Musik der Mittelalterszene

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*thema wieder hochkram* Also vorab, @Lukas, ick heiß nich GRundel, aber egal. Komischerweise scheint Gundel in den meisten Foren oder Chats der Name mit den meisten Missverständnissen zu sein, aber das ist n anderes Thema... ;) In meinen Augen ist es übrigens auch so, dass der "Musikschaffende" aufpassen sollte was er sagt. Viele verwenden unbedacht das Wort Mittelalter, könnte ich auch tun, immerhin haben wir mindestens 15 Stücke im Programm die dieser Epoche zuzuordnen sind, wenn auch in Eigeninterpretation. Jedoch bevorzuge ich für meinen Teil eher den Begriff "Folklore" oder "Historische Musik". Wobei historische Musik wieder ein streitbares Thema ist. Historisches Liedgut in Eigeninterpretation wäre ehrlicher. Meine Erwartung an diesen Thread ist im Übrigen auch nicht die wirklich neue Begriffe zu schaffen, wenn ich es auch nicht für ausgeschlossen halte. Irgendwann wurde auch zum ersten Mal das Wort "MA-Rock" ausgesprochen und von vielen Leuten übernommen. ;) Und zum Thema typisch Deutsch: Ich für meinen Teil bin keine Deutsche, vom Pass her schon, mittlerweile, aber vom familiären Hintergrund her nicht. :D Was ich mit diesem Thread erreichen wollte ist ein paar Denkanstöße zu liefern für die unterschiedlichen Stilistiken. Vieles wird in einen Topf geworfen was nicht dahin gehört. Ich finde es immer schade zu hören: Oh, ihr macht historische Musik? Mittelalter? Habt ihr auf der Bühne auch nen Lendenschurz an, pustet irgendwelche abartig lauten Dudelsäcke und kloppt auf pervers großen Trommeln herum? Nee, eben dies tun wir nicht, wir bespielen die Leute an den Tavernen, ganz persönlich. Wir "beschallen" nicht, wir untermalen. Trotzdem würde ich uns nicht als "authentischer" als diese MA-Rockbands bezeichnen. Mir persönlich stinkt es nur immer dieses Klischee "MA = Krach mit Trommel und Sack" um die Ohren gehauen zu bekommen. Wobei das Adjektiv "historisch" häufig fälschlicherweise mit "MA" verwechselt wird. Mittlerweile gilt historisches Liedgut offensichtlich als Ruhestörung. Selbst wenn man eine andere Version zum Besten gibt als die MA-Rocker. Die Vorurteile sitzen. Es wird Krach erwartet. Dabei finde ich ja nicht alles was "Krach" ist schlecht, im Gegenteil. MA-Rock ist eine neue Musikrichtung die absolut ihre Daseinsberechtigung hat. So, genug philosophiert zu dieser frühen Stunde. Bin gespannt was noch so geschrieben wird in diesem Thread. L.G., Gundel
 
Hallo Lukas, nun mal kurz zu Dir, da Du mich ohne Angabe meines Namens zitierst ... Ich bin a) nicht der Meinung, dass mein Beitrag "Körpersprache" braucht und b) habe ich direkt eingangs darauf hingewiesen, WIE ich meinen Eintrag verstanden haben will; nämlich als augenzwinkernden DENKANSTOSS ... Und wir diskutieren hier schon seitenlang über etwas, was sich nicht ändern wird ... ich empfinde das als krampfhaft und auch überflüssig. Denn ich habe mir meine Meinung zu Mittelaltermusik schon gebildet. Und ich kann mit meiner Meinung ganz gut leben , eben weil ich weiß dass Mittelaltermusik so nicht mehr existiert. Wobei ich schon Interesse an der experimentellen Herannäherung an das Thema habe, aber ich höre mir lieber 3x Duivelspack an als einmal "Mir träumte ein Traum" von Wikingerklängen ... denn auch das sind Rekonstruktionen, bei denen wir heute nicht mehr wissen, ob die Musik sich damals so angehört hat, oder? Übrigens ist mir zu Deinem Exkurs über Musik in verschiedenen Stil- epochen wieder was sinniges eingefallen. In meiner Schulzeit hatten wir einen Musiklehrer mit "Wiener Schmee", ein wirklich guter Lehrer, der exzelent mit Kindern konnte und musikalisch war. Als es an der Zeit war, die Musikstile durchzunehmen, fing sogar er an, die Baustile hervorzu- kramen ... wohl weil auch er nicht annahm, dass 7-Klässler den Unter- schied innerhalb der Jahrhunderte begreifen würden. So beschränkte er sich auf die gängigen Instrumente und die Baustile. Wer sich wie Gundel mit der Thematik befasst, der wird sicher schnell tiefer in die Materie eintauchen, aber ich behaupte mal, ein Laie wird sehr lange an der Oberfläche kratzen und nicht wirklich weiter kommen. Zumal es eine lange Reise bedeutet, mittelalterliche Musik machen zu wollen. Ein Instrument erlernen, Recherche über "alte" Instrumente, das Suchen nach Noten und Interpretationen und schließlich und endlich wird man es wie ein guter Reenactor auch meist im verschlossenen Kämmerlein tun, eben weil das allgemeine Interesse eben nicht so groß ist wie das an In Extremo und Curvus Korax oder wie die Kravallkerls heut so heißen ... :unsure: Was ich jetzt und in meinem ersten Thread geschrieben habe ist meine Meinung, und genau so möchte ich es auch verstanden haben. Ich weiß, was Mittelalter ist und ich weiß auch, wo ich für mich Adaptionen getroffen habe (wie z.B. mit Duivelspack) darum habe ich sie auch so beschrieben. Und deshalb möcht´ ich auch nicht darüber nachdenken, ob das was ich da tue, für andere auch so richtig ist. Es ist mir auch egal, ob andere das auch so sehen, da ich meine eigene unsubjektive Meinung habe und zwar auch noch, nachem Du mir Läuterung nahelegst 8| . Das ham schon ganz andere versucht ... :whistling: Kadlin, ganz uneinsichtig
 
