Jaguar Fell? Woher?

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Für Fachkundige Informationen zu diesem Thema wende dich bitte an das Bundesamt für Naturschutz (BfN) - das sind die Experten. Denn hier bekommst du keine Verwertbaren Informationen, sondern die persönlichen Einschätzungen einzelner Forenteilnehmer. 1. es heißt nicht Washingtoner Artenschutzabkommen sonder Washingtoner Artenschutzübereinkommen. 2. der Jaguar (Panthera onca) wird im Anhang I WA bzw. in Anhang A EUVO gelistet 3. Zur Einfuhr von Jagdtrophäen aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) zum persönlichen Gebrauch von Arten, die in Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97 und in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens stehen, sind ein WA-Ausfuhrdokument des Ursprungslandes und eine WA-Einfuhrgenehmigung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erforderlich. Die WA-Einfuhrgenehmigung kann nur erteilt werden, wenn für die entsprechende Art eine international vom CITES-Sekretariat verifizierte und von der Wissenschaftlichen Prüfgruppe der Europäischen Union anerkannte Abschussquote vorliegt. Über die jeweiligen Quoten wird jedes Jahr neu entschieden. Darüber hinaus muss zur Erteilung der Einfuhrgenehmigung die Wissenschaftliche Behörde des Einfuhrstaates begutachten, dass die Entnahme aus der Natur und der Zweck der Einfuhr dem Überleben der Art bzw. Population nicht abträglich ist. Die Entscheidung über die Erteilung der WA-Einfuhrgenehmigung erfolgt im Einzelfallverfahren. Liegen die o.g. Voraussetzungen vor, erhält der Einführer vorerst die grüne Kopie der erteilten WA-Einfuhrgenehmigung. (...) Bei einer Einfuhr von Jagdtrophäen ohne die erforderlichen Dokumente liegt eine Straftat nach § 69 Abs. 4 Nr. 1 i.V.m. § 71(2) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vor. Ausnahmen gibt es im Bereich des Persönlichen Gebrauchs: Ausnahmen von den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 338/97 bei der Ein-, Aus- oder Wiederausfuhr von persönlichen oder Haushaltsgegenständen aus geschützten Arten Wichtig: Die Ausnahmen für den persönlichen Gebrauch können ausschließlich für tote Tiere/Pflanzen oder Teile bzw. Erzeugnisse daraus angewandt werden. Für lebende Tiere oder Pflanzen gelten diese Ausnahmen nicht. Was zählt zum persönlichen Gebrauch ? Sämtliche toten Tiere/Pflanzen, Teile oder Erzeugnisse daraus, die im Rahmen eines Umzuges mit dem gesamten Hausrat in die Europäische Gemeinschaft ein- oder aus der Europäischen Gemeinschaft wieder ausgeführt werden. Tote Tiere/Pflanzen, Teile oder Erzeugnisse daraus, die ohne kommerzielle Absichten für den eigenen Gebrauch in die Europäische Gemeinschaft ein- oder aus der Europäischen Gemeinschaft wieder ausgeführt werden. Die Exemplare müssen im Besitz einer Privatperson und Teil deren normalen Hab und Guts sein und sich in deren Reisegepäck befinden. Die Stückzahl ist dabei nicht gesetzlich geregelt, sollte sich aber im Rahmen von 1 bis 4 Stück pro Art bewegen. Andererseits könnte zumindest der Eindruck erweckt werden, dass mit dem Verbringen kommerzielle Absichten verbunden sind, für die die hier beschriebenen Ausnahmen nicht gelten. Was zählt nicht zum persönlichen Gebrauch ? Postsendungen mit in Versandhäusern oder bei Privatpersonen bestellten toten Tieren/Pflanzen, Teilen oder Erzeugnissen daraus (ausgenommen sind selbst erjagte Jagdtrophäen, die zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden) Tote Tiere/Pflanzen, Teile oder Erzeugnisse daraus, die als Geschenk für eine andere Person bestimmt sind Lebende Tiere oder Pflanzen Regelungen zum persönlichen Gebrauch Bei der Ein- oder Ausfuhr von persönlichen oder Haushaltsgegenständen bestehen Sonderregelungen (1), die zum Teil dazu führen, dass Erleichterungen bestehen und von den ansonsten grundsätzlich einzuhaltenden Genehmigungspflichten abgewichen wird. Dokumentenfrei können z.B. bis zu 125 g Kaviar in einzeln und vorschriftsmäßig gekennzeichneten Behältern , bis zu drei Rainsticks, bis zu drei Fechterschnecken sowie bis zu vier Erzeugnisse von toten Krokodilen (ausgenommen Fleisch und Jagdtrophäen) von Arten des Anhangs B der VO(EG) Nr. 338/97 ein- oder ausgeführt werden. Im Übrigen entfallen zum Teil Ausfuhrgenehmigungspflichten bzw. können Einfuhrgenehmigungen in besonderen Ausnahmefällen erteilt werden, ohne dass Ausfuhrdokumente vorzulegen sind. Die einzelnen Fallvarianten werden im folgenden näher dargestellt. Weitergehende Informationen unter www.bfn.de (Quelle: Bundesamt für Naturschutz)
 
