Namensgebung und Biographie

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Wow, vielen Dank, für die vielen Antworten!!! Zuerst möcht ich sagen, das die Suche nach meinem "Ich" zur Zeit noch nicht Name und Biographie betrifft, sondern die Suche nach den "Wann, Wo und Was". Bin also noch auf der Suche nach einer Darstellung und deshalb am lesen und recherchieren, leider meistens im Internet, da mir beruflich sehr viel Zeit abgeht :-( Bin dadurch natürlich viel auf solche Biographien gestossen und fand sie oft sehr interessant, da ja dadurch auch viel Geschichte um die bestimmten Gegenden dargebracht wird. Das hat mich wiederum dazu inspiriert, etwas mehr über meine Heimatstadt nachzuforschen und das sollte ja dann eigentlich kein Nachteil sein. Auch wenn es nur "Fiktion" ist, steckt bei den meisten doch ne´Menge Arbeit drin und die Recherche dazu bringt einen doch letzlich auch weiter oder? Nun, ob ich das später mal so machen werde, steht noch in den Sternen, aber gefallen haben mir Eure Geschichten auf jeden Fall, Danke. @Mara: ja, war ich, am Sonntag als normaler Touri und auch nicht mit Trinkhorn :), war das erste mal und es hat mir super gefallen, deshalb diese Jahr wieder da.
 
Ich gehöre auch zu den Biographielosen. Den "Charakternamen" Namen hab ich mir vor 3-4 Jahren mal zusammengebastelt. Wenn ich mich nicht irre habe ích dazu auch was in dem Nickname Thread was geschrieben. Für mich finde ich für meine Hauptdarstellung eines Holzhandwerkers aus dem 10 Jhd. Haithabu/Birka auch nicht wichtig ist. Da ich eher versuche das Handwerk vorzuführen als mich vorzuführen.
 
Es bringt einen aber nur weiter wenn wirklich recherchiert wird. Und das beinhaltet nunmal nicht nur die Heimatregion, sondern auch Ausrüstungsgegenstände und vor allem tatsächliche Sozialstruktur der Epoche und Region und das vermisse ich meistens leider.
 
Der Rollenname "Hinrich Gryphan" meiner immer noch nicht stehenden Darstellung ist meiner Familienchronik entnommen (incl. y :D ). Eine ausgefeilte Vita habe ich nicht entworfen. Muss ich auch nicht: Meine Familie lebt seit der deutschen Aufsiedelung ehemals westslawischer Gebiete im selben Städtchen. Und wir haben fast alle Handwerke schon durch. :whistling:
 
Da magst du sicher Recht haben, Alex, aber woher kommen die Namensgebungen und Biographien denn meistens? Wenn wir mal ehrlich zu uns selbst sind, werden wohl die allermeisten irgendwann mal als schlimmerer oder besserer GroMi angefangen haben. Viele von uns, da schließe ich mich durchaus voll mit ein, haben sich am Anfang wenig Gedanken über die "Realität" oder ähnliche Dinge gemacht. Da war dann eine Biografie irgendwie wichtig, und sei es nur, um irgendwelche Logiklücken zu entschuldigen oder das Ego zu streicheln. Ganz ähnlich (Spitzfindige würden sagen, ganz genau so! ;) ) ist auch meine, bzw. unsere "Vita" entstanden. Und was soll ich sagen, irgendwie ist mir mein Charakter ein Stück weit lieb geworden. Auch, wenn da überhaupt keine Ernsthaftigkeit hintersteckt. Auf den Märkten sind wir einfach wir selbst. Allein zum Spaß schlüpfen wir manchmal in unsere "Rollen". Ansonsten möchte ich es wie Eilika halten, ein Name, eine Vita hilft einem mitunter, sich besser in eine Darstellung hineinzufinden und man beginnt, sich intensiver mit der tatsächlichen Geschichte zu befassen. Ob das dann immer gleich (pseudo)wissenschaftlichm Anspruch genügt, ist sicher wieder von Fall zu Fall unterschiedlich und eine Frage persönlichen Ehrgeizes und zur Verfügung stehender Ressourcen.
 
Mein Name stammt aus der Vinlandsaga. Der wurde mir damals in meiner Anfangszeit als Wikinger sozusagen verliehen. Auf meiner allerersten Homepage hatte ich auch noch eine Biographie um diese Figur kreiert. Als ich dann die Epoche wechselte war die Rolle dann verschwunden und der Name blieb übrig. Ich benutze den Namen eigentlich nur noch für mich für Foren. Ganz aufgeben möchte ich ihn nicht, da er für mich ideelen Wert hat. Es gibt noch einige Leute aus der Szene die mich noch so nennen. Durch meine verschiedenen Grabrekonstruktionen habe ich auch keinen neuen Namen angenommen oder eine Rolle aufgebaut. In meiner Gruppe benutzt auch niemand einen Namen mit historischen Bezug wenn er die Merowingerzeit verkörpert. Bei Auftritten wo unsere Rekonstruktionen dargebracht werden, wird man mit der wissenschaftlichen Bezeichnung des Grabes (dessen Rekonstruktion man trägt) vorgestellt. Z.B. Frau von Schwenningen, Herr von PLanig, Frau von Altenerding 773 usw. Letztendlich liegt es bei mir /uns nur an der Verlagerung der Schwerpunkte. Ich habe schon so manche Biographien auf Internetseiten gelesen wo sich einem die Haare sträuben an geschichtlichen wirrwarr, aber ich kann es nachvollziehen weil ich auch so angefangen habe und meine Ursprünge nicht vergessen habe. Ich sehe auch kein Problem mit Neulingen die erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen, und bei anderen frage ich mich dann "können oder wollen die nicht".
 
