Hexe

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Myrkva

Guest
Ich würde gerne Wissen wie man damals im Mittelalter, auf Hexen gekommen ist. Also ich meine das aussehen und mit der Magie wie sind die darauf gekommen. Vielleicht kann mir das einer von euch erzählen, würde mich interessieren. Danke Myrkva
 
In einigen Regionen Deutschlands wurde Hexenverbrennung bis in das 18.Jahrhundert betrieben, es wurden oft Leute denunziert, die nur etwas mehr Wissen über Kräuter hatten, weil sie sich das aneigneten um besser als Hebamme tätig zu sein zum Beispiel, viele der Angeklagten waren aber auch Zigeunerinnen und Jüdinnen. In vielen Fällen war es Missgunst, weil die Frau sich nicht verkaufen wollte, oder Länderstreitigkeiten, so ist der Fall des Osnabrücker Bürgermeisters bekannt (lebte glaube ich um 1585) der aus Missgunst und um Aufzusteigen ca. 30 Frauen der Hexerei anklagte. Kaum bekannt ist, dass auch Männer der Hexerei verurteilt wurden, wenn auch zugegeben sehr sehr wenige. Die Anklage überlebte kaum jemand, weil wenn man das Gottesgericht überlebte hiess es oft, dass ginge nur durch Zauberei, und wenn die Unschuld bewiesen wurde, war es oft für das Opfer zuspät.
 
Evangelische Reformatoren wie Luther und Calvin haben sich nachdrücklich für die Verfolgung der Hexen und deren Hinrichtung ausgesprochen. In der Stellungnahme der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zur Hexenverfolgung heißt es: "Die Aussagen Martin Luthers bezüglich der Existenz und der schädlichen Zaubereien von Hexen sind allerdings recht mehrdeutig. Auf jeden Fall war er überzeugt von der Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und des Schadenszaubers und befürwortete die gerichtliche Verfolgung von Zauberern und Hexen und die Aussage des Alten Testament ´Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen` (2.Mose 22,17) hatte für ihn Gültigkeit. Zahlreiche lutherische Theologen, Prediger und Juristen beriefen sich deshalb auf einschlägige Aussagen Luthers." (S.27) "Solche Lehrmeinungen fanden ihren Niederschlag jeweils in den Kirchenordnungen, wo häufig darauf hingewiesen wird, dass Zauberer ´ohn alle Barmherzigkeit´ zu strafen seien. Auch die Hexereigesetzgebung in lutherischen Territorien wurde dadurch beeinflusst und ging an Schärfe weit über die Reichsgesetzgebung hinaus. Immer wieder wurden Theologen auch zu Gutachten in Hexenprozessen herangezogen. Oft waren sie es, die - in katholischen und lutherischen Gebieten - durch ihre Argumentation und Beweisführung Hexenverfolgungen überhaupt erst in Gang brachten oder vorantrieben." (S.28)
 
Der Begriff Hexe: Der Begriff Hexe ist ein Sammelbegriff, der viele Ausrichtungen wie zum Beispiel Incantata (Beschwörende), Bacularia (Besenreiterin), Herberia (Kräuterfrau), Strix (Eule) und vieles mehr zusammenfasst. Von je her sind die Bedeutungen Heilerin, Hebamme, Orakelsprechende, Zaubersprechende, Kräuterfrau, (Hell-)Seherin und weitere in der Bezeichnung Hexe eingeschlossen – alles Attribute, die auch der nordischen Freya, der irischen Brigid und anderen archaischen Göttinnen zugeordnet wurden. Eine mögliche Herkunft des Typus 'Hexe' ist, eine Frau mit okkultem oder Naturheilwissen, die unter Umständen einer Priesterkaste angehörte. Dies ist eine Übertragung der Fähigkeiten (Heilen, Zaubern, Wahrsagen) der Göttin Freya und vergleichbarer Göttinnen in anderen Regionen auf ihre Priesterinnen, die im frühchristlichen Umfeld noch lange in der gewohnten Weise agierten. Mit dem Vordringen des Christentums wurden die heidnischen Lehren und ihre Anhänger dämonisiert.
 
Ich danke dir Rogner für die ausführliche Auskunft. :) :) Vielen Dank Myrkva
 
Bitte gern geschehen. Brauchst Du noch mehr Infos oder nähere sachen? Bücher oder so....? Helfe Dir gerne.
 
