Nachdenkliches zur Advendszeit

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Das, was machbar ist, zu machen - darauf kommt es meiner Meinung nach an. Nicht zu sagen "Das nützt ja eh nix, da müssten das ja alle so machen" und dergleichen Sprüche mehr. Lauter kleine Tropfen füllen das Fass :) Und da haben viele hier doch schon ne gute Mischung.
 
Interessantes Thema! Bei uns zuhause läufts so ab: Made in China - Ware kommt uns nicht mehr bewusst ins Haus, wir achten bei sämtlichen Gegenständen, die wir kaufen immer darauf, dass diese nicht Made in China sind. Bei Klamotten, Plastikzeug, Porzellan etc . eigentlich recht einfach, bei Elektroartikel wird’s da schon schwieriger, da die Komponenten wie Dragonlord1975 schon richtig schrieb, meist trotzdem aus Asien kommen. Bei uns liegts daran, dass wir einfach die chinesische Regierungspolitik in Sachen Tibet boykottieren möchten und daher bewusst auf Artikel aus China verzichten. Unglaublich, was man da an Geld spart und sich nicht jeden „Kruscht“ ins Haus holt….
 
Es ist keine Verschwörungstheorie und man kann mit reinem Gewissen behaupten, daß es auf der Welt eine Gruppe von Personen gibt, die schwer reich sind und zur Absicherung ihres Reichtums, der Steigerung desselben und der damit einhergehenden politischen Macht, willens und in der Lage sind, Märkte, Finanzströme, Regierungen und sogar Ideologien in ihrem Sinne zu manipulieren. Diesen Personen und den mit ihnen verbandelten Regierungen ist NICHT daran gelegen, ein gesundes Wachstum "in die Breite" zu erreichen. Nur nach oben gerichtetes Wachstum ist für sie interessant. Deshalb werden die schon seit den 70 er Jahren von namhaften Volkswirtschaftlern (und das waren keineswegs radikale Sozis oder Kommunisten) dargelegten Thesen zum Wachstum in die Breite, immer noch ignoriert, obwohl sie ihnen bekannt sind! Für sie sind solch kritische Personen, die, wie ihr, hochqualitative Artikel mit langer Lebensdauer kaufen, ein Graus. Deshalb wird mit Hilfe der Regierung auch gezielt das Volk verdummt und verarmt. Wie krank und pervertiert ist eigentlich ein System, daß den Import von billigsten Textilien aus Billiglohnländern fördert, damit die heimische Textilindustrie zerstört (mal ganz abgesehen von den Umweltschäden in den Herstellerländern) UND IM ANSCHLUSS z.B. in Afrika die kleinen Handwerksbetriebe kaputt macht, weil die von Uns dann großzügig gespendeten, abgetragenen Billigtextilien dort dann nochmal zu Dumpingpreisen verkauft werden... kotz01
 