Es gibt die Möglichkeit, legal mit geschützten Tierarten und deren Teilen zu hantieren. Nähere Informationen hierzu kann ich mir ersparen, weil Swanhild mir das dankenswerterweise schon abgenommen hat. Konkret zur Eingangsfrage kann und brauche ich also nichts Fachliches mehr beizutragen. Trotzdem mal an die Adresse der Empörten und weil's ohnehin schon OT ist: Es ist auf eine gewisse Weise typisch Deutsch, sich darüber zu empören. Typisch Deutsch, weil es an den wahren Problematiken völlig vorbeigheht. Zwei Beispiele: Als ich in Papua-Neuguinea gearbeite habe, kam das Gespräch mal auf die Abholzung des Regenwaldes. Das ist zwar in PNG nicht so ein massives Problem wie etwa in Brasilien, aber dennoch. In deutschen Hirnen war Opa Huber schuld, der sich völlig unnötigerweise in einem Mahagonisarg beerdigen lassen will. Wegen dem werden die Urwälder abgeholzt. Die Nutzung von Edelhölzern gehört gefälligst verboten, jawollja! In Wahrheit steckten japanische Firmen hinter der Abholzung, um aus dem Holz Pappkartons für ihre Fernseher zu machen (sic!). Opa Huber ist also unschuldig, die Fernsehgerätekäufer sind die wahren Schuldigen. Anderes Beispiel: Als ich als Biologiestudent einen Käferkasten machen musste, musste ich mich zwangsläufig mit dem Artenschutz auseinandersetzen. Eine Libelle zu fangen war mir strengstens verboten, selbst wenn man diese, in fachlicher Kenntnis der entsprechenden Fakten, nach der Eiablage fing, das Tier also ohnehin nur noch ein paar Tage - Wochen gelebt hätte und die Fortpflanzung gesichert war. Wurde man dabei von den Behörden erwischt, konnte das Anzeige und Strafverfolgung nach sich ziehen, was damals (90er Jahre) auch sehr populistisch war und somit von Behördenseite sicherlich gemacht worden wäre. Faktisch hätte man durch ein solchermaßen fachkundig- behutsames Einzelvorgehen an der Population überhaupt nicht gekratzt, geschweige denn an der Existenz der Art. Wenn aber nun der Freistaat Bayern oder der Bund meint, er müsste mal eben eine neue Straßentrasse bauen, für die möglicherweise auch noch das eine oder andere Feuchtgebiet durchschnitten werden muss, dann werden in einem unkomplizierten Verwaltungsakt Zigtausende von Libellen dauerhaft vernichtet, weil der Lebensraum zerstört wird. Da wird, wenn es überhaupt wahrgenommen wird, dann was vom Interesse der Allgemeinheit gefaselt und urplötzlich sind alle, dem Einzelnen so überzeugt-vehement vorgehaltenen Argumente obsolet. (Ich habe mir übrigens damals von der Regierung eine Sondergenehmigung zum Fang geschützter Tierarten ausstellen lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Das war als Biologiestudent nicht allzu schwierig. Interessanterweise war die Genehmigung nicht inhaltlich beschränkt, ich hätte damit auch Nashörner schießen können.) Es gibt zig Erklärungen und Beispiele, wo die wahren Probleme liegen, aber diese interessieren keine Sau. Wenn Bauer Huber (eventuelle zufällige Namensähnlichkeiten bitte ich zu entschuldigen) seinen Karpfenteich ablässt, dann gehen da hunderte hochgradig gefährdete Teichmuscheln zugrunde, aber der arme Mann muss ja schließlich seinen Besitz bewirtschaften. Das ist nicht verboten. Sich aber nun so eine Teichmuschel zu nehmen, auszuputzen, zu polieren und auf einen Stein pappen, um sie sich als Deko auf den Kamin zu stellen (keine Ahnung, warum man so was schön findet, aber ich finde auch hochhackige Schuhe und geschminkte Frauen nicht schön...), das ist erstens streng verboten (Artenschutz) und zweitens gesellschaftlich geächtet. Logisch höchst seltsam, denn das Tier ist ohnehin tot. Das ist in etwa so bescheuert, wie wenn, um der Sicherheit der Bevölkerung willen, der Mord erlaubt ist, aber das Aufstellen eines Grabsteins verboten. Man darf aus Gründen des Grundwasserschutzes nicht mehr in den Wald kacken. (sic!) Was sind wir froh, dass unsere Gesetzgeber und Behörden sich so fürsorglich um unser Grundwasser sorgen. Selbjenige Behörden, die alljährlich 5 Millionen Tonnen Streusalz (Stand 2010) auf unsere Straßen kippen. Um auf diesen Wert zu kommen, müsste jeder Deutsche, vom Kleinkind bis zum Greis, jährlich über 62 kg Streusalz auf seinen Gehweg kippen. Dem Bürger ist das aber im Normalfall, aus Umweltschutzgründen natürlich, verboten. Der Staat kippt alljährlich mehr von dem Zeug in die Landschaft, als wir alle zusammen es je könnten! Regenwälder werden nicht mit der Axt vernichtet und auch nicht, um ein Edelholzfurnier für einen Benz zu machen. Sie werden abgeholzt, um Felder für den kommerziellen Sojaanbau zu schaffen, damit wir hier in Deutschland billiges Rindfleisch fressen können und Biosprit tanken können, was ja waaahnsinnig gut für die Ökobilanz und die Umwelt ist. Schuld am Regenwaldverlust sind also derzeit paradoxerweise zu einem guten Teil gerade die Ökos, die den Biosprit predigen. Habe ich schon darauf hingewiesen, dass Jaguare in Regenwäldern zu leben pflegen? Es ist leicht, sich über die eigene Verantwortung und Schuld kein Gedanken zu machen und stattdessen auf bequeme Aufregerklischees zu setzen. Schuld sind, egal an was, in Wahrheit fast nie diejenigen, die man als Schuldige hinstellt. Ja, es ist bescheuert, sich ein getrocknetes Seepferdchen aus dem Urlaub mit nach Hause zu bringen. Aber das ist nicht der Grund, warum die Tiere seltener werden. Und ja, es gehört sich nicht, Elefanten abzumurksen, um sich aus dem Elfenbein Klaviertasten zu schnitzen, aber es ist nicht minder bescheuert, den Verkauf alter Klaviere zu verbieten, deren Tasten noch aus Elfenbein bestehen. (Mich wundert ja, warum das Lied "Ebony and Ivory" nicht aus artenschutzrechtlichen Gründen verboten wurde. Wurde wahrscheinlich übersehen, muss ich mal 'ne Petition einreichen, um ein Zeichen zu setzen, wie germanisch-ernst es mir mit dem Naturschutz ist...) Die mittelamerikanischen Ureinwohner haben es in Jahrhunderten nicht geschafft, den Jaguar auszurotten, obwohl deren Ritterkaste sich in Jaguerfelle zu hüllen pflegte. Das war also ganz offensichtlich nicht das Problem. Es ist nur eben modisch, eben diesen Ureinwohnern jetzt, da wir Neuankömmlinge alles kaputt gemacht haben, mit erhobenem Zeigefinger ihre Traditionen zu verbieten. Das ist heuchlerisch und verlogen. Leider ist es nun in der Tat so, dass es dem Jaguar nicht mehr gut genug geht, als dass er diese Traditionen noch verkraften könnte. Das Verbot ist also aus artenschutzrechtlichen Gründen leider notwendig geworden. Insofern ist es also aus pragmatischen Gründen(!) unterstützen. Aber die Empörung, liebe Leute, sollte andere treffen als die Ureinwohner und deren Nachkommen, die ihrersseits nur Opfer der Umstände sind.
 
