Kessel bzw Grapen um 1200

[Elerus de Westerbeke]

Guten Abend. Müssen unsere Lagerküche aufstocken. Ich habe in meinen Büchern für den norddeutschen Bereich um 1200 bisher folgende Alternativen gefunden: 1. Kugeltopf Ton 2. Tongrappen 3. Getriebene Kessel (allerdings steht dort Bronze und nicht Kupfer !?!) 4. Grapen gegossen aus Bronze. Ich habeallerdings noch keine Funde von Kesseln aus Eisen finden können. Habt ihr da Belege? Gleiches gilt für die Kupferkessel. Weiterhin wäre ich für Bezugsquellen dankbar. LG der Elerus

 

[Niklas Girdler]

Also, 1. Keramikfunde gibt es zu Hauf, da kannst du sicher in den Grabungsberichten aus deiner Region was finden! Hersteller: http://www.die-hafnerin.de/ oder http://de.dawanda.com/shop/KeramikdurchdieEpochen oder http://www.ilja-frenzel.de/ 2. siehe 1. 3. da wirds sehr schwierig, aus einem Stück getriebene Kessel kriegst du wohl nur von einem guten Plattner 4. Da kenn ich nur einen Hersteller: http://www.thadenarmory.com/sell/cookware/cookware.htm

 

[Oliander]

Hallo! Soll es Authentisch sein, würd ich die Tonvariante nehmen. Alle Metallvarianten wären zu der Zeit unerschwinglich gewesen. Ton ist halt empfindlich und geht dementsprechend schnell kaputt. Daher auch die Zahlreichen Scherbenfunde in Abfallgruben vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Tongrapen wurden in Norddeutschland zum Kochen auf offenem Feuer bis ins ausgehende 19 Jahrh. benutzt. Gruss, Oli

 

[Heinrich]

Hallo Die oben gegebenen Hinweise sind alle gut und soweit ich weiß richtig. Als Töpfer fallen mir da noch 2 ein 1) Marei Müller. Ich kenne ihre Arbeiten aus der Turdermhügelburg und habe selber Pingsdorfer Becher von ihr. Sie reist u.a. mit Fogelfrei. Hier der Link zu ihrer Seite. https://marei.phrasenkueche.de/ 2) Dann gibt es noch im Süden des Sollings im Töpferdorf Fredelsloh die Töpferei Klett. Die arbeiten mit einem dunklen Ton. Http://www.kunsttoepferei.de Fredelsloh liegt übrings in der Nähe des Mittelalterhauses Nienover. Wenn es nicht ganz genau sein darf gibt es noch gusseirne Töpfe aus Südafrika. Material und Form sind allerdings moderner und findet man bis ins 20te JH auf den offenen Herdstellen der alten Bauernhäuser. (Nennen sich Potje).

 

[2252]

Ich würde auch zu Ton tendieren, zu Kugeltöpfen bei dieser Zeitstellung. Mit Pingsdorfer Ware bist du da gut bedient. Empfehlen kann ich noch den Helmut: http://www.töpferlein.de Der baut dir auch nach Fundlage. ...und Töpferei Kurtz: http://www.mittelalterkeramik-kurtz.de/ Ich hab heute zwei sehr schöne Krüge von Ihnen bekommen. Sie haben ein recht umfangreiches Sortiment. Im Übrigen heißt es Grapen, nicht Grappen, Betonungs auf das a *klugscheißermodus aus*. Das Wort wird so oft vergewaltigt, die Richtigstellung muss einfach mal sein.

 

[Elerus de Westerbeke]

Danke für die sehr guten Tipps, der Bestätigung meiner Meinung zur Keramik und auch für die Richtigstellung zum Wort Grappen. Werde letzteres an die Herausgeber von Die Zeit der Staufer weitergeben (Württembergisches Landesmuseum)

 

[2252]

Werde letzteres an die Herausgeber von Die Zeit der Staufer weitergeben (Württembergisches Landesmuseum)

Aua

 

[Elerus de Westerbeke]

So. Tag des offenen Denkmals bei der Landesarchäologie hat ein bisschen mehr Klarheit gebracht. Kugeltöpfe aus grauem Ton sind bestellt. Unser Pingsdorfer gilt fortan als das "gute Geschirr von Oma". Darüber hinaus habe ich Kontakt zu einem Kupferschmied aufgenommen. Mal schauen was dabei rumkommt. Werde darüber informieren. LG der elerus