Mal wieder ein paar Gedanken zum Hobby vom Lordi

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Da war es wieder, das gemeine Totschlagargument das mich mittlerweile oft die Lust an Diskussionen verlieren lässt. Können wir uns in diesem Forum drauf einigen aufs heran ziehen solcher Klischees zu verzichten wie: "Die gehen ja auch aufs Dixi" "Fahren ja mit dem Auto zu Events und nicht mit dem Karren" und vieler dieser anderen albernen Dinger? Fakt ist immer noch das meine Darstellung kein Schaukacken beinhaltet, die An- sowie Abreise nicht Teil meiner Darstellung sind. Überlegt doch mal was "Darstellung" bedeutet und vieles erledigt sich eh sofort. Ich bemerke das ich langsam immer mehr auf eine Null Toleranz Grenze zulaufe weil sachlich hervorgebrachte und schlüssige Beiträge immer wieder mit sowas belegt werden und ich hätte selbst nie geglaubt das man mich mal soweit bringen kann. Fakt ist das es niemandem weh tut wenn er die Wahrheit über etwas gesagt bekommt, es nagt meist nur am eigenen Stolz. Fakt ist aber auch das bei aller Toleranz immer der Weg der ist, das eben diese Spassmittelalter Variante dem Darsteller des Living History schadet und hierbei meine ich das es auch mir schadet obwohl ich in meiner Darstellung ganz weit weg vom Mittelalter bin. Während in anderen Ländern Living History anerkannt ist und sogar fester Bestandteil der Weiterbildung sein darf an vielen Orten, ist es hier immer noch so das man sich vehement dagegen wehrt weil man wohl in unseren Museen Zustände wie auf den hiesigen MA Märkten fürchtet. Bevor man also wieder mal bemäkelt das auch ich aufs Dixi gehe sollte man vielleicht überdenken das sich umgekehrt wohl noch niemand hier darüber beschwert hat was für Chancen man dem Vertreter des LH verbaut weil man ja nur seinen frei interpretierten Spass haben möchte und diesen dem Volk als Mittelalter präsentiert. Toleranz sollte wohl immer in beide Richtungen funktionieren, ich seh es aber immer wieder das eine Seite eben diese fordert aber nicht bereit ist diese zu geben.
 
ja so ist es leider. ich seh mich auch bald nur noch mein hobby in abgesperten bereichen ausleben, wo man unter sich ist. nach meinem letzen makrt besuch hat mirs fast gerreicht.
 
Ich zb reduziere immer mehr Museums VA`s.Möchte nicht immer ins Ausland fahren müssen,das ist obwohl es oft echt super ist auch viel stress,Urlaub weg,logistik usw. Und bei uns in Österreich sind die Museums Veranstaltungen teilweise nicht mehr besser als irgendein 0815 Mittelaltermarkt.Es wird (und das ist für mich absolut unverständlich) seitens der Museumsleitungen div veranstaltungen sogar gewünscht das man halligalli macht wie auf Mittelaltermärkten.Showkämpfe,Marktschreier,Ramsch und Esos usw,es heist das zieht Publikum an.Billigst Darsteller werden gebucht damit das Budget stimmt.Die Quali stimmt aber nicht. Und für einem selbst,nicht ein Wort des Dankes für die harte Arbeit die man sich macht.Im gegenteil.Man hört das man zu gut,zu professionell ist.Zu übergenau.Das ist auch ein grund warum mich Keltendarstellung nicht mehr so interessiert.Naja,was solls.Zum glück gibt es ein paar Museen auf die man sich verlassen kann und Private VA s die für mich immer am schönsten sind.
 
