Letzter Stand der Dinge: Am vergangenen Wochenende wurde noch einmal heftig an der Ausrüstung gebastelt. Wir haben jetzt doch auf das Packpferd verzichtet. Jedes Pferd hat handgenähte Satteltaschen aus Leder an der Seite, da passt einiges rein (Zumindest kriegten wir 9 Klopapierrollen in einer Seite unter) Über das unauthentische Sattelpad (die Pferde sollen ja nicht leiden) kommt eine verfilzte Wolldecke, die nachts dann auch als Unterlage zum schlafen dienen kann. Darüber eine einfache Satteldecke. Dann der Sattel. Leider haben wir nur 2, die mit ihrer Form für das 12. Jh. durchgehen würden, wir habne uns aber aus Kostengründen dagegen entschieden, für die 10 Tage noch Tausende von Euros für 2 neue Sättel auszugeben und machen da den ersten Kompromiss. Dafür sind dann bis zum Zug alle Steigbügel handgeschmiedet.
Meinen Sattel sieht man sowieso nicht, da mein Kleid einen Saumumfang von etwas mehr als 4 Metern hat. Bei meinem Lebensgefährten hinten draufgeschnallt sind dann 2 dicke handgewebts Wolldecken und mein Viereckmantel, schön in eine lange Rolle gerollt. Eine Decke noch für drunter, eine zum Zudecken. Wird´s frisch, kommt noch der Mantel drüber. Bei mir hinten drauf habe ich eine handgenähtre Taschenrolle mit ca. 70 cm Länge und 25 cm Durchmesser aus naturfarbener Wolle. Da sind nicht nur ein Wechselunter- und Überkleid, sondern auch Wechselschuhe drin. Und der gesamte Un-"A"-Kram, den Frau heute so braucht: - 2 Handtücher - Waschtasche (Probepackungen aus Drogerien sind eine herrliche Erfindung!!!!) - Wechselunterwäsche und -socken - Frauen-Hygienekram - alles für die funktionstüchtige Kontaktlinse - Autan gegen Mücken und Zecken - erste Hilfe-Set + Reiseapotheke - Mini-Taschenlampe - Kopfkissen (ja, ich bin ein Warmduscher.... :whistling: ) - Gugel für kühle Abendstunden Man ist echt erstaunt, mit wie wenig man doch auskommen würde, wenn man sich nicht jeden Abend zum Käpt´ns Diner aufrödeln muss. 8o Für die Wasserversorgung werden wir in jede Satteltasche je 1,5 l Wasser in ganz normalen Flaschen mitnehmen. Leider kann man heute nicht mehr so wie früher Wasser aus jedem Bächlein schöpfen und trinken. Lederflaschen werden aber auch noch zur genüge am Mann geführt. Irgendwo muss ich noch die Kamera einplanen, vermutlich wird meine gut gefütterte Pilgertasche dafür herhalten müssen. Wir haben das Gepäck jetzt so reduziert, dass keiner, der läuft, irgend etwas tragen müsste. (Maximal ich meine Kamera und eine Pilgerflasche) Wir werden uns auf 2 Mahlzeiten am Tag reduzieren, diese können wir unterwegs in Gasthäusern einnehmen. Ist alles schon geplant. Und das haben sie damals ja auch so gemacht. Für den kleinen Hunger zwischendurch nehmen wir uns noch ein wenig Hartkäse, luftgetrocknete Salami und Schinken sowie Nüsse o.ä. mit. Gereist wird in 2 Etappen pro Tag: Früh aufstehen (die Sonne wird uns schon wecken), dann frühstücken, Pferde satteln und beladen, 1. Etappe (max. 10 km). Mittags dann Siesta, oder wie das im Mittelalter eben hieß. Nachmittags dann die 2. Etappe (wieder max. 10 km), zum Abend dann einkehren und essen. In der Tschechei ist das Essenb lecker und preiswert. Nach 3 Tagen werden wir im Kloster ankommen, das wird die einzige Nacht sein, die wir dann in einer Herberge zubringen. Die Nacht danach verbringen wir auf der
Riesenburg (Quelle:
www.wikipedia.de), da hat sich schon der Förderverein der Burg für unsere Ankunft Gedanken gemacht. Alles in allem freuen wir uns schon mächtig auf den Trip. Demnächst kann ich ja mal ein paar Bilder vom Vorbereitungs-WE verlinken.