[Markt] Karolingerin

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P

Perchta

Guest
Ich hatte es ja schon angedroht: Zur allgemeinen Erheiterung hier mal meine ersten (und mit größter Wahrscheinlichkeit letzten :p ) Nähversuche.
Was theoretisch noch fehlt, ist eine Palla, Stoff dafür liegt hier rum, aber ich kann mich momentan so gar ned aufraffen, ihn in die Hand zu nehmen. Ach so, und das Ganze orientiert sich - allerdings wirklich sehr grob - an dem Einsteiger-Kit Guide Karls Franken von Sylvia Crumbach. Mit der gewaltigen Einschränkung handwerklich mangelhafter Arbeit und persönlicher Schludrigkeit, natürlich. :p Jegliche historische Korrektheit wäre zwar nicht unerwünscht, aber definitiv zufällig ;). Darum hab ich das Thema auch ganz bewußt hier unten eröffnet und ned oben (bevor's wieder Streit gibt). Ich möchte aber auch ausdrücklich sagen, daß ich gegen "A"-Kritik überhaupt nichts habe, selbst wenn in diesem Bereich des Forums wohl offensichtlich sein sollte, daß ich keinerlei historische Korrektheit angestrebt habe. Aber immer noch besser, jemand sagt was dazu, als offensichtlich falsche Dinge bleiben unkommentiert stehen. Also, wer gerne mit der dicken "A"-Keule draufhauen möchte, darf und soll das gerne tun. Ich halt das schon aus. (Zur Not setz ich mir einen original Haithabu Hörnerhelm auf oder sowas ;) .) Liebe Grüße Petra
 
Stell dein Licht doch nicht so unter den Scheffel - das Kleid ist sehr schön!! Marled
 
...ja, ich finde es auch sehr schön!
 
Vielen Dank, Leute, aber wenn ich mir die Besätze anschaue, und wie die vor allem oben am Halsausschnitt Falten über Falten werfen, dann friert mich. :rolleyes: Für mich ist in erster Linie sensationell, daß ich ein Stück Handarbeit fertig gemacht habe. Darauf bin ich auch echt stolz. Sogar die Pollunder in der Schule mußte früher schon meine Mutter zu Ende stricken... :D
 
Ich finde das es toll aussieht. Es braucht zwei bis drei Versuche bis Besätze richtig sitzen aber dann klappst perfekt :) Also Kopf hoch und weiter.
 
Sei gegrüßt, Perchta ! Auch mir gefällt dein selbst genähtes Kleid sehr gut. Man sieht ihm an, das eine ganze Menge Arbeit drin steckt. Meine Hochachtung !!! In Frieden Uwe vom Carolasee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen... also ich finds super und weil mein Männe und ich ja beide Karolinger machen, hab ich ihm das Foto auch mal gezeigt.... und er findets auch sehr schick... mit einem karolingischen Treppenaufgang, wäre der Eindruck jedenfalls sehr A :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
das gleiche Problem mit dem Halsbesatz hatte ich bei meinem Alamannenkleid auch, und niemand hat die dicken, unförmigen Bollen gestört (bis auch mich selbst natürlich) für ein Erstlingswerk ist das echt super geworden, weiß nicht was du hast ;) nähen ist auch eine Übungssache, und den Meisten fallen nichtmal grobe Schnitzer auf ;) aber jetzt muss ich dochmal n Kommentar ablassen der schon längst überfällig war (kleid hin oder her, von Karolingern hab ich keine Ahnung) ENDLICH mal jemand der seinen Gürtel schön unter der Brust/ bzw auf hoher Taille trägt. Ich find das passt einfach tausendmal besser zu sonem Kleid als den Gürtel ganz unten auf der Hüfte rumbaumeln zu lassen, wie wenn man eine Hüfthose anhätte^^ 8) also fleißig weitermachen^^
 
