Graf von Hohenberg - Bildanalyse aus Codex Manesse

[August von Beerenkämper]

Die Ausrüstung auf Abbildungen spiegelt meist den Stand zur Zeit der Bildherstellung, nicht der des abgebildeten Ereignisses wieder. Eventuell veraltmodischt oder sonstwie symbolisch aufgeladen. Im Fall des Codex Manesse sind Kleidung und Ausrüstung für die Zeit vor 1290 nicht aussagekräftig. Für die Jahre direkt um 1300 ist es mMn eine valide Quelle, allerdings sind die Personen als "Dichterfürsten" meist entweder ziemlich overdressed dargestellt, oder in Szenen aus ihrern eigenen Dichtungen, praktisch als ihre eigenen Figuren dargestellt, mit Attributen, die man ohne die Werke zu kennen schlecht richtig deuten kann.

Ich meine das bei Darstellungen immer viel übertrieben wird, und stimme da voll und ganz zu. Ich komme aber auch verdammt nochmal nicht drauf, wo ich das mit der Helmrier aufgeschnappt habe :kopfhau

 

[maxistreibl]

Ich habe mal gehört, dass es in Österreich noch eine erhaltene Helmzier aus Leder gefüttert mit Rosshaar gibt. Ich selbst habe meine aus Holz gemacht, da Sie nicht 3D sein muss.

 

[Volker von Hohenberg]

Die sieht gut aus.. hast Du sie über eine Vorrichtung geklemmt? Wie trägt es sich in Bezug auf Schwerpunkt und Hebelverhalten? Was sagt Dein Erfahrungswert zum Thema?

 

[Alexius]

Vielleicht kannst Du wo dieser Helm lagert mal nachfragen wie schwer das Ganze ist. http://de.wikipedia.org/w/index.php...ntury,_front.jpg&filetimestamp=20100123192101

 

[maxistreibl]

Die Zier ist in eine Schiene gesteckt, die auf den Helm festgenietet ist.

 

[Janne Varulfson]

Ich hab mal hier im Forum gelesen, dass jemand seine Helmzier durch Löcher oben am Helm festnestelte.

 

[Volker von Hohenberg]

Anhand der Helmfunde weiß man, dass die Helmzier mit Lederriemen durch Löcher im Helm festgeschlauft/knotet wurden, das mit der Klemmschiene ist aber auch eine realistisch vorstellbare Lösung. Maxi wird sich schon was dabei gedacht haben. Der Helm aus Wien von Deinem Bild Alexius habe ich auch schon unter die Lupe genommen. Für mich schaut es aus wie Echthorn, bei welchem man mit Knochenleim Zusätze aufgebracht hat. Die Befestigung wird mit großer Wahrscheinlichkeit anhand des Gewichts etc. ebenfalls über Löcher im Helm mit Lederschlaufen umgesetzt worden sein. Mich reizt das Museeum in Wien aber eh schon seit Tagen und ich möchte da unbedingt mal hin.