Sax

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
A

AvK

Guest
Hallöle zusammen, :bye01 ich hatte am Wochenende mal wieder die Gelegenheit ein Original zu untersuchen und wollte Euch daran teilhaben lassen: diesmal ein frühmittelalterlicher Sax mit Blutrinnen. Gesamtlänge : 58 cm Klingenlänge : 43 cm Griffangel : 15 cm Breite: : 5 cm Rückendicke: : 7 mm Gewicht: : 659 gr. Viel Spaß beim Nachschmieden :) Anno von Köln
 
@sascha: Es handelt sich um einen merowingische Langsax vom Spät-Typ (ca. Mitte 8. Jhd.) wie er in den "sächsischen" Ländern, also in der Region Westfalen und Niedersachsen, üblich war. L.G Anno von Köln
 
Anno, Kann ich dir mal ein Formular schicken für die nächsten Vermessungen und kann ich deine Fotos und Daten haben?
 
@jpk: na klar darfst Du das. Die Erlaubnis des Besitzers und Sammlers habe ich dafür vorliegen. Danke das Du so nett nachgefragt hast. ...Wobei ich gesehen habe das Dir Jürgen H. Fricker ja auch schon ein Begriff ist... L.G. Anno von Köln
 
Mönsch wat´n Prügel ! Die Maße sind heftig, vorallem die Rückendicke Könnte es sich um eine nicht ganz fertige Klinge handeln? Die Form der Angel , die tiefe der Zierrillen und die Form der Schultern sowie deren Lage und auch die Rückendicke scheinen für mich dafür zu sprechen. Wie dick ist die Schneide? Das Teil ist ja so noch sehr gut erhalten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wilfried das ding ist noch Harmlos... es giebt vie brutalere sachen... ich hab da ein langsax im kopf das eine Klingenbreite von über 10 cm aufweißt. Und die Angeln sehen auf fast allen mir bekannten funden so aus die wahren nicht so rechtwinklig abgesetzt wie wir das heutzutage machen. Just my two cent´s Bering
 
Da man hier nach 10 minuten ja nicht mer editieren kann ein doppelpoast... Wenn du die merkwürde krümung der Angel meinst Wilfried dann denke ich eher das sie schlicht und ergreifend verbogen ist und nicht unfertig
 
Nun, um eine Angel so zu verbiegen, müssen schon richtige Kräfte kommen, auch wenn sie warm ist. Die ist HOCHKANT verbogen. Kalt , im Gebrauch, bleibt die Klinge nicht unbeschädigt. Ich habe auch schon von längeren und dickeren usw gelesen. Nur hier stehen eben Klingenbreite und Länge im "klassischen" Verhältnis zu einander. Auch die Angellänge passt. Nur die Angelschultern liegen sich nicht gegenüber, die Angel scheint noch nicht gerichtet. Das Teil sieht wie neu gemacht und dann verrostet aus. DER messerchen sah während der Herstellung dem Fund SEHR ähnlich. ( Nur insgesamt etwas zierlicher)
 
Hallo Anno, Die Rillen die man auf dem zweiten Photo erkennt sind übrigens keine Blutrinnen. Saxnoth
 
Ich wusste doch , das mich was gestört hat Auf der einen Seite ist eine Doppelrille, auf der anderen ist sie einfach. Weisst du etwas über die Fundsituation, anno?
 
Das mit den verschiedenen Rillen würde auf eine mittlere bis untere Qualität schließen… Ließ sich zwischen den Rillen so etwas wie eine Damast oder Schweißbahn ersehen? Oder sind die nur so ins Material gefertigt?
 