Genau wie Morgan schon so schön gesagt hat. Viele kleine Tropfen! Bewusst einkaufen, nicht immer das neueste und "hippeste". Regionales unterstützen, Ich kaufe noch Fleisch und das sogar aus einem Supermarkt, denn der Witz ist, der hat eine eigene Metzgerei/Wursterei mit ich glaube sogar 2 Meistern. Die Leberwurst wird hinter der Regalwand wo die Dose steht gemacht und das Fleisch kommt zum grössten Teil aus der Region. Und es liegen Beinscheiben und Suppenfleisch in der Kühltheke. Ja, es gibt sowas wie eine Symbiose von Supermarkt und Regional. Der Metzger bei uns im Ort macht das nicht, da kommt die Wurst vom Grosshandel. Jetzt fragt man sich warum? die Antwort ist ein Politikum. Wir wollen immer mehr Hygiene beim Lebensmittelhandel. Das führt zu verschärften Gesetzen. Beispielsweise würde ich gerne mit unserer T***er-Ware an die Theke und mir die Wurst und den Käse gleich da rein legen lassen. Das ist aber per Gesetz verboten. Ja, richtig, es ist Verboten!!! :kopfhau Also wächst der Müllberg mit kleinen Plastikpapierchen die um die Wurst gelegt werden muss. Solche Gesetze regeln aufs kleinste auch das Schlachten und auseinanderteilen der Schlachttiere. Und eben wegen der strengen Gesetze kann der Metzger am Ort meist nicht mehr selbst schlachten und wursten. Es ist schlicht zu teuer. Nur Schlachtfabriken lohnen da noch. Metzger die noch selbst schlachten haben noch alte Konzessionen, sobald der Besitzer wechselt ist dann auch Schluss. Wer jetzt sagt, ich will aber das alles Sauber zugeht und wegen der Bakterien... Ich habe mit vielen älteren Leuten gesprochen die noch Hausschlachtung und eben den "alten" Metzger noch kennen. Salmonellenvergiftungen, Brechdurchfall und Co. gab es sogar weniger als heute. Jetzt hab ich ja einen alte Waschkessel in dem ich meine Wolle färbe. Mein Nachbar meinte gleich: Da machen wir mal unsre eigene Wurst. Super Idee, aber ich hab nachgefragt, das ist genauso geahndet wie Schwarzbrennen. Es werden vermeindlich verbraucherfreundliche Gesetze dazu genutzt um die"Großen" zu fördern und wir schreienen noch "Hurra" :kopfwand Also willkommen in Absurdistan!!! Und jetzt muss ich wieder mal meinen Butdruck senken :cursing:
 
Dragonlord, ich weiß net, wer dir das mit der Wurst gesagt hat, aber es ist falsch! Du darfst nicht selbst schlachten, aber du darfst für den eigenen Verzehr mit dem Fleisch machen, was du willst. Eine Bekannte von mir "fängt" ihr Fleisch, in Papier gewickelt, in einem großen Edelstahl-Kochtopf auf; der Metzger wirft es ihr über die Theke! Da sie eine gewisse prominenz genießt (sie war schon oft im TV zu sehen, weil sie konsequent Plastik vermeidet), kann sie sich das erlauben. Ich hingegen bitte den Metzger, mir alles in die Butterbrot-Papierchen einzupacken, in welche er die Wurst wickelt und das Ganze dann in eine Papiertüte zu stecken. Die hat er da, weil er auch belegte Brötchen verkauft. Hagen v. Tronje, ja, das Volk wird systematisch dumm gehalten - man denke nur an die EHEC-Panik! Wachstum, Wachstum, Wachstum! ist die Devise - nur, wohin wollen wir denn noch hinwachsen?
 
Vermeintliche Verbraucherschutzgesetze sind zT tatsächlich auf Betreiben von Großkonzernen entstanden um die kleine Konkurrenz auszubooten. Wenn ich richtig informiert bin gibt es in Österreich sogar Gesetze, die den kleinen Metzger und Bäcker fördern und die Großkonzerne laufen seit Jahren Sturm dagegen bei der EU... "es wäre ja kein fairer Wettbewerb mehr!" :groehl :groehl :groehl Ja nee, is klar, oder? Das ist genau das gleiche, als ob Goliath vor Gericht erstreiten würde, daß David die Schleuder nicht verwenden darf, weil eine unerlaubte Schußwaffe. Er habe sich doch gefälligst freiwillig und ohne Gegenwehr niedermetzeln zu lassen. :keule1
 
@Morgan: Was jetzt genau erlaubt ist weiss ich nicht, nur das für die ganze Nachbarschaft Wursten wollten und das wäre dann irgenwie zu viel. Aber ganz ehrlich, das würde mich jetzt nicht davon abhalten. Haben es bissher einfach aus Zeitmangel nicht hinbekommen. Das mit dem Butterbrotpapier ist ne gute Idee :thumbup:
 
