Hospitaliter, letztes Viertel 12. Jhd. & erstes Viertel 13. Jhd.

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Thomas W.

Moderator
Registriert
01. Jan. 2011
Beiträge
6.885
Reaktionspunkte
5.112
Ort
CH-9400 Rorschach
Ich möchte die ruhigen Tage nutzen, um meine "Hauptdarstellung" nun auch endlich mal in dieser Ruprik vorzustellen. An meinem Hospitaliter Ritterbruder arbeite ich* bereits seit 2013. Im Jahre 2014 wurde einiges nochmals neu geplant, überarbeitet und auch über den Haufen gerworfen. Es wurde sich für diese Austattung an Belegen und Quellen der Zeit orientiert, bzw. (falls nicht zureichend vorhanden) nach bestem Gewissen interpretiert. Ziel war, dem ganzen Projekt mehr "Geschichtsnähe & Qualität" zu verleihen und Stück für Stück weg vom "GroMi" zu kommen. Mein Schwerpunktgebiet ist der militärische Zweig des Ordens. Im Jahre 2015 und 2016 konnte nochmals ein weitere Schritt an Verbesserungen umgesetzt werden. Den aktuell herzeigbaren Stand der Dinge meiner Interpretationen möchte hier anhand dieser drei Collagen kurz sichtbar machen.
24l1rug.jpg
Zusehen sind hier die zivilen Varianten meines Ritterbuders. Einmal mit Sommermantel und die mit Wintermantel, sowie eine mit Arbeitsbekleidung für das letzte Viertel des 12. Jhd.
6nsghs.jpg
Auf der oberen Collage sieht man verschiedene militärische Varianten für das letzte Viertel des 12.Jhd. Sie zeigen für diese Zeit mögliche Schildformen auf. Auch verschiedene Körperpanzerungen sind zu sehen (zwei verschiedene Ringpanzer & ein Schuppenpanzer). Einige für diese Zeit mögliche Helmvarianten, Überbekleidungen und Bewaffnungen sind ebenfalls zu erkennen.
e8jxhz.jpg
Wie bereits oben erwähnt, konnte in diesem Jahr nochmals einiges überarbeitet und verbessert werden. Zu nennen wären hier z.B. einige Helme, deren Kalotten aus einem Stück getrieben wurden. Neu ist auch ein Schild der in Blankenbauweise gebaut und Knochenleim verleimt, mit Rohhaut bezogen und historischen Pigmenten bemalt wurde. Zudem gelang in diesem Jahr (zivil wie militärisch) der Sprung ins erste Viertel des 13. Jhd (siehe auch die obere Collage). Und hier wird es im kommenden Jahr weiter gehen. Ziel ist immer noch das ganze Projekt in den nächsten Jahren bis auf ~1300 herum auszubauen. Grössere Bilder und detailiertere Beschreibungen zu den meisten einzelnen Bildern findet ihr bei Interesse in meiner Galerie. Die Profis unter euch werden hier und da sicher noch den ein oder anderen "Schnitzer" erkennen. Ich bin stark daran interessiert, diese in Zukunft noch zu verbessern und Stück für Stück abzustellen. Neue Rechercheerkentnisse können und werden in Zukunft ebenfalls immer wieder eine Berücksichtigung erfahren. *Auf diesem Wege möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen Freunden & Ideengebern, Kritikern, Schmieden, Handwerkern und Schneidern bedanken, die mich bei diesem Projekt direkt und indirekt unterstützt haben. Ohne euch wäre das so nicht möglich gewesen! Ich freue mich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit euch!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr schön Thomas ! :thumbup: Wie ich sehe, hast du Dich beim Mantel in der Sommer- und in der Winterversion für die Version ohne Kapuze entschieden. Wäre nicht auch eine Kapuze denkbar ?
 
Herzlichen Dank an Gerd und Jürgen für euren Zuspruch! Danke auch an Yannick und Thorkell für den like! :thumbup:
Wie ich sehe, hast du Dich beim Mantel in der Sommer- und in der Winterversion für die Version ohne Kapuze entschieden. Wäre nicht auch eine Kapuze denkbar ?
Ja, meines Wissens nach sind beide Varianten denkbar. Es existieren Siegel von Grossmeistern und Abbildungen von Hospitalitern aus dem HoMi, die beide Varianten zeigen.
 
Danke, gerade für die Wintersaison von Vorteil. Als Darsteller und wohl auch vor 800 Jahren.
 
