Haithabudarstellung um 950. Letzte Zweifel beseitigen...

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Duke

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Mahlzeit liebe Forengemeinschaft. Meine Frau und ich nähern uns unserer ersten Gewandung. Wir haben uns für Ort und Zeit entschieden, haben recherchiert und wollen nun uns Wolle für unsere Gewandung bestellen. Meine bessere Hälfte hat sich für einen naturfarbenes Leinenunterkleid und ein krapprotes Oberkleid aus Wolle entschieden. Ich habe mich für eine Thorsberghose aus wallnußgefärbte Wolle und eine Tunika aus birkengelbgrüne Wolle entschieden. Dazu wollte ich mir noch gelbe Wadenwickel von Tom bestellen. Die Stoffe kommen von Naturtuche. Nähen tun wir das alles nach Alwina`s Vorgaben. Ich frage mich nun ob die Farben so in Ordnung sind. Eines vorweg. Wir streben kein 100%iges "A" an. Aber es sollte eben in diese Richtung gehen. Also bitte nicht den "********-Bingo" rausholen nur weil wir die Wolle nicht selbst färben. Wir wollen dann nach und nach unsere Gewandung "verbessern". (zb Borten oä) Aber die Grundgewandung sollte erstmal eine gute Basis sein. Darum frag ich hier mal ob das alles so funktionieren kann. Zu den Schuhen. Ich hab mir welche von CP bestellt die aber für manche Märkte durch Wendegenäht ausgetauscht werden sollen. Auf den meisten Märkten wo wir zur Zeit noch rum laufen sind meist Schotterwege, da würde ich mir die wendegenähten an einem Nachmittag ruinieren. Meine Frau hat sich noch für gar keine Schuhe entscheiden können. Vielleicht habt ihr Ideen oder Inspirationen. Thema Gürtel bei den Frauen. Ich habe einige gesehen die Ledergürtel nehmen und einge die Stoffgürtel verwenden. Was ist den nun besser bzw näher am großen "A". Und was sind das für Stoffgürtel. Hab im weiten Netz noch nicht viel bis fast garnix drüber gefunden. Denke die sind leichter herzustellen als ein Ledergürtel. Aber wie und aus was? Glaube für`s erste hab ich nun die größten Fragezeichen über meinem Kopf hier niedergeschrieben. Falls ihr mir einige davon beantworten könnt kommen aber bestimmt auch wieder neue dazu. Danke schon mal im Voraus für eure Zeit und eure Antworten.
 
Ich finde, wenn die Farbtöne stimmen, ist es nicht wichtig, ob die Stoffe pflanzengefärbt sind. Auch wenn die meisten da anderer Meinung sind. Lieber satte gleichmäßig gefärbte Stoffe, als scheckig, fleckiges Zeugs aber Pflanzengefärbt, gerade in gehobener Darstellung. Bevor Du Dich auf irgendwen - und mag er noch so gut sein - verlässt, würde ich nach den Originalen schauen. In Eurem Fall wären das vermutlich die beiden Bücher von Inga Hägg ? (nicht meine Zeit) Denn jeder Darsteller, sei er noch so gewissenhaft, macht Abstriche, Kompromisse und Fehler. Ohne die Hintergründe des "Idols" zu kennen, kopiert und übernimmt man diese unbewusst. ABER wenn Ihr so mit der ersten Klamotte los legt, dann habt Ihr schon viele Fehler, die die meisten von uns gemacht haben, ausgelassen. Meine erste Klamotte war aus OP grüner Bettäsche. :pinch: Respekt !
 
Ich frage mich nun ob die Farben so in Ordnung sind.
Ich hab' meine Stoffe für den anstehenden Klamottenwechsel auch von da. Ausgesucht habe ich, indem ich die Stoffproben neben pflanzengefärbte Wolle gehalten habe. Wenn Du den Unterschied finden willst, wirst ein Chemielabor bauchen - optisch kannst Du das nicht auseinanderhalten.
Meine Frau hat sich noch für gar keine Schuhe entscheiden können. Vielleicht habt ihr Ideen oder Inspirationen.
Die Schuhsache steht bei uns auch noch an. Nachdem ich zum Selbernähen erwiesenermaßen nicht geschickt genug bin, gehen meine Überlegungen derzeit in diese Richtung: http://www.reenactment-bedarf.de/
Thema Gürtel bei den Frauen. Ich habe einige gesehen die Ledergürtel nehmen und einge die Stoffgürtel verwenden. Was ist den nun besser bzw näher am großen "A". Und was sind das für Stoffgürtel. Hab im weiten Netz noch nicht viel bis fast garnix drüber gefunden. Denke die sind leichter herzustellen als ein Ledergürtel. Aber wie und aus was?
Die erste Überlegung wäre mal: Braucht Deine Frau überhaupt einen Gürtel? Messer, Nadeldosen und so kann sie an einer Fiebel einhängen (leider sind die nicht gerade preiswerter als Gürtel, aber dafür sehr schick). Die Fundlage für Ledergürtel ist bei Frauen sehr überschaubar. Die zweite Überlegung dazu wäre der Stoffgürtel: Da gibt es keine direkte Beleglage, aber Funde von Gürtelelementen - grundsätzlich wäre Brettchenborte eine Möglichkeit. Die ist nicht einfacher, schneller oder preiswerter als ein Lederriemen. Leider. Kein Gürtel ist jedenfalls eine durch Beleglage unterstützte Option. Gürteltaschen gibt es für Frauen eh nicht im Fundgut und alles andere kann ja eh angefiebelt werden. Jedenfalls ein sinnvoller Ausrüstungsgegenstand wäre aber eine Handtasche. Da hat mehr Platz als man an jeden Gürtel hängen kann. Bügelfunde gibt es aus Haithabu in diversen Größen und wenn ihr Glück habt bleibt vom Klamottennähen genug Stoff für eine Tasche übrig.
 
