Hifthorn/Rufhorn

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Agroman

Guest
Ich habe seit einer Weile zusehends mehr Interesse an einem Jagdhorn (Hifthorn, Rufhorn, was auch immer die korrekte Bezeichnung ist). Leider habe ich überhaupt keine Ahnung von Hörnern und inwiefern sie denn für eine Darstellung taugen. Wie manche vielleicht wissen, ist mein Darstellungsziel ein englischer Kriegsbogenschütze bäuerlicher Herkunft, um 1350. Hatten Hörner zu dieser Zeit in England irgendeine kulturelle Bedeutung und wäre der Besitz eines Horns für einen einfachen Mann sinnvoll? Wenn sich jemand mit Hörnern und den historischen Hintergründen ihrer Nutzungszwecke auskennt, bitte, ich wäre sehr von eurem Wissen angetan. Falls jemand weiß, wo man solche Hörner herkriegen kann oder ob man sie eventuell leicht selbst herstellen kann, würde mich das auch interessieren.
 
Hast Du Ahnung von Blechblasinstrumenten? Zum historischen Hintergrund: In Westfalen gelten die Dinger als Midwinterhorn und dürfen nur während der Zwölfen geblasen werden Im Ambergo und Harzgo wurden die Dinger noch bis Mitte letztes Jahrhundert als Hüfthorn von Hirten als Signalhörner gespielt In anderen Regionen soll das Spielen Unwetter und Unglück herbeirufen, wie das jetzt in England 1350 war????? Herstellen kann man es recht einfach: Nimm ein schlankes , langes Ochsenhorn, miss die Länge des Hohlraums mit einem Draht, damit Du aussen weißt, wo der Hohlraum innen aufhört, dann sägst du so daumenbreit vor dem Hohlraum ab, so das Du im Vollen schneidest. Willst Du jetzt ein Mudstück von einer Posaune, Trompete, Plesshorn o.ä. einsetzen, bohrst Du mittig in Richtung Hohlraum ein passendes Loch, Mundstück rein und mal anblasen, es gibt einen fürchterlichen Ton, laut tief scheppernd? Willst Du kein Mundstück einsetzen, formst Du das Hornende aus , wie so ein Mundstück innen, einfach beim Musikalienhändler ansehen. eventuell musst Du etwas mehr absägen, um den nötigen Umfang zu bekommen. Nun schneidest, schabst und schleifst Du dein Horn allseits so dünn, das überall das Licht einer 60w Birne durchscheint (einfach über die Lampe stülpen, wo dunkel ist, muß was weg), stimmen kannst Du es, in dem du vorn etwas !! abschneidest. Dann lässt sich Dein Horn spielen wie jedes Jagdhorn. Ob Du die im Link genannten Hörner so dünn arbeiten kannst?????
 
Naja, ein rituelles Gerät einer Glaubensgemeinschaft hat in einer Fremddarstellung nix zu suchen.
 
Schön, schön, danke für die hilfreichen Antworten euch allen :) . @Wilfried: Ich bin eigentlich eher ein unmusikalischer Mensch, und mit Blasinstrumenten habe ich auch keine Erfahrung. Denkst du, dass ich trotzdem ein paar Töne mit sowas zustande bringen könnte?
 
Naja, ein rituelles Gerät einer Glaubensgemeinschaft hat in einer Fremddarstellung nix zu suchen.
beim Hören zwischen den Klängen eines Shofars und einem Kuhhorn oder Ähnlichem hört man schon einen extremen musikalischen Unterschied. will ich nur rumblöken und laut sein nehm ich Kuh- will ich Klang erzeugen, Musik machen, nehm ich ein Shofar. die Betonung liegt auf "ich würde das so machen"- um mal wieder irgendwelchen Diskussionen gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen
 
Mit einem eingespielten Horn ja, sonst wirst Du über das übliche Geblöke schwer hinauskommen. Mit nem Horn für 20-40 €, sprich nem dicken Ding kann ein Anfänger bestenfalls ein Nebelhorn nachmachen. Mit sehr viel Übung sind auf einem dünnwandigen Horn ALLE Jagdhornmelodien möglich. Länge ist dabei hilfreich, da der Grundton tiefer wird. Wenn Du Dein Horn fertig hast, mit Posaunenmundstück/Hornmundstück, -ist für nen einfachen Bauern etwas zu edel, aber leichter zu bauen-, lass es ein paar mal von einem erfahrenen Blechbläser spielen, dann hast bDu es leichter. Das Horn muß auch selbst erst üben :) So, und nun zum Shofar: http://de.wikipedia.org/wiki/Schofar Ich denke, für eine irgendwie geartete Darstellung ist dies wohl nicht geeignet. Ein Hüfthorn hingegen war ein Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens, es wird auch in dem alten Schinken "Die Heiden von Kummerow" von dem Hirten geführt.
 
Mit einem eingespielten Horn ja, sonst wirst Du über das übliche Geblöke schwer hinauskommen. Mit nem Horn für 20-40 €, sprich nem dicken Ding kann ein Anfänger bestenfalls ein Nebelhorn nachmachen. Mit sehr viel Übung sind auf einem dünnwandigen Horn ALLE Jagdhornmelodien möglich. Länge ist dabei hilfreich, da der Grundton tiefer wird. Wenn Du Dein Horn fertig hast, mit Posaunenmundstück/Hornmundstück, -ist für nen einfachen Bauern etwas zu edel, aber leichter zu bauen-, lass es ein paar mal von einem erfahrenen Blechbläser spielen, dann hast bDu es leichter. Das Horn muß auch selbst erst üben :)
Ich hatte im Prinzip auch nicht die Absicht, mir ein besonders edles und professionelles Horn zuzulegen, von daher wäre eine sehr schlichte, "bauerntaugliche" ( :D ) Variante, wie in dem Shop, den Matthias gezeigt hat, schon so ziemlich das, was ich mir darunter vorgestellt hatte. Könnte ich sowas auch gut selbst machen oder wäre es günstiger, sich einfach eines zu kaufen? Ich wollte jetzt eigentlich auch keine komplexen Melodien damit spielen, sondern lediglich dazu in der Lage sein, einen Signalton damit abzugeben. @Sabine: Sorry, aber das mit dem Schofar ist tatsächlich nicht wirklich das, wonach ich gesucht hatte, da hat Wilfried Recht.
 
Nun, wenn ein englischer freier Mann sich die Mühe unterzogen hat, ein Ochsenhorn zum Rufhorn auszubauen und es mit in den 100 jährigen Krieg schleppt, ist es ein "besonders feines Stück". Ich denke, mit einem ~ 50 cm Horn bist du ganz gut bedient, wenn die Bohrung am Ende Mundstückartig ausgearbeitet ist. Wenn nicht, nacharbeiten oder ein Mundstück von z.B. Yamaha ev mit Leder umwickelt, reinstecken. Für 28€ kannste eigentlich nix verkehrt machen Ist die Wandstärke ungleichmäßig und dick, dünnwandig und gleichmäßig schaben. Buuh und tuuut sollten dann auf jedenfall rauskommen.
 

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