Gelb = Reseda? Wau? Saflor? Das wäre jedenfalls interessant Deine Liste. Steht dort auch ob Indigo aus der Indigo- oder der Waidpflanze gewonnen wurde? Ich bin mir da auch immer nicht sicher, denn das sind 2 verschiedene, auch wenn sie den gleichen Farbstoff haben.
So, gefunden:
Haithabu (Hafenfunde von Haithabu, Hägg) Fragment 8, 10, 11e, 11f, 12, 13, 14A-B, 14D, 18, 19, 21A, 21B, 22A-C Walnuss Fragmente 3, 4, 6 Walnuss mit gerbsaurem Eisen (Galläpfel oder Schwarzerle) Fragment 9 gerbsaures Eisen auf Natur Fragment 28 Natur und Parietin (gelbe Mauerflechte) Rot, gelblich-grün (ohne weitere Angabe des Färbemittels)
Birka (Birka III, Gejier) Färberwaid (findet sehr sehr oft Erwähnung, von Leinen über Wolle bis Seide, daher ohne Grab-Angabe) Gelblich-grün (ohne weitere Angabe des Färbemittels) Grab 837 Reseda als Unterfarbe, Waid als Deckfarbe W33/ Grab 597, 739, 825, Rot (ohne weitere Angabe des Färbemittels) Grab 963 Krapp (Seide) Braun wird sehr sehr oft erwähnt, ich kann mich aber nicht erinnern, dass das Wort "Walnuss" gefallen wäre. Also entweder setzt sie das voraus oder die Wolle war naturbraun. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Gejier erwähnt Krapp und Cochenille, aber in historischem Kontext (St. Denis). Das "yellow x" hatte ich von dieser Seite:
http://www.cs.vassar.edu/~capriest/vikdyes.html, muss es aber insofern zurücknehmen, da ich es irgendwie für Birka im Kopf hatte (so was Blödes), aber auf der Seite keine genaue Angabe der regionalen Herkunft angegeben ist. Gejier spricht selbst des öfteren von "gelblich-grün", ohne auf ein bestimmtes Färbemittel einzugehen. [font='Verdana, Trebuchet MS, Lucida Grande, Helvetica, Arial, sans-serif']Der Indigo-Import florierte erst ab dem ca. 15. Jahrhundert so richtig (vorher wurden eher geringe Mengen eingeführt), so dass die Waidpflanze erst da ihre Bedeutung als agrarkulturelle Pflanze verlor. Von dem her ist der Einwand von Diana völlig richtig. Denn auch wenn der Farbstoff chemisch gesehen identisch ist, die Pflanze ist nicht die gleiche. Daher obliegt es jedem Darsteller selbst, abzuwägen, ob er dies so verwenden möchte oder nicht. Selbiges gilt für die südamerikanische Cochenille-Laus und ihre geschützten Verwandten, die Kermes-Laus.[/font] [font='Verdana, Trebuchet MS, Lucida Grande, Helvetica, Arial, sans-serif'] [/font]
Kermes für das FrühMi ist durchaus diskutabel (abhängig von der Darstellung), für das späte 15. Jahrhundert ist es sehr deutlich belegt: 1. Nürnberger Kunstbuch: Dominikanerinnenkloster St. Katharina, Stadtbibl., Cod. Cent. VI, 89. Hier werden u.a. genannt: Heidelbeeren, Eichengallensaflor, Attichbeeren, Kreuzbeeren, Wacholderbeeren, Erlenrinde und Brasilholz. 2. Oberdeutsches Färbebüchlein, Handschrift, Gm.317, Bayerische Staatsbibliothek München Hier sind Rezepte drin, u.a. Reseda, Brasilholz, Erlenrinde, Feldahornblätter, Attichbeeren, Ysop, Walnusschalen, Ligusterbeeren, Indigo, Safran und Kermes.
Deine Leinenstoffquelle hätt ich gerne. Meiner kostet genausoviel wie mein ungefärbter Wollstoff
Musste ich gleich grinsen. Dito.