Freundschaft, was ist das?

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Saxnoth

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Moin Leute, Ich habe da im Moment ein vielleicht nicht unwichtiges Problem. Ich weiß an zwei Stellen nicht ob ich zu jemandem "Freund" sagen kann oder nicht. Vielleicht könnt Ihr mir da weiterhelfen mit Ratschlägen, Meinungen oder Erlebnissen die Ihr hattet. Ich möchte meine Zeit und vor allem mich in etwas investieren,was aussieht wie ein Freund, es am Ende aber doch nicht ist. Nachdenkliche Grüße aus Berlin Saxnoth
 
Tja, aus eigener leidvollen Erfahrung kann ich nur sagen, dass Freunde das sind, was einem nach einem Absturz noch bleibt. Die die einen da verlassen, das sind keine Freunde! Als sich mein Ex von mir trennte hat er über´s Wochenende die ganze Wohnung ausgeräumt... incl. Telefonkabel aus der Wand reissen ect.... Freunde, das waren die, die nach einem kurzen Handyanruf von mir bis aus der Schweiz kamen, mir Telefon, Computer, Wasserkocher, Essen und Klopapier brachten, die das ganze Wochenende bei mir blieben, damit ich nicht Trübsinn blasen kann und die mich dann ständig mit e-Mails und Anrufen "kontrollierten", dass ich nichts Dummes anstelle! DAS SIND ABSOLUT RICHTIGE FREUNDE!
 
so sieht´s aus. Richtige Freunde erkennt man immer erst dann, wenn´s "zu spät" ist. Also wenn was passiert und die "Bekannten" von denen man dachte es sind Freunde mal eben wegbleiben. Ich hab´s feststellen müssen, als ich vor 6 Jahren meine Zwillinge verloren hab. Wer trotzdem noch mit mir geredet hat - auch wenn sie nicht wussten wie sie damit umgehen sollen - DAS sind meine Freunde. Der Rest...ab mit Schaden.
 
Worum genau gehts Dir? Freunde hier im Forum? Freunde im und fürs Leben? Bei Letzterem schließe ich mich den Vorrednern an, ist ja aber auch nichts neues. Freunde erkennt man wenn man sie braucht. Hier im Forum sollte man das etwas entspannter sehen. Ich habe hier 3 Freunde. Das kam zustande, weil wir nen guten Draht zueinander gefunden haben und uns respektvoll begegnet sind, was natürlich im richtigen Leben Grundvorraussetzung ist, teilweise auch Arbeiten von uns getauscht haben oder vielleicht mal was zusammen auf die Beine stellen wollen. Vo den Leute würde ich nicht erwarten, daß sie immer für mich da sind wenns sein muß, freue mich aber über jede Meldung und Nachricht.
 
Vor kurzem gefunden (in diesem Forum?)... und sofort in meine Sammlung aufgenommen: "Ein Freund ist, wer Dich für gutes Schwimmen lobt, nachdem Du beim Segeln gekentert bist." Werner Schneider Es geht nicht nur um Hilfe... es geht m.E. um sehr viel Respekt.
 
Ein Zitat von Goethe: Freunde sind wie Gasthäuser auf einer langen Wanderschaft. Findet man keines verdurstet man. Ein Freund heißt für mich nicht, dass ich mich täglich mit ihm treffe, telefoniere oder in sonst einer Art kommuniziere. Freund heißt für mich, dass ich mich an diesen wenden kann, wenns bei mir brennt und ich da bin, wenns bei ihm brennt. Ich habe einen riesigen Bekanntenkreis, mit dem ich gerne und oft zusammenbin, feiere, lache, Spaß habe. Aber nur an die 10 bei denen ich auf Anhieb sagen kann, für die würde ich mitten in der Nacht aufstehen und zu ihnen fahren und die ich mitten in der Nacht rausklingeln könnt. Allerdings wirst Du erst nach einiger Zeit, die Du intensiv mit diesem Jemand verbringst, herausfinden ob er es wert ist Freund genannt zu werden oder nicht. Und leider, Saxnoth meistens dann, wenn irgendetwas Negatives passiert ist. Ich habe meine Freunde in einer schwierigen Phase erkannt und viele, die ich bis dahin Freund genannt habe, verloren. Meiner Meinung nach wird das Wort "Freund" immer etwas überstrapaziert.
 
