Von den Münzfunden und einer Steinplatte mit angeblich phönizischer Inschrift hab ich auch irgendwann mal gehört, weiß aber nicht mehr, in welchem Zusammenhang. Ich hab jetzt relativ viel gegoogelt, um nochwas rauszufinden. Die Steinplatte soll wohl eine Fälschung sein, zumal auch nie die originale Platte aufgetaucht ist, sondern immer nur eine Abschrift. Linguisten haben die Inschrift mal für echt, mal für eine Fälschung gehalten. Da wird es uns wohl schwer fallen, uns selbst ein Bild zu machen. Von Münzfunden war bei Tante Gugel auch die Rede, ich habe aber nicht herausfinden könen, wo diese Münzen nun aufbewahrt werden, welches Institut sie untersucht hat etc. Leider war auch nur auf Seiten von diesen Münzfunden die Rede, die sich auch mit Atlantis etc. befassen - reine Laiensiten mit bestimmter Intention. Aber es stimmt: Wenn man einem antiken Volk eine erfolgreiche, womöglich sogar mehrmals vorgenommene Atlantiküberquerung zutrauen kann, dann wohl am ehesten den Phöniziern, die ja im Gegensatz zu den Ägyptern für ihre Flotte und ihre ausgedehnten handelsfahrten bekannt waren. Kam nicht auch britannisches Zinn über phönizische Händler ins Mittelmeer-Gebiet? Und wenn die dann ihre Entdeckung tatsächlich geheim gehalten haben, wäre es ja kein Wunder, dass nach der völligen zerstörung des karthagerreichs kein mensch mehr etwas davon wusste! Mich stören aber immer noch "Kleinigkeiten". Wir haben nur äußerst sporadische Funde von Artefakten, die "drüben" gefunden wurden, aber eigentlich nach "hüben" gehören und umkekehrt. Und das, was man findet (wie eben jene berühmten Olmeken-Köpfe oder das als Maispflanze identifizierte Gebilde in der Hand einer Figur auf einem altindischen Relief) kann auch eine Fehlinterpretation sein. Was hätten die Phönizier den Ureinwohnern Amerikas mitbringen können? Schöne Stoffe, ihr berühmtes Purpur sicherlich. Glaswaren, Keramiken, Werkzeuge und Waffen aus Kupfer und Bronze - darum hätten sich die Indianer sicherlich gerissen, waren sie materialmäßig doch nach wie vor noch in der Steinzeit! Da hätte man doch etwas finden müssen! Und was hätten sie zurückgenommen? Bunte Federn, Felle exotischer Wildkatzen (Jaguar, Ozelot), Tropenholz, Medikamente - und nicht zuletzt Sklaven! Es ist richtig, die Ohönizier banden nicht jedem auf die Nase, woher sie bestimmte Waren hatten. Aber wenn irgendwo Waren aus Süd- oder Mittelamerika angeboten worden wären, hätten diese aufgrund ihrer völligen Andersartigkeit sicher genauso Spuren in den Aufzeichnungen hinterlassen, wie die berühmten farbigen Glaswaren der Phönizier, deren Geheimnis der Herstellung sie nie verrieten und das es deshalb auch lange Zeit nicht mehr gab, als die Phönizier untergegangen waren.