^^ Glaub mir, DaniC, ab einem gewissen Hüftumfang erledigt sich die Frage nach der Gürtelhöhe von selber (oder sollte sich zumindest, aus ästhetischen Gründen). Da biste froh, wenn du den Gürtel überhaupt irgendwo rumkriegst... Daß ich mit dem Nähen weitermache, glaube ich wirklich nicht. Dazu enttäuscht mich das Ergebnis viel zu sehr (die Arme darf ich auch nie hochheben, Memo an mich). Es war mal'n Experiment, auch recht interessant, für mich war es schon toll, daß das Ding bis jetzt nicht auseinandergefallen ist, und man kriegt ein ganz anderes Gefühl für den Wert seines eigenen Kleiderschranks. Aber es ist ganz entschieden kein Hobby für mich. (Obwohl ich sehr gespannt bin, wie die Reaktion auf so einem typischen MA-Markt wie München oder Poing sein wird.) Gulfaxi, hast du vielleicht zufällig Fotos von dir und deinem Göttergatten in karolingischem Aufputz? Ich würde sehr gern mal eine "ernsthafte" Darstellung sehen, und das Internet gibt da so wenig her... Wenn man sich da umsieht, hat man echt den Eindruck, zwischen 750 und 1066 waren neun von zehn Leuten Wikinger gewesen. (Fragt man sich schon, warum die Mitteleuropa nicht einfach überrannt haben...) :D.
 
Ich denke viele machen den Fehler nach Perfektion zu streben. Perfektion im Sinne von absoluter Gleichmäßigkeit ist aber eine Erfindung des Maschinenzeitalters und wenn man sich textile Funde der Vergangenheit anschaut, wird man sehr viele Fehler und Mogeleien entdecken. Für mich ist die Thorsberghose eigentlich auch so ein Beispiel. Da hat es vorn und hinten mit dem Stoff nicht gereicht und dann hat man einfach geflickt. Ist mir auch mal passiert, bevor ich überhaupt den Namen Thorsberghose kannte. Die Hose für meinen Mann habe ich viel zu eng zugeschnitten und weil ich das nicht wegwerfen wollte, habe ich einen Keil eingesetzt und ein bisschen improvisiert. Das Ergebnis sah/sieht schon verdammt nach Thorsberghose aus. Also: Mut zum Fehler, steh zu deinem Werk. Marled
 
das Bild hier ist von 2004 http://saxones.gedanken-portal.de/bilder/hamm/hpim1042.jpg auf Tempus vivit hab ich noch welche, aber das ist mom offline... Das Kleid hat einen gelben Halsbesatz und einen durgehenden Clavi vom Hals bis zum Saum, die Armel sind etwas kürzer und weiter, so wie bei dir und an dem Säumen sind auch nochmal Seidenbesätze... Wer den Link noch nicht kennt, der Stuttgarter Psalter ist jetzt online http://www.wlb-stuttgart.de/index.php?id=3547&set[mets]=http%3A%2F%2Fwww.wlb-stuttgart.de%2Fdigitalisate%2Fcod.bibl.fol.23%2Fmets.xml evtl. muss man den Link mit C&P kopieren Es gibt übrigens einige Karolingerdarsteller, leider nur wenig bis gar keine Gelegenheiten, die Klamotten mal auszuführen... die Wiedereröffnung des Widukindmuseums 2006 war eine davon: http://www.widukind-museum-enger.de/archive/presse/NW 21_08_2006 Teil 2.pdf http://www.widukind-museum-enger.de/archive/presse/EA 21_08_2006 Teil 2.pdf
 
Original von marled Also: Mut zum Fehler, steh zu deinem Werk.
:D Mir wird gar nix Anderes übrig bleiben - anziehen und ausführen will ich's ja trotz allem ;). Aber danke für die Aufmunterung. Das mit den Flicken und Stoffresten hab ich mir bei Betrachtung mancher Schnitte auch schon öfter gedacht. Auch bei Schuhen (wieviele verschiedene Schuh"typen" hat man allein in Haithabu gefunden? Ob da nicht auch in vielen Fällen einfach aus der Not eine Tugend gemacht worden ist und man an Lederstücken zusammenge"patchwork"t hat, was man hatte?) Das wäre eigentlich der einzige Punkt, bei dem ich dann echt "A" gedacht hätte: ich wollte soviel Stoffreste unterbringen wie möglich. :D Die Besätze sind lauter Verschnittreste vom Leinen-Unterhemd, und die Stickmuster mußten drauf, damit man die Nähte nicht ganz so deutlich sieht. Nina, vielen herzlichen Dank für die Fotos und Zeitungsberichte! Ja, das sieht schon ein Eckchen professioneller aus als bei mir ;). Und teurer natürlich. Auf den Mittel-Clavus hab ich bewußt verzichtet (obwohl er so schön typisch wäre), weil er mir a) nicht gefällt, ich b) nicht mehr genug Leinenreste hatte, (weil ich mir ja auch noch ein Kopftuch zusammenstückeln wollte), und ich c) nicht wirklich sicher bin, ob er nicht doch irgendwas bedeutet (also ein Hinweis auf höheren Stand sein könnte). Wenn du mal wieder im Stuttgarter Psalter bist, schau dir doch die Seite 97 (49r) an. Da gibt's die Szene der Verleugnung Jesu durch Petrus, und in der Mitte schaut eine Frau, die als "ancilla" (also Magd) gekennzeichnet ist, aus der Tür. Die war so ein bißchen mein Vorbild.
 
