Mittelalterliche Truhe einlassen, Möbelierung......

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

burning-bug

Active member
Registriert
18. Aug. 2014
Beiträge
27
Reaktionspunkte
0
Ort
86551 Aichach
Hallo, ich hoffe das dies nicht schon wo beschrieben war, da ich leider nichts gefunden habe. Falls doch bitte schickt mir doch den Link und natürlich Entschuldigung für den Doppelpost!! Zu meiner Frage(n): 1. Ich habe eine Holztruhe aus Fichte von 1480 rum. Diese Truhe ist leider nicht eingelassen ect. und dies würde ich sehr gerne machen, da sie mit aufs Lagerleben kommen soll. Sie steht natürlich nicht draußen sondern immer im Zelt und da immer auf trockenem Boden. Nun wäre es toll wenn mir einer sagen kann mit was ich diese am besten einlasse und ein wenig wasserfest machen kann?! 2. Ich baue meine kompletten Möbel ect. selbst nun wäre hierzu die Frage welches Holz nehme ich da am besten her und mit was lasse ich dieses dann ein da die Möbel (bis auf die betten) alle draußen stehen werden ohne Überdachung. Als bett dachte ich dieses (Quelle: Mittelalterforum.com) Link: http://s218.photobucket.com/user/oioioioioioioi/media/PICT0093-1.jpg.html Wäre super wenn Ihr mir hier weiterhelfen könntet!!! Mit freundlichen Grüßen Stefan
 
hallo,also Weichholz,zähle ich mal die Fichte zu,behandele ich fast immer mit Leinöl,bis 4 X satt einstreichen,nach jedem Streichen überschüssiges Öl abputzen,den Lappen,wegen evtl.Selbstentzünden auswaschen. Die Teile die Bodenkontakt haben ,Wachse ich immer mit Holzwachs auch bis 2 X ein.Mit einem Haarfön kann das/der Wachs schön eingearbeitet werden,nicht zu Heiß stellen! Auf Chemie verzichte ich schon lange,habe schon Lager gesehen die das Holz mit Bootslack behandelt haben :heul !! hoffe das ich helfen konnte Chutchen
 
hallo,also Weichholz,zähle ich mal die Fichte zu,behandele ich fast immer mit Leinöl,bis 4 X satt einstreichen,nach jedem Streichen überschüssiges Öl abputzen,den Lappen,wegen evtl.Selbstentzünden auswaschen. Die Teile die Bodenkontakt haben ,Wachse ich immer mit Holzwachs auch bis 2 X ein.Mit einem Haarfön kann das/der Wachs schön eingearbeitet werden,nicht zu Heiß stellen! Auf Chemie verzichte ich schon lange,habe schon Lager gesehen die das Holz mit Bootslack behandelt haben :heul !! hoffe das ich helfen konnte Chutchen
Gibt es da verschiedene Leinenöle? wenn ja was würdest du mir dazu empfehlen? Und vielen Dank schonmal für den Tipp!!! Stefan
 
Dem Einlassen habe ich nix hinzuzufügen - außer, dass du dir Holzwwachs auch selber machen kannst: Öl nach Wahl erwärmen und 15 % Bienenwachs (in Pellets) darin aufschmelzen. In ein Töpfchen geben, nach dem Erkalten verschließen. Du kannst auch ätherisches Lavendelöl oder etwas Ähnliches dazugeben (auf 100 ml Öl max. 15 Tropfen ätherisches Öl), dann hast du gleichzeitig ne Zeitlang Mottenschutz. Als Holz nimmst du das, was in der Region zu der Zeit, in der deine Darstellung angesiedelt ist, auch genommen wurde. Da musst du recherchieren.
 
Wenn es die Zeit um 1300 wäre und der Bodenseeraum, dann könntest du in "Stadluft, Hirsebrei und Bettelmönch" nachschauen .. die haben eine statistische Auswertung der gefundenen/erhaltenen Objekte je nach Holzart
 
Nun, es gibt "technisches Leinöl" , so 10 l für ~12 € im Baumarkt, Leinöl im Lebensmittelhandel, so ~0,3l für 1,50 € und Bioleinöl in verschiedensten Gebindegrößen für richtig Geld. Alles riecht so ziemlich gleich und das Öl, was auf/in dem Holz ist, bildet eine Art "Lackschicht" mit Sauerstoffkontakt und UV-Licht. Dabei muß man sagen, das das technish Leinöl bitter bzw ranzig ist und deswegen zu Pellkartoffeln oder frischem Vollkornbrot nicht schmeckt. Dunkel und unter Luftabschluß hält sich das Öl für technische Zwecke quasi ewig, zum Essen nur etwa ein halbes Jahr. Für das Einölen von Holz ist jedes dieser Öle geeignet und erfüllt seinen Zweck. Auch draußen im Regen, wenn beide Seiten/alle Seiten des Holzes geölt sind...
 
