Planung der ersten Gewandung

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Ich muss mal sehen, welches Buch ich habe, aber meines ist toll. Mit Schnittmustern und Anleitung für Basics. Und glaub mir - wenn ich am "Ort des Grauens" - da wo die Gehren mit dem Ärmel und den kleinen netten Quadraten zusammentreffen - ankomme, bin ich bereit für einen Mord. Wenn ich das Dang dann zusammen habe, kann ich mindestens eine Woche keine Nadel mehr ansehen.
 
Öhm...auf die Gefahr hin Dich jetzt zu verwirren bzw. mit dem Nadelkissen eins übergeplättet zu kriegen.... Aber die viereckigen Geren im Achselbereich zur Ärmelerweiterung treffen eigentlich nicht direkt mit den seitlichen Geren des Kleides zusammen. Das deswegen, weil die ersteren zum Unterkleid-Schnitt gehören, bei dem die seitlichen Geren erst ab Hüfte anfangen. Seitengeren bis unter die Achsel gehören in die Cotte (2. Schicht), und bei der sind die Ärmelgeren üblicherweise längst dreieckig und zusammen mit der Ärmelnaht auf die Rückseite des Ärmels gerutscht. Ich weiß, es ist verwirrend bis gemein...aber es bringt auch optimale Bewegungsfreiheit und besten Tragekomfort. Das Nähnadel-Massaker lohnt sich also!
 
Verehrte Meisterin Katharina, stimmt völlig und Du hast ja SOOOOO recht. :allah Das ist meine Abwandlung, damit das Ding gleich unter den Armen mehr Weite bekommt, damit ich meinen Vorbau unterkriege. Wenn ich die Vorder- bzw. Hinterseite breiter mache, sieht es an der Schulter wieder beknackt aus. Ich Trottel gehe wieder von mir aus und übersehe, dass nicht jeder so nervig gebaut ist. Ich hatte mal überlegt, nächstes mal dieses Hl. Elisabeth-Kleid mit den weiten Ärmeln zu versuchen. Vielleicht würde das auch gehen.
 
Um die Frage zu klären, ob wir unsere Kleider durch den Dreck ziehen - nur bedingt ;) Um einen Haufen Pferdeäppel lässt sich bequem drumherum gehen. Bei der Gartenarbeit kann man das Oberkleid vorne in den Gürtel stopfen oder hochraffen. Fühlt Frau sich gemüssigt in den zweiten oder gar dritten Gang zu schalten wird das Kleid damenhaft leicht angehoben. Ansonsten heißt es huldvoll schreiten (und winken ;) )
 
Glaub mir, ich bin figürlich auch eher das Gegenteil von ´ner Elfe....und das geht! Alles ne Frage der inneren Einstellung.... :D Obwohl ich mich auch oft bös zusammenreißen muss. :cursing:
 
Die dreieckige Ärmelgere in Verbindung mit der von unten nach hinten gerutschten Ärmelnaht kommt afaik so etwa ab 1250 in Mode. Wie man so etwas konstruiert wird in diversen Büchern erklärt, unter anderem auch bei K.Kania. Allerdings sind diese Beschreibungen etwas verwirrend, um für mich so einen Ärmel zu konstruieren hab ich auch die Hilfe der hiesigen Schwarmintelligenz gebraucht. Siehe hier: Brauche Hilfe bei Schnittkonstruktion Ärmel Geholfen hat letztendlich die Anleitung von Beke am meisten. Die ist zwar für ein etwas später datiertes Kleid, aber für den Ärmel passt sie auch fürs 13. Jhdt. Schau mal hier: http://www.to-herwardeshude.de/Handwerk/Naehen/ Unten kannst Du das pdf mit der Anleitung anklicken.
 
Das überschneidet sich. Ab 1220 rum finden sich erste Beispiele für sowas. Wie lange es die gerade angesetzten Ärmel bei Frauenkleidern noch gab weiß ich nicht, bei einfacher Männerkleidung auf jeden Fall Mitte 14.. Ich würde da den Ärmel im Schulterbereich überlang machen, glatt bügeln und den Armausschnitt vom Kleid an die richtige Länge anzeichnen. Ohne Gere hat das bei mir schon gut funktioniert, mit sollte das aber auch gehen.
 
Ok. Der Teil mir der S- förmigen Verbindung raffe ich nicht. Aber für mein nächstes Projekt brauche ich das eh nicht. Mit dem Fischgerichte sieht ein Keil hinten deppert aus. Für die Folgekonstruktion einfarbig werde ich das nochmal ernst bedenken.
 
Wow ihr seid spitze quote] Wäre denn die Frau eines Kaufmanns hochgestellt genug? Oder sollte de ehr der niedere Adel schon sein?
 