???? Weil überall auf der Welt viel größeres und böseres passiert, ist es nicht verurteilenswert, im kleinen Unrecht zu tun? Seh ich nicht ein. Und um dieses eine Fell für putzige Schühchen ging es doch hier nunmal. Ich wäre genauso entrüstet, wenn er ein Deutscher wäre und für seine Schlappen irgendein artengeschütztes einheimisches Tier meucheln wollen würde; das hat nichts mit "bösen Eingeborenen" oder wasauchimmer zu tun.
 
@ Panzerreiter: Du hast in sofern Recht, als dass die augenscheinlich naheliegndste Lösung eines Problems weder die cleverste sein muss noch überhaupt irgendetwas an der Problematik ändern muss. Und du hast auch Recht damit, dass "man" sich die Dinge gerne so zurecht rückt, wie man sie braucht. Trotzdem weiß ich jetzt nicht so genau, worauf du gerade hinauswillst. Ja, okay, wir Europäer mögen Schuld daran sein, dass der Jaguar nun gefährdet ist (weniger durch Jagd, als durch Zerstörung seines Lebensraums). Da bin ich ganz bei dir. Nun geht's ihm schon schlecht, nun muss man ihn auch schützen (und am besten den Regenwald gleich mit dazu). Allerdings kann ich da auch nicht irgendwen aus irgendwelchen Gründen davon ausnehmen. Wenn Wale vom Aussterben bedroht sind, dann ist es auch egal, warum und aus welchen Gründen ein Tier stirbt - ob es "zu Forschungszwecken" gefangen wird (und dann doch auf dem Teller eines reichen "Feinschmeckers" landet), in einem Treibnetz verendet, von traditionsbewussten Inuit abgeschlachtet wird oder sich den Magen mit Plastikmüll vollhaut und verhungert oder einfach die Orientierung vor all dem Infra- Ultra- und Sonar-Lärm auf und in den Meeren die Orientierung verliert und irgendwo anlandet- es ist ein Tier zu viel und es gibt keine Entschuldigung oder Rechtfertigung dafür! Wo ich aber ganz bei dir bin, ist, dass wir meistens die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und unserem Konsumverhalten nicht kennen; Ursachen suchen wo keine sind und letztlich in aller Unschuld und Unwissenheit am Ende unseres Planeten arbeiten. Ich selbst hab ne Menge Unternehmen auf meiner privaten Schwarzen Liste, auch wenn das bedeutet, dass ich meine Lieblings-Schokoriegel nicht mehr essen kann, nicht mehr zur Dönerbude gehe, nicht in Urlaub fliege und nur drei paar Schuhe im Schrank habe. Aus Jaguar ist keines davon - und man kann einfach nicht sagen: Die Regenwaldzerstörung ist die Ursache dafür, dass es dem Jaguar so schlecht geht, nicht, dass ich mal ab und an einem das Fell abzieh ;)
 