Ich habe eine Holztruhe aus Fichte von 1480 rum
Ich hoffe mal Du hast da keine Truhe die 530 Jahre alt ist. Für den Fall müsstest Du die nämlich genau da stehen lassen wo sie ist und keinesfalls weiter behandeln oder rumschleppen. :D Ich hatte tatsächlich mal so altes Holz in Händen. War kalt abgetragene Bausubstanz (Almhütte + Lawine). Das Holz war Nadelholz, in der Klimazone gewachsen, in der es verbaut wurde, zeitengeschlägert und bis auf die Harzablagerungen durch die Feuerstelle in der Hütte unbehandelt. Bei richtiger Holzbeschaffung ist Oberflächenbehandlung also nicht mal nötig. Wenn Du eine Kiste aus dem üblichen Sägewerkholz hast, dann ist die von Wilfried erwähnte Leinölbehandlung aus technischer Sicht ideal. Leinöl verestert im Holz, dadurch verhärtet das geölte Holz. Danach (ein paar Tage oder Wochen später) drüberwachsen ist auch eine gute Idee. Ich für meinen Teil öle immer ordentlich mit Leinöl und lasse das ein paar Tage einziehen und öle teilweise auch öfters nach. Kein Firnis aus dem Baumarkt, einfach nur Leinöl aus dem Lebensmittelbereich. Abschliessend habe ich eine Öl-Wachs Mischung: Öl wärmen, Bienenwachs drinnen schmelzen, in einen Aufbewahrungstiegel kippen und das ganze wieder abkühlen lassen - das ergibt so eine butterartige Konsitenz. Je Nach Öl/Wachsverhältnis weicher oder härter. Damit kann man ölen und wachsen in einem Schritt. Und versehentlich ausleeren kann frau das auch nicht, wenn mann die Holzpflegeprodukte offen neben dem Laptop am Tisch stehen lässt - die Holzbutter kann nur umfallen, nicht ausrinnen. Sehr praktisch. :thumbsup: Prinzipiell könnte man sicherlich drüber nachdenken, welche Öle und Wachse zur jeweiligen Darstellungszeit verfügbar waren (Leinöl wird, so weit ich mich erinnere, erst ab dem 14. Jhdt nördlich der Alpen produziert). Prinzipiell müsste man dann aber auch darüber nachdenken, ob die handwerklich verarbeiteten Hölzer nicht nach Sternzeichen und Mondständen geschlägert wurden und ob eine Oberflächenbehandlung folglich überhaupt erforderlich war. Die Österreichischen Bundesforste jedenfalls bieten solches Holz an und es gibt auch Abnehmer aus dem hochwertigen Möbelbau.
 
Hallo,
Prinzipiell könnte man sicherlich drüber nachdenken, welche Öle und Wachse zur jeweiligen Darstellungszeit verfügbar waren (Leinöl wird, so weit ich mich erinnere, erst ab dem 14. Jhdt nördlich der Alpen produziert).
Womit hatte man vorher nördlich der Alpen Holz behandelt? Gab es andere Öle? Kann man Wachs mit Tierfett mischen, oder wird das schnell ranzig? Oder hat man das Holz unbehandelt gelassen?
 
Es gibt bereits seit der Eisenzeit das Leindotter-Öl. Leindotter ist eine alte Kulturpflanze, die heute fast in Vergessenheit geraten und von den meisten als "Unkraut" angesehen ist. Schon die Kelten nutzen Leindotteröl als Speiseöl und für andere Zwecke.
 
Ich glaube, Andi ht da was verwechselt.... Leinölfarben gibts eerst seit der Zeit, Lein gibt in Germanien ff schon seit Beginn der Eisenzeit, und bei bis zu fast 50% Fettgehalt in der Saat dürfte von menschlicher Dummheit ausgegangen werden, wenn Leinöl nicht verwendet wurde.
 
In der Tat gehen wir auch davon aus, dass schon die Kelten Leinöl verwendet haben (technisch und dals Speiseöl), ich könnt jetzt aber keinen Beleg nennen.
 
Leinöl als technisches Öl für z.B. Holzbehandlung ist überzeugend. Aber ich habe schon öfter überlegt, ob Leinen als Speiseöl verwendet wurde, denn es ist nicht lange haltbar (vom Geschmack her) im Gegensatz zu den Samen und man sollte es nicht erhitzen. Und die Ausbeute beim Pressen wird sicherlich nicht so groß gewesen sein wie heute, so dass man vielleicht lieber die Samen im Ganzen gegessen hat? Ich sehe den Vorteil von Öl gegenüber Samen in der Nahrung nicht unbedingt, aber vielleicht liegt das auch in meiner eingeschränkten Verwendung von Öl nur hin und wieder im Salat.
 
Ich glaube, Andi ht da was verwechselt....
Ja, hat er. Lesen bildet, hab das grad mal nachgeholt... Kultiviert seit der Jungsteinzeit ist Lein = Flachs ab der Eisenzeit (500 v Chr) in ganz Europa eine Kulturpflanze, die Mittelmeerländer waren wesentlich früher dran.
 
In einem Buch zu mittelalterlichen Möbeln weist der Autor auf eine Weichholzgrenze: Harthölzer für Eiche eher in Norddeutschland, Weichholz im Süden.
 
Hi, ich schon wieder gg hätte nochmals ne kleine frage. Habe mir nun ein Leinöl besorgt und der Verkäufer meinte mit einem Pinsel auftragen. Andere haben schonmal gesagt mit einer Cewa auftragen, was sagt ihr dazu mit was geht's am besten zum Auftragen auf die Truhe MfG Stefan
 

Neueste Beiträge

Oben