Grossartige Darstellung! Ich freue mich dich mal wieder bei einer Veranstaltung in unserer Runde zu begrüssen :) Das kriegen wir schon mal wieder hin! ;-)
 
Grossartige Darstellung! Ich freue mich dich mal wieder bei einer Veranstaltung in unserer Runde zu begrüssen.
Vielen lieben Dank, Daniel! Es wäre mir eine Ehre! Ich hab heute Vormittag zufällig eine "verschollene" Speicherkarte wiedergefunden... 8o Die Fotos meiner Hospitaliterdarstellung sind war auch schon wieder 2 Jahre alt (und inzwischen weiter optimiert), aber trotzdem immer noch herzeigbar. Da ich nun wieder über die Originale in guter Auflösung verfüge, möchte ich gerne noch zwei Bilder davon hier einstellen.
2niywi1.jpg
(Bildquelle: Ritter Erasco) Auf dem obrigen Bild sieht man mich mit einem "T-Nasal" nach Vorlage aus dem Rolandslied und einem Rinpanzer (noch ohne Fäustlinge) unter der figurbetont geschnitten Cappa, um 1180.
r9iiqh.jpg
(Bildquelle: Ritter Erasco) "Der vollgerüstete Hospitaliter Ritterbruder tritt mit gezogenem Schwert und Streitkolben den Hügel heraufstürmenden Ungläubigen entgegen"... (oder so ähnlich)... ^^ Das Foto zeigt ein mögliches Rüstungsbeispiel um das Jahr 1200 herum. Hier ist der gezeigte Ringpanzer bereits mit Handschuhen ausgestattet. Die geriefelte Helmkalotte ist eine Interpretation aus dem "Hortus Deliciarium Elsass F". Um diese Zeit sieht man bei Helmen vollausgebildete Gesichtsplatten bereits schon häufiger auf Abbildungen. (über die Wicklung der Schwertscheide und den ebenfalls für diese Zeit noch untypischen Radnabenknauf des Schwertes schaut ihr bitte grosszügig hinweg... ;) )
 
wo hast du den helm her? So einen suche ich.
Welchen Helm genau meinst du? Geht's bitte etwas präziser? Hier zusehen sind Teile meiner geschichtsnahen Kriegsausrüstung eines Hospitaliter Ritterbruders um 1200.
2j50sqp.jpg
(Bildquelle: Ritter Erasco) Zusehen sind: - ein Ringpanzer, vernietet, vom Kopf bis zu den Füssen - Einhandschwert (Typ XII) mit Paranussknauf (nach Abbildung aus dem Rolandslied um 1180 und original Funden), scharf ausgeschliffen, Scheide ist vorhanden, aber nicht auf dem Bild - Stachelsporen, aus Messing, verzinnt - früher Topfhelm mit aus einem Stück getriebener Kallotte, Gesichtsplatte in Anlehnung an Abbildungen aus Schweden (12. Jhd.) und Deutschland (13. Jhd.) - Streitkolben aus Bronze, Schaft aus Esche - Lanze mit panzerbrechender Blattform, scharf ausgeschliffen, (nach einem Fund aus Mecklenburg (12./13. Jhd), Schaft aus Esche - Schild, Plankenbauweise mit Knochenleim verleimt, Rohhautbezug, Pigment-Leinölanstrich (rot-ocker & Eierschale) - kleines Kreuz, handgeschmiedet (ohne Beleg)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmm... Das Kreuz will mir nicht gefallen. Da würde ich ein Replikat wählen. Alles was aus der Zeit gefunden wurde war hübsch fein gearbeitet, und nie geschmiedet ;-) Sonst aboslut TOP!
 
Gefällt mir wirklich sehr gut. Toll das ganze in Gesamtdarstellung zu sehen, du hast wirklich ganze Arbeit geleistet. Besonders toll finde ich die Schilde, insbesondere das in der Collage von zuletzt. Die Farbe ist super stimmig, gefällt mir deutlich besser als das kanllige rot das man sonst sieht. Ist der denn selbst gemacht oder kanntest du da wen?
 
Die Farbe ist super stimmig, gefällt mir deutlich besser als das kanllige rot das man sonst sieht.
Sieht live noch viel besser aus als auf dem Foto. Ansonsten bin ich nicht aus dem Staunen zu bekommen, was der gute Mann sich alles einfallen und anfertigen lässt :)
 
