Hallo Halldóra, ich frage einfach mal, um welche Zeitstellung geht es dir? Ich glaube, bei Hoch- oder Spätmittelalterlichen Schuhen auch von doppelten Sohlen (Leder) gehört zu haben, da kenn ich mich aber nicht so aus. Für Haithabu (Textilfunde glaube ich) beispielsweise geht man von Einlegesohlen aus Filz aus. Ich denke, ganz "A" wäre, sie möglichst passend zur Sohle zuzuschneiden und einfach nur einzulegen. Hier kann die Einlegesohle jedoch auch gerne mal verrutschen. Bei Einlegesohlen geht man davon aus, dass sie die Sohle vor Abrieb von innen schützen und unliebsamen Schweiß eher vom Leder fern halten. Wenn du die Sohlen fixieren willst, würde ich zu einem richtigen Lederkleber raten (beim fertigen Schuh). Beide Seiten, Sohle von innen und Einlage, gut bestreichen, die Einlegesohle in den Schuh gleiten lassen und nach ein paar Minuten schön fest klopfen. Das geht ideal über nem Schusterdreibein, kannst aber auch ein Stück Holz oder Ähnliches als Gegendruck verwenden. Ich habe drei Paar Wendeschuhe und seit ich die Einlegesohlen so verklebt habe, halten sie wunderbar. Bei der Pattex-Methode hatte ich die Einlagen nach jedem zweiten Lager wieder in der Hand. Eine weitere Möglichkeit, die Einlegesohle zu fixieren, wäre, sie vor dem Wenden an einigen Punkten an der Sohle fest zu nähen. Habe ich so bei wikingerkleidung.de gelesen, ich denke mal mit Stichen, die nicht komplet durch die Sohle gehen, sondern nur halb ins Leder und an der gleichen Seite wieder raus. Zu dem anderen Punkt, bei der Nassverarbeitung von Leder scheinen sich wohl die Geister zu scheiden. Alwina von wikingerkleidung.de (ich finde es zur Zeit auf ihrer Seite nicht mehr) hat mal betont, das Leder immer trocken zu verarbeiten, sowohl beim Nähen als auch beim Wenden. Ich möchte jetzt nichts Falsches sagen, aber ich glaube, der Andy von reenactment-bedarf.de näht trocken und wendet nass. Ich denke, wenn man, wie für Wendeschuhe empfohlen, nicht zu dickes und steifes Leder, sondern eher dünnes hernimmt, sollte die Verarbeitung komplett trocken funktionieren. Bei der "Nassmethode" lässt du das Leder einige Zeit im Wasser liegen, dass es sich schön vollsaugt und kannst es zum Verabeiten etwas abtropfen lassen, es bleibt dann noch längere Zeit feucht und lässt sich trotzem gut anfassen ohne zu tropfen. Ich hoffe, die Tipps konnten dir ein wenig weiterhelfen. Lieben Gruß Ollie