Da war es wieder, das gemeine Totschlagargument das mich mittlerweile oft die Lust an Diskussionen verlieren lässt. Können wir uns in diesem Forum drauf einigen aufs heran ziehen solcher Klischees zu verzichten wie: "Die gehen ja auch aufs Dixi" "Fahren ja mit dem Auto zu Events und nicht mit dem Karren" und vieler dieser anderen albernen Dinger?
Ich unterstütze den Antrag!
Und bei uns in Österreich sind die Museums Veranstaltungen teilweise nicht mehr besser als irgendein 0815 Mittelaltermarkt.Es wird (und das ist für mich absolut unverständlich) seitens der Museumsleitungen div veranstaltungen sogar gewünscht das man halligalli macht wie auf Mittelaltermärkten.Showkämpfe,Marktschreier,Ramsch und Esos usw,es heist das zieht Publikum an.
Das Problem bei Museumsveranstaltungen ist häufig, soweit ich das beobachte, dass die Planung fallweise in den Händen zweier Extrempersonalien liegen: Entweder ein klassischer Museumshistoriker, der sich zwar darüber beklagt, dass immer weniger Leute ins Museum gehen, sich andererseits aber an die klassischen Vermittlungs-, oder sollte ich sagen Präsentationskonzepte rund um Funde in Vitrinen klammert. Hauptsächlich, weil "das ja schließlich schon seit Jahrzehnten so gemacht wird." Oder ein moderner Eventmanager, der von der Absicht geleitet wird, mehr Leute ins Museum zu bringen. Diesem Ziel wird er alles unterordnen und von Geschichtsvermittlung hat er - abgesehen von der Überzeugung, dass das Volk nach Action dürstet - nur selten ähnlich viel Ahnung wie der oben beschriebene Historiker vom alten Schrot und Korn. So oder so: Ich vermisse beim Projekt "LH ins Museum" schmerzlich die Konzeption durch echte Didaktiker und Pädagogen, die sowohl mit Geschichte als auch mit LH vertraut sind. Richtige Fachleute für diesen Job also. Der klassische "Museumspädagoge" ist in den meisten Fällen leider immer noch entweder Historiker, der zwar den Job macht, aber von Pädagogik eben keine Ahnung hat, oder ein Pädagoge, der aber leider von Geschichte nicht viel Ahnung hat. Die idealisierte Vorstellung, dass ein Museumspädagoge auch eine solide pädagogische Ausbildung im Rahmen seines Geschichtsstudiums erhalten hat, trifft - zumindest derzeit - nur sehr selten zu. Das hat aber nicht zuletzt auch Gründe im Bereich der universitären Ausbildungskonzepte und curricula, auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen möchte. Nur so viel: Richtig modern ist außerhalb der Forschung an einer Universität nichts, denn bis etwas den Weg durch die Instanzen zu den anerkannten Lehrinhalten geschafft hat, vergehen teilweise Jahrzehnte. Von den Möglichkeiten der LH haben jedenfalls beide oft genug keine richtige Vorstellung. Wie kann man da erwarten, dass sie ein Konzept um diese LH vernünftig konzipieren könnten? Allerdings vermeine ich, eine gewisse Schuld an dem Dilemma auch bei der "museumstauglichen" Riege der LH selber zu erkennen. Allzu oft musste ich schon bei "hochwertigen" Veranstaltungen diagnostizieren, dass die dortigen Gruppen zwar ausrüstungstechnisch und auch fachlich anerkennenswert gut waren, aber in der Vermittlungsfähigkeit signifikante Defizite aufwiesen. Da wurden Kinder, die zum ersten Mal mit Geschichte richtig in Kontakt kamen, mit Detailbelehrungen zur richtigen Herstellung von Daubenschalen gelangweilt und naiv-interessierte Besucher mit fast schon angewiderten Vorträgen zu ihrer Ahnungslosigkeit verschreckt. (Kommt halt nun mal gar nicht gut, wenn man Papa vor seinen eigenen Kindern als völlig wissensfrei entlarvt...) Da sind pädagogische und didaktische Grundfähigkeiten gefragt und gerade das lässt die High Society der Szene stellenweise schmerzlich vermissen. Jedenfalls hat nicht nur ein Museum nach missglückten Versuchen mit inhaltlich hochwertigen, aber pädagogisch unbedarften Geschichtsdarstellern, die alles überrichtig machen wollten ("wir sind ja hier in einem Museum...") die Idee entweder in der Schublade verschwinden lassen oder beim nächsten Mal auf unauthentischere, aber publikumswirksamere Gruppen und Konzepte zurückgegriffen.
 