Um 1300 rum waren die Städte und somit auch die Kaufleute durchaus schon bedeutend genug, um in ihrer Kleidung dem Adel nachzueifern...kommt also eigentlich nur drauf an, ob "Dein" Kaufmann erfolgreich und gut situiert genug war, um seine Frau mit hübschen Kleidern zu dekorieren... :D
 
okay ich behaupte jetzt einfach mal das er super mega erfolgreich und unglaublich wichtig war *lach* Spaß bei Seite, das ist doch mal ein Wort mit dem man arbeiten kann :)
 
Darf ich auch noch mal von Anfang? - Das Pfaid/niederwat/hemed Also die leinerne Unterkleidung war in der Regel mit langen Ärmeln, und die nicht zu weit damit sie in der um 1300 schon recht populären Mode der engen Ärmel nicht kollidiert. Ich würd einen engen Halsausschnitt mit Schlüsselloch nehmen. Armkugeln kann man auch schon machen. - Der Rock/cotte Als das wollene Kleid befindet sich zu deiner Zeit gerade sehr im Ubruch. Knöpfe an den Ärmeln kommen auf, die Ärmel werden recht eng und im Oberkörper wird der Rock langsam körperbetonter. Armkugeln sind wahrscheinlich schon als Standard zu sehen. Die Ärmelnaht wandert nach hinten und die "Oberweiten" Problematik wird ebenso wie die Taillie zum Teil schon mit den Seitenkeilen gelöst. Ich würd daher Armkugeln nehmen, die kleinen Keile unter den Achseln schon weglassen und gerade Vorder- und Rückenbahnen mit geformten Seitenkeilen machen. Knöpfe am Ärmel können, aber müssen sicher noch nicht sein. Auch beim Rock kannst du einen Schlüssellochauschnitt machen, für Knöpfe dort wäre es mit 1320 noch etwas zu früh. Wichtig ist, wenn man den Textquellen folgt, dass auf keinen Fall das Unterkleid am Hals zu sehen ist. - Sucknei/Suckl/surcotte Überrockvarianten mit derart großen Ärmellöchern gibt es um die Zeit eigentlich nur in der spanischen Mode (dort sind sie eigentlich schon wieder out). Ärmellose Suckneis (d.h. klassischer, recht weiter Schnitt, klenie Ärmellöcher) sollten schon möglich sein gegen Ende deines Zeitraums (da würd ich mir die Manessische Liederhandschrift vornehmen). Der Suckl bleibt dann ungegürtet, der Gürtel liegt darunter direkt auf dem Rock
 
- Das Pfaid/niederwat/hemed Also die leinerne Unterkleidung war in der Regel mit langen Ärmeln, und die nicht zu weit damit sie in der um 1300 schon recht populären Mode der engen Ärmel nicht kollidiert. Ich würd einen engen Halsausschnitt mit Schlüsselloch nehmen. Armkugeln kann man auch schon machen.
Darf ich fragen, wie du auf die Ärmelkugel bei Unterkleidung kommst? Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass Unterkleidung möglichst einfach und ohne Verschnitt, also aus Rechtecken und Dreiecken geschnitten war. Belege für Ärmelkugeln sind mir da noch nicht untergekommen, aber ich lass mich ja gerne eines besseren belehren :/ .
 
Hallo zusammen Ich habe mich auch für die Zeit um 1300 entschieden. Die Kleidung ist eigentlich noch relativ einfach. Unterkleid und Cotte haben bei mir den gleichen Grundschnitt. Vorne und hinten je ein Rechteck, seitliche Geren, Schultern und "Armausschnitt" sind abgeschrägt, die Ärmel haben eine Trapezform. Die Konstruktion sieht man hier beim Unterkleid von Töchterchen gut: http://www.bilder-hochladen.net/i/8f66-k3-0be7.jpg Der einzige Unterschied zwischen Unterkleid und Cotte ist, dass der Ärmel durch ein lang gezogenes Dreieck das in die Ärmelnaht eingefügt wird erweitert ist. http://www.bilder-hochladen.net/i/8f66-jh-08d9.jpg Der Halsausschnitt ist ziemlich eng und hat einen kleinen Schlitz den ich mit einem Fürspan schliesse. http://www.bilder-hochladen.net/i/8f66-hi-f29c.jpg (Quelle für alle obigen Links: eigene Bilder ) Weil ich in der Region um Zürich wohne habe ich den Codex Manesse als "Bildquelle". Hier siehst du die "Ärmelformen" vom Surcot gut. http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0593?sid=8c119b0f56fc703c75108b0d87c001ce (Quelle: http://digi.ub.uni-heidelberg.de )
 

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