Gewandung, Bogenschütze 1270

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Viator

Well-known member
Registriert
07. Feb. 2008
Beiträge
922
Reaktionspunkte
0
Ort
x
Hallo, Ich möchte mir gerne eine Living History Gewandung zusammen stellen. Ziel der Darstellung wird ein verarmter Bogenschütze um 1270 aus dem süddeutschen Raum. Habt Ihr ein paar Anregungen für die Gewandung und für die Rüstung? Ich möchte genre auf meinen Köcher Punzierungen (speziell einen Caduceus/ Caduzeus) anbringen? Wäre dies für diese Zeit vorstellbar? Liebe Grüsse, der Viator.
 
Im Vergleich zu einem Stadtbogner oder Stadtarmbruster plane ich für die Darstellung die minimalste Ausrüstung zum Bogenschiessen ein. Quasi: - Bogen - Köcher, - Armschutz - Handschutz für die Schusshand. - langes Messer. - Essmeser und Gürteltasche - Brotbeutel - und Wasserflasche. Eventuell meinen hessischen Weidenkorb für den Rücken; wenn er passt. Zum Vergleich eine Liste für einen Statdtarmbruster aus Berlin: http://www.berwelf.de/wehr_waffen/waffen_frame.html Kann ich diese Liste als Vorbild nehmen oder bestehen hier regional krasse Unterschiede? :) liebe Grüsse, der Viator.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, da gibt es ein wunderbares Buch aus der Osprey Reihe. Ich glaube das heißt irgendwas mit "English Longbowman" oder so. Ist als Anregung vielleicht ganz nützlich. Natürlich ist es aber, im Detail schwer auf Mitteleutopa zu übertragen.
 
Hallo, also, ja das angesprochene Buch von "Osprey Military" heißt "English Longbowman". Allerdings ist es auf die Zeit 1330-1515 eingegrenzt. Von "The Crowood Press" gibt es "Medieval Military Costume" (Europa Militaria Special No. 8 ) von Gerry Embleton. Da findet man militärische (natürlich auch Bogenschützen) Kleidung/Ausrüstung von den Normannen bis 16.Jahrhundert. Sogar Trossfrauen sind zu finden. Dann von "Sutton Publishing" gibt es "The Great Warbow". Geschriebn von Matthew Strickland und Robert Hardy. Das Thema: From Hastings to the Mary Rose. Da geht`s auch um Bogenbau, diverse Schlachten usw. Auch von "Sutton P." : "Longbow, a social and military history" von Robert Hardy.Hier geht`s aber hauptsächlich um die Geschichte des Bogens. Ich denke, Buch Nr. 2 wäre hier richtig. Es werden rekonstruierte Kleidungen und Ausrüstungen gezeigt. Und eben nicht nur aus England. Wieweit die Bücher zu bekommen sind, kann ich nicht sagen. Aber vielleicht sind sie über`s Netz garnicht so schwer zu bekommen.... Wie genau man dann seine Darstellung machen möchte, ist sowieso jedem selbst überlassen. Liebe Grüße, Franziska
 
Hallo Viator, bedingt durch Deine Frage, habe ich Google bemüht, um zeitge- nössische Abbildungen zu Bogenschützen um 1200 herum zu finden ... Dabei bin ich auf folgende Seite gestoßen; www.barnsdale.de/ Für mich als FrühMi nicht nachvollziehbar wie gut recherchiert, aber die Seite hat was (und wenn es nur die Abbildungen aus den Stunden- büchern von 1230 sind ...). Ausserdem werden einige Deiner Fragen zumindest angeschnitten und man kann an den Bildern ein bischen was erkennen. Meine Idee wäre, nach weiteren Bildern zu forschen und so vielleicht zu sehen, was (z.B. Art des Köchers, Art der Kleidung) in Deinem Ge- biet herauszufinden. Ich hoffe, es hilft ... Kadlin
 
