Freienfels vor dem aus?

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Ich bin von Kollegen darauf angesprochen worden: http://www.mittelhessen.de/lokales/...-Ritterspiele-auf-der-Kippe-_arid,572741.html Wobei ich die Ausführungen des Vorstandes sehr mit Vorsicht genieße. Freienfels und sein Veranstalter stimmen mich immer sehr nachdenklich. Klar, es wäre sehr schade wenn Freienfels nicht mehr stattfinden würde, aber wäre es wirklich so schlimm? In einer Woche wissen wir mehr
 
Klar wäre es schade...allerdings kann ich die Bedenken des Vereins, der ja nun aus Privatpersonen besteht absolut verstehen. Eine solche Großveranstaltung birgt große Haftungs- und Finanzrisiken....die ich persönlich auch nicht bereit wäre zu tragen. Die Arbeitsleistung des Vereins für Planung und Durchführung mal ganz aussen vor gelassen. FF ist irgendwie "Kult" um den Saisonstart zu feiern, Hobbyfreunde zu treffen, und sich für die Saison mit Materialien einzudecken.... Historisch gesehen, wäre es nun kein unglaublicher Verlust.....aber ideell würde ich es doch schade finden. Ich fürchte, wenn der Verein sich nicht mehr selbst kümmert, würde erst einmal ein mehr oder minder qualitäts-bewusster Großveranstalter in die Bresche springen....und damit würde sich der Charakter der Veranstaltung wahrscheinlich so verändern das diese nicht mehr als Anziehungspunkt für den Saisonstart als attraktiv empfunden wird.
 
So gestern war ja die außerordentliche Mitgliederversammlung. Es gibt zwar noch keine Offizielle Stellungnahme, doch ich habe jetzt schon aus mehreren Ecken gehört das es wohl die Letzten Ritterspiele waren. Ich möchte jetzt ungern ein Gerücht weiter verbreiten. Wir werden noch abwarten was die Tage von Offizieller Seite bekannt gegeben wird. :heul Jetzt natürlich die Frage die wahrscheinlich mehrere hunderte bzw. tausende andere Akteure betreffen wird, sollte es so sein. Gibt es alternativen ? Ich bzw. einige von uns müssen ja ihren Urlaub bereits in diesem Jahr einreichen, und jetzt würden wir wenn alles auch wirklich so zutrifft, sinnlos unseren Urlaub verbraten. ;(
 
Ja es ist aus. Für Alternativen wird sich viking-events einsetzen. Mehr auf Facebook bzw. auf der HP von viking-events.
 
Gerade erledigt ; bin dabei. Auch wenn es sehr weit weg ist und ich noch nie da, wenn das Schule macht " fallen " noch viele Märkte !
 
Irgendwie hätte ich gern mal Details zu den Brandschutz- und Umweltauflagen gelesen... bislang kann ich mir keinen Reim daruf machen.
 