Erstmal danke für eure Antworten. @AndiP So eine Umhängetasche mit Holzbügeln ist schon in Planung. Der Gürtel meiner Frau sollte auch nicht als "Werkzeug"-Gürtel dienen, sondern eher der Optik. Wir haben uns auch die Stoffproben von Naturtuche zukommen lassen. Die sind farblich vo den Fotos auf ihrer Seite krass unterschiedlich. Als ich die in der Hand hatte hab ich mich sofort umentschieden. Da fällt mir noch was ein. Für die Wadenwickel gibt es doch solche Haken. Ich hatte hier im Forum mal einen Link gefunden von jemanden der die verkauft. Allerdings gefielen die mir garnicht. Die waren mir zu protzig. Habt ihr vielleicht noch andere Quellen? Oder wie macht ihr eure Wickel fest? Knoten oder Lederband zB? Gruß Duke
 
Hallo Duke, mein Mann macht seine Wadenwickel mit kleinen schlichten Fibeln fest. Er faltet das Wickelende spitz zu und steckt die Fibel durch die oberen Schichten. Gruss aus Gifhorn, was ja gar nicht so weit ist Luanda
 
Im zweiten Weltkrieg hat man die wohl von oben nach unten und dann erst um den Fuß gewickelt, dann den Schuh drüber gezogen und fest geschnürt, dadurch müssen die wohl nicht mehr fixiert werden, man steht ja auf dem losen Ende drauf. Ob das für FrüMi auch geht weiß ich nicht, Wo Haken, Schließen und Bänder gefunden wurden hat man sicher mit dem Fuß angefangen und dann oben geschlossen, wo keine gefunden wurden ist die WKII Variante zumindest plausibel.
 
Hallo Duke, mein Mann macht seine Wadenwickel mit kleinen schlichten Fibeln fest. Er faltet das Wickelende spitz zu und steckt die Fibel durch die oberen Schichten.
Hi Luanda Von Fibeln hat man mir abgeraten. Die sollen nach einer Zeit ziemlich drücken, grade wenn man damit kämpfen will. Hab den Link mit Haken wiedergefunden: http://shop.strato.de/epages/615407...0797/Categories/Scandinavien/Wadenwickelhaken (Quelle www.podol.de) Sind eigentlich garnicht mal so schlecht. Und bestimmt nicht viel teurer als Fibeln. Grüße nach dem nicht so weitem Giforn ;)
Im zweiten Weltkrieg hat man die wohl von oben nach unten und dann erst um den Fuß gewickelt, dann den Schuh drüber gezogen und fest geschnürt, dadurch müssen die wohl nicht mehr fixiert werden, man steht ja auf dem losen Ende drauf.
Hi LotlBotl Ich werde das mit dieser Technik mal probieren. Ich hoffe das drückt nicht so an der Sohle wenn man da die ganze Zeit drauf steht. Kann man die Länge der Wickel eigentlich irgenwie "berechnen"? Ich weiß zwar das man ca. 3-4Meter pro Bein braucht, wär aber doch schade wenn ich mir 8 Meter bestelle und dann 2 Meter nicht brauche. Sind ja auch gut 20€ Unterschied. Gruß der Duke :D
 