Ja, das für die ganze Nachbarschaft: Lebensmittel, die "in Verkehr gebracht" werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sowohl von den Inhaltsstoffen als auch von der Zubereitung her. Und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Lebensmittel verkauft oder unentgeltlich abgegeben werden. Wenn ihr das mit dem Wursten ernst meint und euch vorstellen könnt, das regelmäßig zu machen, dann gründet einen Verein! Wenn dann nämlich sichergestellt wird, dass die so hergestellte Wurst im Kreis der Vereinsmitglieder verbleibt (Familienbeitritt!), dann ist das alles nämlich wieder privat und ihr dürft wurschten auf Deiwel komm raus. Letztendlich ist es aber auch weniger eine Sache des Verbots als eine des Haftungsrechts. Stell dir vor, du wärest so ein kleiner Bauernhof mit Hofladen und verkaufst da Wurst. Du hast eine ordentliche, saubere, den Vorschriften entsprechende Wurstküche, Kühlmöglichkeiten, deklarierst richtig und führst ein Rezepturenbuch. Außerdem nimmst du von jeder Charge eine Rückstellprobe, die du einfrierst. Jetzt kommt ein Kunde, dem es von deiner Wurst schlecht geworden ist. Tatsächlich finden sich Salmonellen. Nun zeigst du der Gewerbeaufsicht deine vorbildliche Küche, überreichst denen die Rückstellprobe zwecks Analyse - und bist aus dem Schneider. Deine Wurst war sauber. Vermutlich hat der Kunde die Wurst nen halben Tag im Auto vor sich hinschwitzen lassen. Bei einer solchen privaten Verwurstung hast du all diese Nachweise nicht, also wird man im Zweifel dir unterstellen, unsauber gearbeitet zu haben. "Vergiftest" du so deine Familie, passiert gar nix, ebenso nicht bei einem Verein. Bei Außenstehenden wird es aber haarig.
 
:danke Morgan. Allerdings wird es eher bei "Einzelaktionen" bleiben. Ich werde aber meine Erfahrungen dann im geeigneten Thread teilen. (Mist, jetzt hab ich Hunger :rolleyes: )
 
Wenn ich so nach Berlin schaue, was gerade mit der Energiewende läuft. Die Forderungen der Konzerne sind fast eins zu eins übenommen worden und die Bevölkerung schaut weg. Oder anders gesagt, lediglich 16000 Demonstranten letzten Samstag in Berlin sind ein deutliches Signal an die Regierung, so weiter machen zu können. Was den Fleischkonsum angeht, wir essen max. ein Kilo pro Monat mit vier Personen und haben schweren Herzens auf einen neuen Hund verzichtet, weil ich nicht länger nur Hundeliebhaberin sein wollte und nicht länger ein Tier über ein anderes erheben und mit dazu beitragen wollte, dass für ein Tier hunderte andere sterben müssen. Zudem stammt unser Fleisch ausnahmslos von einem Bioschlachter, bei dem wir nun schon zwölf Jahre einkaufen. 95 Prozent der Lebensmittel, die wir sonst kaufen sind ebenfalls Bio, meist Regional und bei meiner Freundin eingekauft, die einen kleinen Bioladen hat. Zudem achte ich darauf, Milch und Joghurt in Flaschen und Gläsern zu kaufen und bei Kaffe, Tee und Schokolade weitestgehend auf Fairtrade. Ist natürlich alles teurer, dafür spare ich an Handy, Fersehen und Auto. Unser zwölf Jahre altes Auto läuft bei uns bis zum bitteren Ende. Wenn ich mein Handy zücke werde ich nur mitleidig angesehen, man kann damit tatsächlich nur Telefonieren und SMS versenden und was bitte schön sind Apps? Brauche ich nicht. Ansonsten versuche ich dem Konsumterror aus dem Weg zu gehen, Lebkuchen gibt es erst ab Dezember, Weihnachtsmarktbesuche nur noch auf den kleinen Dörfern und Halloween mussten meine Kinder drauf verzichten, gibt es bei uns nicht, basta. Sachen, wo Made in China draufsteht, versuche ich zu vermeiden. Umweltsünden begehen wir aber natürlich auch, so nutze ich unser Auto zum Beispiel mit Sicherheit zu oft und es gibt sicher noch einige kleine Dinge mehr, die ich ändern könnte, da aber im Moment noch zu bequem zu bin, oder auf alte Gewohnheiten nicht verzichten mag. Gespannt bin ich mal, was noch auf uns zu kommt, wenn wir das Freihandelsabkommen mit den Amis bekommen. Dort ist es zum Beispiel verboten, gentechnikfreie Nahrungsmittel als Gentechnikfrei zu deklarieren. Wo kämen wir denn auch hin, wenn der Verbraucher eine Wahl hätte. In der neuen Koalition wird es wenigstens kein Verbot geben, gentechnisch veränderte Pflanzen in Deutschland anzubauen. Und Monsanto plant, bis 2020 endlich auch genetisch veränderten Weizen auf den Markt zu bringen, da sie bei ihren zweiten Anlauf davon ausgehen, auf kaum noch Widerstände zu stoßen. Freie Menschen sind wir jedenfalls schon lange nicht mehr und da ich niemandem zutraue, das Ruder noch rumreißen zu können, kann dieser Planet eigentlich nur froh sein, wenn das Thema Menschen endlich vom Tisch ist. Tut mir für meine Kinder sehr sehr leid, aber die Einsicht, falsch zu handeln (vor allem, sich nicht zu wehren), wird bei den meisten erst kommen, wenn es zu spät ist, siehe oben Berlin. Mit jedem Prozent Wirtschaftswachstum machen wir die Erde auf jeden Fall unwiderbringlich sehr viel ärmer.
 