Ich möchte meine Zeit und vor allem mich in etwas investieren,was aussieht wie ein Freund, es am Ende aber doch nicht ist.
Schwierig ist es aber auch, wenn man gar nicht investiert. So könnte - sollte es wirklich mal eine schwierige Situation geben - derjenige sich aus dem Grund abwenden, weil man ihm bis dahin nicht zu verstehen gegeben hat, dass man auch für ihn in schweren Zeiten da sein würde. Ratschläge von anderen zu eigenen Lebensführung sind immer subjektiv vom eigenen Erleben des Ratschlaggebers abhängig. Zu diesem Thema kann ich objektiv nicht raten, zumal ich die näheren Umstände nicht kenne. Ich gebe allen anderen recht, dass man wahre Freunde immer erst in der Not erkennt. Aber wenn Du nichts investierst, und derjenige ist dann der Meinung, Du stehst nicht zu ihm - würdest Du Dich nicht immer fragen, was daraus geworden wäre, wenn Du Dich mehr eingebracht hättest? Manchmal muss man eben Fehler machen um diese als Fehler zu erkennen. Du hättest dann im schlimmsten Fall Zeit und Energie vergeudet, was Dich aber nicht ärmer macht. Im besten Fall hättest Du einen guten Freund gewonnen und damit wärst Du um einiges reicher.
 
Hi, schwieriges Thema.. Aber wenn Du Dich fragst, ob sich Deine "Investition" lohnt, dann würde ich Dir als ersten Rat geben: Überprüfe DEINE Einstellung zu Freundschaft! Freundschaft ist keine Investition, bei der man irgendwann die Rendite erntet, sondern Freundschaft ist etwas, was man für den anderen macht und sein eigenes Glück daraus zieht - ich mache dies und jenes für Dich, meinen Freund, weil ich es möchte, weil Du es mir Wert bist, weil mir unsere Freundschaft wichtig ist. Aufzurechnen - ich hab das gemacht, Du das - ist der Weg in das Ende. Es ist letztendlich ein großes Wagnis, auch das Wagnis von Vertrauen. Wer sich nicht traut, dieses Wagnis einzugehen, der wird auch keine oder wenige Freunde haben. Freundschaft ist für mich ein Geschenk von jemanden, keine Investition in jemanden. Vielleicht werde ich enttäuscht, vielleicht werde ich aber auch "höchstes Glück" - nämlich Freunde in der Not - erhalten, die dann für mich da sind, weil ich es ihnen Wert bin und nicht nach den Renditen ihrer Investition in mich oder unsere Freundschaft fragen. Das ist das Wagnis von Freundschaft. Bekannte habe ich massenweise - Freunde nur einige wenige, das ist ein sehr exklusiver Kreis. Einfach mal darüber nachdenken, was Du erhalten möchtest - das ist das, was Du in eine Freundschaft doppelt "investieren" musst. Viele liebe Grüße, Sikla
 
Na, dann laßt's mich mal eon wenig erklären. Es ist jemand mit dem man reden kann (per Email), der aber auf schwierige Themen nicht reagiert oder erst dann, wenn man mit besoffenem Kopf mal endlich seine ganze Meinung sagt. Und sich sehen war dieses Jahr garnicht drin. Gut man mag hin und wieder auch für längere Zeit Verpflichtungen haben, aber daß man überhaupt keine Zeit hat, dafür aber massenhaft für andere Leute, die dazu auch noch weiter weg wohnen als das man mal eben für einen Tag auf einen Plausch nach Berlin kann oder andersherum . . . Aber so war's auch schon letztes Jahr, immer war schon jemand anderes vorher da oder eingeplant. Und Zeit für Dich, da muß er erst mal in seinen Terminkalender sehen. Vielleicht Ende des Jahres zum Plätzchen backen? Ich könnte nicht einfach sagen, daß ich mal rumkommen muß, um über etwas für mich sehr bewegendes quatschen muß. Usw. usw. . . . Ach was soll's, traurig ist es schon Wünsche Euch allen schon mal ein schönes Weihnachtsfest. Uli
 
Hallo Sxnoth! Mit der Erklärung des Sachverhalts hast du dir deine Frage doch eigentlich schon selbst beantwortet. So jemand fällt bei mir unter Bekannter. Ich persönlich habe gaaaanz viele Bekannte, aber nur seeeeehr wenige Freunde. Gruß Christoph
 
wenn du immer wieder einen Schritt auf ihn zumachst und von ihm nichts zurückkommt hat das mit Freundschaft wohl nicht viel zu tun, zumindest nicht von seiner Seite.
 
Das geht mir genauso. Von einem/-er Freund/-in erwarte ich auch absolute Ehrlichkeit, auch wenn´s manchmal weh tut. Und wahre Freunde erkennst du, wenn du in der Sch.... steckst. Da kannst du investieren, soviel du willst.
 
