Eilika
Well-known member
Morgan, das hast Du toll zusammengefasst.
Nur weil ich nicht so phantastisch mit Worten umgehen kann wie Du, heißt das nicht das ich mir keine Gedanken, um weniger bequeme Aufreger Klischees mache. Irgendwie fühle ich mir gerade gegen das Schienbein getreten, weil ich einem Menschen der sich Sorgen gemacht hat, den Rücken stärken wollte.Es ist leicht, sich über die eigene Verantwortung und Schuld kein Gedanken zu machen und stattdessen auf bequeme Aufregerklischees zu setzen.
Doch, natürlich ist es das. Aber bitte sachlich und nicht mit demonstrativ ausgepiiepten Beschimpfungen. Der Betreffende - welcher ja nicht personalgleich mit dem Threadersteller, aber offenbar mit diesem befreundet ist - ist sich aus traditionellen Gründen möglicherweise keiner Schuld bewusst und muss seinerseits etwas, das Jahrhunderte lang Brauch seiner Vorfahren war, wegen den Verfehlungen von uns und unseren Vorfahren aufgeben. Per Gesetz, erlassen von Gruppierungen und Regierungen, die ihrerseits noch viel schlimmere und schädlichere Dinge bezüglich der Überlebenschancen des Jaguars tun. Da hat es, wie der Schwabe es ausdrückt, ein gewisses "G'schmäckle", wenn er ausgerechnet von uns, die wir ja eigentlich als personelle Gesamtheit (jaja, ich weiß, du und ich, wir beide, und noch etliche andere hier sind natürlich die Ausnahmen, aber als Gesamtgesellschaft können wir uns leider nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen) die Hauptschuldigen an der Misere darstellen, dafür beleidigen lassen muss. Uns stünde hier ein wenig weniger empörte Verurteilung und ein wenig mehr differenziertes an-die-eigene-Nase-fassen gut zu Gesicht. Der Indio rottet den Jaguar nicht aus, wir tun es. Alltäglich und beiläufig. Und wir merken es nicht, wegen der Indirektheit unseres Tuns. Da kommt uns ein solcher direkter Zusammenhang gerade recht, um uns empört zu zeigen und unser Gewissen zu beruhigen. Wir kreuzigen genussvoll diesen Indio, dabei müssten wir uns selbst gleich mit ans Kreuz nageln. Wir machen das nicht bewusst und absichtlich, sondern aus bequemen Unwissen und gewollter Ignoranz. Und das ist es, was mich, pardon, ankotzt. Nein, man muss nicht Unrecht billigen, weil woanders noch Schlimmeres passiert. Aber man darf noch viel weniger andere für selbstbegangenes Unrecht verurteilen. Gerade das ist aber Mode, gerade bei sogenannten hochentwickelten Gesellschaften. Ich bin Teil einer Gesellschaft, die allein durch den Erhaltungswillen ihres Lebensstandards den Jaguar ausrottet. Ich habe ausreichend fachlichen Einblick in die Problematik und kann mich ihr dennoch nicht entziehen. Ich habe vielleicht keine individuelle Schuld, aber doch einen Teil der gesellschaftlichen. Ich fahre Auto, nutze Plastik, esse mehr Fleisch und verbrauche mehr Ressourcen als für die Welt gut ist. Ich bin mitschuld an dem ganzen Schlamassel, auch am Aussterben des Jaguars. Und ich kann mich nicht einfach mit dem Siegel "Naturschützer" aus der Affäre ziehen. Mein Auto produziert nicht plötzlich reinen Sauerstoffund fährt mit Luft, nur weil ich mich über Sojaanbau in Paraguay aufrege. Ich wünsche mir mehr Sachlichkeit und Selbstkritik. Ich unterstelle keinem selbstgefälliges, absichtliches Pharisäertum, aber wir neigen allzu sehr dazu und sollten die Dinge etwas mehrdimsionaler sehen, bevor wir urteilen. Ach ja, noch etwas in eigener Sache: Ich bin nun schon von mehreren Seiten öffentlich oder diskret mehr oder weniger für meine angebliche Eloquenz indirekt gerügt worden. ("Nur weil Du dich so toll ausdrücken kannst, hast du noch lange nicht Recht...") Tut das not? Kann man mich nicht auch sachlich widerlegen? prost1Weil überall auf der Welt viel größeres und böseres passiert, ist es nicht verurteilenswert, im kleinen Unrecht zu tun?
... bist aber auch an mehreren Stellen ebenso gelobt worden :kopfstreichel Ich hab mal wieder keine andere Meinung und niemand könnte es besser formuliert haben als Du, mein Bruder! :bye01Ich bin nun schon von mehreren Seiten öffentlich oder diskret mehr oder weniger für meine angebliche Eloquenz indirekt gerügt worden.
Welche Fehler haben den die Maya die seine Vorfahren sind gemacht? Die Natur in ihren gebieten (Yucatan) ist wunderschön. Ich denke nicht das er Fehler der Europäer als seine Vorfahren ansieht. Das ist ein schwiriges Thema denke ich.Nun ja, vielleicht hat nicht nur jeder Mensch, sondern auch jede Kultur das Recht, die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen, statt aus ihnen zu lernen ... @ Borre: Ich hätte auch den Blauflossen-Thunfisch als Beispiel nehmen können, die Makrele (die ich mir wegen Überfischung und Fangmethoden derzeit verkneife) oder ein beliebiges anderes durch Nutzung stark gefährdetesTier (oder eine Landschaft, eine Pflanze...) Wenn der Zwergwal so wenig gefährdet ist, dass man ihn in gewissem Umfang bejagen kann, spricht für mich nix dagegen, ihn zu essen. Lass dir deinen Zwergwal also ruhig weiter schmecken. Ich möchte dir da bestimmt kein schlechtes Gewissen machen
Das ist typische Arroganz der Europäer. Sie regen sich auch auf über Haifischflossen Suppe der Chinese. Und essen Caviar zu Silvester. Der Caviar Fisch ist seltener als Haie. Das sind Reste des alten Imperialismus denke ich. Europa sinkt immer mehr und andere Regionen steigen auf. Da entsteht Minderwertigkeitskomplex. Ich denke auf Europa hört lange kein Land mehr. In Japan essen wir auch Wal. Und ich bin sehr stolz darauf.Nun, da wäre dann die Provokation aber in die Hose gegangen ;-)... Denn es wird ja erstens Verständnis gezeigt und sich zweitens gleich fürchterlich darüber aufgeregt, das nachgezogene Kater getötet werden, weil kein Platz in den Zoos ist . Das Zulassen und sich über solch einen Wunsch aufregen, ist ein bisschen daneben...
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