Liebe Jala, es wird schwer sein, dir zu raten. Daß du neben jemandem, der mit Lametta behängt ist wie ein Christbaum, in einer "normalen" Bürgerinnenkleidung eher untergehen wirst, ist klar. Davon wird der wandelnde Chistbaum aber auch nicht mittelalterlicher ... Ich denke mal, in einer halbwegs historisch korrekten hochmittelalterlichen Tracht, also mit mehreren Lagen Stoff und mit Schleier/Gebende,
wirst du aber in einer Fußgängerzone auffallen, und zwar ganz egal, wieviel Glitzerborte am Kleid hängt
. Meiner eigenen Erfahrung nach prägt kaum etwas den Eindruck von einer Tracht so wie die Kopfbedeckung. Wir sind an so etwas in unseren modernen Zeiten einfach nicht mehr gewöhnt. Brille und Laserpointer sind dagegen aus meiner Sicht ganz ehrlich Kinkerlitzchen. Auch Touristen sind nicht ganz doof. Wenn du magst, kannst du dir ja ein bißchen was zur Geschichte der Brille anlesen und dazu etwas während der Führung einflechten. Aber daß es im Mittelalter keine Laserpointer gab, das zu wissen, darf man den Leuten wohl doch noch zutrauen
. Mir persönlich ist es sehr viel lieber, wenn ein moderner Gegenstand klar als solcher erkennbar ist, als wenn man krampfhaft versucht, ihn zu verstecken oder zu verkleiden. Was Material und Maschinennaht angeht, wäre ich persönlich jetzt auch eher großzügig. Bei einer Stadtführung käme es mir in jedem Fall mehr darauf an, daß der Inhalt des Gesagten stimmig ist, als darauf, daß die Details der Verkleidung korrekt sind. Aber zumindest der Schnitt und der optische Eindruck sollten mit dem übereinstimmen, was sich tatsächlich für die entsprechende Zeit und Region aus dem Bildmaterial rekonstruieren läßt. Zwei Cents von jemandem, der auch "nur Touri" ist und selber nichts darstellt. lg Petra (die übrigens der Ansicht ist, daß
niemand in diesen karolingerzeitlichen Säcken und mit einer Wolldecke überm Kopf gut ausschauen kann - völlig unabhängig von der Figur
)