Zum Thema Schuhe: Da kann man ohne Probleme erstmal Bundschuhe nehmen, besonders im Sommer! Viel Geld gespart und "A" ist es auch.
Nein, das kann mann nicht und die sind auch nicht historisch korrekt,sorry Rhonwen. Die sind wesentlich früher, aus der Völkerwanderunsgzeit. Haithabu hat eine sehr gute Fundlage an Schuhen. Diese sollte man auch nutzen und nicht Geld mit den falschen Schuhen versenken. Dann lieber gleich die richtigen nehmen. AndiP hat ja oben schon den Link zu Andy Helfert gesetzt. Da wird man geholfen was historisch korrekte Schuhe betrifft. Ich hab zwei Paar von ihm und bin damit sehr zufrieden. Man muss generell bei Wendeschuhen in der Tat etwas aufpassen mit Schotterpisten. Die Sohlen leiden da halt. Trotzdem bin ich gerade das ganze Wochenende in Haithabu damit rumgestiefelt. Zur Not gibt es halt irgendwann mal ne neue Sohle. Die Farben sind so stimmig. Lass die Borten weg. Die textile Fundlage gibt da kaum was her. Elisenhof hat einen ganz netten Fund, aber ob das sein mus....? Empfehlen würde ich dir das Buch "Spurensuche Haithabu" von Kurt Schietzelt. Das gibt einen ganz guten allgemeinen Überblick und die beiden Bücher zu den Textilien in der Siedlung und im Hafen von Inga Hägg, wobei man das eine nicht mehr kaufen kann, aber Fernleihe ist da sicher möglich. Es wird sehr sehnsüchtig ein drittes Buch von ihr erwartet. Im Herbst soll es wohl soweit sein, hab ich mir sagen lassen. Auf dem Trägerrockfragment gibt es Abriebspuren eines Gürtels. Ganz Allgemein gibt es recht wenig Fundmaterial zu Frauengürteln. Ich habe zwar einen einfachen Ledergürtel mit einer passenden Schnalle, trag ihn aber ungern zum Trägerrock. Da nutze ich doch viel lieber die Umhängetasche. Das finde ich persönlich viel schicker zur kompletten Tracht.
 
Klar sind die "A", sind doch aus Leder. :zunge Ne, da sollte man schon richtige über-knöchelhohe Schuhe kaufen, dann halten auch die Beinwickel besser. Das spielt alles zusammen.
 
Bei den Wadenwickeln finde ich drei Meter schon sehr knapp, mit vier wickelt's sich leichter. Ich hatte mir mir aus Drahte winzige Fiebeln gebogen, die drücken gar nicht. Praktischer finde ich aber einfach das Ende reinzustopfen. Der Wollstoff verhakt sich eh mit sich selbst und rutscht nicht.
 
Meine Wickel sind ebenfalls 4 Meter , es kommt wohl bei der Länge neben der Breite der Wickel auch auf die Wickeltechnik an. Vielleicht, will man wirklich 10 - 20 Euro sparen, erst mal mit einen anderen günstigen Reststoffstück " probewickeln ".
 
4m je Bein ist so die Standartlänge. Wenn Du kürzen musst, hast Du mehr gespart, als wenns zu kurz ist und neu gekauft werden muss. Alternativ zu Häkchen und Fibeln, gäbe es noch die Möglichkeit Bindebänder an die Wickel zu nähen.
 
Na sowas, wieder was gelernt! Ich hatte die Vorstellung, dass Bundschuhe über Jahrhunderte bis ins Mittelalter hinein gängig waren. Ist es sicher, dass die Schuhfunde auch aus einfachen Gräbern stammen?
 
Wer Geld für gefärbte Klamotten hat - es gibt schließlich auch naturfarbene Schafe - der hat auch Geld für richtige Schuhe.
 
Bzgl. Bundschuhe: im Museum in Ribe sind welche für die Wikingerzeit ausgestellt, es handelt sich dabei aber um die Fußbekleidung für Sklaven.
 
Hallo, habe unsere Stoffe auch größtenteils von Naturtuche, habe mich damals mit Kappi unterhalten und die Stoffe werden nach Pflanzengefärbten Mustern Chemisch nachgefärbt, bei Fragen kann er dir sogar sagen wie sich eine Färbung zusammen setzt. Zu den Stoffen muss man halt immer sagen, dass es bei Naturtuche immer die schönsten Farben aus einer Färbung sind, darum sind sie manchmal etwas "knallig". Schuhtechnisch kannst du bei CP Schuhe, wenn sie nicht wendegenäht sein sollen gut das Modell "Thor" kaufen, die sehen wie ein Typ aus Haithabu aus nur mit genagelter Sohle. Von der Qualität kann man für den Preis sowieso nicht sagen, die Schuhe sind wirklich klasse und werden mit einer Grundausstattung zur Pflege geliefert. Als Herrengürtel, war damals wohl eine Breite von irgendwas um die 2 cm das gängige Maß. Habe meinen auch recht schnell gegen einen schlichten Lederriemen mit D-Eisenschnalle getauscht. Für Frauen, entweder garnichts oder wenn Gürtel dann Brettchenborte, wie oben schon erwähnt sind Ledergürtelfunde für Frauen sehr dürftig^^ Wadenwickel würde ich in 4 Meter länge nehmen pro Bein, dann hast noch die Möglichkeit bei wendegenähten Schuhen die Füße mit einzuwickeln. Befestigen kannst du sie mit einen dünnen Band was du um die Wade wickelst, die Fibeln sind glaube ich nicht "A". Hoffe konnte helfen :)
 
Ich kenne für die Befestigung mit Fiebeln keine Belege, verwende selber aber zugegeben auch welche. Am besten halten die Wickel, wenn man die Fiebel auch gleich noch durch Hose sticht.
 

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