Gambeson - Eure Meinung

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Gambis kurze Ärmel hatten. Finde ich, ehrlich gesagt, etwas hirnrissig. Was nützt es mir, wenn ich die schönsten Schulterpolster habe, und mir haut jemand den Unterarm durch?? Übrigens: Gambis selber nähen ist nicht schwer und macht eine Menge Spaß! @Apelles Die auf den Fotos, hast du die gemacht? Wenn nicht: Quelle her! Tolle Teile!
 
Original von Areus Hab schon an ein paar Stellen gelesen, dass die historisch immer Kurzarm waren.
Meinst du jetz nur im frühmittelalter oder allgemein? Wenn es um frühmittelalter gehet dann ich denke auch dass die kurzarmelig waren weil auch die Ringpanzer kurzarmelig waren, genau wie die Lamellenpanzer. Insgesamt ist dass mehr oder weniger die gleiche Sliuethe die die Rüstung annimt egal um welcher Typ es sich handelt. Später werden die natürlich auch Langärmelig und sogar mit angesetzten Fäustlingen(gambeson sowie Kettenhemd). Der Grund dafür: -Mode habe ich schon erwähnt. -Kosten Man hat zuerst versucht die wichtigsten Stellen zu schützen. Erstens der Körper durch dem Schild, dann der Kopf durch einen Helm und dann Brust-Bauch Bereich durch Rüstung. -Als Freikämpfer ist mir das auch ganz recht da ich stabileren Schutz für die Unterarme tragen kann und bin weniger in der Bewegungsfreiheit gestört durch dicke Polsterung von langen Ärmel. Viel interessanter ist die frage warum die keine Plattenahndschuhe getragen haben, so zu sagen : "Was nutzen mir die schönsten dickgepolsterten Ärmel wenn man meine Hand verlätzen kann so dass ich die Waffe nicht halten kann?" Und die Hand ist näher am Gegner als ales anderes.
 
Original von Baian Meinst du jetz nur im frühmittelalter oder allgemein? Wenn es um frühmittelalter gehet dann ich denke auch dass die kurzarmelig waren weil auch die Ringpanzer kurzarmelig waren, genau wie die Lamellenpanzer. Insgesamt ist dass mehr oder weniger die gleiche Sliuethe die die Rüstung annimt egal um welcher Typ es sich handelt.
Ich meinte so zwischen 900 und 1100 (ja ich weiss, dass das ein langer Zeitraum ist, aber man findet in der Zeit eben kurzärmlige Gambesons und Kettenhemden :) )
Der Grund dafür: -Kosten Man hat zuerst versucht die wichtigsten Stellen zu schützen. Erstens der Körper durch dem Schild, dann der Kopf durch einen Helm und dann Brust-Bauch Bereich durch Rüstung.
Beim Kettenhemd mögen Kosten eine Rolle gespielt haben, aber beim Gambeson? Wurde der Unterarm vielleicht doch mit Platte geschützt z.B. Lamellen auf Leder genäht? Weiss man eigentlich irgendwas über den Handschutz des Frühmittelalters? Kette wurde ja bereits erwähnt. Bei einigen Gruppen hab ich Lederumwickelte Hände gesehen und auch eine Art Plattenfäustling aus Lederlamellen. Womit kämpft Ihr beim Freikampf und bei Feldschlachten?
 
Frühmihandschuhe sind einfach unbelegt. Ich denk mir auch: Wozu bräuchten die damals Handschuhe? Bei einem Hieb wäre die Hand eh ab oder zumindest die Knochen gebrochen, da bringt einem kein Handschuh was. Das was man heute sieht, die ganzen Lederdinger (die ich selbst auch verwende) sind einfach Schutz, da man beim Reenactmentkämpfen nunmal keine scharfen Waffen benutzt und dadruch eine Schutzwirkung erhält. Irgendwann später setze sich das Metal an den Fingern durch.
 
