Wie Hans Meinl und Alfons Schweiggert in ihrem Buch über den Maibaum feststellen, ist der eigentliche Maibaumbrauch erst ab dem 13. Jahrhundert nachweisbar. “Im Jahre 1225 tanzten nahezu alle Gemeindemitglieder in Aachen ausgelassen um einen großen Maibaum. Der Pfarrer nahm an diesem Brauch, der für ihn eindeutig heidnischen Urspungs war, derart Anstoß, dass er kurzerhand zur Axt griff und den Baum fällte. Bei dem infolge dieser Tat entstehenden Handgemenge wurde der eifernde Gottesmann sogar verletzt. Der Vogt wurde herbeigeholt, um nach dem Rechten zu sehen und die Maibaumfreunde, die gegen einen Mann der Kirche handgreiflich geworden waren, der gerechten Strafe zuzuführen. Aber der hohe Herr stellte sich auf die Seite des Volkes. Er befahl, einen noch schöneren und größeren Maibaum aufzustellen, was dazu führte, dass dieser Mann in der Gunst der Bürger erheblich stieg. Ab diesem Zeitpunkt gab es den Maibaumstreit. Auf der einen Seite stand das Volk, das zunehmend mehr den Maibaumbrauch befürwortete. Auf der anderen Seite befand sich die Kirche, die in dem Vordringen eines originär heidnischen Brauchtums einen Angriff auf die christliche Lehre sah“