Geren bei Unterkotte / Kotte

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Martin

Guest
Hallo! Ich habe mal eine eher allgemeine Frage zu den seitlichen Geren bei hochmittelalterlichen Schnitten für eine Kotte. Ich habe nämlich auf verschiedenen Seiten im Netz verschiedene Schnitte für Geren gesehen: 1) Die Geren sind gleichschenklig geschnitten, so wie z.B. bei dem auf der Seite von AG HMA dargestellten. 2) oder aber die Geren sind rechtwinklig geschnitten und bilden damit eine Linie mit dem unteren Saum wie z.B. auf dem Schnittmuster der Turba Delirantium Auch bei den Keilen unter den Armen gibt es ja anscheinend zwei (oder mehr?) Varianten (als Quadrat oder als Dreieck). Meine Frage wäre nun, ob ihr eine der beiden Varianten "empfehlen" könnt, und ob die jeweiligen Schnitte bestimmte Vor- oder Nachteile haben. Danke schon mal im Voraus für eure Antworten! :)
 
Hallo Martin, ich nehme für die langen Geren ein Rechteck, dass ich einmal diagonal durchschneide, allerdings nicht ganz von Ecke zu Ecke, sondern ich lasse etwa 2cm über, die später als Nahtzugabe dienen. Die so entstandenen Dreiecke nähe ich zu einem Dreieck zusammen und dann ins Gewand ein. Der Schnitt ist stoffsparend und einfach anzufertigen. Bei den Ärmel des Untergewandes nähe ich ein kleines Quadrat ein und lasse die Naht unter dem Arm verlaufen. Bei den Übergewändern mache ich es wie auf der Abbildung der AG-Hochmittelalter. Dafür gibt es auch Belege. Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen. LG Martina
 
Hallo Martina, wollte eben Danke sagen, für die Antwort, der Threat hat mir ordentlich Sucharbeit erspart. Ich nähe gerade das erste Mal ein Stück mit Geren (seitlich geschlossener Wappenrock mit Reitschlitzen) und da fragte ich mich auch eben nach der Form der Geren. Deine Version halte ich auf jeden Fall für stoffsparender und damit für unsere Vorfahren praktikabler. Der Hinweis mit der Nahtzugabe ist auf jeden Fall wichtig.
 
Martina, herzlichen Dank für deine Antwort, hat mir sehr geholfen! Werd mich dann mal an mein erstes größeres Handnäh-Projekt ranwagen... ob das wohl gutgeht :whistling:
 
Zu den Geren an der Seite und bei Männerkleidung (zumindest bei gefundenen Obertuniken) auch immer vorne und hinten hat's Martina ja bereits beantwortet. Durch das Zusammennähen der beiden rechtwinkligen Dreiecke erhält man stoffsparend ein gleichschenkliges als Gere. Der Zwickel unterm Arm hängt vom Schnitt ab. Man kann ein Quadrat mit zwei Seiten (quasi jeweils dreieckig) in die Ärmelnaht und den anderen beiden Seiten in die Seitennaht einnähen. Dann muss die Naht auf der Armunterseite liegen. Oder man nimmt wie in deinem, Martin, ersten Link gezeigt ein Dreieck und kann die Naht auf die Armrückseite setzen.
Hallo Martina, wollte eben Danke sagen, für die Antwort, der Threat hat mir ordentlich Sucharbeit erspart. Ich nähe gerade das erste Mal ein Stück mit Geren (seitlich geschlossener Wappenrock mit Reitschlitzen) und da fragte ich mich auch eben nach der Form der Geren. Deine Version halte ich auf jeden Fall für stoffsparender und damit für unsere Vorfahren praktikabler. Der Hinweis mit der Nahtzugabe ist auf jeden Fall wichtig.
Vielleicht dann noch ein Tipp, nimm nicht nur Geren rechts und links, sondern auch vorne und hinten. Hierbei nähst du die Dreiecke jedoch nicht in der Mitte zusammen, sondern nur mit ihrer längsten Seite an den Schlitz vom Torso an. Das hat den Vorteil, dass der Schlitz nicht schon im Stand oder normalem Gang zu weit auseinander klafft. Lieben Gruß Ollie
 
Danke noch für den Tipp, Ollibert, an das mit vorne und hinten hatte ich gar nicht gedacht... ist das bei ner Untergewandung auch nötig? Nur noch mal zur Klarstellung, der Schnitt sieht dann schon so aus:
fajpkaadn.jpg
Sorry für das große Bild, habs i-wie nicht hinbekommen dass das hier kleiner dargestellt wird... :whistling:
 
Geren vorne und hinten sind nicht unbedingt notwendig. Je mehr Stoff, desto mehr Geld musst Du auch gehabt haben. Es hängt also von Deiner Darstellung ab. Mein Mann trägt ein Untergewand und darüber ein etwas längeres Übergewand, etwa knielang, als Handwerker. Bei beiden sind Seitengeren ausreichend und das Gewand hat auch keinen Mittelschlitz. Allerdings musst Du dann drauf achten, die Geren nicht zu schmal zu machen und sie sollten von der Länge her bis an den Armausschnitt reichen. LG Martina
 
Zitat von »Kriegsknecht« Hallo Martina, wollte eben Danke sagen, für die Antwort, der Threat hat mir ordentlich Sucharbeit erspart. Ich nähe gerade das erste Mal ein Stück mit Geren (seitlich geschlossener Wappenrock mit Reitschlitzen) und da fragte ich mich auch eben nach der Form der Geren. Deine Version halte ich auf jeden Fall für stoffsparender und damit für unsere Vorfahren praktikabler. Der Hinweis mit der Nahtzugabe ist auf jeden Fall wichtig. Vielleicht dann noch ein Tipp, nimm nicht nur Geren rechts und links, sondern auch vorne und hinten. Hierbei nähst du die Dreiecke jedoch nicht in der Mitte zusammen, sondern nur mit ihrer längsten Seite an den Schlitz vom Torso an. Das hat den Vorteil, dass der Schlitz nicht schon im Stand oder normalem Gang zu weit auseinander klafft.
Das klingt gut, höre ich jetzt zum ersten Mal bei einem Wappenrock, aber andererseits habe ich das Prinzip schon bei einem Gambi gesehen. Werde mal schauen, ob ich genug Stoff dafür habe, notfalls muss ich einfach noch was nachbestellen... Nochmal Sorry, dass ich den Threat ein wenig gekapert habe....
 

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