Original von Viator....Wenn sich die Gelegenheit für einen Geschichtenerzähler ergibt, komme ich als Besucher.....
Haben wir zwar schon, aber komm trotzdem! Unsere "Märchen-Dame" ist zusammen mit ihrem Gemahl außerdem als Färberin tätig, der dann auch noch Spielmann ist. Was wir am ehesten für erfolgversprechend halten, sind traditionelle alte Gewerke, die weitgehend nach historisch belegten Modellen bzw. Vorlagen arbeiten. Damit kann man auch gegenüber dem zahlenden Publikum am leichtesten argumentieren. Wenn man nur "populär-mittelalterlich" arbeitet, dann sieht das sehr schnell nach Kommerz und "abrippen" aus. Kann man aber experimentalarchäologische Fakten für sich ins Feld führen, werden das Arbeiten und die Objekte selbst dann auch für einen wesentlich weiteren Kundenkreis interessant, ohne dass man die Touristen verliert. Dann kann man an die Museen herantreten, wird von den Fachpublikationen ernst genommen und gleitet nicht in Richtung "Erlebnispark mit MA-Thematik" ab. Ich könnte mir sehr gut einen Töpfer mit holzgefeuertem Ofen vorstellen, einen Truhen- und Kistl-Macher (Schreiner), einen MA-Gastronomen, einen Bierbrauer, im Umfeld des Orts biologisch arbeitende Bauern, einen Bäcker, langfristig eine Goldschmiedin (nicht wahr, Aleta?), einen Schneider, einen Lederer, einen Drechsler und andere traditionelle Berufe, deren Erzeugnisse sich auch heute noch vermarkten lassen. Auch Musikinstrumentenbauer, Holzschnitzer, Buchillustratoren und andere, eher künstlerisch orientierte Berufe erscheinen mir reizvoll. Auch Lehrberufe (Musik, Malkunst, Dichtung usw.) wären schön, bedürfen aber eines großen Einzugsgebiets, um zu überleben. Mittelfristig ist sicher auch ein Kräuter- und Gewürzgeschäft eine Möglichkeit (nicht wahr, Simone?), aber die Idee des Handwerkers sollte im Vordergrund bleiben. Weniger Aussicht gibt es z.B. für Wagner, Böttcher und Reetdachdecker, und Artisten, Jongleure, Narren, Possenreißer und Musikanten wird man (leider) nur an den Tagen mit Markttreiben benötigen. Aber auch an der Idee eines öfter als einmal im Jahr abgehaltenen Markts könnte man arbeiten. Das ganze Projekt wird um so erfolgreicher sein, je mehr gute Leute sich mit ihrer Kreativität, ihrer Kompetenz, ihrer Erfahrung und Begeisterung einbringen. Es ist eine sehr spannende Sache! Freundliche Grüße Jean P.S. Es geht nicht darum, zunächst viel Geld zu haben - ich habe mir das Haus gekauft, weil mein Geld langfristig für die Miete einer vernünftigen Wohnung nicht reicht!