felle als Bekleidung zu verschiedenen Zeiten geben, insbesondere im spätantiken und teils im frühmittelalterlichen Zeitraum, aber auch in anderen Zeiträumen und Regionen. Aber was soll da nun für Apolonia bei rauskommen, die ja nichtmal eine Zeitstellung interessiert? Meine Vermutung ist: Eine Absolution für einen Marktwolpertinger, weil wir ja nun wissen, dass "die im Mittelalter Felle getragen haben". Das Engagement der Forumiten in allen Ehren, aber in Angedenk der hier genutzen Rubrik (ja, ist eines meiner Lieblingsthemen) Living History und Reenactment, wärest du Apolonia dran die Zeitstellung zu konkretisieren und dich da auf etwas fest zu legen. Allerdings ist es (wie z.B. bei Waffen auch) erfahrungsgemäß ungünstig, eine Darstellung auf ein Ausrüstungsteil aufzubauen. Gruß, Timm

 

[user1133]

Du hast eigentlich Recht Timm ... ich habe auch schon überlegt, diesen Post zu verschieben, aber da es hier eine Menge Infos zu Pelzen bei Gewandungen gab, hab ich ihn hier gelassen. In der Hoffnung, Apolonia meldet sich irgendwie noch zu Wort. Also, Apolonia ... was suchst Du genau? Die "Erlaubnis" ein Schaffsfell um die Schultern tragen zu können oder Erklärungen dafür, inwieweit man Pelz in hisitorscher Kleidung wieder finden kann?

 

[3538]

Der von mir genannte Versuch ist in Roskilde durchgeführt worden Ziegenleder und Wollschichten als Wikinger Kleidung. In Herjolfsnes Gewandt 39 Eisbären Fell und Seehundhaut aber dies sind Einzelfälle, in Gräbern gibt es wenig Fellfunde aufgrund von Mäusen und anderen Schädlingen die diese als Nistmaterial nutzen und des Natürlichen Verfall. Ein weiteres Beispiel National Museum Kopenhagen auf deutsch. Pelze inder frühen Eisenzeit Viking Aber dies hatten wir glaube ich schon mal oder ?

 

[Aennlin Bluom]

"Das gab es im Mittelalter" oder "das gab es nicht im Mittelalter" ist in fast keinem Fall als Pauschalaussage richtig. Zum einen weil unterschieden werden muss zwischen Früh-, Hoch- und Spätmittelalter, zum anderen auch noch nach Region. In Skandinavien waren sicherlich andere Sachen in Mode als im gleichen Zeitraum in z. B. in Italien. Es geht selten um die Frage "Kannten die das oder nicht?", sondern vielmehr um die Frage, was MODE war in welchem Land zu welcher Zeit. Jetzt steht die Frage im Raum, wie man Fell in "egal welche" Gewandung einbringen kann. Da keine Zeit oder Region angegeben ist, verstehe ich das so, dass hier Beispiele aus allen Regionen und Epochen gefragt sind, und die Klamotte dann anschließend danach angefertigt wird. Also ist kein Hinweis falsch und keine Diskussion notwendig sondern es kann alles aufgelistet werden, was so an Funden querbeet vorhanden ist. In diesem Link sind einige Leder- als auch pelzgefütterte Sachen aufgelistet: http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/leather.html Die Abbildung von dem Schäfer mit dem Fell als Umhang finde ich ums §%&?! nicht wieder. Meine, es wäre in einer hochmittelalterlichen Handschrift gewesen.

 

[Wilfried]

Irgendwo in den tiefen dieses Forums gibt es einen Link zu einem Fund in Haithabu , bei dem es sich um einen Mantel aus "braunem Flokati" gehandelt hat. Also Webpelz, der Bärenfell imitiert. Schäfer in Schafspelzen findet man in der Darstellung der Geburt Jesu im Lukasevangelium.