Mollenbearbeitung

[Alrik Ingvarson]

Hallo zusammen, ich versuche mich derzeit mal mehr und weniger erfolgreich in der Mollenhauerei :S Interessieren würde mich was der ein oder andere bisher an Erfahrungen in dem Bereich gesammelt hat. Als Rohlinge hab ich Ahornholz und besonders schwierig gestaltet es sich bei mir die Mulde glatt zu bekommen. An Werkzeugen zur Verfügung hab ich bisher ne Dechsel, Axt, verschiedene Feilen, diverse Schnitzmesser und Schleifpapier.

 

[Ulf]

Zum Werkzeug fehlt noch die Schwanenhalsziehklinge.

 

[Alrik Ingvarson]

Zum Werkzeug fehlt noch die Schwanenhalsziehklinge.

Hab grad mal "nachgegoogelt". Das könnte ich noch gebrauchen Hast du da auch evtl. Bezugsquellenlinks dafür parat :?:

 

[Ulf]

Im gut sortierten Baumarkt oder in einem Handwerkerfachgeschäft oder hier klick mich

 

[Alrik Ingvarson]

Im gut sortierten Baumarkt oder in einem Handwerkerfachgeschäft oder hier klick mich

Danke für die Info. Dein Link ist auch äußerst informativ zum richtigen Einsatz der Ziehklingen

 

[Sigurdur]

Gut geeignet sind auch sogenannte Bildhauereisen. Gibt es übrigens auch beim "Klick mich" Anbieter von Ulf ... :thumbsup:

 

[Jungraban]

Wenn Du Mollee in Molle arbeiten möchtest, brauchst du noch verschieden gekrümmte zieheisen. und Keile

 

[La Veuve]

In der Fernsehreihe (dritte Programme) "Der letzte seines Standes" gab es auch mal eine Folge über einen Mollenhauer im Niedersächsischen / Braunschweiger Land. Schau doch mal, ob du daran kommst ... es war hochinteressant! Hier ein Link, aber schon arg teuer: http://www.filmsortiment.de/Filmdet...Handwerk-B_006_002/32877/Der-Mollenhauer.html Und hier nochmals eine Information zu der Serie, welche gut 20 Jahre lang lief: http://www.handwerksfilme.de/

 

[Nemi Norison]

Hab aktuell auch eine Schale und eine Molle aus Kirsche in Arbeit. Bisher habe ich folgendes Werkzeug benutzt:

1. Einhandhohldechsel
2. Schnitz/Bildhauerbeil
3. Schaleneisen

Dannach kommen noch Schweifhobel Ziehklingen und Schachtelhalm.

 

[Friedensdaube]

Der alte Knetzel beim "letztes seines Standes" nimmt Ulme, da sich das Holz am besten eignen würde. Ahorn ist viel zu hart, viel Schwerstarbeit. Man nimmt leichtes, und gut bearbeitbares Holz.

 

[Nemi Norison]

Das is in dem Fall aber auch eine Frage des Holzzustandes und nicht der Festigkeit/Dichte alleine. Die Schalen die ich gerade bearbeit sind aus Kirsche, welche aus deiner Spezifikation "leichtes" Holz rausfallen würde. Aber da ich das Holz grün bearbeite (aktuell 2-3 Wochen nach fällen des Baumes) mache ich es mir wieder leichter. Wenn ich zuhause bin schlag ich noch mal nach was die Funde so hergeben an Material für Schalen, Tellern und Mollen.

 

[Nemi Norison]

Ich hab ja gewarnt ;-)

1. Groß Rade Slawischer Tempelort 9./10.Jhd Gefunden Schalen/kl.Tröge Hauptsächlich aus Pappelholz, eine Schale aus Eiche und eine gedrechselte Schale aus Esche
2. Haithabu
   • Geschnittene Schalen n=245 und Schalen mit Griff n=26
     • 71 mal unbestimmte Holzart
     • 50 mal Ahorn
     • 47 mal Erle
     • 34 mal Bergahorn
     • 19 mal Feldahorn
     • 10 mal Esche
     • 7 mal Rotbuche
     • 5 mal Line
     • je 4 mal Birke und Hainbuche
     • 3 mal Weide
     • je 2 mal Eiche, Hasel, Kiefer und Rosacaee Maloidae
     • je einmal Eibe, Fichte, Pappel und Sambucus
   • Tröge
     • 13 mal Erle
     • 4 mal Esche
     • je 2 mal Eiche und Hasel
     • je einmal Heinbuche und Pappel
     Habe jetzt bei den Schalen aus Haithabu nicht nach gehauhen/geschnitten und gedrechselt sortiert, hoffe ihr sehr mit das nach. Wenn man bei Schalen mit und ohne Griff die einzlen Ahornsorten zusammenlegt sind zusammenlegt erhält man 103 Schalen aus Ahornarten, was dann die Gruppe der unbestimmten Holzarten übertrifft. Unbestimmte Holzart kann hierbei bedeuten:
     • Fragment zu klein für eine Bestimmung
     • keine Holzart spezifischen Charakteristika erhalten
     • Mangel an Zeit/Geld zur Untersuchung
     Diese Auflistung habe ich dem Buch "Die Holzfunde von Haithabu" sowie einer Katalog Datei zu dem Buch entnommen. Der Datensatz ist meines Wissen auf dem Stand von 2006. Da die Holzartaufteilung bei Schalen und Schalen mit Griff selbst per Strichliste aus der Datei ausgezählt habe, kann es da zu kleineren Zählfehlern gekommen sein.
   Von anderen Fundeorten habe ich leider keine so umfassendes Material.

 

[Alrik Ingvarson]

@Nemi Norison: Eine wirklich sehr gelungene Zusammenfassung Die Holzfunde von Haithabu hatte ich auch als erste Referenz. Habs nur nicht so genau durchgearbeitet. Ahorn ist schon relativ hart, lässt sich aber mit Geduld schon gut bearbeiten. Für andere Projekte wie messergriffe und löffel hab ich noch birnenholz da, was sich wesentlich besser bearbeiten lässt meiner Meinung nach.

 

[Lycidas]

Sorry für OT aber was ist Line für ein Holz?? Edit: Du meinst wahrscheinlich eine Linde.. Ich glaub jetzt is echt schon Zeit fürs Bett :huh:

 

[Nemi Norison]

War doch etwas abwesen nach dem Auszählen. Mit Line meinte ich natürlich Linde.... Für Löffel benutze ich in der Regel auch Obsthölzer. Wobei ich auf Grund meiner Bestände in der Regel bei Pflaume (Favorit), Apfel und Kirsche bleibe. Ab und an auch mal Ahorn oder auch Wachholder.