Fischgrat und Diamantkörper im Hochmittelalter?

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Darf ich mal was fragen? Da meine Webbücher alle auf Englisch sind, kann ich die deutschen Begriffe nicht immer zuordnen. Herringbone ist das Fischgrät? Weil was auf Englisch broken zigzag heißt seh ich nicht, kann aber an mir liegen. LG Therese
 
Ich suche gerade Quellen fürs Homi und Spämi. Angeblich soll ein Fund bei denen aus Herjolfness dabei sein. Habe aber nix zum nachlesen.
In "woven into the earth" steht was von gefundenen Diamantköper (Diamond Twill 2/2), Seite 70 ff
 
http://www.google.de/search?q=herri...rw4QThuIGADA&ved=0CAkQ_AUoAQ&biw=1024&bih=672 Also auch ohne Übersetzungstool würde ich sagen das herringbone wohl Fischgrat ist.
Mein Problem dabei ist, das Fischgrat unterschiedlich aussieht. Also, das was im Englischen als broken bezeichnet wird, der Wechsel zwischen Schuss- und Kettfädenabfolge. Der Wikipediaartikel über herringbone hat mich jetzt völlig verwirrt. Ich dacht herringbone wäre mit Wechsel. LG, aber verwirrt Therese
 
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Fischgrät sieht deshalb unterschiedlich aus, weil es unterschiedlich große Muster gibt. Das heißt die "Gräten" des Fischgräts können unterschiedlich lang sein. Ebenso gibt es unterschiedlich große Diamantköper. Das was Google Bilder da auschüttet ist nicht alles Fischgrät, sondern auch Zick-Zack Köper. Fischgrät hat die Linien versetzt, beim Zick-Zack ist die Linie fortlaufend. Fischgrät oder auch Fischgrat: https://picasaweb.google.com/100235...key=Gv1sRgCKeXv7TP6J6pkwE#5816627752351594210 Zick-Zack Köper: https://picasaweb.google.com/100235...key=Gv1sRgCKeXv7TP6J6pkwE#5816682602006625714 (Quelle meine Fotos bei Picasa)
 
Broken twill heißt nur, dass der Einzug der Kettfäden an einem Punkt "springt", zum Beispiel vom 2. auf den 4. Schaft. Das hat nix mit dem Wechsel zwischen Kett- und Schussköper zu tun, das ist schon höhere Webkunst ;-)) Um die Verwirrung komplett zu machen, ist die Bezeichnung der Bindungen nicht einheitlich, weder im Englischen noch im Deutschen! Aus jedem Fischgrät lässt sich übrigens problemlos ein Diamantköper entwickeln nur durch Veränderung der Trittfolge, deshalb treten diese beiden Bindungen immer parallel in der Geschichte auf. Marled
 
DAnke mal für die Tips. Mir geht es explizit nur um Diamantköper;) Ich beweg ja um 1280
 
Um die Verwirrung komplett zu machen, ist die Bezeichnung der Bindungen nicht einheitlich, weder im Englischen noch im Deutschen!
Danke, das hatte ich mir schon gedacht, besser befürchtet. Ich bin immer glücklich, wenn ein Schema der Bindung mit abgebildet wird. LG Therese
 
@Marled: Laut der gängigen, dynastisch orientierten Definition ist das verlinkte textil mit der Datierung 1301-1400 nicht mehr Hoch- sondern schon Spätmittelalter ;-)
 
Jetzt mal eine saudumme Frage und ich rechne auch damit, dafür gleich gesteinigt zu werden: Wenn wir Belege für das Frühmittelalter kennen und nun auch einen aus dem Spätmittelalter haben - warum gab es dann im Hochmittelalter keine? Fanden die das plötzlich blöd? Unpassend? Unmodisch? Oder wurden aus dieser Zeit einfach nur bisher keine Reste gefunden????? :whistling:
 
Eventuell weil es sich immer weiter in Richtung SpäMi weiterentwickelt hat und somit die Funde immer weniger werden. Jetzt könnte man auch gegenhalten, dass man bei nur einem Fund nicht gleich auf die Zeitperiode vorher zurückschließen kann.
 
Naja, bei bestimmten Sachen ist das ja auch logisch. Elektrizität gab es ja auch erst später, da kann ich nicht darauf zurückschließen, dass es die vorher auch schon gab. Aber um mal bei dem Beispiel zu bleiben: wenn es um 1900 Elektrizität gab und wir wissen, dass es sie 2000 auch gab, dann würde ich mich fragen, warum sie zwischen 1901 und 1999 keiner benutzt hat. Verstehst Du, was ich meine? Diamantköper war ja schon vor dem Hochmittelalter hinlänglich bekannt. Und nun ein Fund aus dem 14. Jh. Warum schließt man dann darauf, dass es zwischen 1100 und 1300 keinen Diamantköper gab? Doch eigentlich nur, weil man bisher keine Funde in diese Zeit datieren konnte. Dass Stoff auch verrottet, ist ja nun auch hinlänglich bekannt. Könnte es einfach daran liegen?
 
Meines Wissens haben die Funde von Diamantkörper im HoMi alle einen sakralen Hintergrund. Als "Gebrauchskleidung" ist mir zumindest nichts bekannt. Nun zu schließen, dass Diamantkörper auch als Kleidung getragen wurde, halte ich für ein wenig gewagt. Oder anders: Wenn man 2514 eine gehäkelte Tischdecke aus 2014 findet, kann man auch nicht unbedingt davon ausgehen, dass es üblich war, sowas zu tragen (obwohl, heute geht ja eigentlich alles! ;)) @Mara: Bei Mode ist das halt so eine Sache... Beispiel Schulterpolster im 20. Jahrhundert. Bis in die 50er chic, dann wieder in den 80ern und nun wieder heute. Da liegen zwar keine 200 Jahre dazwischen, aber wir leben ja in einer Hochgeschwindigkeitszeit! ;D
 
Bin ich der einzige, der auf Marleds Bild keinen Diamant- sonder einen Rautenköper sieht?
 
Ist der Diamantköper nicht die gebrochene Variante des Rautenköpers?
 
Ja, der Diamantköper ist gebrochene Variante und auf dem Bild scheint es echt ein Rautenköper zu sein. Leider kann man die hochauflösende Variante noch nicht laden. Beim Posten war mir irgendwie die englische Bezeichnung diamond twill für Rautenköper im Sinn, sorry. Marled
 

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