Ich will garnicht über all das Geschriebene hier weiter lamentieren, sonst werde ich noch um Anarchisten. Eine Frage aber möchte ich stellen: Warum sind wir Deutschen einfach zu feige es einmal den Franzosen oder Spaniern nachzumachen und einen Generalstreik auszurufen? Wie sagte die Kannzlerin doch kurz nach der Wahl? "Ja was habt ihr denn? Mein Problem ist es nicht wenn ihr nicht gewählt worden seid. Und was soll's, die Leute können doch überall hinfahen und sich alles ansehen." Aber wollen wir mal nicht politisch werden. Auf ein fröhliches weihnahtliches revoluzzen Uli
 
Zum Bereich Bekleidung ist mir etwas wieder eingefallen. Manchmal passiert ja ein Missgeschick und man hat ein Loch im Shirt oder eine Naht ist nicht so ganz stabil. Da habe ich gelernt: das wird nicht fortgeworfen, sondern geflickt. Ich stelle mich da manchmal ein bißchen an und deswege darf die "Muddi" flicken. So auch bei einer nigelnagelneuen Winterjacke beim "Kind". Also kam ich auf die für mich glorreiche Idee: ein Flicken drauf und fertig ist die Geschichte. Mit dem Kind den Flicken ausgesucht. Dreimal gefragt, ob der in Ordnung ist. Wurde abgenickt. Meine "Muddi" gebeten den Flicken aufzunähen. Hat sie auch innerhalb von 24 h erledigt. Dem Kind die Jacke mitgegeben nach Hause. 2 Wochen später erscheint das Kind in der dünnen Sommerjacke. Auf die Frage, wo die geflickte Winterjacke sei, kam die Antwort: im Müll. Sah sch***e aus. :cursing: :kopfwand
 
Was den Flicken auf der Winterjacke beim Kind angeht, da weiß ich nichts zu schreiben, was ihr euch nicht schon selbst denkt. Ich vermute mal, das "Kind" ist schwer pubertistisch. Klamotten flicken und Socken stopfen tu ich auch. Heikle Sachen gehen zur Änderungsschneiderin. Da unsere Kleidung teilweise recht teuer war - siehe oben - lohnt sich das allemal, mal davon abgesehen, dass ich Klamotten, mit denen ich schier noch ins Bett gehe, nie einfach wegschmeißen würde. Was die Herstellung der Fasern für Kleidung angeht, das scheint ein echtes Thema zu sein. Und selbst wenn man nicht mal auf "Bio" achtet: Wenn ein T-Shirt nur ein paar Kröten kostet und man denkt sich die Herstellungskette zurück, da kann beim Baumwollbauern eigentlich nix mehr ankommen. Wovon zahlt der seine Leute? Subventionen?
 
