Geht Baumwolle im 12. - 13 Jahrhundert?

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Hildegard

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(Ich galube das wird mein Standartsatz: Wenn dieses Thema schon einmal behandelt wurde mich nur darauf hinweisen!) Ich hab ehrlich fast das ganze Forum durchsucht, aber auf meine Frage keine Antwort gefunden (muss aber gestehen, ich hab irgendwann abgebrochen, es is ja soooo viel zu lesen :whistling: ) Ich möchte mir ein weiteres Gewand schneidern lassen, helles Unterkleid und ein braunes bzw. graues Oberkleid. Geht dafür auch Baumwolle oder ist Leinen zwingend erforderlich? Soweit ich mich durch Bücher und Internet durchgelesen habe, war Baumwolle in o.g. Zeit allerhöchstens den Höheren zugänglich, ich möchte aber lieber etwas niedriges sein. Kann ich die Baumwolle als Ersatz für Leinen verwenden? (Ich möchte nämlich schon etwas authentisch sein.) Danke schon mal! Julia
 
Baumwolle im Homi geht nicht. Für Oberbekleidung wurde auch Wolle verwendet. Leinen nur für Wäsche.
 
Ne, Baumwolle geht garnicht, und Leinen als Überkleid auch nicht, Grob gesagt, untendrunter Leinen obendrüber immer Wolle oder wenn du sehr sehr reich bist Seide mit Wolle
 
"Ne, Baumwolle geht garnicht, und Leinen als Überkleid auch nicht" Sorry, hier muss ich wiedersprechen. Es gibt vereinzelte Belege für Leinerne Oberbekleidung. Auf anhieb fällt mir eine Geschichte aus dem 12. oder 13. jhdt. ein, in der eine Bäurin, die von ihrem Mann verlassen wurde, sich neu einkleidet, so dass er sie nicht erkennt, und ihn aufs neue verführt. Unter Anderem trägt die gute ein Leinenkleid und darüber einen "kursit", einen Pelzgefütterten Surcot. Stimme dir allerdings dahingehend zu, dass für den Anfang Leinen für drunter und Wolle für drüber vorzuziehen ist. Leinen als Obergewand ist ziemlich selten, und man sollte erstmal das Alltägliche anschaffen und dann später vielleicht mal was Ausgefalleneres. Nur die verallgemeinerte Aussage, Leinen wäre NUR druntergetragen worden, wollte ich so nicht stehen lassen. Nix für ungut. ^^
 
Weißt du noch die Originalquelle für die Geschichte? Ein pelzgefüttertes Surcot bei einer Bäuerin kommt mir schon auch etwas komisch vor...
 
Wo hier so eine schöne Vorlage existiert... seht ihr auf den ersten Blick ob Leinen oder Baumwolle? Also wenn jemand in Gewandung an euch vorbei geht... ^^
 
kommt drauf an.... meistens liege ich mit meinen Verdächtigungen richtig :)
 
Da meine vorläufige Gewandung bis mein Freund zum nähen kommt, erst einmal komplett aus Baumwolle sein wird, kannst du bei einem Treffen die Augen bitte zulassen? :whistling: Ich hab leider (noch) so gar keine Ahnung von Stoffen und ich seh da nie Unterschiede,,,aber ich glaube, hier lern ich das auch noch!
 
ich verrate dir jetzt mal was gaaaaaaaaaanz leise: Mir ist es relativ egal was die Leute um mich herum wie einen Anspruch an ihr Hobby stellen, ich würde auch niemanden je dafür verurteilen, weil er lieber dies oder jenes und nich das und dasandere trägt. Wichtig ist doch, dass man mit Leuten zusammentrifft und mit denen eine gute Zeit verbringt. Meinen Anspruch an meine Kleidung und an meine Stoffe möchte ich niemandem "aufs Auge" drücken, ich habe schliesslich auch über 15jahre gebraucht um dort zu stehen wo ich jetzt bin und oft denke ich, dass dies erst mal der Anfang ist. Wie du deine Gewandung und mit welchen Stoff und nach welchen Vorlagen und ob mit Maschine oder per Hand nähst, das ist mir egal, aber dass du dabei Spass hast und dein Ergebnis dann stolz trägst, daran würde ich gerne teilhaben. so ähm... klar was ich meine ?( ?( ?(
 
Also ich bin ned so der Wolletyp aber ich liebe gutes Leinen und egal ob ober oder untergewand....aber wie ich mein Schatz kenne komm ich auch ned an Wollegewandung vorbei....ich muss immer brav sein sonst macht sie mir aus der kratzigsten wolle ne Bruche :(
 
Also, erstmal danke für die Tipps. Meine Schneiderin (jaja, ich als arme Bauersfrau habe eine eigene Schneiderin! :rolleyes: ) macht mir jetzt aus nem dunklen Wollstoff ein Überkleid und aus hellem Leinen des für drunter.
 
@Cine: Die Story stand meines Wissens im Karfunkel Codex Staufer. Muss mal nachschauen, wo die das her haben. Ausgedacht ham se sich das allerdings nicht. Ich hab die Geschichte schon mehrfach gelesen, auch andere autoren nehmen da Bezug drauf. Ich schau nochmal, ob ich das im Original finde. Der Cursit ist, ebenso wie das Kleid aus dem Teureren und schwerer zu färbenden Leinen, eine Überhöhung und soll verdeutlichen, wieviel Mühe sich die Frau gibt, um ihren Mann zurück zu kriegen. Das fällt dann unter "künstlerische Freiheit". Man hat die Geschichte damals ja nicht geschrieben, damit irgendwelche Leute in 800 Jahren wissen, was zur eigenen Zeit so los war... ;)
 

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