Ich kenne mich im Hochmittelalter zwar nicht besonders aus, aber warum sollte es sowas gegeben haben? (Du meinst ja anscheinend wirklich "heidnische" Sekten (also Vielgötterglauben etc.), nicht "christliche" Häretiker wie die Katharer?) Bei "echten" Heiden bin ich jedenfalls sehr skeptisch. Das Christentum war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland doch schon fünf bis sechs Jahrhunderte fest verwurzelt. Heidnische Kultpraktiken des Alltags, an denen die Leute hingen und von denen sie nicht lassen wollten, waren erfolgreich in die Liturgie und ins Brauchtum integriert worden (diverse Heilige, Osterfeuer, Daten von Festtagen). Es bestand also eigentlich kein "Bedarf". Wieso sollten denn da plötzlich aus dem Nichts wieder die "alten Götter" auftauchen? Wenn überhaupt, dann findet man sie doch nur "volkstümelnd" - in Sagen und Märchen (Wilde Jagd, Frau Holle). Vielleicht, das will ich gar nicht ausschließen, hat auch der eine oder andere selbsternannte "Schwarzmagier", um seine Kundschaft gebührend in Angst und Schrecken zu versetzen, in seine Beschwörungsformeln den Namen eines von der Kirche verteufelten "Götzen" eingebaut. Aber das kann man ja wohl noch nicht als ein Fortleben des Polytheismus bezeichnen ^^ . Ansonsten - aus Sicht der Kirche wäre so etwas doch Hexerei und Götzenanbetung gewesen? Wenn überhaupt Belege zu finden wären, müßtest du dann wohl Gerichtsprotokolle für diese Zeit durchgehen.