Frau mit Rückentragekorb

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Hallo Wenn im Mittelalter eine Frau mit einem Tragekorb auf dem Rücken unterwegs war, welche Stellung in der Gesellschaft hatte sie dann? Eine Bäuerin/Magd auf dem Heimweg vom Feld? Oder vielleicht eine Händlerin auf dem Weg zum Markt? Oder vielleicht gar eine "Fahrende" die kein festes Zuhause hat? Mich faszinieren diese Rückentragekörbe - wir nennen die in der Schweiz "Chräze/Chräzi" - schon sehr lange und meine Schwester hat als Kind einen solchen Korb in Kindergrösse gehabt. Vielleicht wäre es etwas wenn ich meine "Figur" damit anfange bevor ich ein unpassendes Kleid nähe. Grüsse aus der Schweiz Zauberin
 
Hoi Zauberin, In welcher Zeit ist deine Figur? Das macht es einfacher Bilder und Quellen zu finden. Die Korbmacheri wurde zu allen Zeiten und in vielen Kulturen betrieben.
 
Bevor man Dir hier eine verallgemeinernde Antwort geben kann, schau es Dir doch einfach selbst an. :D Schau mal hier: http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/ (Quelle: http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/) Dort kannst Du unten den entsprechenden Zeitraum eingeben und dann was Du sehen willst, suchst den Begriff und er zeigt Dir das Objekt in den zeitgenössischen Gemälden. So ziemlich die umfangreichste Bilddatenbank für den süddeutschen/österreichischen/südtirolerischen Raum. Da findest Du dann zum Beispiel das hier: http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/images/7008618.JPG (Quelle: http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/images/7008618.JPG) oder das hier: http://www.historisches-lexikon-bay...ilder_value_7_eucharistische_wallfahrten1.jpg (Quelle: http://www.historisches-lexikon-bay...ilder_value_7_eucharistische_wallfahrten1.jpg) Beim zweiten Bild ist die junge Dame ganz rechts oben diejenige, die eine Kiepe trägt. Sollte mit dem Titel aber nicht schwer sein, eine größere Darstellung zu finden. Schau doch mal durch und sag uns, was Du siehst. Dann können wir gerne über das Ergebnis reden. ;) PS: Das Wort "Kiepe" kommt bei Imareal nicht vor. Versuch es mit "Korb".
 
Hallo Vielen Dank für die Links Jorunn. So richtig suchen konnte ich noch nicht, aber ich habe mal etwas gestöbert. Bis jetzt noch nicht wirklich mit Erfolg, aber solche Sachen gehen halt nicht schnellschnell und brauchen Zeit. Mit Kindern nicht ganz einfach... ;) Natürlich hast du recht Voenk. Die Korbmacherei gibt es schon ewig und es gibt ja ganz verschiedene Möglichkeiten Körbe zu flechten... Bei uns im Dorf hat es soviel ich weiss sogar einen älteren Mann der Körbe macht. Zumindest hat er an der Chilbi immer einen Stand. Vielleicht weiss er etwas oder weiss wo ich Quellen zum forschen finde. Zuerst muss ich aber heraus finden wie er heisst - ich kenn ihn nur vom sehen. Was meinst du, könnte das vielleicht helfen? Welche Quellen würdet ihr für die (Nord-)Schweiz am ehesten zum forschen empfehlen? Jetzt nicht nur auf den Tragkorb bezogen, sondern ganz allgemein. Ich wünsche euch eine gute Nacht!
 
wir nennen die in der Schweiz "Chräze/Chräzi"
Da bricht man sich ja die Zunge :D . Unter dem Begriff Kraxe verstehe ich ein Rückentragegestell aus Holz. Siehe hier: http://tracktate.files.wordpress.com/2010/08/kraxe.jpg (Quelle: tracktate.files.worldpress.com) Ein Rückentragekorb wird hier in Norddeutschland als "Kiepe" bezeichnet. Für das Frühmittelalter habe ich auch entsprechende Belege dafür. Leider aber nicht aus deiner Region.
 
Hallo Nochmal für alle damit es keine Missverständnisse gibt. Ob wir nun Rückentragekorb, Kiepe, Chräze oder wie auch immer das bei uns heisst sagen. Gemeint ist so ein Korb den man auf dem Rücken tragen kann: Hast Du schon diesen Thread durchgelesen? Kiepen in der MWZ? Ich habe mal kurz quer gelesen und fest gestellt, dass das Thema heute geschlossen wird. Du hast dort nach dem alemannischen Wort für Kiepe gefragt. Da schweizerdeutsch eine alemannische "Sprache" ist: Chräze oder Chräzi, Chräzli wenn es eine kleine Version (z.B. für Kinder) ist. Für mehr allemannisch habe ich dir die entsprechende Version von wikipedia: http://als.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Houptsyte Die Bezeichnug "Chräze" oder "Chräzi" für einen Rückentragekorb/Kiepe gibt es so gut wie in der ganze Schweiz - mit ensprechenden Ergänzungen für bestimmte Handwerke wie den Weinbau wo ein ähnliches "Ding" - im Kanton Schaffhausen "Bücki" genannt - bei der Ernte der Trauben gebraucht wird, aber das muss glatt und wasserfest sein und ist eher ein Kübel oder Bottich mit Trägern dran - heute aus Kunststoff, früher als es noch keinen Kunststoff gab wohl aus Holz. Dem Träger reicht das Ding meistens über den Kopf - aus praktischen Gründen damit ihm beim leeren die Trauben nicht auf den Kopf fallen weil das Ding in der Regel nicht hin gestellt wird und sich der Träger einfach über den Sammelbehälter bückt und die Trauben so ausleert. Die Bezeichnung "Bücki" kommt wohl vom "bücke"=bücken weil sich der Träger beim leeren bückt. Der "Bücki-Träger" ist übrigens (fast) immer ein Mann weil das "Bücki" wenn es voll ist sehr schwer ist. Ich wünsche euch eine gute Nacht!
 
Der PC hat mir einen Streich gespielt und die Hälfte ist im letzten Beitrag nicht "mit gekommen". Darum auf ein Neues: Von so einem Rückentragekorb reden wir: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gerla.JPG?uselang=de @Wilfried: Danke für den Link zum Thema. Der obere Teil vom letzten Beitrag ist für dich. @Ulrich: Sprachen haben es ganz schön in sich. Schweizerdeutsch schreiben ist nicht ganz einfach weil viele Laute die man beim sprechen braucht nicht wirklich in Buchstaben "gepackt" werden können und es dann super-komische Wörter gibt die für Nicht-Schweizer wahre Zungenbrecher sind. Dazu kommt noch, dass ein Wort je nach Region ganz anders gesagt, ausgesprochen und darum auch anders geschrieben wird. Das von meist englisch sprechenden Touristen beliebte Wort "Chuchichäschtli" (Küchenschrank) ist da gerade einfach zum schreiben weil man es so schreiben kann wie es gesagt wird. Schwieriger wird es dann beim Wort "tüänd/tüend/tüeänd öppis" (tut etwas) wo ich schon ziemlich aufpassen muss wie ich es schreibe, aber es gibt noch schwierigere Laute... Interessanterweise verstehen sich Holländer und Schweizer mehr oder weniger ohne Übersetzer - Schweizer und Deutsche die in "Nachbardörfern" auf der anderen Seite der Grenze wohnen aber schon nicht mehr. Irgendwie eine komische Sache mit diesen Sprachen. Chräze oder Chräzi gibt es in der ganzen Schweiz - der untere Teil vom letzten Beitrag ist für dich.
 
Um mal auf deine eingangs gestellte Frage einzugehen: ich bezweifle das man die gesellschaftliche Stellung eines Menschen an einem einzelnen Alltagsgegenstand fest machen kann. Aber ich denke das du mit einer einfachen Darstellung, also so ziemlich alles was kein Adel oder reicher Bürger ist nix falsch machen kannst. Die von dir im Foto gezeigte Form verbinde ich stark mit dem Weinbau bzw der Traubenlese. Aber ich glaube das (zumindest im deutschen Raum) hier keine Trageriemen wie beim Rucksack sondern eine Trageschlaufe verwendet wurde.
 