Die Belglage für Gambis vor dem 12. jhdt. ist insgesamt eher dünn. (und das ist noch höflich gesagt). Selbst fürs 12. kenne ich nur ein paar schriftliche Erwähnungen von Filzpanzern, mit denen sich die Christliche Infanterie in den Kreuzzügen durch den Pfeilhagel der muslimischen Bogenschützen gekämpft hat. Ausserdem, wird glaube ich in der Templer - Regel irgendwas über Stoffrüstungen erzählt. (das hab ich jetzt aber nur vom Hörensagen) Die ersten Abbildungen, die ich kenne, sind aus der KfB (1250) und bei der Schlacht von Worringen war laut dem Chronisten Jan van Heelu das Bergische Fußvolk fast komplett in "Wambeys" also Gambesons Gerüstet. Der Gedanke, es müsse die dinger auch schon im Frümi gegeben haben, basiert auf dem verbreiteten Irrglauben, unter der Kette müsste grundsätzlich was zur polsterung liegen. Fakt ist: Römer, Germanen, Kelten und Wickis haben die Brünne ohne Beschwerden direkt auf der Kleidung getragen. Und selbst im 13. jhdt. Zeigt die überwältigende Mehrheit der Abbildungen die Kette nur auf der Cotte, von den Paar Bildern, wo Kette und Textilpanzer kombiniert werden, liegt letzterer meisstens ÜBER der Kette. (was auch im 14. jhdt. fortgeführt wurde) Die verwendung eines gepolsterten Unterkleids bleibt in allen mir bekannten Quellen die Ausnahme. Der moderne Freikämpfer will umfassend geschützt sein, während der Mittelalterliche Krieger primär offene Wunden vermeiden wollte, die sehr schnell brandig werden konnten. (gerade auf dem Schlachtfeld herrscht nicht unbedingt die Hygiene) Knochenbrüche, die gerichtet und geschient einigermaßen problemlos verheilten, wurden eher in kauf genommen. Selbst bei den Spätmittelalterlichen Feldharnischen sieht man, dass ein Kämpfer sich damals im Zweifelsfall eher für mehr Beweglichkeit entschied und nicht für möglichst vollkommenen Schutz. Das "Michelinmännchen", dass herauskommt, wenn ich eine Kette über einen Gambeson ziehe, wiederstrebt diesem Trend völlig. Ich weiss, ich rede ketzerisch, aber vergleicht doch einfachmal selbst, wieviele Abbildungen ihr kennt, wo die Kette direkt auf der kleidung liegt, und wieviele mit darunterliegender Polsterung. Meines Erachtens nach stammt das Gerücht mit dem Gambi als Pflicht unter der Kette, nicht aus Recherche, sondern aus dem natürlich deutlich höheren Sicherheitsbedürfnis eines modernen Kampfsportlers gegenüber dem eines mittelalterlichen Kämpfers. Zudem ist eine Rüstung einfach primär für Streiftreffer da. Einem direkten Treffer kann und soll die nicht wiederstehen. Und für Fma und Hma gilt eh: Zum Schutz ist zuerst mal der Schild da. @Baian "Viel interessanter ist die frage warum die keine Plattenahndschuhe getragen haben, so zu sagen : "Was nutzen mir die schönsten dickgepolsterten Ärmel wenn man meine Hand verlätzen kann so dass ich die Waffe nicht halten kann?" Und die Hand ist näher am Gegner als ales anderes." Das liegt zum einen daran, dass die Hände heutzutage nur mitten im Schlagfeld liegen, weil der Kopf, als Ziel nummer eins im Authentischen Kampf, unter Codex Belli und Ähnlichem wegfällt. Zudem weiss ich aus eigener Erfahrung: Die Zahl an Handtreffern sinkt extrem, sobald du dich die meisste Zeit hinter der Deckung deines Schildes befindest und der Waffenarm nur für den Angriff kurz vorschnellt. Ist dir schonmal aufgefallen, das das Auftauchen der ersten Plattenhandschuhe zeitlich genau mit dem vermehrten Einsatz von 2händig geführten Schwertern zusammenfällt?
 
Hallo Benno, ich rede nciht von Codex Belli sondern allgemein. Klar gibt es unterschiede aber wenn der Kopf trefferzone ist wird er geschützt durch die Waffe, die Deckung wird höher und dann ist die Hand wieder näher am Gegner als der Kopf. Es stimt mit dem großen Einsatz von Zweihand Waffen vervbessert sich der Handschutz enorm ist auf den Waffen und die Waffentehnik aber auch an der vorhandene Technologie zurückzuführen . Ist insgesamt ziemlich komplex.
Selbst fürs 12. kenne ich nur ein paar schriftliche Erwähnungen von Filzpanzern, mit denen sich die Christliche Infanterie in den Kreuzzügen durch den Pfeilhagel der muslimischen Bogenschützen gekämpft hat.
In Strategikon(7 Jhd) schreibt Mavrikii dass ALLE Awaren die keine Kettenrüstung tragen schützen sich mit Rüstung aus mehreren Lagen Filz sogar die Pferden von den Adligen werden mit Filtz geschutzt. Gruß Baian
 
Ich kann mir gut vorstellen dass Gambis kurzärmelig waren. Das schränkt die Bewegung nicht zu sehr ein. Und zu Zeiten Roms war alles Kurzärmelig. Die Verlängerung der Arme war einfach eine Aufrüstungsentwicklung würde ich sagen. Und ich bin ebenfalls überzeugt dass du unter der Kette eine Polsterung brauchst, und seien es nur mehrer Lagen Kleidung. Sonst gibt es Platzwunden, die nur sehr beschissen zu versorgen sind. Dann lieber direkt Schnittwunden... Es gibt auch Belege dass die Kette unter der Polsterung getragen wurde. Und zwar geschah das Teils im Winter, weil man dann nicht so schnell auskühlte... Außerdem war Kette für den durchschnittlichen Kämpfer unerschwinglich. Selbst für Ritter muss es Teuer gewesen sein. Man bedenke den Aufwand allein um den Draht herzustellen.
 