Nochmals Hallo, also ich hab` auch nochmal geschaut...es ist aber schwierig, für die Zeit was zu finden. Wir selber machen ja 14.Jahrhundert... Aber hier hab` ich was aus dem 11. Jahrhundert. Vielleicht bringt Dich das etwas weiter. Ich denke, die Grundausrüstung wird sich nicht so geändert haben. Und wenn Du sowieso "verarmt" bist, wirst Du nicht mit der neuseten Technik und Mode rum laufen ;) http://www.ffc1066.de Übrigens denke ich nicht, daß ein punzierter Lederköcher in Ordnung wäre. Die Köcher waren eher aus festem Leinen schlauchartig genäht. Mit einem Gestell aus Weide geflochten drin. Aber wie gasagt, nicht unsere Zeit. Liebe Grüße, Franziska
 
Na da hast du dir ja was ausgesucht :D Respekt...Klasse Ultraschwer Du musst ganz klar zwischen den Regionen unterscheiden. Ein Englischer Bogenschütze ist bei weitem einfacher, als ein Südeutscher Bogenschütze wegen der Quellen. Die Quellenlage ist aber leider dahingehend miserabel, da Bogenschützen um diese Zeit keine grosse Rolle gespielt haben im Militärischen. Erst Kriege wie England - Frankreich haben das dann ein bisschen nach vorne gebracht. Ein Vergleich mit einem Armbruster ist eigentlich gar nicht drin, da die in der Besoldung und Ausrüstung teurer waren und 1280 noch in den anfängen. Die Köcher waren nicht Punziert, es gibt da keine Funde. Es gibt lediglich beschreibungen von Leiden und Leder. In den meisten Abbildungen, die mir bekannt sind, tragen die Schützen ihre Pfeile im Gürtel oder in der Hand. Die Kiepe ist mit Sicherheit einzubauen in die Darstellung, wenn sie denn in der Form den Vorlagen entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder Hallo :D Also ich denke, es ist das Beste, erstmal mit einer Grundklamotte anzufangen. Danach kommen die Details. Wenn Du eine "ärmere" Darstellung machen möchtest, bist Du da echt richtig. Auch wenn Du dann vielleicht mal die Zeit etwas ändern möchtest. Bei den ärmeren Leuten hat sich nicht so viel geändert. Bei Adligen usw. sieht das natürlich anders aus. Ich denke, richtig organisierte Bogentruppen fand man hauptsächlich in England. Und das, wie Oliver schreibt, eher später. Vielleicht müßtest Du erstmal klären wie weit da militärisch überhaupt was los war. Also was Bogenschützen angeht. Vielleicht könntest Du aber auch einen Jäger oder so in Erwägung ziehen....wieweit da Quellen vorhanden sind: Keine Ahnung! Bist Du in Region und Zeit flexibel?! LG Franziska Ach ja, wenn Du irgendawann mal auf einer Veranstaltung bei einer Schlacht mitschießen willst: Da ist Helm und Gambeson immer Pflicht!
 
