HILFE-Meine erste Gewandung

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Aleta

Guest
Hallo. Zwar bin ich schon lange fasziniert vom Mittelalter habe jedoch erst vor kurzem den Entschluss gefasst mir meine erste Gawandung zu nähen, habe jedoch das Problem das ich absolut kein Fan von Kleidern bin und mir eigentlich gerne einen Rock schneidern wollte. Da ich jedoch keine Belege dafür gefunden habe, dass Röcke im Mittelalter gtragen wurden hoffe ich ihr könnt mir vielleicht helfen zu welcher Zeit diese in Mode waren und ob es nicht doch die Möglichkeit gibt, dass sie um das 12. Jahrhundert gtragen wurden? Ich wollte eigentlich gerne eine Person aus der ,,unteren-mittleren`` Schicht darstellen, ich dachte an eine Händlerin, jedoch ist der Entschluss für meine Gewand nun ziemlch ins wanken geraten und denn Stoff habe ich auch bereits bestellt. (hätte mich wohl liebr eher schlau machen sollen)
 
Röcke kamen spätes 19. Jh. auch hier bei uns auf, wobei es ursprünglich erst einmal mehr ein zweiteiliges Kleid war. Die Trennung in Rock und Bluse erfolgte erst Ende 19., Anfang 20. Jh. Deswegen sind diese ganzen sogenannten Marketendergewandungen usw. mit den Röcken, Blusen und Miedergürtel völlig daneben...kam Ende der 90er Jahre letzten Jahrhunderts, Anfang dieses Jahrtausends immer mehr auf den Märkten "in Mode" und hat mit Mittelalter also so gar nichts zu tun... :cursing: :cursing: :cursing: :evil: Aber noch ist ja nichts zu spät, den Stoff kannst du bestimmt noch gebrauchen. Reicht es den für ein Kleid nicht aus?
 
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Naja...je nachdem wie ichs schneide...müsste eigentlich passen... also alles nochmal von vorn planen... muss ich mich wohl doch zum Kleidträger umpolen 8) Gab es denn, ich sag mal eine Art von ,,Westen" über dem Oberkleid?
 
Hallo Aleta, hast du dir die Links von Lady Alienor schonmal näher angeschaut?
 
naja sagen wir mal so... Röcke kamen dan wieder auf *gg* der Minirock ist ja auch nicht erst 60 sondern eher 3060 Jahre http://de.wikipedia.org/wiki/Mädchen_von_Egtved ;) bei den Germanen gabs dann auch noch Röcke z.B. der aus Damendorf... im 12. Jhd. sind aber leider nur Kleider überliefert... ich find die Zeit trotzdem spannend, auch wenn ich kein Freund von Kleidern oder auch Röcken bin :rolleyes: Du solltest deine Entscheidung für eine Zeit am besten nicht nur von der Kleidung abhängig machen, sondern die wählen, die dich in allen Lebensbereichen interessiert, dann wird es auf keinen Fall langweilig... ich find z.B. spämikleidung ganz interessant, aber politik etc, interessiert mich da nur am Rande und deswegen mach ich lieber frühmi... ^^
 
Stimmt, die beliebten Westen vergaß ich .... Nein, auch die gehören definitiv nicht ins Mittelalter. Auch das ist Neuzeit... Aber wie Olli schon sagt, schaue dir die genannten Links mal genauer an, dann bekommst du schon sehr gute Einblicke... @gulfaxi Naja, so gesehen, wiederholt sich irgendwann alles mal wieder... ;)
 
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@ Aleta: Wie du schreibst, willst du 12. Jahrhundert darstellen? Und einen niedrigen Stand? Und dann Händlerin? Das passt leider nicht zusammen. Niedriger Stand, da kannst du gerne eine Magd, Frau eines Handwerkers (hier kommt es auch auf den Beruf an) oder Bauersfrau oder ähnliches darstellen... Eine Frau als Händlerin war, wenn überhaupt die Ausnahme. Eher in Frage kommt die Darstellung einer Ehefrau eines Händlers Der Berufstand des Händlers war aber nun kein unbedingt niedriger Stand. Händler kamen auch richtig zu Reichtum und haben dies auch in Ihrer Kleidung gezeigt. Zum Beispiel Tuchhändler wurden mti derZeit richtig reich... Bevor du dir um die reine Gewandung Gedanken machst, beschäftige dich doch bitte etwas mit dem geschichtlichen Hintergrund der darzustellenden Zeit. Wenn du hier etwas Hintergrundwissen im Allgemeinen hast, dann kannst du dir überlegen, was du genau darstellen möchtest und dir dann Gedanken über deine Gewandung machen.
 
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Auch wenn jetzt sicher wieder einige Zahnweh hier kriegen :whistling: empfehle ich Neueinsteigern immer wieder gerne folgendes Buch: Kleidung des Mittelalters selbst herstellen (Die Frau). Auch wenn es für "alte Hasen" einige Tücken und Fehler birgt, für einen Einsteiger finde ich es einfach ideal. Man bekommt einen ganz guten Hintergrund über die verwendeten Schnitte (die recht einfach gehalten sind), hat einen gewissen zeitlichen Überblick und auch verschiedene Stände werden kurz eingeführt. Ich würde ja folgendes empfehlen: Bevor du dich durch sämtliche Geschichtsbücher kämpfst, näh dir ein einfaches Unterkleid nach o. g. Buch. Wenn du einen ordentlichen Wollstoff hast, bist du schon recht gut bedient und kannst auch ohne Überkleid auf eine Veranstaltung gehen. Danach kannst du dir immer noch Gedanken über deinen Stand machen, du bist dann noch relativ unabhängig. Was für einen Stoff (Material, Farbe) hast du denn bestellt? Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern leider nur anschließen: KEINE Röcke, KEINE Blusen, KEINE Westen, Mieder, Schnürstiefel, Trompetenärmel, Trinkhörner am Gürtel, Schwerter für Frauen, Schürzen, Seidenstrümpfe, spitze Hüte... ;)
 
Arandis, auch jetzt ohne das Buch selber zu kennen, aber ich denke auch, wenn es so ist, wie du es beschreibst, für einen ersten Anfang mag es bestimmt reichen. Und: wir alle sind irgendwann mal angefangen... ;) Und dann liegt es an einem selbst, sich weiterzuentwickeln oder nicht. Denn auch ich bin der Meinung, lieber einen guten einfachen Einstieg, der ausbaufähig ist. Außerdem hat jedes Buch seine Literatur-/Quellenangaben hinten drin, die man unbedingt beachten sollte. So kommt man auch Schritt für Schritt weiter...
 
@ Judiht ich möchte durch meine Kleidnung quasie meinen persönlichen Stand in der Gesellschaft wiederspiegeln..... Da ich mich momantan noch voll in bzw. am Anfang meines Werdeganges befinde habe ich daran gedacht meinen moentanen Status durch meine Gewandung auszudrücken, quasie eine Händlerin die momentan erst am Anfang ihrer Geschäftstätigkeit steht also eher ,,Unterschicht" mit der Zeit jedoch mehr ,,Reichtum" erlangt, welches sich dann natürlich auch anhand meiner Kleidung wiederspiegeln soll Ich möchte mich damit identifizieren und mich selbst in meiner ,,Rolle" wiederspiegeln @Arandis Ich habe mir einen dicken Nesselstoff in Naturfarbe für das Untergewand und einen Leinenstoff in Dunkelbraun sowie einen in Dunkelrot als Obergewand
 
@Aleta Dein Gedankengang zur Darstellung gefällt mir! Du musst dich tatsächlich mit deiner Rolle idendifizieren können, sonst macht es nicht wirklich Sinn. Tut mir leid, was ich dir jetzt sagen muss, ist aber halt so: Leinenstoff für Oberbekleidung war nicht üblich... :( Für Oberbekleidung kam fast ausschließlich Wolle zum Einsatz, für ein Unterkleid wäre es vielleicht noch zu vertreten. Vielleicht solltest du den Leinenstoff für ein Unterkleid verwenden und dir Wolle für das Überkleid besorgen. Oder du nimmst das Leinen zum füttern, geht auch. Was den Nessel angeht, muss ich den Experten den Vortritt lassen, darüber weiß ich nichts. Ach so, noch zur Definition: Unterkleid meint hier kein Unterhemd! Die reguläre Folge (Früh- bzw. Hoch-MA, unser Kulturkreis) war so: UnterHEMD aus dünnem Leinen o.ä., meist Naturfarben, lange Ärmel, knöchellang UnterKLEID, meist aus dünner Wolle, lange, eng anliegende Ärmel, etwa bodenlang Überkleid, meist aus Wolle, je nach Zeit mit oder ohne Ärmel, meist etwas länger als das Unterkleid. Wenn es warm war oder im Haus wurde das UnterKLEID auch allein getragen, es stellt ein eigenständiges Kleid dar.
 
Muss dir doch nicht leid tun...ich bin froh über jeden Tip den ich bekomme, steig solangsam nicht mehr durch die Quellen durch da sie oftmals ziemlich wiedersprüchig sind Ich weiß das die Oberkleidung meist aus Wolle war, da mein Geldbeutel momentan aber leider ziemlich ermüdet ist dacht ich mir muss es erstmal Leinen tun...da sich ja zum Glück um 1100-1200 das Untergewand nicht groß vom Obergewand Unterschied kann ichs ja hinterher noch zweckentfremden..(zumindest laut der Aussagen die ich dazu gefunden habe) Da es ja zumglück momentan warm ist wirds wohl nicht so schlimm sein wenn ichs erst mal aus Leinen mache.
 
Ach so, noch zur Definition: Unterkleid meint hier kein Unterhemd! Die reguläre Folge (Früh- bzw. Hoch-MA, unser Kulturkreis) war so: UnterHEMD aus dünnem Leinen o.ä., meist Naturfarben, lange Ärmel, knöchellang UnterKLEID, meist aus dünner Wolle, lange, eng anliegende Ärmel, etwa bodenlang Überkleid, meist aus Wolle, je nach Zeit mit oder ohne Ärmel, meist etwas länger als das Unterkleid. Meinst du damit das sie unter dem Unterkleid noch ein Unterhemd Trugen?
 
bitte beachte auch, dass sich Leinen schlecht färben ließ weshalb es hauptsächlich naturfarben war. Rotes Leinen wäre für eine einfachere Händlerin oder Händlergattin wohl kaum bezahlbar gewesen ;) Deshalb ist auch Wolle fürs Überkleid so praktisch. Guck doch mal bei ebay, einfachen braunen Wollstoff findet man dort oft für 10 Euro den Meter und das ist nicht viel mehr wie man für gescheites Leinen braucht. Ist auch im Sommer viel angenehmer zu tragen als man oft denkt. Leinen wird schwitzig ;(
 
Nachdem ich mich jetzt quasie den ganzen Tag durch verschiedene Internetseiten und Bücher gekämpft habe tuen sich mir nun leider schon wieder eine ganze Menge neuer Fragen auf da ich einfach nicht schlau aus den einzelnen Fakten werde.... Also.. Trug eine Händlerin im 12 Jhd. ein Bliaut mit seitlicher Schnürung und ausgestelleten Vorderärmen ,,Tütenärmel" oder doch eher eine einfache Cotte? Und wie war das mit dem Untergewand mal heist es es guckt leicht unter den Saum des Obergewandes hervor und mal es ist garnicht zu sehen?
 
Ein Bliaut war ein Kleidungsstück für den Adel. Von der "arbeitenden Bevölkerung" wurde er nicht getragen, da er auch mehr als unpraktisch wäre.
 

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