Hallo @Paranoia: Eine Adlige oder sonst eine reiche Person ist mir zu aufwändig - und vom Material her zu teuer. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wohne jetzt in einem Bauerndorf wo es mir sehr gut gefällt - es ist so schön wenn die Kinder raus können ohne, dass man gleich Angst haben muss. Meine Darstellung wird also sowieso eine einfache Handwerkerfrau oder eine Bäuerin sein. Im Weinbau waren solche Körbe aber sicher irgendwie wasserfest gemacht worden damit allfällig "vermatschte" Trauben nicht grad alles durchnässen und verkleben. Körbe lassen sich im Gegensatz zu Bottichen oder Kübeln nicht besonders gut reinigen und verklebte Körbe sind alles andere als toll - Trauben sind unglaublich klebrig wenn sie mal vermatscht sind und kleben einfach überall fest. :rolleyes: Ob diese Tragkörbe Träger oder eine Tragschlaufe - aus Stoff? - hatten ist eine gute Frage. Es ist gut möglich, dass es da regionale Unterschiede gab. Der Zweck vom auf dem Rücken tragen ist ja klar - die Hände sollen frei bleiben für andere Arbeiten oder für die Kinder. Zumindest darum trage ich meinen Junior mit einer Traghilfe auf dem Rücken wenn wir unterwegs sind und ich kann mir gut vorstellen, dass es im Mittelalter ähnlich war. Bilder von Tragkörben tragenden Personen in der Schweiz sind schwierig zu finden. In den Bergen sind solche Tragkörbe aber sicher verwendet worden weil man sich ja ab und zu auf sehr steilen Wegen abstützen muss. Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag - möglichst ohne Regen.
 
Ja, grad zum transport in unwegsamen Gelände sind die Dinger Gold Wert. Da hast du sicher recht. Und die Beriemung / Tragekonstruktion wird sich sehr nach dem Einsatzzweck gerichtet haben. Aber das mit der Verschmutzung sehe ich nicht so dramatisch. Einfach mit genug Wasser ausspülen und gut. Weidenkörbe (bzw generell alles aus Weide) sollte eh nicht dauerhaft zu trocken werden.
 
Sollte sich tatsächlich mal aufgrund im Korb vergessener Esswaren oder andauernd feuchten Wetters im Geflecht etwas Ekliges gebildet haben, hilft gründliches Abbürsten mit möglichst heißem Seifenwasser und ein anschließendes Abbürsten mit Salzwasser. Man kann auch auf das feuchte Geflecht Natronpulver aufbürsten, einwirken lassen und anschließend ordentlich heiß abschrubben. Beide Methoden wirken gut gegen Schimmel und Stockflecken und bleichen Flecken raus. Das Salzwasser tut dem Geflecht grundsätzlich gut. Empfindliche Personen trgan bei diesen Prozeduren bitte Handschuhe, da Natron und Salzwasser die Haut austrocknen lassen.
 
auf das feuchte Geflecht Natronpulver aufbürsten, einwirken lassen und
Geht nich´ Natronpulver is´ nich´ A.
mit möglichst heißem Seifenwasser
Das ist teuer. Hammelfett und Rebenasche...
Abbürsten mit Salzwasser.
Wenn ich nicht gerade anne´ Küste wohne.....teure Sache!
im Korb vergessener Esswaren
Völlig unmöglich! Esswaren werden nicht vergessen. Vor allem dann nicht, wenn man einen so verfressenen hungrigen Servus hat, wie ich. :rolleyes: Ok, A-Papst-Modus aus *lach* Stellt das Teil einfach in den Regen. Der kost´nichts und wir haben ihn im Überfluss. Und die Weide wird´s Euch auch danken :)
 
Hallo @Ulrich: Mit Kindern kann alles passieren - halb gegessene Esswaren in Körben können da schon mal vorkommen wenn Mami nicht informiert wird... Wehe ich kontrolliere den Rucksack von Töchterchen nach der Spielgruppe nicht ob sie den ganzen Znüni gegessen hat! Ich wünsche euch eine gute Nacht!
 
Hab schon gegoogelt. Es ist ne "Zwischenmahlzeit" :thumbsup:
 
auf das feuchte Geflecht Natronpulver aufbürsten, einwirken lassen und
Geht nich´ Natronpulver is´ nich´ A.
mit möglichst heißem Seifenwasser
Das ist teuer. Hammelfett und Rebenasche...
Abbürsten mit Salzwasser.
Wenn ich nicht gerade anne´ Küste wohne.....teure Sache!
im Korb vergessener Esswaren
Völlig unmöglich! Esswaren werden nicht vergessen. Vor allem dann nicht, wenn man einen so verfressenen hungrigen Servus hat, wie ich. :rolleyes: Ok, A-Papst-Modus aus *lach* Stellt das Teil einfach in den Regen. Der kost´nichts und wir haben ihn im Überfluss. Und die Weide wird´s Euch auch danken :)
*lach* Ab und an wollen ja auch Mittelalter-Sachen ne kleine Zeitreise machen und ordentlich gepflegt werden ;) Ansonsten reicht für normale Reinigung tatsächlich ein kräftiger Guss vom Himmelswasser. Aber dann nicht im Dauerregen stehen lassen, gell?
 
:eek:ff1 ................. :bye01
 

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