Es ist leicht, sich über die eigene Verantwortung und Schuld kein Gedanken zu machen und stattdessen auf bequeme Aufregerklischees zu setzen.
Nur weil ich nicht so phantastisch mit Worten umgehen kann wie Du, heißt das nicht das ich mir keine Gedanken, um weniger bequeme Aufreger Klischees mache. Irgendwie fühle ich mir gerade gegen das Schienbein getreten, weil ich einem Menschen der sich Sorgen gemacht hat, den Rücken stärken wollte. :(
 
Ich verstehe nicht ganz, weshalb ausgerechnet Du, Silvia, Dich jetzt angesprochen fühlst. Dein Beitrag war nicht im Geringsten Anlass für meinen gelinden Ärger. Wer den Thread auch nur mit beiläufiger Aufmerksamkeit durchliest, wird bemerken welche - in der Regel recht kurzen - Beiträge ich meine, in denen ich eine gewisse Eindimensionalität zu erkennen glaube.
Weil überall auf der Welt viel größeres und böseres passiert, ist es nicht verurteilenswert, im kleinen Unrecht zu tun?
Doch, natürlich ist es das. Aber bitte sachlich und nicht mit demonstrativ ausgepiiepten Beschimpfungen. Der Betreffende - welcher ja nicht personalgleich mit dem Threadersteller, aber offenbar mit diesem befreundet ist - ist sich aus traditionellen Gründen möglicherweise keiner Schuld bewusst und muss seinerseits etwas, das Jahrhunderte lang Brauch seiner Vorfahren war, wegen den Verfehlungen von uns und unseren Vorfahren aufgeben. Per Gesetz, erlassen von Gruppierungen und Regierungen, die ihrerseits noch viel schlimmere und schädlichere Dinge bezüglich der Überlebenschancen des Jaguars tun. Da hat es, wie der Schwabe es ausdrückt, ein gewisses "G'schmäckle", wenn er ausgerechnet von uns, die wir ja eigentlich als personelle Gesamtheit (jaja, ich weiß, du und ich, wir beide, und noch etliche andere hier sind natürlich die Ausnahmen, aber als Gesamtgesellschaft können wir uns leider nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen) die Hauptschuldigen an der Misere darstellen, dafür beleidigen lassen muss. Uns stünde hier ein wenig weniger empörte Verurteilung und ein wenig mehr differenziertes an-die-eigene-Nase-fassen gut zu Gesicht. Der Indio rottet den Jaguar nicht aus, wir tun es. Alltäglich und beiläufig. Und wir merken es nicht, wegen der Indirektheit unseres Tuns. Da kommt uns ein solcher direkter Zusammenhang gerade recht, um uns empört zu zeigen und unser Gewissen zu beruhigen. Wir kreuzigen genussvoll diesen Indio, dabei müssten wir uns selbst gleich mit ans Kreuz nageln. Wir machen das nicht bewusst und absichtlich, sondern aus bequemen Unwissen und gewollter Ignoranz. Und das ist es, was mich, pardon, ankotzt. Nein, man muss nicht Unrecht billigen, weil woanders noch Schlimmeres passiert. Aber man darf noch viel weniger andere für selbstbegangenes Unrecht verurteilen. Gerade das ist aber Mode, gerade bei sogenannten hochentwickelten Gesellschaften. Ich bin Teil einer Gesellschaft, die allein durch den Erhaltungswillen ihres Lebensstandards den Jaguar ausrottet. Ich habe ausreichend fachlichen Einblick in die Problematik und kann mich ihr dennoch nicht entziehen. Ich habe vielleicht keine individuelle Schuld, aber doch einen Teil der gesellschaftlichen. Ich fahre Auto, nutze Plastik, esse mehr Fleisch und verbrauche mehr Ressourcen als für die Welt gut ist. Ich bin mitschuld an dem ganzen Schlamassel, auch am Aussterben des Jaguars. Und ich kann mich nicht einfach mit dem Siegel "Naturschützer" aus der Affäre ziehen. Mein Auto produziert nicht plötzlich reinen Sauerstoffund fährt mit Luft, nur weil ich mich über Sojaanbau in Paraguay aufrege. Ich wünsche mir mehr Sachlichkeit und Selbstkritik. Ich unterstelle keinem selbstgefälliges, absichtliches Pharisäertum, aber wir neigen allzu sehr dazu und sollten die Dinge etwas mehrdimsionaler sehen, bevor wir urteilen. Ach ja, noch etwas in eigener Sache: Ich bin nun schon von mehreren Seiten öffentlich oder diskret mehr oder weniger für meine angebliche Eloquenz indirekt gerügt worden. ("Nur weil Du dich so toll ausdrücken kannst, hast du noch lange nicht Recht...") Tut das not? Kann man mich nicht auch sachlich widerlegen? prost1
 
