Fischgrat-Wollstoff

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Reena

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Hallo zusammen, habe mal im Keller geplündert und ca 3,50 m eines Wollstoffes mit fischgratmuster entdeckt webbreite 80 cm. Dieser Stoff stammt noch von damals, als Oma noch Schafe hatte, sie hat selbst gesponnen, (allerdings mit einem Spinnrad) und die Nachbarin hat gewebt. Die eigentliche Frage wäre nun: Wofür kann ich diesen Stoff verwenden? Rechteckmantel? Kleid? Vielen Dank im Voraus Reena PS: Das wichtigste hätt ich doch fast vergessen, ich möchte eine Frau mittleren? Standes in Haithabu darstellen.
 
für ein Kleid dürfte das wahrscheinlich zu wenig sein - ich hab für ein etwas über knielanges kleid ca 4,5m 70cm breiten Leinenstoff gebraucht (allerdings mit langen Ärmeln) - knielang ohne Ärmel wäre (wenn du nicht allzu groß bist) evtl grad so rauszuholen, denke ich. Für das typische Wiki-Oberkleid, diese Trägerröcke oder wie die heißen, dürfte es aber gut reichen, die haben ja keine Ärmel und gehen auch nicht über die Schultern, sparen da also nochmal ein gutes Stück Stoff. Da es Wollstoff ist, könnte man den dazu auch gut mit Pflanzenfarben einfärben, würde mit 'nem Unterkleid aus Bauernleinen oder so bestimmt klasse aussehen. Für einen Rechteckmantel müsstest du auf jeden Fall zwei Bahnen des Stoffes längs zusammen nähen - der Rechteckmantel meines Mannes ist gute 150cm breit und das langt gerade so. Allerdings vermute ich, dass der Stoff eher dünn ist als Mantelstoff, und selbst bei Mantelstoff haben wir den Umhang noch doppellagig gemacht. Da ist der Stoff also vermutlich zu knapp.
 
Danke für die schnelle Antwort. ja, der stoff ist eher dünn und leicht. und ich hab mich vermessen, ist 3,80 m lang. Vielleicht hätt ich auchn och schreiben sollen, dass das ganze zweifarbig, also hell/dunkelbraun ist.
 
Also ich würde da ein Schultertuch daraus machen, der Stoff ist groß genug um sich darin einzukuscheln wenns kälter ist und um es auch bei Bedarf übern Kopf als Kapuze ziehen zu können. Falls Du gar nicht weißt was Du damit anstellen sollst, schicke ich Dir gerne meine Adresse ;)
 
Du willst Haithabu darstellen? Dann würde ich dir empfehlen einen Trägerrock nach fund draus zu machen. Entweder so wie er ist oder du färbst ihn vorher noch mit einer Passenden Pflanzenfarbe. Aus dem verbleibenden Stoff kannst du dann immernoch ein Schultertuch machen. Es könnte auch sein das es für ein Kleid reicht das kommt aber auf deine Maße an. Weiter sachen findest du vielleicht auf der Seite Just my two cent´s Bering
 
@Bering: Hab grad nochmal ein fast genauso grosses Stück des gleichen Stoffes aus dem Keller gezaubert :D (und noch ein paar andere nützliche Dinge), deshalb wird wohl eher ein Kleid, der Trägerrock kommt mir wohl für den Anfang auch wahrscheinlich zu teuer, wenn man die Fibeln mitrechnet...Der Tipp mit dem Färben is super! Da hier im Moment die empfohlene Lektüre (Textilfunde aus Haithabu) nicht erhältlich ist, würde mich interessieren, obs diese fischgratbindung überhaupt zweifarbig gegeben hat. Ansonsten hätt ich hier noch ca einen kg Walnuss im TK zum färben... Weiss da jemand bescheid? Danke PS Hab gerade gesehen, dass Katraka auch die Färbe - Idee hatte. Bin ned wirklich gross, müsste sich aber mittlerweile ausgehen :)
 