Das ist ein Grund weshalb ich die Lust am diskutieren verloren habe. Wenn ich eins nicht möchte, dann ist es erstmal Grundsatzdiskussionen zu führen wieso es historisch korrekt sein muss usw. Ich muss da echt sagen..Ich habe resigniert. Ich möchte weder die Energie noch die Zeit dafür verschwenden. Leute die sich wirklich für Living History interessieren kommen da schon irgendwann ganz allein hinter. Aber was mir in den Jahren mittlerweile aufgefallen ist: Diese ganzen müßigen Diskussionen mit hätte aber, wenn denn , nur weil es...blablabla. verleiden nicht nur mir das Hobby sondern schrecken vor allem gerade viele Einsteiger ab, die sich ernsthaft für LH interessieren. Da ich bisher nur die Erfahrungen im Bereich des Mittelalters gemacht habe, würde mich mal interessieren ob es in anderen Epochen ähnlich ist.
 
Da ich bisher nur die Erfahrungen im Bereich des Mittelalters gemacht habe, würde mich mal interessieren ob es in anderen Epochen ähnlich ist.
Das ist etwas das mich auch sehr interessiert...
 
Moin, ich kann mich euch da inhaltlich voll anschließen, auch wenn ich mich gelegentlich doch immer mal wieder zu Diskussionen hinreissen lasse ;) Insbesondere den Aspekt der Vermittlungskompetenz und Didaktik kann ich voll unterschreiben! Aber leider kommt kaum ein Darsteller auf die Idee sich den dem Bereich mal gleichermaßen etwas zu bilden. Evtl. liegts bei Zeiten allerdings auch an der eigenen Zielsetzung und dem Gewinn, den ich auch der Darstellung ziehe. Will ich Wissen und Inhalte vermitteln, oder geht es mir primär darum mich zu profilieren? Wohl dem, dem es gelingt, beides unter einen Hut zu bringen und somit zu maximieren ;) Gruß, Timm
 
Ob Mittelalter oder andere Epochen es ist überall das gleiche finde ich. @Panzerreiter: Ja da stimme ich dir zu.Da wären sicher auch bei mir defizite zu bereinigen. Aber um das ging es bei meinem Post ja eigentlich nicht.Ich wollte nur aufzeigen das in Sachen Museumsveranstaltungen Österreich hinterherhinkt.Die besten Erfahrungen in diesem bereich habe ich mit ausnahme Frankreich im Ausland gemacht.Auch die kleinen VA s von kleinen Museen sind nicht schlecht in Österreich.Auch das KHM ist in dieser sache gut,kooperativ und hilfbereit.Nur die anderen (namen möchte ich nicht nennen) scheinen in dieser hinsicht nur auf den gewinn su sehen.Warum funktioniert es zb im kleinen Elsarn das sogut wie kein Budget besitzt eine Publikumswirksame und auch gute Geschichtsvermittlung bei ihren VAs durchzuziehen?Warum nicht bei den großen?Mir geht es nicht darum das ich dort teilnehme.Im gegenteil.Ich habe ungezwungene private VAs sowieso lieber.Mir geht es darum das die großen Museen nur gewinnorientiert arbeiten.Was ja nicht schlecht sein muss,aber muss das auf kosten der Qualität passieren? Um Beispiele zu nennen,warum werden bei der Sonderausstellung des schatzes von Neupotz und einer dazugehörigen VA grottige Keltendarsteller angestellt?Das hatten sich auch besucher der ausstellung gefragt.Auf meine frage hin wurde mir gesagt ob Germanen oder Kelten ist egal,die Römer nannten beide Barbaren.Außerdem sind die Billig.Die begleitende VA war dann auch ein Flop muss erwähnt werden. Warum werden bei einer Kelten VA eines bekannten Niederösterreichischen Ur und Frühgeschichtemuseums mittelalterliche Gaukler angestellt?Händer die ramsch verkaufen oder wieder die Grottigen Kelten die kein wort Deutsch sprachen weil aus Tschechien stammend. Uns wurde gesagt als wir mal dort teilnahmen ob wir nicht so spielen könnten als wären wir Kelten und ob wir für das Publikum nich ein Schauspiel aufführen könnten mit anschliessendem Keltenball spiel. Hier wird man als seriöser Darsteller von den Museen nicht ernst genommen. Solche Veranstaltungen gibt es einige in Österreich und das ist es was mich Ärgert.Ein Museum das einen Lehrauftrag hat sollte doch etwas anderes auf die Beine stellen. In Deutschland gibt es viele gute Museums VAs.Nur in Österreich wird diese art der Geschichtspräsentation nicht wirklich ernst genommen.Hier zählt anscheinend nur viel Medienpräsenz und der Geld.
 
