GREIF
V.I.K.
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Wie alle elitären Kampftruppen wurden auch die adeligen Ritter seit ihrer Kindheit systematisch ausgebildet. Die meisten Kampfsysteme entstanden in Deutschland, Italien und Spanien, dort wo die europäische Metallschmiedekunst ihre Blüte erlebte. Die Kampfkunst bestand aus acht Teilen, die in diversen Schulen teils nacheinander, teils parallel unterrichtet wurden. Das Ringen (ital.: abrazare) Diese Disziplin wurde seit frühester Kindheit gelehrt und praktiziert. Es handelte sich überwiegend um Greif-, Wurf-, Halte- und Hebeltechniken. Schläge und Tritte dagegen wurden aufgrund mangelnder Effektivität gegenüber Panzerung kaum praktiziert. Volkssprachliche Quellen aus Deutschland deuten an, daß das Ringen ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung zum Ritter war. Kampf mit dem Dolch (ital.: liberi daga) Auf den Umgang mit dem Dolch (Kurzschwert) wurde oft mehr Wert gelegt, als auf das Schwert. Schließlich hatte ein Ritter auch in Friedenszeiten immer einen Dolch dabei und er musste stets in der Lage sein, sich damit verteidigen zu können. Hier übertrafen die europäischen wohl alle anderen Nationen der Welt, allein im Lehrbuch "Flos Duellatorum" (1409/1410) sind mehr als 80 verschiedene Techniken zur Bekämpfung von geharnischten und bloßen Gegnern ausführlich beschrieben. Auf dem Schlachtfeld war der Dolch unersetzlich, vor allem wenn die Hauptwaffe verloren- oder kaputt ging, was nicht selten geschah. Kampf mit dem Schwert (ital.: spada longa) Wie erwähnt war das Langschwert die Hauptwaffe des spätmittelalterlichen Ritters. Gelehrt wurden vor allem Hieb-, Stich-, Parier- und Griffstoßtechniken, ebenso die Schwachstellen einer Ketten- bzw. Plattenrüstung. Kampf in der Rüstung Hier wurde die Schnelligkeit und Geschicklichkeit gewertet, trotz eines Zusatzgewichts von bis zu 20 kg und mehr, gewöhnlich kämpfen zu können. Der Knappe lernte das Absorbieren von Hieben, das Ausweichen im schwerer Panzerung sowie das Ringen mit Zusatzgewicht. Der Lanzenkampf Das Führen der gewichtigen Reiterlanze, teilweise bis zu 5 m lang, erforderte besondere Kraft und Geschicklichkeit. In diesem Bereich wurde die Genauigkeit eingeübt, ein kleines Ziel beim Reiten sicher treffen zu können. Da die Lanze zunehmend die Stoßkraft der Reiterei bildete, wurde diese Disziplin streng praktiziert. Schwere Waffen Darunter versteht man Äxte, Kriegshammer, Morgensterne, Spieße, Dreschflegel, Knüppel und andere Waffen. Da sie im Kampf schwersten Schaden verursachten, waren sie im Kampf überaus beliebt und wurden separat unterrichtet. Bogenschießen Diese Disziplin konnte bereits in der Kindheit gelehrt werden und war auf dem Schlachtfeld überlebenswichtig. Das Reiten Der berittene Krieger beherrschte eine Anzahl von Steigbügeltechniken, das Lenken des Schlachtrosses und die Beweglichkeit im Sattel. Mit ritterlichem Gruß Jörg v. Greifenstein Ritter