Ja, das habt Ihr gut gesagt, denn so war es. Obwohl Magie schon lange vor dem Christentum existierte und auch während des MA weiter praktiziert wurde, wurden die Magier/innen noch nicht als Hexen verfolgt. Lange Zeit beschäftigte man sich mit der Frage, bei welcher Gelegnheit Gott um Hilfe angegangen wurde und wann der Teufel oder die Dämonen. Bei den meisten frühmittelalterlichen Strafprozessen wegen Magie, wovon wir Kunde haben, und bei überraschend vielen aus späterer Zeit spielten hochgestellte, prominente Personen des politischen Lebens eine wichtige Rolle. Sei es als Verteidiger, Ankläger oder als Delinquenten. Der Grund ist relativ einfach: Derartige Sensationsprozesse, in die Leute der feinsten Gesellschaft verwickelt waren, erregten auch das Interesse der Chronisten, und daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Zeugnisse davon bis heute erhalten bleiben, westenlich höher, als wenn normal Sterbliche abgeurteilt wurden. Ein Beispiel: Königin Fredegunde (6. Jahrh.), welche allgemein im Verdacht der Zauberei stand, wurde beschuldigt, die Schwester vergiftet und verhext zu haben. Sie wurde der Zauberei angeklagt, galt aber nicht als Hexe! Interessante Bücher zum Thema: Magie im Mittelalter von Richard Kieckhefer Hexe oder Heilige? von Peter Dinzelbacher So gehabt Euch wohl Eure Freifrouw Silva vom Bärenfall