Hallo Franziska, Ich bin leider an das Jahr 1270 gebunden, weil ich eine Einladung von Her unde Massenie für die mittelalterliche Burgbelebung von der Ronneburg in Hanau bei Frankfurt/M. habe. Infos zur Gruppe finden sich unter: www.her-unde-massenie.de Ursprünglich wollte ich als Spielmann teilnehmen. Das Problem: Meine Instrumente passen zum grössten Teil nicht in diese Zeit. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf (geschätzte) 20.000 Euro; damit sie einigermassen stimmig sind. Die Teilnahme an Baukursen macht den finanziellen Aufwand nur bedingt günstiger und der Spielraum für Kompromisse ist nicht gerade gross. :) Die Lösung: ein Vagant mit Bogen, zwei Dreilochflöten (Einhandflöten) die es das gesamte Mittelalter durch gab und jeder Menge Sagen und Legenden im Gepäck, die sich bei Bedarf zum besten geben lassen. Als Denkansatz käme noch ein einfacher Kriegsknecht oder bewaffneter Geleitschutz ohne viel Rüstzeug für einen Handelszug in Frage. Was meinst du? Klingen diese Ideen einigermassen stimmig? *** Zum Bogen: ich tendiere zu einem alamannsichen Langbogen, weil es diese Form in verschiedensten Variationen in ganz Europa (ausgenommen Großbritanien und Osteuropa) gegeben hat und sich ohne grossen Aufwand regional anpassen lässt. Gleichzeitig bin ich noch auf der Suche nach passenden Belegen. Bei den Pfeilen tendiere ich zu Holz. Bei den Pfeilspitzen bin ich je nach Ziel variabel, so lange sie in die Zeit passen. Der einzige Kompromiss, der mir Sinnvoll erscheint sind normale Pfeile zum Scheibenschiessen und für die sog. "Gummibären" (3D Gummitiere) Liebe Grüsse, ein neugieriger Viator.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Viator, was Du letztendlich machst, ist natürlich Dir überlassen! Wenn Du an einer Gruppe angeschlossen bist, können die Dir nicht helfen?! Kriegsknechte oder Geleitschutz: Waren die dann nicht eher mit Speeren bewaffnet?! Wie auch immer, auch ich finde die Alamannischen Bögen toll...bei mir paßt der nun aber garnicht. Also darum geht es garnicht. Ein Vagabunt (ich kenne nur den Ausdruck) mit Bogen??? Keine Ahnung, wie gesagt, nicht meine Baustelle. Wie gesagt, grundsätzlich muß das Bogenschießen, meiner Meinung nach, anders angegangen werden...da muß ich auch meinem Mann (English Longbowman) Recht geben. Es ist und bleibt eine Waffe und man sollte sich da, gerade am Anfang, nicht überschätzen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Was für Spitzen da in die Zeit passen usw. kann ich Dir auch nicht sagen. Das bedarf, mal wieder, ausführlicher Literatur. Holz ist natürlich ein MUSS und auch auf Plastiknocken würde ich verzichten ;) Also ich wollte Dir gerne etwas weiterhelfen...muß aber sagen, daß das sehr speziell ist und da einige "Vorschungen" nötig sind. Die Zeit empfinde ich als sehr schwierig. Bleib dran und viel Spaß dabei, Franziska
 
Zuletzt bearbeitet:
Original von Viator Ich bin leider an das Jahr 1270 gebunden, weil ich eine Einladung von Her unde Massenie für die mittelalterliche Burgbelebung von der Ronneburg in Hanau bei Frankfurt/M. habe. Infos zur Gruppe finden sich unter: www.her-unde-massenie.de Ursprünglich wollte ich als Spielmann teilnehmen.
Ich würde mich nochmal mit der Gruppe kurzschliessen, denn irgendwas müssen sie sich ja vorgestellt haben, als sie dich eingeladen haben. Ist es okay, wenn du nun mit einer anderen Darstellung da aufkreuzt? Habt ihr das schon abgesprochen? Bei einer Burgbelebung gibt es doch normalerweise ein Konzept oder Programm.
 
LOL.. Langsam wirst du mir suspekt. Wenn dich Martin oder Gilbert eingeladen haben, dann können die dir doch am besten helfen. Langsam frag ich mich, ob mich hier jemand zum Narren halten will. ?( Wie kommt den ein sogenannter Anfänger wie du, zu dieser Einladung. Ich freu mich ja für dich, da kannst du viel lernen, aber wenn man keine Ausrüstung hat wundert mich ganz ehrlich die Einladung zu so einer VA.
 
