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Gundel
Guest
Hallo ihr Lieben, angeregt durch die Diskussion mit Lukas in diesem Thread, eröffne ich dieses Thema. Ich fange mal bei mir persönlich an, ich spiele in einem historisch angelehntem Duo, würde jedoch niemals behaupten, Mittelaltermusik zu machen. Mittelaltermusik ist für mich mit möglichst authentischer Aufführungspraxis verbunden. Wobei das ganze Thema authentische Musik wieder ein sehr schwieriges Feld ist, im Mittelalter wurde sehr wenig niedergeschrieben, und wenn etwas aufgeschrieben wurde dann in einer Notenschrift die nicht mit der heutigen vergleichbar ist, es fehlen z.B. jegliche Angaben zu Tempi und Rhythmus. Ob und wie man heutzutage überhaupt von Authentizität in dem Bereich sprechen kann ist fraglich. Selbst wenn man nur auf historisch korrekt nachgebauten Instrumenten musiziert kann es immer noch sein, dass man so ziemlich alles falsch macht, es gibt logischerweise ja keine überlieferten Tondokumente dieser Zeit. Zurück zum hier und jetzt, was heutzutage auf den meisten "Mittelalterveranstaltungen" (über deren Sinn und Qualität man einen eigenen Thread eröffnen könnte), musikalisch dargeboten wird hat meistens herzlich wenig mit Mittelaltermusik zu tun. Klar, umgangssprachlich ist häufig die Rede davon, jedoch ist das in meinen Augen nicht korrekt. In meinen Augen sollte man eher von "Musik der Mittelalterszene" reden, ein neues Genre welches wiederum in viele Untergenres einzuteilen ist. Zur Definition sei der Wikipediaartikel Musik der Mittelalterszene und dessen weiterführende Links empfohlen, dann muss ich mir nicht die Finger wundtippen. *g* Mich interessiert jetzt von was ihr sprecht wenn ihr über derartige Musik redet? Welchen Namen gebt ihr diesem Kinde? Darf man bei derartiger Musik überhaupt noch das Wort Mittelalter mit ins Spiel bringen? Fragen über Fragen.... Ich hoffe auf eine rege Diskussion. L.G., Gundel