Schalenfiebeln müssen nicht immer unglaublich groß und aus teurem Materiel sein. In "Die Schmuckfunde von Haithabu" sind unmengen verschiedener drin von ganz schlicht bis ganz Prunkvoll. Wenn du eine fundirte Darstellung nach funden aufbauen willst empfehle ich dir noch folgende Bücher über die Fernleihe zu besorgen. "Die Gräber von Haithabu" "Die Textielfunde aus der Siedlung und den Gräbern von Haithabu" "Die Lederfunde von Haithabu" "Die Holzfunde von Haithabu" "Die einheimische Keramik von Haithabu" "Die Eisenfunde von Haithabu" Ich würde dir raten mit den beiden Büchern über die Textielien und dem Buch über die Gräber anzufangen. Damit kann man schon mal einen roten Faden erstellen. Auf der Seite die ich dir verlinkt habe für den Trägerrock sind auch noch jede menge infos über die verschiedenen gefunden bindungsarten usw vorhanden. Und mit nun ca 7 m von dem wollstoff sollte es sogar für Kleid und Trägerrock reichen :thumbup: Übrigesn wenn er zweifarbig gewebt ist sieht man das auch noch nach dem pflanzenfärben :D sind dann zwei verschiedene abstufungen des selben Grundtons. Just my two cent´s Bering
 
Der Band:
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Die Textilfunde aus der Siedlung und aus den Gräbern von Haithabu : Beschreibung und Gliederung sollte hoffentlich bald einmal kommen, Die Gräber von Haithabu von Silke Eisenschmidt und Ute Arents könnte ich mir morgen kaufen (schweineteuer versteht sich :( ) Heute ist ja feiertag, sonst wärs wohl schon zuhaus :D
 
Hej Reena, Du solltest Dir auch erstmal überlegen, welche Zeit Du darstellen möchtest. Denn in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts verschwinden die Schalenfibeln in Haithabu, was gleichzeitig wohl auch bedeutet, dass Trägerröcke auch passé sind. Dafür setzt sich die Einfibelmode durch, die es schon länger im fränkisch-sächsischen Raum gibt. Beste Grüße
 
@ Grettir: hoppla, soweit war ich noch gar nicht, die Bücher sind ja erst unterwegs. Wie sieht denn diese "Einfibelmode" aus?? Sry Hab noch nicht viel Ahnung
 
Ist ein typischer Archäologenbegriff, weil er nach mehr Wissen klingt, als wirklich dahinter steckt. ;) Denn trotz des Wörtchens "Mode" wissen wir kaum, welche Kleidungsstücke dazu wirklich miteinander kombiniert wurden. In den Gräbern sieht es so aus, dass eine Kleinfibel (meistens Scheibenfibeln) im oberen Brust-/Halsbereich gefunden werden. Andere Positionen kommen seltener auch vor, sind aber in der Regel wohl durch sekundäre Verlagerung zu erklären. Was die Fibeln letzten Endes gehalten haben, ist unsicher. Denkbar sind hier Verwendungen zum Schließen eines Ausschnitts oder zum Zusammenhalten leichter Bekleidungsstücke, wie z.B. eines Schultertuchs o.ä., bzw. vielleicht auch einfach nur noch als Schmuckelement. Beispielsweise zum Schließen eines schweren Rechteckmantels werden sie definitiv nicht genutzt worden sein, da die Spangen dafür zu klein bzw. filigran gearbeitet sind (selbst bei dem selteneren großen Scheibenfibeln sind die Nadelapparate nicht für so etwas ausgelegt.) Ich weiß, sowas ist für eine Darstellung nicht wirklich hilfreich. Aber letzten Endes ist jede Rekonstruktion immer nur eine Interpretation (und deswegen so spannend.;) )
 
AAAH :kopfhau das sagst du jetzt, wo ich mind drei std gelesen und gesucht hab...aber ist ja fast das gleiche... Na, macht nix, lesen bildet, hab ich mal gehört :D
 
Manchmal hilft ein ergänzender Blick in die Bücher. Aber die Gräber von Haithabu hast Du ja schon bestellt. :p (Da steht's nämlich auf S. 95 drin.) Der Spaß gilt übrigens auch für Thumby-Bienebek und Kosel.
 

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