@ Baian: Komplex ist genau das richtige Stichwort. Ich wollte nur ausdrücken, dass der bedarf für Handschutz im Fma und Hma einfach viiiieeeel geringer war als im Sma. Das es sich da nicht um absolute Gesetze, sondern allenfalls um Trends handelt, ist klar. Mit den Gambis bezog ich mich jetzt auf Nordwesteuropa. Das das in anderen Kulturen (und da fallen die Awaren drunter) anders sein kann versteht sich von selbst. Für die Mongolen sind im 13. auch Lederrüstungen belegt... @ Ortwin: Ich hab auch nicht gesagt, das du die Kette auf nackter haut tragen sollst. Aber eine dicke Wollcotte reicht echt völlig aus und du kannst dich auch noch bewegen. Ein Gambi erhöht ohne Zweifel das Sicherheitsgefühl beträchtlich, aber wenn er unbedingt nötig wäre, hätte man ihn auch immer drunter getragen. ("Die warn ja nicht blöd" ;) ) Und wie gesagt: Rüstung ist für Streiftreffer da. In der KfB sieht man ja ziemlich deutlich, was ein Volltreffer mit ner Kette macht. Nen Schlag, der genug Wucht hat, um dir Knochen zu brechen oder ne Platzwunde zu verpassen, fängst du zuerst mit dem Schild ab. Und wenn der Hieb am Schild vorbeikommt, betest du, dass du ihm zumindest genug Wucht genommen hast...
 
Hej! Hat jetzt mit dem Thema eigentlich recht wenig zu tun. Aber kennt jemand von euch die so genannten Superwesten? Hört sich blöd an, hat es aber im 19. Jahrhundert unter anderem bei den Preussen gegeben. Es war sozusagen ein Pendant zu den Kürassen der Schweren Kavallerie. Diese Superwesten waren aus mehreren Lagen dickem Stoff gefertigt und stellten eine Art Textilkürass dar.
 
Alles, was ich in dem Zusammenhang kenne, ist die sehr umstrittene Geschichte von Napoleonischen Truppen, die ne Uniform aus mehreren Lagen Seide getragen haben sollen. Das Teil war angeblich kugelsicher. Das Projektil bricht dir beim Aufschlag zwar immernoch die Knochen und verpasst dir nen beachtlichen Bluterguss aber es dringt halt nicht ein und veletzt lebenswichtige Organe. Aber wie gesagt: Absolut nicht belegt, und heiss umstritten.
 
Die Superwesten wurden bereits von der Kavallerie Friedrichs des Großen getragen. Napoleonische Truppen hatten so etwas nie. Der Bonaparte hatte verscheidene Formen von Metallkürassen: Die Carabieniers, Die Kürassiere und auch die Pioniere trugen welche. Dass die Superweste heiss umstritten wäre und nicht belegt, höre ich hier erstmals. Schau mal bei Funcken und Knötel nach...
 
Mal eine Allgemeine Frage zum Thema Gambeson: Ich hab mir letzthin mal gedanken gemacht diesbezüglich..nun..im Frühmittelalter, sagen wir mal so um 850 war das ja wohl noch gar kein Thema bei den Jungs aus dem Norden (Birka..)?! Oder bin ich da Komplett falsch gewickelt? Inwieweit würdet ihr abraten ohne Gambeson und nur mit Leinentunika, (Woll-)Tunika und Kettenhemd zu fighten? Klingt sogar für meine Ohren ein wenig selbstmörderisch aber..wäre es in der Tat ein solch grosses Wagnis? Respektive wäre dieser abstrich zugunsten der authentisierung machbar? ?(
 
in der Olafs Saga werden Gambesons aus Leder erwähnt, aber soweit ich weiss ist die so um das Jahr 1000 Trotzdem, ich würde mich nicht in eine Schlacht oder einen Freikampf stürzen ohne entsprechende Polsterung .... wie sagte hier neulich einer ... lieber ein unauthentischer Gambi als ein authentischer Knochenbruch :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, man kann auch ohne Gambi kämpfen, so ist es ja nicht. Ich selbst bin schon oft genug in Schlachten ohne Gambi gegangen, ab und zu sogar mit nacktem Oberkörper. Aber ich hab 2-3 unschöne Sachen abbekommen (wie das nunmal so ist, haha) und verzichte nicht mehr auf Gambi in ner Schlacht. Zum Training mit meinen Leuten benutz ich aber überhaupt keine. Wie das mit dem belegten ist, würd mich auch niteressieren. Zwar benutzen alle einen, aber ich persönlich kenne keine Quellen (bis auf 1-2 aus Byzanz-Bildern)
 
Ergo es ist nicht ganz lebensgefährlich aber auch nicht ungefährlich-was ja klar war :D was das A-Thema angeht..Hergils? ^^ *rüberschiel*
 
stmaurice.jpg
index.php
index.php
könnte man als gambi sehen
 
das, was unter dem Kettenhemd rausguckt, könnte man auch als Gambi deuten
index.php
bild zeigt wohl (ich zitiere nur den schreiber Znicz @ freha.pl) deutschfränkische krieger um 1000 Großmähren
index.php
 

Neueste Beiträge

Oben