Freienfels war einer meiner ersten Mittelaltermärkte. Ich habe einige schöne Erinnerungen daran. Und ich werde die Petition nicht unterschreiben. Ich habe mal die Handvoll Pro- und Contra- Argumente auf der Petitionsseite durchgelesen. Auf der Contraseite hat schon einiges Hand und Fuß. Was dort angeführt wird, ist nicht immer gut, aber es ist weitgehend korrekt. Ich sehe das Problem ganz woanders: In diesem Land werden seit Jahrzehnten bevorzugt Parteien gewählt, die mit nur einem einzigen ernsthaften Programmpunkt Politik machen, nämlich dem Begriff "Sicherheit" und deren Vokabular mehr oder weniger aus nur drei Wörtern besteht: "verschärfen", "energisch vorgehen" und "überwachen". Der Freienfels-effekt ist nur ein klitzekleines Sandkörnchen am großen Strand der Folgen. Was war, nur als ein Beispiel, das uns und unser Hobby betrifft, mit der völlig überflüssigen und unausgegorenen Waffenrechtsverschärfung? In den letzten 20 Jahren gab es viele Verschärfungen, Neuregelungen und sonsige politische oder Gesetzesinitiativen, die mich persönlich betroffen, verärgert, eingeschrönkt oder gar privat oder beruflich bedroht haben. Das hat nie eine Sau interessiert. Im Gegenteil, bei einigen dieser Initiativen und Verschärfungen war der so grölende wie vollkommen intelligenzfreie Beifall an den Stammtischen, in der Presse, in den Computerforen groß. Warum, bitteschön, sollte ich also jetzt Leuten beistehen, nur weil die einen geliebten MA-Markt nicht verlieren wollen? Es bringt überhaupt nichts, im Einzelfall irgendwelche Petitionen zu starten, denn die Verschärfungen werden schneller erlassen, als wir sie überhaupt wahrnehmen, geschweige denn einzeln dagegen vorgehen können. Das Problem ist der Gesellschaft und unserem politischen System immanent. Es ist schlicht vollkommen sinnlos, solche Aufmüpfigkeiten zu starten, solange die Regierung so ist, wie sie ist und unsere Politik von den Leuten dominiert wird, die sie dominieren. Wenn jetzt tatsächlich - was wegen dem Gleichheitsgrundsatz ausgesprochen unwahrscheinlich ist - aufgrund irgendeiner Petition die aktuellen Vorschriften für Freienfels gesenkt werden, werden im gleichen Zeitraum 10 andere Neuregelungen erlassen werden, die solchen Veranstaltungen den Garaus machen. Man könnte schon etwas tun, aber nicht im Rahmen irgendeiner Petition. Das ist in etwa wie ein offener Protestbrief gegen die Machenschaften der Mafia; das geht denen am Arsch vorbei. Im besten Falle folgen sie dem Wortlaut der Petition und erlassen schnell eine Alternativregelung, die dann halt anderweitig die Sache abwürgt. Haben wir doch nun schon x-mal erlebt, oder? Was man tun kann, erfordert einen längeren Atem und mehr Rückgrat. Durchstehvermögen und Konsequenz. Als vor ein paar Jahren Ballerspiele verboten und selbst der Besitz derselben unter Strafe gestellt werden sollte (wieder mal eine Idee der beliebten politischen Amokläufer aus Bayern), ging ein Shitstorm gegen die betreffenden Politiker und Parteien durch's Netz. Diese realisierten, dass die vermeintlich entbehrliche Minderheit, die man da auf irgendeinem Altar des Populismus erst dämonisieren und dann opfern wollte, um wieder ein paar Stimmen an den Stammtischen zu gewinnen, gar nicht so klein war und man erkannte nach kurzer Kosten-Nutzen-Rechnung, dass man da wohl weitaus mehr aktuelle und zukünftige Wähler verlieren als gewinnen würde. Das und nur das ist das einzige Argument, das in der Politik zählt. Und nur damit kann man auf die Politik Druck ausüben. Nicht mit Appellen, nicht mit Vernunft, nicht mir Argumenten. Es gibt nur eine einzige Lösung: Die ganzen Minderheiten, die unter den Verschärfungen der letzten Jahrzehnte zu leiden hatten, die als entbehrliche Kleingruppe von den Parteien für ihre populistische Politik missbraucht worden sind, müssen endlich erkennen, dass viele Minderheiten zusammen eine Mehrheit bilden, sie müssen lernen, sich nicht nur für ihre eigenen Probleme zu interessieren, sondern auch anderen Gruppen beizustehen, selbst wenn deren Probleme im Augenblick gar nicht die eigenen sind. Sonst werden wir alle ständig gegeneinander ausgespielt. Was bei den Gamern funktioniert hat, sollte auch bei der MA-Szene funktionieren. LARPies, Gamer, Reenactors, Airsoftspieler und wer sich noch alles in den letzten Jahren über irgendwelche Verschärfungen oder gar Verunglimpfungen (z.B. als zukünftiger Amokläufer...) geärgert hat, sollte schlicht und ergreifend eines tun: Die etablierten, aktuellen Regierungsparteien, allen voran die mit dem "C" im Namen, nicht mehr wählen und das auch offen kundtun. Fertig.
 
