Mal als Beispiel: meine spätmittelalterliche Darstellung soll bürgerliches Leben Abbilden. Meine Präsentationsform sind Vortrag zum Thema und/oder Treffen mit bis zu 4 Personen, die dann mittelalterlich bekocht werden, dabei gibts dann Vortrag und Infos zu Leben und Alltagsgegenständen, verschiedene Handwerke werden angerissen, Anekdoten zum täglichen Leben erzählt. Darauf aufbauend braucht es Realien des Alltags, aber eben auch des Militärwesens, welches einen wichtigen Bereich des bürgerlichen Lebens abbildet. Das ganze ist dann noch regional grob verortet. Es steht natürlich jedem frei, sein eigenes Konzept zu entwickeln, nur denke ich bringt einen eine systematische Herangehensweise weiter, als blind in Manier eines Rollenspiels eine Figur zu erschaffen. Will sagen: der Kontext ist entscheidend. Will ich präsentieren? Will ich mich bei anderen dranhängen und einen Präsentationspart übernehmen oder will ich damit nur auf Märkten Spaß haben. Entsprechend ergeben sich auch die Anforderungen. Für erstere Konzepte wird es mit einem ungebundenen Söldnerdasein für mein Dafürhalten eher schwierig. Auch weil es in der Darstellung immer in erster Linie darum gehen sollte, Standards abzubilden und nicht die Ausnahme. Es soll ja ein quasi authentisches Bild entstehen. Was nun normal ist definiert sich je nach Epoche eben anders, Aufstieg der städte, Leibeigenschaft, Lehnswesen usw. sind Faktoren die da eine wichtige Rolle spielen. Für das Hochmittelalter könnte das dann z.B. ein Ritter sein, was aber auch entsprechend hohen finanziellen Aufwand bedeutet, oder ein einberufener Lehnsknecht. Aber auch ein Bauer, Händler oder einfacher Handwerker. Den Bürger in spätmittelalterlicher Tradition findet man da so nicht, sondern eben erst - später. So kann man das Ganze systematisch entwickeln und eine Runde Darstellung aufbauen, sofern man das anstrebt. Aus meiner Sicht erübrigt sich das für das reine Marktflanieren, das ist ja dann Perlen vor die Säue geworfen.