Huch, wartet noch mit den Vorschußlorbeeren. Aber von mir erst einmal herzlichen Dank für die drei Vorschläge:
1. Byzantinischer Händler Ja, das hört sich spannend an, vor allem weil man noch viel mehr Spielraum für die Gestaltung der Kleidung hat (z.B. buntere Stoffe). Das wäre schon etwas besonderes. Mit diesem Floh im Ohr habe ich also gestern sofort lange gesucht und gegockelt und geblättert. Dabei ist mir aufgegangen, dass alles was ich über Byzanz an einem Abend gefunden habe praktisch kaum normales Volk zeigt. Da sind nur Kaiser und Höflinge. Ich will nicht sagen, dass es nicht mehr gibt, aber es scheint doch deutlich schwieriger zu sein etwas zu finden. Für einen Hobbyforscher und Anfänger mit begrenzter Zeit ist das vielleicht doch eine Nummer zu groß. Aber ich denke, eine detaillierte Diskussion gehört in einen eigenen Thread.
2. Armenisches Königreich Ihr hättet das Glitzern in meinen Augen sehen sollen. Darauf wäre ich nie gekommen. Natürlich fallen mir als Möchtegern-Altorientalisten bei Kilikien sofort
Kizzuwatna und auch
Raoul Schrott ein. Ich bin sogar schon einmal durch die
kilikische Pforte gefahren, allerdings ohne an den ersten Kreuzzug zu denken. Aber auch hier gilt das Gleiche wie für Byzanz, die Recherche wird wohl einen ungleich höheren Aufwand bedeuten, als es die heimischen Gefilde erfordern.
3. Pilger in Friedrichs Gefolge Nachdem ich Pilger bisher immer als zu religiös abgetan habe - man möchte sich ja doch irgendwie mit seiner Rolle identifizieren - bin ich bei genauerer Überlegung darauf gekommen, dass Pilgerfiguren eigentlich die größten Freiheiten erlauben. Jeder Reisende bringt etwas von seiner Reise mit, im Mittelalter mit Sicherheit wesentlich mehr, als heute. Angefangen von der Reisekleidung, die unterwegs litt, ausgebessert und ausgetauscht wurde, nützliches Zubehör und fremdes Gedankengut, Sitten und Techniken. Theoretisch kann man da alles reinpacken, wenn man auf die jeweilige Epoche achtet. Der könnte sogar Strickstrümpfe haben, die man begründen könnte. Das ist mit Sicherheit eine genauere Überlegung wert. Bei meinem Wühlen bin ich auch über einige Gelehrte gestolpert, die einen interessanten Hintergrund abgeben würden, z.B.
Hermann von Carinthia oder der (möglicherweise) besser bekannte
Leonardo Fibonacci. Ersterer hat übrigens einen tollen Hut, auch wenn er zeitlich etwas früher liegt. Für den Anfang werde ich mich wohl eher mit etwas einfacherem aus dem 12./13.Jhdt. bescheiden, etwas, das man später erweitern kann, z.B. zum Pilger. Letztendlich stammen meine Wurzeln aus dem Thüringer Becken. Der Familienname ist Anfang des 15Jhdts. nachgewiesen und soll auf alte Adels- und Patriziergeschlechter zurückzuführen sein. Es gibt sogar ein Wappen. Also werde ich mich wohl erstmal auf ein Unterhemd und anschließend eine Bruche stürzen. Da kann man nicht viel falsch machen, braucht es immer, egal wofür ich mich letztendlich entscheide und man sieht Fehler nicht. Zugestanden, man sieht sie natürlich, aber ich zeige sie nicht offen