Ich schließe mich dem Rundumschlag gegen jedwelche Politiker und dem Versuch, Zusammenhänge zu vermuten, wo keine bewiesen sind, nicht an.
 
Naja, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Verschärfung der Auflagen kein Prozess des Jahres ´15 ist, sondern mit jedem Jahr zunahm. Ich war das letzte mal vor 11 Jahren auf FF und auch da wurde über Auflagen gestöhnt. Gute Freunde waren von anfang an dabei, und wissen selbiges zu berichten! Genauso war hinterher, wenn es dann doch durch gewunken wurde, anscheinend wenig Elan vorhanden, der Ursache zu wehren. Auch ist es etwas blauäugig anzunehmen, eine Petition könne daran etwas rühren. Wie soll das gehen? Das Ordnungsamt sagt "Ja, wir ignorieren die Vorschriften jetzt mal, wenn was passiert, übernehmen wir freilich die Verantwortung!"? Das Mittelalter ist halt in der Neuzeit angekommen. Warum geht das? Weil die "Middelalderer" ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Bevölkerung ist und alle Außenstehenden sich sagen "Betrifft mich nicht!". Evtl wäre es nachhaltig, das nächste Mal wenn etwas Schwachsinniges beschlossen werden sollen, drüber nachzudenken ob man nicht die Stimme erhebt und dagegen spricht, auch wenn man keinen direkten Nutzen davon hat! Langfristig steigere ich so die Chance, dass auch wer die Stimme für mich erhebt, obwohl es ihn nicht betrifft. Für FF kommt das jedoch zu spät...
 
Seit vielen Jahren war das Wochenende um den 1. Mai in Freienfels nicht nur für mich und viele Aktiven ein fester Termin, sondern auch die Region wird diesen Termin schmerzlich vermissen. Die auf der Webseite der Homepage des Fördervereins genannten Summen lassen mich schon staunen. Da habe ich viel Verständnis für die Vereinsführung. Inwieweit sich da die Behörden übertrieben in den Vordergrund gespielt haben, kann nicht beurteilen. Jedoch haben die vielen Toten der Loveparade in Duisburg deutliche Auflagenverschärfung nach sich gezogen. Behörden haben Ermessensspielräume, jedoch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass der häufig aus Angst nicht genutzt wird. Die Veranwortlichen legen die Latte hoch und sind sind dann auf der sicheren Seite. Für mich ist es eine Schande, wie behördliche Auflagen hier in Deutschland immer mehr verhindern oder erschweren. Da bleibt kaum Raum für Kreativtät und unkomplzierte Vorgänge. Was mich sehr verwundert hat, ist, dass ich wenig von der Komunalpolitik gehört habe. Die haben wohl auch die Köpfe eingezogen. Mal sehen, ob irgend ein anderer das Gelände in Zukunft nutzen kann, und wir uns in anderem (kleinerem) Rahmen dort wieder sehen.
 
Auch auf der verlinkten Seite sehe ich keine konkreten Ansagen zu den unüberwindlich scheinenden Auflagen... kann mal jemand helfen?
 
@ Mathias: Das Problem ist auch, dass Geschädigte sehr oft klagen, wenn irgendwas nicht geklappt hat. Vielleicht hätte man früher was von "Pech gehabt" gemurmelt und es unter "schlechte Erfahrungen" abgeheftet. Die Verwaltung muss aber wohl auch damit rechnen, dass schnell Verantwortliche gesucht werden (im Fall Duisburg völlig zurecht, natürlich!)
 

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