... übrigens auch mal schön, Perchta live und in Farbe zu erleben !!! Und das Kleid ist wirklich schön! Da steckt eine Menge Handarbeit (und Liebe?!?) drin und es wird immer was ganz Besonderes für Dich bleiben ... Grüße Kadlin
 
Huhu, ich finde das Kleid sehr gelungen. Zwar kenne ich mich mit der Zeit der Karolinger nicht wirklich aus, aber wenn ich so mit anderen die diese Zeit darstelle vergleiche, dann brauchst du den Vergleich in keinster Weise zu scheuen. Das mit den Borten geht glaub ich jedem am Anfang so, da muss man durch! Klasse gemacht!
 
Das einem selber die Fehler mehr auffallen als anderen ist klar aber solange man sie nicht sieht, ist da doch kein Problem oder? Wenn ich für andere Nähe dann sehe ich hier und da Fehler und werde ganz hibbelig, die Empfänger meiner Werke hat das nie gestöhrt und wenn sie es doch gesehen haben fanden sie es toll, da es nach Handarbeit aussieht :)
 
Hallo, ich finds auch super. Du solltest auf jedenfall dran bleiben!
 
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Nur ganz kurz, weil ich hier noch im Büro festsitze: Vielen lieben Dank für das Lob und die Aufmunterung! :knuddel Für meine Zwecke wird's das Kleid auch ganz bestimmt tun (ich ziehe das Ding vielleicht ein-, zweimal im Jahr auf nen GroMi-Markt an). Bloß wenn man dann eure, natürlich mit jahrelanger Erfahrung und in mühevoller Kleinarbeit angefertigten Sachen gesehen hat und dagegen hält, ist die eigene Arbeit halt erstmal... naja, enttäuschend :rolleyes:. Und natürlich ist man seinen eigenen Sachen gegenüber sowieso immer kritischer als gegenüber der von anderen (Aber ich trenn die Ärmel trotzdem nicht nochmal raus und näh sie vernünftig rein. Nö, mach ich nicht...)
 
Ich habe bei dem Kleid andem ich gerade arbeite die Geren 6 mal rein und wieder raus gemacht, da warren mini hubbel :rolleyes: Mein Freund hält mich sicher schon für bescheuert...
 
Original von Perchta
Original von marled Also: Mut zum Fehler, steh zu deinem Werk.
Ja, das sieht schon ein Eckchen professioneller aus als bei mir ;). Und teurer natürlich. Auf den Mittel-Clavus hab ich bewußt verzichtet (obwohl er so schön typisch wäre), weil er mir a) nicht gefällt, Wenn du mal wieder im Stuttgarter Psalter bist, schau dir doch die Seite 97 (49r) an. Da gibt's die Szene der Verleugnung Jesu durch Petrus, und in der Mitte schaut eine Frau, die als "ancilla" (also Magd) gekennzeichnet ist, aus der Tür. Die war so ein bißchen mein Vorbild.
Was heißt schon professionell... Wenn man sich die Überreste oder auch seltenen erhaltenen Textilien anschaut, dann gibt da jede Qualitätsstufe von Verarbeitung... und das ist nichtmal abhängig davon, ob das teurer Stoff etc. ist, denn selbst teure Sachen wurden teilweise zusammengekloppt und weniger teure Stoffe haben schöne regelmäßige Nähte. Das scheint eben von den individuellen Fähigkeiten der Näher abzuhängen, also ist das dann eben der eigene Anspruch, wenn man nicht zufrieden ist ;) Ich würd mir da keinen Kopp machen, solange die Sachen nicht vom Körper fallen, wegen "schlechter" Nähte.... Die Abb. ist schön... und da es meines Wissens keine komplett erhaltenen Frauenausstattung aus der Zeit gibt, ist man eben auf die Auswertung von Fragmenten und Abbildungen angewiesen... ergo: Dein Kleid sieht sehr stimmig aus und kommt augenscheinlich sehr nah an die Zeit heran. Ob wir alle richtig liegen, könnte uns eben nur eine Zeitreise sagen :D
 

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