Mythos vom armen "Landadel"

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Wie ich schon schrieb, betreibe ich Ahnenforschung, einer meiner Vorfahren kaufte sich von der Familie " von Langen ", (klassischer Landadel im Emsland) frei, weil diese in großer Geldnot war. Einige Jahre später war die Familie endgültig pleite. Quelle: 1.Der Freikaufbrief, 2." Die Meierhöfe im Oldenburgischen Münsterland. Nach ein paar Minuten bei Google: 1. " Der verarmte Adelige namens Rintfleisch aus dem nahen Röttingen ... " leitete 1298 die Judenverfolgung in Rothenburg. 2. Auch veraltete die Ausrüstung vieler ärmerer Ritter. Ein auf Maß gearbeiteter Harnisch ermöglichte eine überraschende Beweglichkeit und guten Schutz. Viele Kämpfer trugen jedoch Kompositharnische, also zusammengestellte Panzerungen verschiedenster Qualität und Herkunft. Diese Rüstungen waren oft von den Vorfahren ererbt, saßen also nicht optimal. Die Kavallerie der frühen Neuzeit begnügte sich darum (und aus Kostengründen) mit dem Halbharnisch, der später auf das Anlegen eines Kürasses reduziert wurde. 3. Verarmte Adelige drängten sich danach, Meier der Klosterhöfe zu werden. Im 13. und 14. Jahrhundert verschmelzen die Meier mit den Rittern der geistlichen Herrschaften 4. Adelige mussten nicht unbedingt reich sein, es gab auch verarmten Landadel. Diese Adeligen besaßen zwar nicht viel, waren aber eben adelig und trugen einen Adelstitel. Vor allem zu Beginn der frühen Neuzeit gab es Angehörige des zweiten Standes, die auf die dritte Standesebene "abrutschten". Zum Thema verarmter Adel gibt es ca. 37000 Einträge. Wer suchet der findet. :) René
 
Noch zwei Nachträge: 1. Während die Reichsritterschaft durch ein Bündnis mit dem Kaiser ihre Stellung konsolidieren kann, werden andere Ritter deklassiert und fristeten schließlich als so genannte "Raubritter" ein ärmliches, verachtetes und letztlich erbärmliches Dasein. Quelle: Stiftung Seeau /Ursprung der Grafen von Seeau 2. ..........die von Meldegg waren ein adeliges Dienstmannengeschlecht des Klosters St. Gallen, die im Jahr 1262 auftreten, also eine schweizerische Familie, die die drei Höfe Alt-, Neu- und Vorder-Meldegg im Sittertal besaßen und auch eine Burg Meldegg erbauten. Die Familie verarmte im 14. Jh., und ihr letzter Vertreter, der kinderlose Hans v. Meldegg, zog nach Schwaben, hatte aber noch die Burg Haldenberg als St. Gallisches Lehen inne, welche er auch bewohnte. Und 2.) die Richli oder Reichlin, eine Konstanzer Patrizierfamilie, die keinerlei genealogische Bande mit den von Meldegg hatten. Aber Hans von Meldegg war mit dem Arzt Meister Joss Richli (Jos. Reichli, Jodokus Reichlin, gest. 1409) bekannt und auch befreundet. Und am 18.12.1400 verkaufte Hans von Meldegg, vor dem Konstanzer Stadtgericht und dem Stadtammann Ehinger, seinem Konstanzer Freund Joss Richli sein angestammtes Wappen und seinen Namen, damit er beides fortführe. Um den Übergang zu vereinfachen, wurde dabei eine Blutsverwandtschaft postuliert, die sich nicht verifizieren läßt. Es war ein Verkauf. Kaiser Friedrich III. bestätigte dem Sohn von Joss Richli, Andreas Reichlin von Meldegg (siedelte von Konstanz nach Überlingen über, gest. 27.7.1477), am 28.7./20.8.1465 die Rechtmäßigkeit der Übertragung des Wappens. Christoph Reichel bzw. Reichlin von Meldegg erwarb im September 1530 den Reichsadel.Quelle: Otto Hupp, Münchener Kalender 1934 so, ich hoffe das reicht :) René
 

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