Ja gerne falls du ein Buch kennst über Hexen. Hast mir was erzählt aber ich würde gerne noch mehr wissen. Auch welche Kräuter und ob man die mit Gute und Böse Magie gab irgendwie. Ich brauche mehr input. :) :) :) ;) Danke Myrkva
 
Der Hexenhammer (Malleus maleficarum) Jacob Sprenger, Heinrich Institoris, J.W.R. Schmidt (Herausgeber) 800 Seiten - dt-Verlag ISBN: 3423021624 Über dieses Buch: An der Schwelle zur Neuzeit erschien in Deutschland jenes Buch, das als erfolgreichstes "Handbuch der Hexenjäger" traurige Berühmtheit erlangte - der 'Malleus maleficarum', zu deutsch 'Der Hexenhammer', Erstdruck 1487. Dieses Kompendium über und gegen das Hexenwesen wurde von den beiden dominikanischen Inquisitoren Heinrich Institoris und Jakob Sprenger herausgegeben. In drei Teilen gegliedert, wird zunächst dargelegt, dass schon die Leugnung des Hexenglaubens als verwerfliche Ketzerei verurteilt werden muss. Im Anschluss an diese These beweisen die Verfasser unter Berufung auf eine Unzahl kirchlicher Autoritäten die Mitwirkung des Teufels bei allen Hexereien, wobei die naturgegebene Anfälligkeit der Frauen hervorgehoben wird. Im zweiten Teil spezifizieren die Herausgeber die Untaten der Hexen. Unter dem strengen Gewand des wissenschaftlichen Beweises enthüllen sie ihre eigene inquisitorische Praxis, die bereits 48 Frauen an den Hexenpfahl brachte. Der dritte Teil ist als praktische Anleitung für die weltlichen und geistlichen Hexenjäger konzipiert und betont die "Vorteile" des Inquisitionsprozesses, der weder ein Anklageverfahren noch eine Verteidigung des Verdächtigen erfordert.
 
Das große Buch der magischen Kräfte Schwarze und Weiße Magie von Ulrike Müller-Kaspar Jede Hexe, die etwas auf sich hält betont eifrig, sie sei eine Weiße Hexe und betreibe keine schwarze Magie. Doch wo liegen eigentlich die Grenzen? In diesem Buch wird gezeigt, wie bald auch aus gutem Willen oft schwarzmagisch gehandelt wird, mit scheinbar unverfänglichen Ritualen und Wünschen. Wer seine magischen Kräfte erproben will, findet hier Anregungen und Vorschläge für die wichtigsten Lebensbereiche: Liebe, Gesundheit, Geld und jede Menge Hilfen, wie er das Abrutschen ins Schwarzmagische verhindern kann. Verlag: TOSA ISBN-Nr. 3-85492-876-9
 
Oder guck mal auf meine Homepage ... da gehe ich näher auf Hexen und Kräuterfrauen ein :)
 
Hai, möchte noch zur Ehrenrettung dazuschieben, das die Lutheraner es schlimmer mit dem Hexenwahn getrieben haben, da hier das Böse an sich im Vordergrund stand; in manchen protestantischen Gebieten mußten die LAndesherren noch im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert eingreifen. Die katholische Kirche war etwas zurückhaltender, da es den meisten Theologen hier um die Seelenrettung der Hexen und Zauberer ging. Das muß ich zugeben, obwohl ich gläubiger Lutheraner bin. der Waldhamster
 
Nun ja eigentlich kein Wunder,Calvin und Zwingli zum Beispiel haben "die Lehre" ja nicht grade auf dem Boden der Barmherzigkeit aufgebaut.
 
reformatoren ,haben vorwiegend in der Schweiz gearbeitet doch Ihre Lehre kam auch nach Deutschland,die Calvinisten z.b.
 
Ulrich Zwingli (früher auch Huldrych Zwingli genannt) (* 1. Januar 1484 in Wildhaus; † 11. Oktober 1531 in Kappel am Albis) ist der Zürcher Reformator. Aus der Zürcher Reformation und der Genfer Reformation ging die Reformierte Kirche hervor. Seine Theologie wurde in der zweiten Generation von Heinrich Bullinger und Johannes Calvin weitergetragen. Wenn Du mehr von Zwingli wissen willst, nur Fragen. Zwingli wird bei uns in der Schweiz während der Schule durchgekaut.
 
Da kann ich ja jetzt aufhören nach meinem alten Religionsbuch zu suchen :D
 
...ihr Schweizer habt immer so geniale Namen :D ;)
 
ja, das ist ja auch der Grund der Spaltung der protestantischen Kirchen; während sich Luther wieder dem "Christenmenschen" zugewandt hat, hat besonders Calvin ein sehr unbarmherziges Weltbild eingesetzt: "Wems schlecht geht, is selber dran schuld weil er sündig ist". Diese Einstellung merkt man vielen Freikirchen heute noch an... der Waldhamster
 

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