Ich hatte mir mal so die Bilder durchgeschaut und wollte ebenfalls wissen, ob die LaHo einen Besuch wert ist. Mein Fazit: Wenn man KEINE Ahnung von dieser Zeit hat, ist es wahrscheinlich sogar ein sehr nettes Erlebnis (wenn man Menschenmassen mag). Als inzwischen selbst 15. Jahrhundert-Darsteller bin ich eher genervt davon, dass sie sich so rühmen, nach jahrelanger Recherche sei jedes Detail so originalgetreu wie möglich. Diese Aussage stimmt so einfach nicht. Klar, man sieht wenigstens auf den ersten Blick, um welche Zeit es sich handeln soll, aber sie arbeiten mit Quellen aus ganz Europa (was ein sehr zusammengewürfeltes Bild ergibt). Zudem verwenden sie modernste Materialien (Stretchstoffe, Hosenträger, Reissverschlüsse, etc.). Wie hat ein Freund es so schön ausgedrückt: "Dafür schauen sie zB auf die Frisur der einzelnen Teilnehmer, wenn auch unter dem Aspekt, ob sie in die selbst gesetzten Schablonen paßt - wenn ihr genauer hinguckt, jeder "Archetypus" bei der Laho in sich sieht sehr austauschbar aus (= zB jede "Jungfrau" sieht aus, wie die andere). Das Ganze hat mit dem, was wir machen, nichts zu tun, sondern eben eher mit der Trachtenszene, spielt halt nur in "unserer" Zeit, statt in den 1870ern bis 1930ern, oder von wann auch immer die Trachtenvereine ihre erneuerten Trachten haben." Das wäre alles nicht so wild, würden sie eben nicht genau mit DER historischen Akkribie werben, die sie in den Details vermissen lassen. Mir ist völlig klar, dass ein Event dieser Größenordnung in der Qualität, wie dieses Hobby von einigen privat betrieben wird, kommerziell nicht durchführbar ist. Aus diesem Aspekt heraus ist das Spektakel schon eine Veranstaltung, in der wenigstens grob alles in eine Zeit passt. Wenn sie halt nur nicht so großspurig auftreten würden.... *seufz*