Morgan, du fragst nachdem Alter. Mittlerweile 16 - und kein deut dazugelernt. Aber ich bin zum Glück nicht dafür verantwortlich, sonnst hätte ich noch mehr graue Haare ;) Mein Bsp. diente dazu mal aufzuzeigen, wieviele Erwachsene in unserem Alter heute noch in Erziehung stecken. Wie meinte gestern ein Kinder- und Jugendpsychologe im Radio zum Thema "Verbot von Schönheitschirurgischen Eingriffen bei Jugendlichen" - die Eltern haben vergessen wie man Nein sagt. Nunja, aber selbst hochpreisige Bekleidungsstücke werden in Asien produziert. Von ein und derselben Fabrik. Es kommt eben nur ein anderes Ettiket rein und vielleicht 2 Strasssteine mehr drauf. Beim Arbeiter der ersten Produktionsstufe kommen lediglich Cent Beträge an.
 
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Welcher Baumwollpflücker ? Die Pflanzen werden chemisch entlaubt und dann macht das eine Maschine. Das Elend der Textilien setzt nicht erst beim nähen ein. Es fängt schon beim Anbau bzw bei der Haltung der faserspendenen Tiere an. Gänse die lebend gerupft werden, um Federn für Bettzeugs zu gewinnen. Angora Kaninchen die lebend gerupft werden, für die beliebten Angoraprodukte. Schafe die ohne Betäubung beschnitten werden (war es Schwänzchen und Hoden ?) Hmm der von mir gesuchte Artikel war nicht im Netz sondern in einer Fachzeitung für Weber. Jahre alt. Das Problem ist also nicht neu, sondern schön unter den Teppich gekehrt. Seit ich das weiß, werfe ich nichts Textiles mehr weg. Und auch sonst drehe ich vieles um, das in die Tonne soll. *Vieles bringe ich zu einem Second Hand Kaufhaus, die nehmen fast alles. Küchenkram, Werkzeug Elektrogeräte, Möbel, Spielsachen, selbst Blumentöpfe... *einige Klamotten lassen sich umarbeiten oder finden anders eine Zweitverwendung. *Die wenigen Textilien die nicht mehr tragbar sind, wandern in eine Lappenkiste, das spart Küchenkrepp. *Überschüsse aus dem Garten gehen zur örtlichen Tafel, in diesem Jahr waren die Stachelbeeren und die Jostabeeren aber auch die Mirabellen sehr üppig. Auch meinen Estragon bin ich dort los geworden. Obst am Busch gammeln lassen geht gar nicht. *Bei Lebensmitteln versuchen wir so wie nichts weg zu werfen. Wenn man ein wenig plant, klappt das ganz gut. Vieles kann ich einfach nicht vermeiden, wie man beim Auto zB. sieht. Bei vielen Dingen kommen die Einzelteile aus aller Welt. Da fühle ich mich machtlos. Ebenso machtlos, macht mich die Mentalität anderer Leute, die sich damit begnügen shoppen und weg zu werfen. Ohne sich überhaupt einen Kopf zu machen. :schock2
 
Ja, die EU macht durch die meisten Verbrauchergesetze die kleinen Handwerker, vor allem Metzger kaputt. Welcher kleine Metzger kann sich schon leisten von heute auf morgen 2 Kühlhäuser (eins für Fertigware und eins für Schlachtfleisch) zu betreiben, alle Türen, Seifenspender und Wasserhähne auf Automatik umzustellen und dann muss er zum Schlachten noch 25-30 km in die nächste Großstadt ins Schlachthaus fahren. Irgendwann fressen wir alle nur noch EInheitsware von Aldi, Lidl und Co. :heul Oder wir mach uns die Wurst selbst. Ich bin Gott sei Dank in der glücklichen Lage, dass mein Schwiegervater mal Metzger gelernt hat und immer noch rumwurstelt. Aber mit nun 76 weiß ich nicht wie lange er das noch macht.
 