Du hast recht Albrecht. Tatsächlich hatte ich so was selber mal mit 16 Jahren. Damals noch als Normanne unterwegs. Natürlich war mein Darstellungszeitraum das Jahr 1066. ein Stück weiter gedacht, war es dann 1068 und spätestens da ist mir ein Haken an der Sache aufgefallen. Wenn ich eine Vita habe, geht die weiter. Wenn die weiter geht bin ich irgendwann nicht mehr in dem Zeitraum welchen ich den Besuchern zeigen will. Außerdem muss ich mich an Gewandung, Kleidung und so weiter mit steigenden Alter anpassen. Spätestens von da an hab ich mit der ganzen Sache ein wenig gegrübelt. Gut war eh für die Katz' weil der historische Darstellungsgehalt dieser Darstellung absolut Gromi war. Aber trotzdem, damals fing ich an darüber nachzudenken was heute für mich in folgender Behauptung gefruchtet hat. Wenn ich eine Geschichte schreibe und da ein, zwei regionale Fakten mit einfließen lasse ist das nett. Aber es bleibt im Grunde eine Art ReenLARPment auf mehr oder wenig guten Niveau. Wenn ich aber statt dessen die gesamte Recherche-Arbeit nehme welche ich für die zwei Fakten geleistet habe nehme und in einen sachlichen Artikel über meine Region packe. Dann ist das historische Darstellung einer Berufsgruppe, eines Standes, einer Epoche, oder oder oder.
 
Da ich eher versuche das Handwerk vorzuführen als mich vorzuführen.
Gilt für mich ebenso. Mich interessiert in erster Linie die Erarbeitung des Handwerks, daher habe ich weder eine Biographie noch einen Namen. Am wichtigsten sind mir die Kennnisse und Fähigkeiten um die jeweilige Tätigkeit in einem bestimmten Zeitrahmen und -ort. Gruß Britta
 
Für mich ist auf jedem Markt eigentlich das Wichtigste, dass ich spätestens nach dem Aufbau mit Ablegen der 21.-Jh.-Kleidung und Anlegen der Gewandung auch den Namen wechsel. Wobei - "Dana" hat mich in der Szene schon lange keiner mehr genannt. Dadurch, dass sich der Name "Mara" sozusagen schon als "Zweitname" für mich eingebürgert hat, kann ich schnell und unkompliziert in diese Rolle schlüpfen. Und die Tage komplett arbeitstechnisch abschalten. Das ist wie ein Kurzurlaub vom Ich. Und darauf kommt es mir - neben einer guten Darstellung selbstverständlich - an. Welche Biographie genau dahinter steckt, ist in diesem Moment für mich schon zweitrangig geworden, da ich ja mittlerweile sowohl im 11. als auch im 13. Jahrhundert "zuhause" bin. Aber - ein bißchen Schizophrenie hat bislang noch keinem geschadet. :D
 
Und die Tage komplett arbeitstechnisch abschalten. Das ist wie ein Kurzurlaub vom Ich.
Da sagst du was! Wir hatten doch jetzt nach den vier Tagen Arche Warde solche Anpassungsschwierigkeiten an die Realität des 21. Jahrhuinderts, dass ich Zuhause als erstes Feuer machen wollte... :D
 
Ich habe mir keinen Namen für meine Darstellung gesucht oder auch keine Vita ausgedacht. Meine Darstellung knüpft an mein hier und jetzt an (ich bin Tischler) in so fern das ich einen Holz-Handwerker darstelle. Da ich für meinen Darstellungszeitraum und die angenommen Bevölkerungsgruppe eine solch strikte Trennung des Handwerks vom restlichen wirtschaften nicht belegen kann, sondern nach den mir bekannten Belegen eine solche Trennung sogar unwahrscheinlich ist, habe ich mir eine Geschichte um meine Person gespart. Ich bearbeite Holz so wie es wahrscheinlich jeder gemacht hat der im Ländlichen Bereich seine Werkzeuge und Haushaltsgegenstände herstellte und reparierte. Bevor ich nicht über ein kleines Sachsenhaus mit Garten, Tieren und Landwirtschaft verfüge suche ich mir keine anderen Namen. :D
 
Ich habe auch keine Vita ... habe allerdings, zu Beginn mal angefangen mir eine zu erarbeiten. Daraus ist ein wohl ewig unfertiger Roman geworden und eine Darstellung, die keiner Vita mehr bedarf, da ich niemanden darstelle sondern einfach ich in einer anderen Klamotte bin. Sogar der Name ist fast echt, ich werde im Mittelalter und im Real-Life Lis gerufen (auch wenn der nicht ganz so im Ausweis steht). Und, ich damals sogar bei der Burg, deren Namen ich verwende wollte, nachgefragt habe ob ich den Namen nutzen darf. Durfte ich auch. Nur genutzt habe ich ihn dann nie. :D Ich selbst finde es aber nett und in der Tat erleichternd für das Finden und Aufbauen einer Darstellung, wenn man sich an so einer Vita irgendwie "entlang hangeln" kann ... es gibt einem den roten Faden und macht Lust auf mehr Recherche.
 

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