Hallo, Wir kommen vom Kernthema weg. Deswegen ein grosses Off Topic: - Ich bin kein Mitglied von Her unde Massenie. Mich verbindet mit dieser Gruppe einige Gruppen übergreifende Freund- und Bekanntschaften. - Ich habe die Sache mit den Instrumenten bereits durch und bekomme grosse Schwierigkeiten, weil ich beispielsweise eine mittelalterliche Kastenleier (ohne Schnarrsaite und Bordun ) benötige und meine Phönix zu Hause lassen muss. Das selbe gilt für Blockflöten mit Schnabel. Belegbare Flöten (Wir reden nicht von Rohrblattinstrumenten wie Sackpfeifen, Pommern etc.) werden nur von einer Hand voll Instrumentenbauer hergestellt und kosten - je nach Verdienst - mehrere Monatsgehälter. Wenn du dann noch bei diesem Instrument Linkshänder bist, hast du richtig verloren, weil die grossen Hersteller einen Aufpreis von mindestens 25% verlangen... Das selber machen einer Holzflöte erfordert einige spezielle Werkzeuge, eine Drehbank und jede Menge Erfahrung. Insbesondere das Ausfräsen und das modellieren des Laviums ist eine Kunst. Wer bei beiden Arbeitsschritten patzt kann sich über kunstvoll bearbeitetes Feuerholz freuen. Bei allem Bemühen und allen guten Willen hört der Spaß und das Streben nach Authentizität für mich an dieser Stelle auf, weil mir mein Einkommen deutliche Grenzen setzt. Daher bin ich als Spielmann lieber "E" (Effektiv) und GWO (aus Geldmangel geschtlich weitläufiger orientiert) als "GNI" und ohne einen Kanten Brot im Schrank. :) **** Zurück zum Thema Bevor ich mich mit der organisierenden Gruppe auf eine Diskussion einlasse, möchte ich gerne zuerst Fakten und Nachweise sammeln, damit ich fundiert argumentieren kann. 8) Darum existiert dieser Thread. Liebe Grüsse, der Viator. P.S. @ Olliver: Martin oder Gilbert haben mich nicht eingeladen; wir kennen uns noch nicht. PSPS: Ich möchte niemanden zum Narren halten. Ich bin gelegentlich selber einer und kennzeichne diese Aktionen in meinen Beiträgen entsprechend. :)
 
Ich bin etwas irritiert. ?( Es handelt sich doch nicht um eine Einladung zu lustig Lagerleben, wo es egal ist, was du darstellst? Ich bin ja auch eine Einzeldarstellerin, die öfters auf Einladung an einer VA teilnimmt. Aber die Einladung kommt immer in Namen der Gruppenleitung, und dann gibt es eine Vorgabe, was ich dort mache: Darstellung und Einsatzgebiet sind festumrissen. Das meinte ich oben mit: Konzept oder Programm.
 
Korrekt. Ich kenne meinen Rahmen und weiss, daß ich als Spielmann viel Geld ausgeben muss, damit ich auf die Veranstaltung passe. Also suche ich nach einer schöpferischen Lösung, die... a) auf die Veranstaltung passt. b) mir auch noch Spaß macht. Liebe Grüsse, der Viator
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich will ja nicht nerven, aber noch mal konkret: Als was (Darstellung?) wurdest du eingeladen?
 
Muss es denn unbedingt eine solch "festgelegte" und aufwändige Darstellung sein? Kannst du nicht als einfacher Knecht, Bürger, oder auch Handwerker teilnehmen? Dies würde ich beim "ersten Mal" machen. Spass hat man trotzdem, und ausserdem kann man sich auch während der VA Aug' in Aug' mit den Gruppenmitgliedern absprechen, was eine Erweiterung der Darstellung angeht. Ich wüsste z.B. nicht wirklich was ein Bogenschütze in einer Handelsdarstellung macht (es sei denn man beginnt eine völlig konfuse Story drumrum zu bauen). Ich habe letztes Jahr ein paar nette Stunden mit den Leuten von Her unde Massenie verbracht. Sehr nette Menschen. Wie gesagt, besser fände ich es, zunächst als 'einfachere' Darstellung vorerst mit zu machen. Spezialisieren kannst du dich dann immer noch. Aber das ist meine bescheidene Meinung. Was du letztenendes vorziehst bleibt dir überlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat denn jetzt der typische englische Bogenschütze getragen? Und in welcher Farbgebung meist?
 

Neueste Beiträge

Oben