Silvia, da müssen die aber arm sein bei euch in der Gegend. Das Sozialkaufhaus nimmt nur makellose Sachen, wenn da ein Kratzer am Möbel ist oder das Spielzeug nimmer vollständig ist, muss es auf den Sperrmüll. Wenigstens fahren da immer die Ukrainer und Weißrussen rum, die nehmen alles mit. Im Second-Hand-Kinderladen hieß es "Nur Markenware!". Und die Tafel nimmt aus hygienischen Gründen (!) nur Abgepacktes. Auf dem Kinderflohmarkt wollen sie nix bezahlen für die Sachen. Die schleichen drumrum und kommen dann kurz vor knapp und bieten dir FÜNF Euro für zwei Kartons Kinderkleidung! Dabei hatte ich schon 10 € Standgeld bezahlt. Aber was soll man auch verlangen, wenn man Neuware nachgeschmissen kriegt? Vor ein paar Jahren hatte ich meinem Söhnchen einen Schneeanzug für 25 € gekauft bei einer Modekette mit 2 Buchstaben. Drei Jahre später sah ich EXAKT DAS GLEICHE Modell bei kik als Sonderangebot hängen - für 7 Euro! Die Klamotten hab ich dann lieber zur Kleiderkammer gebracht. Kurzer Blick in die Tüte: "Ach, die Sachen sind aber noch sehr gut erhalten, die kommen gleich in den Verkauf". Hä? Ich wollte die Kleider eigentlich an Arme spenden... Genaue Nachfrage ergab, dass die Sachen nach Afrika kämen! Aber das Geld aus dem Verkauf, wurde mir versichert, das käme karitativen Projekten zugute! Ich konnte mir die Frage grade noch verkneifen, ob man damit vielleicht arbeitslos gemachte Schneiderinnen in Afrika unterstütze... Ich glaube, wenn ich mit all meinem Krempel, der sich bei mir im Keller und auf dem Speicher stapelt, nach Köln oder Berlin zur Arche führe, die würden mir das Zeug aus den Händen reißen! Aber hier geht's den Leuten einfach zu gut! Jetzt stapel ich eben weiter und schenke hin und wieder was an Freundinnen und deren Kinder.
 
Zitat Morgan: Silvia, da müssen die aber arm sein bei euch in der Gegend. Ja süd/westlich von Köln, innerhalb von 40Minuten könnte ich mit dem Fahrrad am Kölner Dom sein. Wir haben viel von Allem. Arm und Reich und aus allen Nationen. Die Obdachlosenhilfe ist in Köln. Hier draußen ist man auch schon mäkliger. Aber wenn ich dort hin komme, kommen schnell fleißige Hände, die beim ausladen helfen. Wenn man etwas kauft, wird man taxiert und dann wird ein Preis gemacht. Je nach dem wie viel Geld man ausstrahlt. Vermutlich geht manches ohne Geld raus, und so finde ich das sehr OK. Die Preise sind immer noch auf dem Teppich, aber so vermeidet man vermutlich das die Sachen, von Flohmarkthändlern eingekauft werden. Was in der Tafel liegt, ist oft "selbst" abgepackt, denn man sieht es der Ware an, das sie schon überlagert ist : Lauchzwiebeln mit 10cm Grünzeugs, der Rest ist sauber abgeschnitten, und die Pilze sind vermutlich aus großen Kisten aussortiert, weil die Hälfte nicht mehr zu gebrauchen war. Wer hier hin geht, dem geht es echt nicht gut, der hat seinen Stolz überwunden. Wenn man nur abgepacktes verteilt, was passiert, dann mit den 6Pack Äpfel, wo einer angefault ist ? Weggeworfen, das ist doch ein Jammer.
 
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