Hi Renatus, ich kenne die österreichische Museums-Szene nicht, doch da ich primär mit Museen zusammen arbeite, kann ich Dir sagen, dass Deutschland mit Sicherheit nicht der Hort der anspruchsvollen Geschichtsvermittlung ist. Ohne mich groß anzustrengen fallen mir ad hoc vier Museumsveranstaltungen im letzten halben Jahr von großen Museen und Ausstellungen ein, wo mit GroMi-Truppen und Spectaculi der Bildungsauftrag unterlaufen wird. Interessanterweise gibt´s und gab´s in den gleichen Museen schon anspruchsvolle Veranstaltungen aller Art - da beißt sich dann aber z.B. die Abteilung Museumspädagogik mit der Abteilung Museumsmarketing. Ist manchmal zum Schreien, gerade wenn man wie ich Spaß an Geschichtsvermittlung hat und auf dem einen Wochenende zusammen mit der Museumspdagogik etwas aufbaue und das nächste Wochenende dann gleich eine Museumsnacht mit GroMI-Truppe durchgezogen wird. Das Problem ist, dass hier in Deutschland Reenactment und Living History noch immer nicht als Instrumente der Wissensvermittlung oder zum Interesse wecken angesehen sind. Darsteller dienen oft nur als pittoreskes Rahmenprogramm und da ist das Horn am Gürtel wahrscheinlich uriger als die Handnaht ... Hier fehlen halt Regulative wie sie z.B. in GB English Heritage oder National Trust bieten. Aber mit der Dezentralisierung der Wissenslandschaft und noch ein paar anderen Gründen ist das hier nicht möglich. Ich könnte mich da stundenlang drüber ereifern ;) Bis denn Thorsten
 
Ja,sicher sind in Deutschland nicht alle Museums VAs gut.Aber in Masse gibt es doch mehr gute als in Österreich.Oder besser gesagt ich habe mehr auswahl als hier. Ansonsten hast du recht.Besonders mit der Abteilung Museumspädagogik und der Abteilung Museumsmarketing. ich kann jetzt nur von mir schprechen,aber wenn ich als Konsument einen Mittelaltermarkt haben will gehe ich dort auch hin.Aber wenn ich zu einer Museums VA gehe erwarte ich mir eben eine dem Museum entsprechende Veranstaltung.Ebonso verhält es sich aus Darstellerischer sicht. Wie du sagst hier fehlen halt regulative.Damit soll aber nicht gemeint sein das eine Art Behörde vorschreibt was richtig oder falsch ist.Sondern die Regeln oder besser Richtlinien sollten von den Museen verfasst sein und an die Teilnehmer weitergegen werden.Wer dann Teilnehmen möchte wird sich beugen oder den Standart sowieso höher ansetzten.Wer das nicht möchte muss es ja auch nicht befolgen und hat somit auch kein interesse mit den Museen zu arbeiten. Hierzu haben wir/ich schon versucht mit einigen Institutionen zusammen zu arbeiten.Es scheiterte aber immer an einzelnen Personen,am Marketing,am Geld und an den Museen selbst.
 