Hey, Grundeln habe ich in einem meiner Aquarien "schwimmen", hihi!!! Sorry, mußte jetzt sein :D Ich finde sie übrigens seeeehr süß! Liebe Grüße von Franziska, die jetzt nur noch sachlich bleibt ^^
 
Original von Gundel In meinen Augen ist es übrigens auch so, dass der "Musikschaffende" aufpassen sollte was er sagt. Viele verwenden unbedacht das Wort Mittelalter, könnte ich auch tun, immerhin haben wir mindestens 15 Stücke im Programm die dieser Epoche zuzuordnen sind, wenn auch in Eigeninterpretation. Jedoch bevorzuge ich für meinen Teil eher den Begriff "Folklore" oder "Historische Musik". Wobei historische Musik wieder ein streitbares Thema ist. Historisches Liedgut in Eigeninterpretation wäre ehrlicher.
Schn gesagt. Und ich finde das ist der Punkt dieses Threads. Deine Bezeichnung fuer Deine Musik ist so vermutlich richtig (und mit endsprechender Wortwahl auch wissenschaftlich korrekt) aber es ist eine Definition die man so im Sprachgebrauch einfach nicht sagen kann. Und sich darueber einen Kopf zu machen, was diese Musik eigentlich ist und wie man sie folglich nennen koennte, hilft IMHO doch sehr um Gedankengaengen wie Du sie hier...
Original von Gundel Was ich mit diesem Thread erreichen wollte ist ein paar Denkanstöße zu liefern für die unterschiedlichen Stilistiken. Vieles wird in einen Topf geworfen was nicht dahin gehört. Ich finde es immer schade zu hören: Oh, ihr macht historische Musik? Mittelalter? Habt ihr auf der Bühne auch nen Lendenschurz an, pustet irgendwelche abartig lauten Dudelsäcke und kloppt auf pervers großen Trommeln herum?
beschreibst endgegenzuwirken. Gruss Lorgarn
 
Hallo Kadlin, 1. Bezog sich meine Aussage über Körpersprache auf meine Posts, weil ich den Eindruck hatte du hättest sie fasch verstanden.... aber egal. 2. Zitiere ich in meinen Posts nur für die Übersicht. So weist du auf welche Aussage ich mich beziehe. Das ich nicht geschrieben habe dass das Zitat von dir kommt liegt nur daran dass ich bis heute zu blöd dazu war um raus zu finden wie man da noch einfügt von wem das Zitat ist. Aber ich denke wer den Threat ließt merkt worauf ich mich beziehe. Ich hoffe ich hab keinem auf den Schlips getreten.
Und wir diskutieren hier schon seitenlang über etwas, was sich nicht ändern wird ... ich empfinde das als krampfhaft und auch überflüssig.
Ich frage mich nur was sonst deine Intention ist dich in einem Diskussionsforum anzumelden? Mir ist klar dass, das was du schreibst "nur" deine Meinung ist. Bei mir ist das nicht anders Aber solche Diskussionen sind nun mal ein Meinungsaustausch und da gehört Kritik leider auch dazu. :rolleyes: Krampfhaft mache ich für mich persönlich nicht an der Länge der Beiträge fest, sondern am Schreibstil. Mit deinem Augenzwinkern konnte ich bei der Wortwahl auch nichts anfangen. Sorry wenn ich wieder zu sehr abschweife, aber ich fand ein paar Worte über "Wie verstehe ich andere Post" und "Wie werden andere Posts von mir verstanden" in dem Zusammenhang angebracht. Um wieder zum Inhalt zu kommen. Ich sehe viele Dinge die du geschrieben hast ähnlich. Aber auf der einen Seite sagst du, dass Mittelaltermusik nicht mehr existiert und auf der anderen Seite bezeichnest du Duvielspack als Mittelalterlich. Da kann doch was nicht stimmen? Ich kann aus deinen Posts keine andere Begründen raus lesen als "weil ich sie gerne Höre". Hab ich was übersehen? Also ich finde dieses Paradoxum ist eine krampfhafte Diskusion wert! :D :whistling: Krampfhafte Grüße Lukas
 
