Pfeilspitzenarten und Herstellungsmethoden

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zu den seilschneidern: ich hab mal in einem werk über pfeil&bogen (ich glaube es war die arbeit über pfeilwunden, ist eventuell bekannt, war mal hier verlinkt) abbildungen von steinzeitlichen pfeilspitzen gesehen mit genau dieser halbmond-form. da kanns kein halbzeug gewesen sein, es sei denn es gibt steinbieger :D meine vermutung wäre das es ähnlich wie bei aufpilzenden geschossen darum geht möglichst große wunden mit geringer eindringtiefe zu erzeugen. d.h. starker blutverlust ohne zerstören innerer organe z.b.
 
Um auch mal einen Schritt weg von der Metallfixierung zu kommen: Ich glaube das auch pfeile mit nur angeschärften Holzschäften sehr Schmerzhaft werden können. Ein solch scharf angespitzter und womöglich über dem Feuer gehärteter Pfeil kann auch Gewebe durchdringen. Für Bauern wohl eher die wahl. Beim Sehnenschneider bin ich mir auch nicht sicher.l Ich denke schon das er schwere Verletzungen hervorrufen kann, aber nur wenn das Ziel nicht gepanzert ist. Gegen Kettenhemden wirkungslos... Lederpanzer sollte die normalerweiße auch stoppen... Zar dringen die beiden Spitzen schon ins Fleisch ein, aber das sind nur kleine Blutungen, die alles andere als bedrohlich sind. Als Halbzeug verwendete man die sicherlich nicht, das wäre zu viel Arbeit gewesen, da schmiedet man lieber gleich die benötigte Pfeilform. Ich denke, dass der Sehnenschneider eher als "Giftpfeil" verwendet wurde. Die Spitze mit Kot und Fäkalien versehen, anrosten lassen usw. und dann auf den Gegner geschossen.
 
So groß ist der Aufwand nicht für die Seilschneider, und wenn die "Flügel" beim Tülle schmieden aus dem Weg sein sollen, gibt das son Dingen.. Ich weiß jetzt zwar nicht, welche "Bauern" Du jetzt meinst, die da mittellos auf die Jagd als "Fleischmachen" hätten gehen sollen oder als arme Leichtbewaffnete mit unzureichendem Gerät irgendwelche Kriegszüge unterstützten, aber von der Vorstellung verabschiede dich mal. Bogenschießen ist ein Sport/eine Fähigkeit, die man nich einfach so erwirbt. Da braucht man auch als Kind ne ganze Weile zu und vorallem Zeit. Und Zeit ist etwas, was arme Kinder noch nie hatten. Außerdem waren die Hoch/Spätmittelalterlichen Hudewälder äußerst wildarm Und angespitze Stöcke fliegen so bescheiden, da reden wir besser nicht drüber (Außer man nimmt Ahornschößlinge) Und auch nen bescheidenen Bogen baut man nicht eben mal so
 
Von der Ganghofer Romantik des armen Landbestellers, der mit Frau und 8 Kindern versucht, seinem kargen Boden die Ernährung abzuringen und der Abends in den Wald geht und mit nem Bogen Wild für die Ernährung schießt, sollte man sich wohl fürs MA verabschieden. Die "armen , geknechteten Bauern" der Bauernkriege nagten nicht unbedingt am Hungertuch, sondern wehrten sich gegen die Beschneidung ihrer Rechte. Vorher waren das angesehene Leute mit teilweise durchaus mehreren "Angestellten", die ihren Zins (Steuern) zahlten und ansonsten zwar hart gearbeitet haben (machen die immer, die Bauern, auch in der Kneipe) und im Spämi mit der Armbrust loszogen, um Niederwild zu jagen. Der "wildernde Tagelöhner" kommt erst später. Und der nimmt die Schlinge
 
Bonjour, es gibt eine schöne Dissertation zum Thema: Bernd Zimmermann, Mittelalterliche Geschosspitzen, 2000, Schweizerischer Burgenverein. Lässt sich auch gut über die Fernleihe beziehen. In der Arbeit wird ein Gesamtbestand von ca. 2000 Spitzen ausgewertet. Die stammen aus archäologischen Grabungen bei Burgen in der Schweiz und Süddeutschland. Fundzeitraum 10. bis 16. Jhd. Nur als Hinweis für die, die sich auch auf der Ebene mit dem Thema befassen möchten ;) ... Pax, Heiner
 
Und angespitze Stöcke fliegen so bescheiden, da reden wir besser nicht drüber (Außer man nimmt Ahornschößlinge)
Wie gesagt, ich kenne reine Holzpfeile aus eigener Anschauung, wenn auch nicht aus dem europäischen Mittelalter sondern aus dem (heutigen) Urwald von Papua-Neuguinea. Die Spitzen von den Dingern sind aus Eisenholz, wenn die nach dem Fehlschuss in einem Baum oder einem Holzschild stecken, bekommst Du die nicht mehr raus. Gegen alles, was nicht gepanzert ist, ausreichend wirksam. Was nun das Fliegen betrifft: Diese Pfeile sind für europäische Verhältnisse sehr lang, haben aber dafür keine Federn, es sind tatsächlich einfach nur Schäfte (aus einem bambusähnlichen Material) mit Spitzen. Und die Jungs dort treffen mit diesen kruden Teilen wie die Großen, zumindest auf Entfernungen von bis 50 Meter. Über diesen Entfernungen nimmt die Treffgenauigkeit allerdings in der Tat massiv ab, was aber im Regenwald relativ egal ist, weil dort nach 30 Metern eh der nächste Baum im Weg steht. Das ist jetzt keine Quelle oder Beleg für des europ. MA, aber ich will damit nur die potentielle Machbarkeit von reinen Holzpfeilen beweisen. Wer solche Dinger mal sehen will, ist herzlich eingeladen, mit einem Sixpack Spezi bei mir vorbeizukommen, ich hab noch etliche im Haus, zusammen mit den dazugehörigen Bögen. (Schießen ist aber leider nicht mehr, nach über 20 Jahren in unserem viel zu trockenen Klima würden die Bögen brechen)
 
Die ganze sache steht und fällt mit der Schwerpunktlage des Pfeils, die sollte vor der Mitte des Pfeils liegen, von vorn gesehen auf 1/4-1/3, wie man da hinkommt ist egal. Dann fliegen übrigens auch unsere Pfeile sauber, so sie Spinetechnisch passen. Heißt "Rohschaft Test"... Blunt hatte ich ja schon erwähnt, in der TBB4 bei Googlebooks gibts folgende Leseprobe: http://books.google.de/books?id=uI_...ce=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=twopage&q&f=false
 

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