Mit den Maschine sind diese Kutten ja kriminell schnell gemacht. Ich habe letzte Nacht zwischen 23:00 und 02:30 eine Zisterzienserkukulle komplett zugeschnitten und bis auf die Kapuze konstruktiv fertig genäht - mit Pedalbetrieb. Die Kapuze mache ich jetzt noch und dann heißt es Säume von Hand versäumen. Bilder folgen. Blöd nur, dass selbst die konstruktiven Nähte einfach nicht so organisch und toll aussehen, wie von Hand. Übrigens haben meine Nachforschungen ergeben, dass Zisterzienser vor Anfang des 14. Jahrhunderts garnicht zwingend weiß sein mussten, sondern nur ungefärbt mit einer generellen Tendenz zu hellen Stoffen. Das erklärt, warum im 12. und 13. Jahrhundert Bernhard von Clairveaux (und andere Zisternzienser) auch in grauen oder braunen Kutten gemalt wurden. Das liegt nicht daran, dass die Maler keine Ahnung hatten, sondern dass Zisterzienser im Hochmittelalter völlig akzeptiert auch Grau- und Brauntöne tragen konnten. Allein die Form der Kukulle/Kutte (im "Talarschnitt", also als weite bodenlange Tunika mit relativ weiten Ärmeln und angenähter Kapuze, ungegürtet getragen) unterschied sie schon deutlich von den cluniazensischen Benediktinern und anderen Orden. Nur bei den alten Reichsbenediktinern und der lothringischen Reform bestand wohl Verwechslungsgefahr, die der Neue Orden aber wohl schon aufgrund seines Auftretens und dem Abwenden von der möglichst dunklen Kukulle nicht zu fürchten brauchte. Sieht man sich die Verfügbarkeit naturgrauer Wollstoffe an, dann ist weiß aber für die Darstellung auf jeden Fall die einfachere und günstigere Wahl. :whistling: