Hilfestellung bei West-Slawen-Darstellung um 950

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[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Hier mal eine eine ganz kleine auszugsweise Literaturliste, die hoffentlich hilfreich für Westslaweninteressenten ist:[/font] Joachim Herrmann [font='Arial, Helvetica, sans-serif']- „Die Slawen in Deutschland“ - bitte kritisch sehen, dieses Buch ist von 1985 und einige Aussagen darin nicht mehr gültig[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']„Ralswiek 1 – 5“ - zu beziehen über das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege von MV - besonders interessant ist der Band über den Kultplatz und die Hauptsiedlung[/font] Zdenek Vana [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Die Welt der alten Slawen (sehr veraltet, aber schönes Buch). Es wird immer wieder gefragt, ob man die schönen Zeichnungen als Quelle verwenden könne. Nein- bitte nicht. Sie geben nur die Betrachtungsweise des Zeichners wieder.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Starigard – Oldenburg“, Michael Müller-Wille[/font][font='Arial, Helvetica, sans-serif']und diverse Offa-Bände über Starigard[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']„Corpus archäologischer Quellen der DDR“, Donat/Herrmann[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']„Die Archäologie der westliche Slawen“, 2. Auflage – Sebastian Brather[/font] Helmold von Bosau [font='Arial, Helvetica, sans-serif']„Slavenchronik“ [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Georg Jacob „Berichte arabischer Reisender aus dem 9. und 10. Jahrhundert“ [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Axel Pollex "Glaubensvorstellungen im Wandel"[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Prof. E. Schuldt [/font][font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Gross Raden – ein slawischer Tempelort des 9. un 10. Jahrhunderts.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Die meisten der genannten Bücher sind hier vorhanden: Departmentbibliothek Kulturgeschichte und Kulturkunde der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1 (Flügel West) [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Gruß[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Britta[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif'][/font]
 
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@Tjelve hatten wohl gleichzeitig geschrieben. Hatte deinen Text also nicht wahrgenommen. Die Slawen in Deutschland 1985 Joachim Herrmann (wie schon in Brittas Liste erwähnt) Ja daher hab ich das mit den Manschetten. Zweifel und wie das aussehen könnte im entsprechenden Thread. Das mit den Haithabufunden könnte man so machen, wie von dir geschrieben (als Interpretation). Eventuell unterschied sich die Kleidung in den NAchbarregionen ja auch garnicht so sehr von der Haithabus, aber irgendwie möchte man ja zeigen das man Slawe ist ;) Mit der Thorsberghose machst du wohl nichts verkehrt. Die Kleidung unterschied sich. Allgemeine Aussage: Bei einfacher Darstellung einfacher grober Stoff, auf dem Land sind die Schnitte wohl auch einfacher gewesen. Bei höherem Stand, mehr Kleidungsstücke (z.B. Mantel, Klappenrock), intensiv gefärbt, feines Gewebe,. Verzierungen und Besätze(Seide, Goldfäden usw.), gefütterter Stoff, Lederschuhe oder sogar Stiefel. Gruß Glymur
 
In Sebastian Brathers "Archäologie der Westslawen" gibt es einer Einteilung der Stofffunde nach der Feinheit. Grobe Stoffe waren überwiegend. Also ist man mit bei einem "einfachen Stand" damit gut beraten. Stoffe wurden hier noch in Hauswirtschaft gefertigt. Die erwähnte verkohlte Tunika hat eine Köperbindung - das ist im Foto zumindest sichtbar. Auch die Stoffreste aus Ralswiek sind zumeist als Gleichgratköper gewebt. Diese Stoffreste werden in dem "Ralswiek III" - Band erläutert, es gibt auch Fotos, ebenso eine Erklärung zum Aufbau der Socke. Da manchmal noch die Legende kursiert, diese Socke sei genadelt: Nein, ist sie nicht. Es handelt sich um gewebten Stoff, der zugeschnitten wurde, um die Socke - das Teil wird eigentlich als Kinderschuh bezeichnet - daraus zu fertigen. Ein Stoffrest aus Ralswiek wird als Mütze interpretiert. Es sieht ein wenig danach aus. In Joachim Hermanns "Die Slawen in Deutschland" sind Zeichnungen der Socke und des Handschuhs abgebildet, jedoch gibt es keine Erläuterung. Z.T. dienten die in Ralswiek gefunden Stoffreste als Kalfatermasse. Ein Stoffstück enthält Rehhaar. Wenn jemand genauere Angaben habe möchte, suche ich es heraus. Gruß Britta
 
Danke Britta für die infos und Quellenangaben. Da bekommt man direkt Lust selbst in den Quellen zu stöbern. Dauert ja leider immer 2 Wochen ;).
 
Hi, vielen Dank nochmal für die neuen Antworten! @ Glymur Da werde ich ggf. mal auf dich zurück kommen zwecks Nachschlagen und so! ;) @ Ingvar Bei dem Kamm-/Brettchengewebten Gürteln, gibt es da ggf. Hinweise ob/was verziert wurde? Ich bin bei Weben jetzt nicht so fit, aber ist es bedeutend aufwändiger ein simples Muster zu weben als einen einfarbigen Gütel? Und auch mich interessiert, wie der Verschluss eines solchen Gürtels ausgesehen haben könnte. @ Britta Vielen Dank für die Buch-Empfehlungen! Da werde ich mich bei Zeiten mal durchwühlen! Bzgl. deines Beitrags (Nr. 22), ich hätte durchaus interesse an genaueren Angaben! Man kauft ja so ungerne den falschen Stoff. ;) @ All So langsam zeichnet sich in meinem Kopf ein Bild ab! Es gibt allerdings noch ein paar Sachen die mir Kopfzerbrechen bereiten... Bzgl. Wadenwickel, gerade bei Wikinger-Darstellungen (und ich meine auch bei den Kiever Rus) ist der Gebrauch von Wadenwickel ja ziemlich typisch. Gehe ich dann recht in der Annahme, dass Wadenwickel auch von Slawen getragen wurden bzw. die Tendenz dass sie dies getan haben relativ hoch war? Eine Sache die mich noch brennend interessiert ist die Sache mit der Soroshka die Ragnar oft erwähnt. Hat da ggf. jemand anders noch Quellen/Ideen? Sonst warte ich auf Ragnar, der Schnitt der Soroshka is ja doch ne ecke anders. Slawische Grüße Chris
 
So meine lieben Westslawen :D Nachdem mir Anhktus immer mit den Slawen in den Ohren liegt und Ralswiek viele Funde hergiebt...hier findet ihr die Publikationen dazu...wer will kann sie kaufen, ansonsten habt ihr schon mal Titel und ISBN für die Fernleihe ^^ P.S. Reizvoll ist die Darstellung auf jeden Fall ...macht halt nicht jeder...vieleicht irgendwann mal...erstmal den Wiki abrunden.
 
zum Thema Wadenwickel. Wickelbänder sind in der Vita des Heiligen Wenzel (Siehe Wikipedia) und in der Heidelberger Handschrift des Sachsenspiegels zu sehen. Da ich eine Darstellung aus dem Ostseeraum gewählt habe, werde ich mal (außer Haithabu) in anderen Ostseeregionen schauen.
 
Ein weiterer Buchtipp: Schriften zur Ur-und Frühgeschichte Die Mecklenburg - eine Hauptburg der Obodriten - von Peter Donat Akademie Verlag Berlin 1984 gibt es in Departmentbibliothek Kulturgeschichte und Kulturkunde der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1 (Flügel West) - nicht ausleihbar, aber man kann es ja dort lesen und kopieren. Das Buch enthält einen Abriß über die Geschichte der Mecklenburg und Artikel und Listen der Funde - Leder, Holz, Keramik ... Es gibt maßstabsgerechte Abbildungen dieser Dinge (Schuhe, Messerscheide, Spinnstäbe, etwas umstritten - Teil einer Handhaspel, einen Schlegel...) Gruß Britta
 
@Tjelve: Ich bekomme demnächst ein neues Büchlein über die Ausgrabungen eines lettischen Gräberfeldes. Da sind jede Menge Rekonstruktionen drin (hab ich mir sagen lassen). Kann es vielleicht schon demnächst mit zum Training bringen... Soweit ich weiß wird der Stoffgürtel einfach nur zugebunden. Obs ein spezieller Knoten war kann ich auch nicht sagen bzw ob vielleicht die geflochtenen Kettfäden nur verknotet wurden ist mir (noch) schleierhaft. Oder so wie hier ... Die Muster waren wohl meist ZickZack- oder Rautenmuster und sehr häufig sind im Baltikum Swastiken.
 
Noch ein Buchtipp, ganz neu: In der Reihe Offa-Bücher ist Band 85 (bzw. Oldenburg/Starigard VI) erschienen. Wachholtz, 2011 Thema: Die Grabfunde. Einführung und archäologisches Material - von Ingo Gabriel und Torsten Kempke Eine ausführlichere Inhaltsangabe ist auf der Seite des Verlags zu finden. Weitere Veröffentlichungen zu den Grabungen sind in der Einleitung angekündigt. U.a. sind die geheimnisumwitterten Textilfunde abgebildet, doch ehe jetzt die große Euphorie ausbricht - es handelt sich dabei um winzigste Reste, z.T. auf Metallteilen ankorrodiert und in mineralisiertem Zustand, aber auch Reste eines Totenhemdes in Panamabindung und eine Zeichnung der Tasche, die auch im Wallmuseum zu sehen ist (nur die Zeichnung, da diese Tasche in einem Block geborgen werden mußte). Besonders betont wird im einführenden Teil, dass das im Buch vorgestellte nördlich Gräberfeld christlich zu bewerten ist - eine Erkenntnis, die in Publikationen aus früheren Jahren bis zur Mitte der 80iger Jahre so noch nicht vertreten wurd. Weil sie hier in der Bücherauflistung noch fehlen, möchte ich an dieser Stelle die bereits vor Jahren erschienen Offa-Bände 52, 73, 74 und 82 nennen, die sich mit folgenden Themen befassen: - Stratigraphie und Chronologie, Archäologische Ausgrabungen 1973-1982 / Offa-Buch 52 - Die Waffen des 8.-13. Jahrhunderts / Offa-Buch 73 - Die Tierknochenfunde unter besonderer Berücksichtigung der Beizjagd / Offa-Buch 74 - Naturwissenschaftliche Beiträge / Offa-Buch 82 Gruß Britta
 
Hi, Danke Britta, du bist die Beste! :knuddel So langsam füllt sich mein Vorrat an Wissen und die Möglichkeit die Darstellung gut/passend auszubauen. Schönen Gruß Chris
 
Hallo! Ich bin neu hier im Forum und habe beim Umherschauen dieses Thema hier entdeckt und möchte mich den Dankesgrüßen von Tjelve anschließen, da ich das selbe "Problem" habe, welches die Slawendarstellung scheinbar mit sich bringt. Und nun finde ich hier soooo viele hilfreiche Hinweise gleich am Anfang. Da hat sich die Anmeldung doch schon gelohnt. Also Danke schonmal, veltborn.
 
Die vielen, kritisch beurteilten Literaturhinweise sind Gold wert. Auch freut mich, dass die verschiedenen Ansätze nicht gleich in der Luft zerrissen werden, nur weil sie auf Quellen zurückgehen, die mit Vorsicht zu geniessen sind ( z.B. Die Reiseberichte gewisser arabischer Händler). Dass eine gewisse Vorsicht notwendig ist, wenn man mit so dürftiger Fundlage zu kämpfen hat ist wohl unwidersprochen. Ich bin jedenfalls in meiner Entscheidung bestätigt, mich an einer Darstellung eines Slaven zu versuchen. Gruessle aus dem schwäbischen Exil.
 
Britta hatte in posts 18 und 22 etwas von einem Photo der verkohlten Tunika aus Brandenburg geschrieben. Wäre es möglich, mir dieses per PN zukomen zu lassen? Außerdem würde mich interessieren, ob dieser Fund mittlerweile irgendwo in der Fachliteratur eingehender beschrieben wurde. Meine Suche bis jetzt verlief leider im Sande. :heul Ich wäre dankbar für jeden Hinweis.
 
Diese Tunika ist von einer Textilarchäologin untersucht worden. Eine Veröffentlichung ist geplant, aber leider gibt es noch kein Datum dafür. Wenn es soweit ist, erhalte ich eine Info und werde es hier an dieser Stelle schreiben. Gruß Britta
 

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