Naja, das alles brint den jungen Mann ja nicht zu seinertraditionellen Tracht. Aber, Jaguare gibts in Gefangenschaft, er hat ein berechtigtes , kulturelles Intresse, er möchte ein oder mehrere Felle privat , also nicht kommerziell nutzen. Bevor jetzt also ein paar Jaguarfelle weggeschmissen werden, sollte man mal bei Zoos/Abdeckereine etc nachfragen, ob man nicht mit Genehmigung ein oder mehrere zertifizierte Felle erhalten kann. Es geht ja wohl auch nicht einfach um Reenactment, sondern um Erhalt der Erinnerung und eine Art von Ahnenverehrung. Und es soll ja nicht eine ganze Armee ausgerüstet werden, sondern nur eine Person. Das sollte sich mit einem Anwalt/Notar und einigen Anrufen doch machen lassen. Und ich denke mal, richtig angesprochen, wird das ganze auch nicht soo teuer. Es ist dabei auch zu beachten, das wenn ein Organ der Rechtspflege (Anwalt) anruft, das ganze glaubhafter rüberkommt.
 
So in etwa sehe ich das auch und auf dieser Ebene ist das auch vernünftig zu diskutieren. Danke, Wilfried.
 
Ich bin nun schon von mehreren Seiten öffentlich oder diskret mehr oder weniger für meine angebliche Eloquenz indirekt gerügt worden.
... bist aber auch an mehreren Stellen ebenso gelobt worden :kopfstreichel Ich hab mal wieder keine andere Meinung und niemand könnte es besser formuliert haben als Du, mein Bruder! :bye01
 
@Panzerreiter: gut formuliert, bin da deiner Meinung :thumbup: . @Morgan: wieder einmal muss der Wal als klassischer Meinungsverstärker herhalten, wenn es um Themen wie dieses geht, aber gestatte mir ein paar kurze Anmerkungen dazu :) .... Ich lebe jetzt sei knapp 10 Jahren in Norwegen, wo die Fischerei nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Aber der Walfang ist hierzulande mit Ausnahme des Zwergwals (Wal ist nicht gleich Wal) heutzutage verboten, was ich auch befürworte. Die Fangquote der Zwergwale wird jährlich neu vom norwegischen Staat festgesetzt, um die Population nicht zu gefährden. Fakt ist, einige Arten der sogenannten Edelspeisefische sind in ihrer Population mittlerweile gefährdeter (Überfischung) als der genannte Zwergwal! Deshalb essen meine Frau und ich hin und wieder, und mit gutem Gewissen Zwergwal. Mfg aus Norwegen Borre
 
Ich habe ihm gesagt was die Meinung sind von einigen hier und möchte sagen was er dazu denkt. Er sagt die Meinung von Europäern zu der Kultur seiens Volkes ist ihm egal. Wer sind diese Leute die die ganze Welt versklaven und dann den menschen des Landes sagen wollen was sie tragen sollen. Er ist stolz auf seine Kultur und wird keine Plastik Fell tragen. Es sei das Ziel der Europäer jede Kultur zu zerstören oder auf Disney Niveau zu bringen. Plastik Fell passt dazu. Ein Cakchiquel Maya trägt kein Plastik.
 