Totschlagsargumente gibt es von allen Seiten: Sie werden meist dann rausgeholt, wenn die Argumentation des anderen besser ist . Beliebt ist es dann auch, die Diskussion ins Lächerliche zu ziehen. Es gibt auf beiden Seiten eben solche und solche und es sind die Scharfmacher, Aggressos, selbstverliebten Egomanen und die auf teufel-komm-raus- Selbstverwirklicher, die meiner Meinung nach gleichermaßen den Weg für die heutigen Zustände geebnet haben. Am allerschlimmsten finde ich eigentlich nicht die augenscheinlichen Fehler, die von Anfängerlagergruppen auf Märkten in ihren Lagern gemacht werden aufgrund von Anfangsimprovisation, sondern der Unsinn, der oft erzählt wird, wenn ein interessierter Touri eine Frage stellt. Forscht dieser dann zu Hause im Internet weiter nach, dann fühlt er/sie sich zu Recht verarscht. Da hier ja meist die Qualität der Märkte bemängelt wird, muß man sich die Frage stellen, wer trägt die Schuld, bzw, wann und wie hat es angefangen? Es war ein schleichender Prozess, sage ich mal. Das Resultat ist eigentlich, daß Gruppen wie die von Renatus sich weitestgehend zurückgezogen haben und die entstehenden Lücken von Gruppen besetzt wurden, wie die aus einem kürzlichen Beitrag aus dem Privatfernsehen, über den wir Uns alle köstlich amüsiert haben. Sich darüber dann in weitestgehend spezialisierten Foren lang und breit darüber auszulassen oder intelektuelle Leserbriefe an verantwortliche Redaktionen zu schreiben, wird daran nichts ändern, weil man Gruppen oder Personen wie die Erwähnte aus dem TV damit nicht erreicht. Nur mal so als Beispiel: Von ca. 70- 80 mittelalterbegeisterten Personen aus dem Saarland und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz, die ich perönlich kenne, sind gerade mal 10 in diesem Forum vertreten, aber davon sind wenigstens 4 reine Karteileichen. Die Mehrheit kennt dieses Forum nicht einmal. Einige lehnen es sogar vehement ab, sich hier mal einzuloggen. Was sagt uns das über die Gründe? "Ordentliche" Darsteller von Re-enactment oder Living History werden allzuoft als abgehobene, abweisende, besserwisserische, belehrende und am allerschlimmsten: intolerante Personen wahrgenommen. Caranfen kann ein Lied davon singen. Er ist übrigens der einzige hier im Saarland, den ich persönlich kenne und als einen historisch korrekten Re-enactor, bzw fähig für Living- History bezeichnen würde. Aus persönlichem Kontakt weiß ich auch, wie schwer es ihm fällt, auf Märkte bei uns in der Umgebung zu gehen, weil er dort allzuoft sein heißgeliebtes Hobby als verhunzt empfindet. Auch ich habe mittlerweile einen Authentik- Grad bei meiner Darstellung erreicht, wo ich mir für bestimmte Märkte zu fein geworden bin und Sätze wie "Perlen vor die Säue" bei der Planung durch den Hinterkopf geistern. Ja Hallo?!? geht´s noch? Vor gerade mal 2 Jahren bin ich auch noch als GG (Grauenvoller GroMi) über die Märkte gestiefelt ( immerhin, ordentliche Stiefel hatte ich schon), habe die typischen Einkaufsfehler gemacht und in diesem Jahr habe ich bis zum Saisonende noch ein Alex-Zelt benutzt, das ich allerdings mit Hanfseilen, Holzpflöcken und Holzseitenstangen zur Grenze des Möglichen aufgehübscht habe. In diesem Winter beginne ich ENDLICH, die gesammelten Erfahrungen gezielt und aufgeteilt nach Prioritäten und Kosten in die Tat umzusetzen. Das ergibt eine ellenlange Liste von Projekten, die noch Jahre dauern werden, bis ich durch bin. Aber genau das macht den Spass aus, wenn man von Jahr zu Jahr sieht, welche Improvisationen und Fehler mit Handfestem ersetzt wurden. Was ich damit sagen will, ist: Hören wir endlich auf damit uns zurückzuziehen und Uns die Szene von den großen und kleinen Hillers Dieser Welt wegzunehmen und kommerzialisieren zu lassen. Gute Darstellung muß wieder Präsenz zeigen und dann müssen wir eben mal die Zähne zusammenbeißen. Ich verlange ja nicht, daß jemand wie Renatus auf einem MPS lagert, aber ich habe mir für 2011 vorgenommen hier im Saarland einen "schlechten" Markt mitzumachen. und zwar nicht, damit ich durch "schlechte" Umgebung besser aussehe, als ich wirklich bin, sondern um bewußt die Personen ( und wenn es nur 5 sind) zu erreichen, die in ihrem Unterbewußtsein ebenfalls den Wunsch nach Verbesserung in sich tragen. Es wird eine lange und harte Arbeit werden.
 