Hmm... Das Kreuz will mir nicht gefallen. Da würde ich ein Replikat wählen. Alles was aus der Zeit gefunden wurde war hübsch fein gearbeitet, und nie geschmiedet
Da hast du Recht, ich habe die Beschreibung hinter dem Kreuz mal mit "ohne Beleg" ergänzt. Hätte noch ein deutlich schöneres aus Bronze. Da bin ich aber der Meinung, dass das schon fast zuviel des guten wäre. Werde es wohl weglassen. Danke für den Denkanstoss.
Sonst absolut TOP!
Vielen Dank Daniel, dass sehe ich (ganz selbstbewusst) auch so! P.S.: Es gab mal Zeiten, da hat der Admin der Comthurey Alpinum oder der FB-Johanniter/Hospitalitergruppe auch mal "TOP- Sachen"auf diesen Seiten geteilt... ;) :D
Gefällt mir wirklich sehr gut. Toll das ganze in Gesamtdarstellung zu sehen, du hast wirklich ganze Arbeit geleistet. Besonders toll finde ich die Schilde, insbesondere das in der Collage von zuletzt. Die Farbe ist super stimmig, gefällt mir deutlich besser als das kanllige rot das man sonst sieht.
Auch dir danke ich herzlichst für deine anerkennenden Worte! Ja, ich sehe es ähnlich wie du. Man sieht oft, dass "knallig-künstlich wirkende" Acrylfarben für den Anstrich verwendet werden. "Knallig" würde man zwar auch mit Pigmenten hinbekommen, aber der Glanz ist ein anderer. Ich habe mich letztenendes für zwei dunklere Rottöne entschieden... Wir haben wirklich eltiche Pigmente ausprobiert (gerade beim weiss)... Kremer-Pigmente hat an mir gutes Geld verdient... ^^
Ist der denn selbst gemacht oder kanntest du da wen?
Es sind quasi 6 meiner 7 bisherigen Hospitaliterschilde alle (mal mehr und mal weniger) durch ein und die selbe handwerklich sehr versierte Hand gegangen. Diese Person (die ich sehr schätze!) liest hier mit und hat gelegentlich einige Nerven mit den Pigmenten (und mir) lassen müssen. :D Ich weiss aber gar nicht, ob sie hier genannt werden möchte? Das müsste ich noch klären.
Sieht live noch viel besser aus als auf dem Foto. Ansonsten bin ich nicht aus dem Staunen zu bekommen, was der gute Mann sich alles einfallen und anfertigen lässt
Vielen Dank Patrick! :trink02
 
ich meine die zitronenpresse
wo hast du den helm her? So einen suche ich.
Welchen Helm genau meinst du? Geht's bitte etwas präziser? Hier zusehen sind Teile meiner geschichtsnahen Kriegsausrüstung eines Hospitaliter Ritterbruders um 1200.
2j50sqp.jpg
(Bildquelle: Ritter Erasco) Zusehen sind: - ein Ringpanzer, vernietet, vom Kopf bis zu den Füssen - Einhandschwert (Typ XII) mit Paranussknauf (nach Abbildung aus dem Rolandslied um 1180 und original Funden), scharf ausgeschliffen, Scheide ist vorhanden, aber nicht auf dem Bild - Stachelsporen, aus Messing, verzinnt - früher Topfhelm mit aus einem Stück getriebener Kallotte, Gesichtsplatte in Anlehnung an Abbildungen aus Schweden (12. Jhd.) und Deutschland (13. Jhd.) - Streitkolben aus Bronze, Schaft aus Esche - Lanze mit panzerbrechender Blattform, scharf ausgeschliffen, (nach einem Fund aus Mecklenburg (12./13. Jhd), Schaft aus Esche - Schild, Plankenbauweise mit Knochenleim verleimt, Rohhautbezug, Pigment-Leinölanstrich (rot-ocker & Eierschale) - kleines Kreuz, handgeschmiedet (ohne Beleg)
 
ich meine die zitronenpresse
Den hatte ich damals hier bestellt: http://avalon-mittelalter.com/ritterhelme/188-helme_wikinger_normannen (Quelle: avalon-mittelalter.com) Hab zwei Helme von denen. Beide wurden nicht so geliefert, wie ich sie in Auftrag (und per mail ausführlich vorbesprochen) gegeben hatte. Einer war zu klein. Beide hatten einen "gruseliges" Inlet (zudem mit Rollschnalle am Riemen und Edelstahlnieten befestigt :wacko: ) und verfügten nicht über aufpreispflichtige (und extra bestellte) höhere Materialstärke. Fazit: Hab beide durch meinen Schmied noch nachträglich (mit einigem Aufwand) umbauen lassen müssen, um sie mit einigermassem gutem Gewissen verwenden zu können. Kann aus meinen Erfahrungen Avalon also nicht empfehlen. Für solide und geschichtsnah umgesetzte Helme mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis empfehle ich dir Patryk Nieczarowski (von nieczar.com). Bei um die 300,- gehen dort einfachere Modelle (Nasalhelme z.B.) los. So eine geriefelte Kalotte wird vermutlich bei 500,- bis 600,-€ liegen (aus einem Stück getrieben). Aber dafür bekommst du auch etwas richtig gescheites. :thumbup:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe auch einen Nasalhelm von Avalon. Und ja, wenn man von Nahem schaut ist er nicht perfekt gearbeitet. Die Form ist aber ganz okay. Werde aber auch noch daran arbeiten müssen.
 

Neueste Beiträge

Oben