Scheint ja dann doch schon eine etwas längere Geschichte zu sein. Ich würde es dann auch unter "Bekannter" verbuchen. Was passiert eigentlich, wenn Du auf ihn nicht reagierst? Anscheinend warst Du ja bisher immer für ihn da, er für Dich aber nicht. Dreh doch den Spieß einfach mal um, melde Dich gar nicht und schau, was passiert. Meldet er sich auch nicht und fragt, wie es Dir geht, hake ihn ab. Manche Bekanntschaften verlaufen einfach mal im Sand. Aus den Augen, aus dem Sinn.
 
Ich denke, am glücklichsten bist du, wenn du keine "Freunde" hast, dann kannst du auch nicht enttäuscht werden. Nee, mal ganz im Ernst, eigentlich merkst du nur, ob es sich um einen Freund handelt, wenn es dir mal nicht gut geht oder du Hilfe oder Unterstützung benötigst. Erst dann zeigt sich wahre Freundschaft. Sieh deinen Umkreis als Bekannte an, auch mit denen kannst du Spass haben und über kleine Probleme reden. Und entscheide erst dann wer Freund ist, wenn du dir sicher bist. Auch in Bekannte zu investieren kann lohnenswert sein, solange du dich dabei nicht selbst übersiehst und deine eigenen Bedürfnisse vergisst.
 
@ Erwyn: ... und manchmal wird aus einem Bekannten auch mal ein guter Freund. Und das mit dem "sich selbst nicht übersehen und die eigenen Bedüfnisse auch wichtig nehmen" unterschreibe ich voll und ganz.
 
Vielen Dank Ihr Lieben. So werde ich mich also mal nicht melden und dann mal sehen. Und mich um andere Sachen und Leute kümmern. Uli
 
@ Mara: Daß aus einem Bekannten auch ein guter Freund werden kann ist absolut richtig. Nur, aus meiner Erfahrung gesehen, bedarf das einer Gelegenheit, aus der sich das ergibt. Abar dann kann man sich auch sicher sein, wenn man es nicht selbst wieder verbockt. @ Saxnoth: Du solltest nicht den Fehler begehen, dich immer um andere Sachen oder Leute zu kümmern, sondern kümmere dich erst mal um dich. Und wenn du mit dir (alleine) klar kommst, dann kannst du dich um andere kümmern, wenn sie dich fragen. Begehe nie den Fehler, dich aufzudrängen sondern sei da, wenn man dich braucht und dich danach fragt.
 
Genau so jemand, wie du beschreibst ist meine beste Freundin ... und sie hat sich trotzdem diesen "Titel" verdient. Sie ist völlig unzuverlässig, hat mich schon öfter sitzen lassen, wenn sie vorbei kommen wollte, wir haben beide um uns rum noch viele Bekannte und auch andere Freunde, mit denen wir wesentlich mehr machen als miteinander, wir sehen uns höchst selten, etc ... Trotz allem, da ist etwas, was uns beide auf unglaubliche Weise verbindet, denn selbst wenn wir uns monatelang nicht gesprochen haben, genau in dem Moment, wo es einem von uns schlecht geht, kannst du drauf wetten, dass mindestens eine SMS vom anderen kommt und der 5 MInuten später vor der Tür steht. Was sie sonst noch auszeichnet ist, dass wir so viele Tiefschläge, wie auch Höhenflüge zusammen erlebt haben und ich möchte sie auf keinen Fall missen. Das beste ist einfach auf dein Bauchgefühl zu hören und wenn du schon so fragst, dann wird da irgendwas quer sein, was nicht wirklich Freundschaft ist
 
Ach Uli, so einen Freund/Freundin hat glaub ich jeder.Ich hab auch eine eigendlich liebe Freundin,um die Ecke wohnen.Ich kann auf die Rückseite ihres Hauses sehen.Es ist das selbe was Du auch schreibst,nie hat sie Zeit für mich,aber für alle anderen.Neulich beim Schnee kehren grüßte sie knapp im vorbei gehen als sei ich eine Xbeliebige Nachbarin.Das hat weh getan. Was tun ? Ich glaube ich warte ab,und halte mich zurück,obwohl das gar nicht mein Naturell ist. Evtl. kommt zurück was mal war,und wenn nicht wächst Gras drüber.Vermissen tu ich sie trotzdem. Das Leben ist eine Reise,Menschen ändern sich,wir selber auch,und manchmal verliert man den Faden,der Freunde und uns eine zeitlang verbunden hat.Man hat nicht mehr genug gemeinsame Interessen,oder keine Zeitfenster die übereinander passen. Deshalb mag ich das internet,da kann man mailen und antworten,ohne den anderen beim arbeiten,essen oder schlafen zu stören,man ist nicht allein und manchmal findet man auch Freunde. Hoffendlich tröstende Grüße Silvia
 

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