Hilfe! Kleid zu knapp geraten

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Gerda

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Hallo liebes Forum! Ich habe ein halb fertig genähtes Kleid von einer Reenactress gekauft und wollte es für mich fertig nähen. Die Verkäuferin ist kleiner und schmaler als ich und es war klar, dass ich alles ein bisschen weiter werde machen müssen. Aber offenbar hab ich betrunken zugeschnitten oder der Stoff ist in der Heizungsluft eingelaufen *ähäm* Die Eckdaten: - Mitte 13. Jhd - feiner Wollstoff, erinnert mich an den leichten Köper vom Färbehof (also kein ganz rumpeliges Arbeitskleid, bei dem ich wild drauf los flicken möchte - bisher simpel konstruiert: gerade Vorder- und Rückenbahn, angeschnittene Ärmel, Ärmel vom Handgelenk bis zum Ellenbogen knalleng, dann dreieckige Keile. Ärmelnaht liegt hinten. - Zweiteilige Gehren von der Achsel bis zum Saum Die Ärmel hab ich mit Keilen bis zum Ellenbogen erweitert. Sie sind immernoch knalleng, das kann ich aber im 13.Jhd wohl als chic verkaufen ;-) Über der Brust passt es dank der erweiterten Ärmel einigermaßen, aber irgendwie habe ich es geschafft, die Gehren zu kurz(!) zu machen! Sie reichen von der Achsel bis zum Saum, aber sind angezogen kürzer als das Vorder- und Rückteil. Vorne und hinten ist die Länge grenzwertig, könnte ich aber noch mit leben. Aber an den Seiten reicht es nicht mal bis zum Boden. Das sieht geschossen aus und ist auch jenseits aller historischen Vorlagen. Ich habe noch einen Reststreifen Stoff mit 142*39cm und einen schmalen Streifen mit ca 6-8*117cm Saumweite sind 320cm Meine bisherigen Ideen sind: - einen Streifen unten anbringen. Mit ein bisschen Stückeln habe ich genug für einen knapp 14cm breiten Streifen. Könnte aber komisch fallen - Eine Art von Keil/Dreieck/Zwickel unter dem Arm, damit einerseits die Gehre tiefer kommt und andererseits noch ein bisschen Weite dazu kommt Ich krieg die Bilder nicht rein, aber hier ist ein Ordner mit Bildern von dem Kleid und Skizzen davon, wie es konstruiert ist und wie ich mir eine Zwickellösung vorstellen könnte. https://photos.app.goo.gl/8yktGc9vNdbv13Ew6 Wenn jemand also noch ein paar kluge Ideen hat, immer her damit!
 
Rein praktisch bietet es sich an, einen rechteckigen Streifen der Länge nach oben an den Keil zu setzen, also zwischen Achsel, Vorder- u. Rückenteil zu nähen, ggf. oben in Falten (Belege = ?) oder das Achsel-Armloch (Umfang) über einen zweiten Keil zu vergrößern. Alternativ könnten Vorder- u. Rückbahn oben etwas "tailliert" in der Breite enger geschnitten werden, dann paßt es wieder. Damit rutschen die Keile weiter nach unten u. du kannst die Länge angleichen. Anlehnen tue ich mich bei dem Ratschlag an Schnittmuster aus Herjolfsness, die in mehreren Bahnen zugeschnitten wurden, wobei einige Bahnen eine ähnliche Formgebung aufweisen. Ich habe das Werk gerade nicht zu Hand, aber meine bei KK Skizzen dazu gesehen zu haben. Ob es zeitlich Mitte 13. Jh. schon paßt (von Region ganz zu schweigen), bin ich zzt. überfragt.
 
Du hast mich verstanden! :knuddel Vielleicht würde ich die Spitze des bisherigen Keis abtrennen und daran das Rechteck nähen - mit der Schmalseite. Damit vermeidest Du die frickelige Spitze anzusetzen.. Mit einem Nachweis kann ich nicht 1:1 dienen. Die Moselund-Tunika ( datiert 1050 bis 1155) ist ähnlich konstruiert, nur dass die untere Partie der Seitenkeile wie ein Trapez ist und oben ein kleiner Schnibbel aufgesetzt. Die Außenkanten des zusammengesetzten Keils haben dadurch aber keinen " Knick", sondern bilden eine Gerade. Zusammengesetzte Keile in gibt es beim Kleid Nr. 39 von Herjolfsnes, das aber nicht eindeutig datiert ist - mit C14-Methode so zwischen 1413-1449 nach Nockert oder 1380-1530 nach Östergard. So weit nach einem schnellen Blick in KK. Die übrigen Kleider sind eher Spä Mi/undatiert und quasi schon im Viertelschnitt.
 

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