Das Christentum in den vormals "keltischen" / heidnischen Gebieten der Britischen Inseln unterschied sich tatsächlich n einigem von der Form des Katholizismus, wie sie auf dem Kontinent praktiziert wurde. Die wichtigsten Missionare Columban und Patrick (der später als St. Patrick zum Schutzheiligen Irlands wurde), vermittelten der heidnischen Bevölkerung das Christentum volksnah und leicht verständlich und ohne Gewalt. Inselkeltischen Glaubensvorstellungen standen die Missionare respektvoll gegenüber; sie flossen zT in die Symbolik und Liturgie mit ein (zB die Form des "keltischen Kreuzes" oder der damals abweichend zu Rom bestimmte Ostertermin). Von den Inseln gingen auch starke missionarische Bmühungen auf dem Kontinent aus (zB Columban oder Brendan). Allerdings existiert die Keltische Kirche seit dem 12. Jahrhundert nicht mehr; der damalige Papst konnte die vollständige Angleichung des geistlichen Lebens an die Vorgaben aus Rom durchsetzen. Eine solche alte Glaubensrichtung wiederzubeleben, scheint mir viel mehr als LARP zu sein. Für mich findet sich darin der Wunsch nach einer volksnäheren und ursprünglichen Kirche zum Ausdruck gebracht, wie sie Ausgangspunkt aller Reformbestrebungen war. Ob man dafür jedoch unbedingt die Glaubensinhalte einer Kirche wählen muss, die so gar nicht in unserer kontinentalen Kultur verwurzelt ist und außerdem nichts wirklich "Neues" bringt... ich weiß nicht... mit dem Etikett "keltisch" versehen wird heutzutage leider nur allzu viel, was damit gar nix zu tun hat.