Jawohl Akuma, Dein Freund gefällt mir !!! Leider ist das in Europa ja nun nicht so einfach , an eine Jaguarhaut zu kommen. Das Gerben ist für ~120 € zu machen, wenn die Papiere vorliegen. Erklärt Euer Problem ersteinmal den großen Zoos und dann den kleineren. Die können euch bei den nötigen Papieren helfen..
 
Nun ja, vielleicht hat nicht nur jeder Mensch, sondern auch jede Kultur das Recht, die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen, statt aus ihnen zu lernen ... @ Borre: Ich hätte auch den Blauflossen-Thunfisch als Beispiel nehmen können, die Makrele (die ich mir wegen Überfischung und Fangmethoden derzeit verkneife) oder ein beliebiges anderes durch Nutzung stark gefährdetesTier (oder eine Landschaft, eine Pflanze...) Wenn der Zwergwal so wenig gefährdet ist, dass man ihn in gewissem Umfang bejagen kann, spricht für mich nix dagegen, ihn zu essen. Lass dir deinen Zwergwal also ruhig weiter schmecken. Ich möchte dir da bestimmt kein schlechtes Gewissen machen :)
 
Nun ja, vielleicht hat nicht nur jeder Mensch, sondern auch jede Kultur das Recht, die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen, statt aus ihnen zu lernen ... @ Borre: Ich hätte auch den Blauflossen-Thunfisch als Beispiel nehmen können, die Makrele (die ich mir wegen Überfischung und Fangmethoden derzeit verkneife) oder ein beliebiges anderes durch Nutzung stark gefährdetesTier (oder eine Landschaft, eine Pflanze...) Wenn der Zwergwal so wenig gefährdet ist, dass man ihn in gewissem Umfang bejagen kann, spricht für mich nix dagegen, ihn zu essen. Lass dir deinen Zwergwal also ruhig weiter schmecken. Ich möchte dir da bestimmt kein schlechtes Gewissen machen :)
Welche Fehler haben den die Maya die seine Vorfahren sind gemacht? Die Natur in ihren gebieten (Yucatan) ist wunderschön. Ich denke nicht das er Fehler der Europäer als seine Vorfahren ansieht. Das ist ein schwiriges Thema denke ich.
 
Leuts,... ich kann mir nicht helfen, aber dieser Thread erscheint mir irgendwie wie eine riesengroße Vera....e! ;( Ist irgendwie so ein ungutes Bauchgefühl.... ?( Denkt mal ernsthaft darüber nach... :whistling:
 
Das Gefühl hab ich allerdings auch ... *ich* glaube ja, hier soll nur provoziert werden. Ich bin auch schon wieder raus hier ...
 
Nun, da wäre dann die Provokation aber in die Hose gegangen ;-)... Denn es wird ja erstens Verständnis gezeigt und sich zweitens gleich fürchterlich darüber aufgeregt, das nachgezogene Kater getötet werden, weil kein Platz in den Zoos ist . Das Zulassen und sich über solch einen Wunsch aufregen, ist ein bisschen daneben...
 
Morgan, na dann ist ja alles klar zum Nebenthema Wal :) . Hilsen fra Norge Borre
 
Nun, da wäre dann die Provokation aber in die Hose gegangen ;-)... Denn es wird ja erstens Verständnis gezeigt und sich zweitens gleich fürchterlich darüber aufgeregt, das nachgezogene Kater getötet werden, weil kein Platz in den Zoos ist . Das Zulassen und sich über solch einen Wunsch aufregen, ist ein bisschen daneben...
Das ist typische Arroganz der Europäer. Sie regen sich auch auf über Haifischflossen Suppe der Chinese. Und essen Caviar zu Silvester. Der Caviar Fisch ist seltener als Haie. Das sind Reste des alten Imperialismus denke ich. Europa sinkt immer mehr und andere Regionen steigen auf. Da entsteht Minderwertigkeitskomplex. Ich denke auf Europa hört lange kein Land mehr. In Japan essen wir auch Wal. Und ich bin sehr stolz darauf.
 
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