Da ich bisher nur die Erfahrungen im Bereich des Mittelalters gemacht habe, würde mich mal interessieren ob es in anderen Epochen ähnlich ist.
Also du findest eigentlich alles auch in den anderen Bereichen bishin zum Steckstuhl bei der Völkerschlacht ?( Sicher gibts auch mal Gezicke um A oder nicht A und diesen ganzen Schmonses aber man ist dabei meist doch höflicher im Umgangston als im MA. Allerdings kann man eigentlich nur schlecht Vergleiche ziehen denn die Strukturen sind ganz andere. Wenn ich z.b. in der Napoleonik ein bestimmtes Regiment darstellen will dann schau ich ob es das gibt und bastel es mir nicht selbst. So passierts denn z.b. das unsere Schottenfreunde von der Black Watch auch Mitglieder in Bayern haben obwohl der Verein im Münsterland sitzt. Schliesse ich mich einer Gruppe an dann erkenne ich auch ihre Standarts an und fang nicht an zu diskutieren ob ein anderer Stoff vielleicht billiger wäre oder Steckstühle sinnvoll weil einfacher zu transportieren :DNatürlich gibts da auch Ausnahmegruppen mit Campinggrill und Zapfanlage aber seltsamerweise nennen die sich dann meist auch Traditionsvereine ;) In der Napoleonik gibts da z.b. ein qualitatives West-Ost Gefälle, viele Vereine sind heut noch auf dem Stand von vor über 20 Jahren. Man hat die Ausrüstung in Zeiten gemacht als es nichts gab und sich dann leider wenig weiter entwickelt. Gilt ausdrücklich nicht für den gesamten Osten sondern nur für ein paar Vereine die dann entsprechend "herausragen" In den anderen "Szenen" hat man ein mehr oder weniger gut funktionierendes Verbandswesen. Mehr oder weniger soll dabei nur ausdrücken das ich da auch nicht alles kenne und nicht loben oder abwerten will wenn ich nicht genau weiss wie es klappt. Diese Verbände sind zum einen schon eine kleine Kontrollinstanz was die Qualität betrifft und zum anderen sorgen sie durch ihre Arbeit auch dafür das wir überhaupt unsere Events überall in Europa durchführen können. Waffenrechtlich relevantes, Veranstaltungsvorbereitung mit den entsprechenden Trägern solcher Events wird so im Vorfeld geklärt und ermöglicht uns auf dem Platz die Darstellung weitestgehend ungestört von organisatorischem durchzuführen. Dann sind die meisten unserer Events eben auch keine Märkte sondern oftmals mit recht offiziellem Charakter durchaus auch mit hochrangigen Gästen, die uns sicher auch genau im Auge haben. Ob es die Kranzniederlegung zu Ehren der Gefallenen von Waterloo ist oder die der Toten von Verdun, wir sehen uns da auch in der Pflicht unsere Darstellung so zu gestalten das wir diesen Menschen auch Ehre erweisen und sie nicht auch noch beleidigen mit unserer Darstellung. Es