Leider kenne ich Duivelspack ja nicht und weiß auch nicht in wie fern die Band mittelalterlich ist. Aber wie bereits geschrieben ist diese Kategorisierung eh schwer, weil ja auch die Intentionen der Bands wohl völlig unterschiedlich sind. Es gibt in der, ich sag jetzt mal Haudrauf-Musik-Szene, durchaus Musiker und Kapellen die sich mit den alten Überlieferungen beschäftigen oder beschäftigten ( möchte hier Corvus Corax und In Extremo nennen als Beispiel), aber ich weiß jetzt nicht ob man dann die daraus resultierende Musik als mittelalterlich einstufen könnte. Dann gibt es wieder die anderen Bands die eigentlich bloß dem Rhytmus verfallen sind und gar keine Einflüsse geltend machen, sich aber in der Schublade "MA-Musik" wohlfühlen, als drittes sehe ich immer noch die Musiker die sich mit der Historie UND der Musik auseinandersetzen. Aber auch hier, wie bereits geschrieben, weiß ich nicht ob mittelalterlich oder nicht. Hmmm........ wen könnte man so bezeichnen, würde mir spontan Nimmerselich einfallen. Achso, den Begriff Haudrauf-Musik nicht als Wertigkeit sehen, mir ist nur grad kein anderer Begriff eingefallen.
 
Hallo, Für mich ist die mittelalterliche Musik eine Chimäre. Ein Fabelwesen, eine Illusion, welches durch das Gefühl der Musiker und der Zuhörer immer wieder zu neuem Leben erweckt wird. Mal eine Frage am Rand: Wie GNI (Geschichtlich nah interpretiert) sollte Eurer Meinung nach die alte Musik auf einem Markt sein? Wie viel Interpretationsspielraum gebt ihr den Spielleuten bei Ihrer Aufführung? Es sind nicht immer vollständige Quellen überliefert. Wie geht ihr damit um? Ich bin mir sicher, das es hier auch für das neuzeitliche Ohr auf Zeitreise Grenzen gibt. **** Ich hatte 2007 das Vergnügen mit dem Duivelspack und den Irrlichtern (Irre-Duivels-Lichter-Pack) zu spielen und schätze sie seit dem als sehr fähige Musiker(innen), die sich neben ihren eigenen Stücken ernsthaft um den Erhalt der "Spielmannskunst" bemühen. Liebe Grüsse, der Viator
 
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Hallo, ich kenne Karen. Sie ist eine liebenswerte Ausnahmeerscheinung unter den Spielleuten, die ich sehr schätze. :) Eine weiter Ausnahmeerscheinung ist für mich das Ensemble "Estampie" und das "Consortium für frühe Musik zu Augsburg". Wer puristische Musik mag, sollte sich einmal mit "Lex mihi Ars" (lat. "die Kunst sei mein Gesetz") auseinandersetzen. Viatores Sumus und herzliche Grüsse, der Viator
 
gut-...ich hab mich brav hierher begeben. ich hab im anderen Thread schon zum ausdruck gebracht, dass es an weltlicher Musik ja nicht die Masse an Aufzeichnungen gab wie von beispielsweise Chorälen. Woher nimmt man nun also die Musik als grundlage? Klar gibt es Dinge wie Carmina Burana etc, aber das ist ja nun nicht die Fülle an Liedern, die es heute im "mittelalterlichen Bereich" gibt. Besteht die Möglichkeit, sich etwas an der Rennaissance zu orientieren? Was allerdings nichtmehr historisch korrekt wäre, da ja Mehrstimmigkeit etc schon viel weiter war *kopfkratz*
 
Hallo Dani, Du sprichst eine grosse ambivalenz an. Einerseits gibt es sehr viele überlieferte Texte. Andererseits fehlen die traditionellen Melodien. Hier ist neben einer gründlichen Recherche auch ein gewisses Maß an Improvisationstalent gefragt, wie es geklungen haben könnte. *** Historische Korrektheit bedeutet für mich als interessierter Laie den bestmöglichen Kompromiss aus den Gegebenheiten (eine Melodie die ggf. improvisiert oder rekonstruiert wurde, mein technisches Können als Musiker und mein Gefühl/meinen Groove) zu machen. Ich bin mir darüber im klaren, das ich es damit nicht allen Zuhörern recht machen kann. Wenn jemand eine funktionierende Zeitmaschine hat, bin ich gerne bereit, einen Ausflug in die einzelnen Epochen zu machen und mir das Orginal anzuhören. ;) Liebe Grüsse, Der Viator
 

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