Moin, die Nuten im oberen Klingedrittel wurden offenbar mit einer Ziehklinge eingeschnitten, und zwar freihand, da der Schmied da wohl auch mal etwas daneben gehobelt hat. Auch wurden sie offenbar nicht zusätzlich nachgeschliffen. Die 7mm Klingestärke finde ich im übrigen nicht ungewöhnlich, im Gegenteil sind sie einer Hiebklinge durchaus angemessen. Auch denke ich, dass es sich um eine vollständig ausgearbeitete Waffe (in einem übrigens ausnehmend guten Zustand) handelt, nicht um einen Rohling, denn die Nuten schneidet man je nach Härtungsart und Materialkombination zweckmäßiger Weise entweder direkt vor oder nach dem Härten und Anlassen sowie dem Grundschliff ein. [Achtung Spekulation] Die Angel könnte meines Erachten durchaus so in den Griff eingearbeitet gewesen sein. Entweder indem sie in 2 Griffhalbschalen eingesetzte wurde, oder indem sie in ein vorher ausgearbeitetes Angelloch schlicht eingeschoben wurde. Evtl. hat sie der Schmied bloß mit 2-3 Schlägen angepasst, nachdem die Klinge vorher in einem etwas falschen Winkel zum Griff stand... ...mach ich gelegentlich auch so ;) Wenn man mal den Rücken der Klinge mit einem Lineal verlängert, sieht man, dass die Angel durchaus noch im Griff liegt. [Spektakulatius Ende] Leider wurde die Klinge recht stark blindkonserviert, so dass kaum Klingenstrukur erkennbar ist. Wirklich interessant wäre meines Erachtens erst der Klingenaufbau im speziellen. Gruß, Timm PS Bei solchen Originalen "in Privatbesitz" hab ich immer ein wenig Bauchschmerzen, da einfach die Gefahr groß ist, dass sie aus Raubgrabungen kommen und somit vollkommen dem Kontext entrissen sind. Selbst wenn sie bereits durch den Kunsthandel 'legalisiert' wurden, sind sie zumeist nur noch morphologisch einortbar, so dass der wissenschaftliche Wert gen Null tendiert. Zudem finde ich es (diplomatisch ausgedrückt) bedauerlich, das so viele tolle Stücke der Öffentlichkeit unzugänglich in irgendwelchen Privatsammlungen verstauben. So soll es angeblich noch eine ganze Anzahl an frühen Topfhelmen in Privatsammlungen geben, während der Öffentlichkeit und der Wissenschaft gerade mal 2-3 Exemplare bekannt sind... :cursing: Sicherlich kommt es stark auf die Bedeutung eines Fundes an sowie auf die Fundumstände (bei einem Streu- oder Flußbaggerfund ist eh kein auswertbarer Kontext vorhanden); und ein häufig vertretenes Stück liegt in einer Privatsammlung vermutlich besser, als wenn es in einem Magazin im wahrsten Sinne des Wortes vergammelt. Aber der hungrige Markt befeuert eben auch immermehr die Raubgräberei, bei der Befunde massenhaft unwiederbringlich zerstört werden. :thumbdown:
 
Hallöle, :bye01 mehr als was oben steht kann ich leider auch nicht dazu sagen. Ich muß gestehen das ich da auch nicht so genau drauf gesehen habe. Aber nach Damast sah es nicht aus, trotz der restauratorischen Aufbereitung der Klinge. Ich werde beim nächsten mal mehr auf solche Details achten, da ich ja jetzt weiß was Euch besonders interessiert. :) Und: in der Tat ist Raubgräberei heutzutage ein ernsthaftes Problem geworden, obwohl, dank der neuen E-Bay -Regeln, dem Wahnsinn bereits ein Riegel vorgeschoben wurde.... Also bis denne Anno
 
Von wegen der Herstellung der Saxe . . . Es gibt da eine hervorragende Arbeit, ich glaube in den Sachsenberichten, über die mal zusammengesammelten Saxe die aus Gräbern bekannt sind. Da gibt's Röntegenaufnahmen und detaillierte metallurgische und handwerkliche Untersuchungen. Und die Rillen haben dort keinen wer weiß was für einen besonderen Sinn (auch nicht mit dazwischenliegenden Dmastbahnen), sondern dienen ledilich der Verzierung. Aber lieber mal diesen Bericht suchen. Saxnoth
 
Also, Prügel bezog sich nicht auf die Dicke, sondern auf die gesamte Klinge mit den Maßen von Klinge zu angel, was einen sehr langen Griff ergibt. Was mich stutzen lässt ist neben anderem , schon gesagtem, die gerade Schneide. Da ist nix weggerostet oder so, wie man es von einer scharfen Klinge erwarten sollte. Normaler weise bricht die verrostete Schneide irgendwo aus, diese Klinge sieht aus wie frisch gehärtet uind dann vergessen
 

Neueste Beiträge

Oben