erfüllt uns sicher auch mit Stolz wenn unsere Darstellung gesehen und für gut befunden wird, unser Besuch auf dem Event in Kelmarsh bringt uns vielleicht im nächsten Jahr nach Edinburgh und wir waren als Highlander nur zu zweit. Wenn ich das für unsere Gruppe erreicht habe weil ich einfach dort war und meinen "Job" gemacht habe dann darf ich auch stolz sein und mir salopp gesagt auch den Arsch abfreuen. Und glaubt mir, ich werde es tun wenn ich im Heiligtum der schottischen Regimenter stehe und dort auch meinen "Job" machen darf :D Um das zu erreichen muss man allerdings auch ein wenig arbeiten, morgens um sieben von der Taverne ins Zelt kriechen is nicht denn dann trötet der Piper zum wecken und der "Dienstplan" an so einem WE ist oft dicht gepackt mit Drill und Darstellung weil man die Leute anders selten so zusammen bekommt. Und ob ihr es glaubt oder nicht, bei allem was ich da grade schrieb habe ich sogar mehr Spass als jeder der bisher nur auf Märkten war denn ich darf raus aus dem Lager, ich darf gelerntes umsetzen in teilweise stunden langen Gefechten oder Events auf denen ich das ganze WE im Gefecht bin. Ich darf das sein was ich darstelle und das ist ein ganz gewaltiger Unterschied zu dem was viele Märkte ihren Darstellern an Möglichkeiten lassen. Ach ja und noch was ganz wichtiges. Ich darf Nachts am Feuer sitzen und den Sternenhimmel betrachten während irgendwo ein Piper spielt, in einem Lager mal eine Querflöte oder der Trompeter der Kavallerie seine Signale probt. Viele Marktfahrer dürften sowas gar nicht mehr kennen bei dem Beschallungsprogramm mancher Events ;)
 
ja. die wissen warum. es gibt nichts schlimmeres wie ein harfenspieler der meint nachts um 1 interprätationen von 80iger jahre "hits" spielen zu müssen.
 
Du, bei manchen Events ist mittlerweile sogar das musizieren ab 20:00 verboten...
Zum Teil kann ich das ja sogar nachvollziehen, jenachdem wer das was für ein Instrument quält oder versucht Highway to Hell auf der Harfe oder sonstwie zu spielen. Aber, es gibt immer noch Gruppen und auch Musiker, die in der Lage sind, gute Musik auch außerhalb der Marktzeiten zu spielen und dass finde ich einen Genuss und eine sehr angenehme Bereicherung.
 
ES GIBT NUR DEN EINEN HARFENSPIELER... irgendjemand muß ihn dazu provoziert haben, das war bestimmt Notwehr....
 
Aber es liegt wohl eher an diversen Rufhörnern, Bongospielenden Wicki´s oder Kelten, sowie den nicht vorhandenen Gesangs oder Gitarrentalenten von House- of- the- rising- sun spielenden Ex- Pfadfindern. Eigentlich müßte bei diesen Gedanken mein Avatar der Dieter sein...
 

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